16.8.1954 - 12.7.2003 ~~~ Mein Vater ~~~ Ich vermisse ihn so sehr!

Sonja01

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24. Apr. 2004
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Hey ihr!

Es ist folgendes..

Ich hatte eine super Familie. Mama, Papa und Schwester und zu allen hatte ich ein sehr gute Verhältnis! Vor 9 Jahren mussten wir dann erfahren, dass mein Vater Krebs hatte. Ich war damals erst 6 Jahre halt und konnte es großteils nicht verstehen. Zeitweise habe ich dann nur mitbekommen, dass mein Vater nicht gesund ist. Es war dann ein auf und ab. Wie ich 10 Jahre alt war, war er bereits beim 1. Tief. Er musste mehrere Chemotherapien und anderes machen. Es schien als hätte es geholfen, er konnte 2-3 Jahre ziemlich "gesund" leben. Doch dann kam der Rückfall. Ich war schon 12-13 und hab alles genau mitgekriegt. Ich habe gemerkt wies mit meinem Vater bergab ging.. Und ab den Weihnachten 2003 war es endgültig schrecklich. Es wurde immer schlimmer, mein Vater war total oft im Krankenhaus etc. Ihm ging es so schlecht dass er nicht mal mehr genug Kraft hatte mich zu meiner Firmung zu begleiten. Ich dachte dass es nicht mehr schlimmer werden könnte doch dann wäre er vor meinen Augen fast erstickt, so haben die Ärzte einen Luftröhrenschnitt bei ihm machen müssen. Es war so verdammt schlimm zu sehen wie er sich mit dem Atmen und Sprechen plagte. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Er nahm binnen 2 Monaten 15 kilo ab, er war so richtig abgemagert. dann kam die letzte Hoffnung: eine Therapie in München! Meine Mutter und ich begleiteten ihn auf die Reise, doch n ach 2 Tagen haben sie ihn wieder zurück nach Graz geschickt und die ärzte haben gemeint sie können die therapie erst in ein paar wochen durchführen (ich weiß nicht warum). Dann sind wir nochmal mit ihm nach München gefahren.. Wieder umsonst! Sie hatten ihn wieder nachhause geschickt. Ich sah weiterhin mit an, wie mein Vater nix mehr aß und dann kann das was ich immer vor Augen haben werde. Er brach zusammen (war aber nicht bewusstlos), wir riefen den Notarzt. Ich hab dass alles absolut nicht verkraftet und mich in meinem Zimmer eingesperrt. Ich habs aber durchgehört wie er noch mit meiner Mutter gesprochen hat.. Über sein Begräbnis und dass sie stark sein soll und sich um mich und meine Schwester kümmern soll. Dann kam die große Erleichterung: Mein Vater hat es überlebt, aber er muss für einige Wochen im Krankenhaus bleiben. Dann hatte ich meinen 14.Geburtstag am 8. Juli.. Er war nicht zuhause und konnte mir nur per telefon gratulieren. 4 Tage später, am 12. Juli 2003 kam meine Mutter um 8Uhr morgens in mein Zimmer und weckte mich auf: "Sonja, ich muss mit dir reden... Bitte steh auf" Sie ging mit mir ins Esszimmer und setzte sich zu Tisch.. "Der Papa ist heute in der Früh verstorben" Ich konnte drauf nicht antworten, ich konnte zuerst gar nicht weinen.. Ich stand auf und ging in mein Zimmer, dann schossen mir die Tränen in die Augen und ich habe so viel geweint. Ich ahtte ja eigentlich geahnt, dass ers nicht schaffen wird aber ich hab mir immer eingeredet: "Er ist so stark, er kanns schaffen, ich glaube an ihn!" Ich wollte es nicht glauben.. Das Begräbnis von ihm war der schlimmste Tag in meinem Leben, ich bin an seinem Grab fast zusammengebrochen.

Ich weiß nicht, warum ich das in das Forum schreibe, aber auch wenn ich halbwegs drüber hinweggekommen bin hab ich es doch noch nicht 100% verkraftet. Ich hab das jetz loswerden müssen. Jedesmal wenn ich drüber schreibe/rede weine ich unmengen an tränen. Es ist so einsam ohne meinen Papa. Ich vermisse ihn so sehr! Es war so ungewohnt das erste mal Weihnachten & Ostern ohne ihn zu feiern. Ich bin zeitweise nicht stark genug um damit umzugehen. Es tut so weh, zu wissen dass mein Vater nie meine zukünftigen Kinder kennenlernen kann.. in 4 Jahren mach ich meine Abitur und das kann ich ihm leider auch nicht zeigen. Ich mach mir wegen gewissen Situationen so viele Vorwürfe, ich war oft so ungerecht zu ihm. :heulen:

Ich möchte nicht ohne meinen Papa erwachsen werden :( aber ich muss und es tut so weh auf wenns schon fast 10 monate her ist!

 
Ich hatte bis jetzt das Glück das niemand aus meinem engeren Freundes und Familienkreis gestorben ist, ich habe auch etwas Angst vor dem Tag an dem es passiert, besonders wenn meine Mutter mal wieder sagt das meine Oma bald sterben könnte, denn sie bedeutet mir mehr als meine Mutter denn bei Ihr bin ich aufgewachsen, ich hatte früher als Kind des öfteren den Traum das meine Oma stirbt und ich dann alleine bin als Kind hatte ich schreckliche Angst davor ... na ja irgendwo bestimmt immer noch.

Das mit Deinem Vater tut mir schrecklich leid, auch wenn ich es noch nicht selber erlebt habe kann ich mir doch gut vorstellen wie schrecklich das für Dich gewesen sein muss und ist, ich fühle mit Dir und weiß garnicht richtig wie ich Dich auf irgendeine Weise trösten oder geschweige denn aufbauen kann.

Es ist jetzt leicht gesagt das Du Dir keine Vorwürfe wegen manchen Situationen machen sollst in denen Du ungerecht zu ihm warst, denke lieber an die schönen Stunden die Du mit ihm gehabt hast .

Das alles ist ja auch erst 10 Monate her also nimm Dir das Recht an ihn zu denken und zu trauern, irgendwann wird es zwar nicht mehr ganz so schlimm sein aber vergessen wirst Du ihn bestimmt nie es wird bestimmt öfters Situationen geben in denen Du Dir wünschst das er da ist und Du traurig sein wirst das er es nicht ist aber in Deinem Herzen wird er immer bei Dir sein.

Ich hoffe ich konnte Dich wenigstens etwas aufbauen

Ganz Liebe Grüße

Alexiel :trost:

 
;)hey du!

vielen, vielen dank für die aufbauenden Worte!

Eigentlich komme ich damit schon recht gut zurecht, aber dann kommen wieder so Momente wo ich mir denke wie schön es wär wenn er jetzt hier wäre. Deswegen schreibe ich auch viel darüber, es befreit und wenn ich dann so nette Kommentare wie jetzt von dir bekomme, gehts mir gleich viel besser!

Manchmal habe ich immer noch das gefühl dass er wiederkommt, doch dann falle ich wieder zurück in die Realität und muss erkennen dass es nicht so ist.. und genau das tut so weh!

Zu deiner Oma: Wie alt ist sie denn? Ich wünsche ihr jedenfalls alles gute, dass sie noch einige Jahre bei dir bleibt und ich glaube/hoffe das wird auch so sein!

danke noch einmal für deine Antwort, ob du es glaubst oder nicht, es war sehr aufbauend :schmatz:

 
Meine Oma wird 86 ist aber sehr fit für ihr Alter, sie hat noch Ihren Yorksher -der alles andere als klein ist und der fast die Zugkraft von einem Huski hat ;) - kümmert sich um ihn und erledigt alles alleine, wir helfen ihr aber auch bei vielen Dingen obwohl es ihr schwer fällt um Hilfe zu bitten oder anzunehmen aber ich denke das geht bestimmt jedem so ,das es schwerfällt zuzugeben das man mit etwas alleine überfordert ist und Hilfe braucht.

Das freut mich wirklich das ich Dich etwas aufbauen konnte, gerade weil ich noch keine richtige Erfahrung im Umgang mit diesem Thema habe war ich mir nicht so sicher ob ich das so gut hinbekommen würde.

Darüber zu schreiben oder zu reden hilft immer um es besser zu verarbeiten - also nutze diese Gelegenheiten so oft wie es geht :]

Liebe Grüße

Alexiel :schmatz:

 
Hallo Sonja!

Es tut mir wirklich so leid für dich! Aber glaub mir, dein Papa wird immer bei dir sein - und zwar in deinem Herzen! Und da wird er auch für immer sein. Die Erinnerung an ihn wird dir keiner nehmen können!

Und mach dir keine Vorwürfe das du ungerecht zu ihm warst. Du warst es sicher nicht mehr, als wie jede andere Tochter zu ihrem Vater. Und er hat sicher gewusst das du ihn von ganzen Herzen liebst. Eltern wissen sowas einfach auch wenn man es ihnen nicht jeden Tag sagt! :]

Irgendwann wird es nicht mehr weh tun und du erinnerst dich nur noch an die schönen Zeiten die du mit deinem Papa hattest.

Und mach dir nicht solche Gedanken wie, er wird nie seine Enkel kennenlernen...! Das tut dir nur unnötig weh.

Und vielleicht schaut er ja wirklich von irgendwo da oben herab und sieht wie du dich entwickelst und er würde bestimmt stolz sein! Glaub mir!

 
Oh, man das muß eine scheiß zeit für dich gewesen sein, so mitzuerleben wie ein Mensch, der einem sehr viel bedeutet immer wieder rückfälle erlebt und es immer weiter berg ab mit ihm geht.

Meine Ma hatte auch Krebs,

Sie war beim arzt und hatte nen knoten in der Brust, denn sie ihr rauis genommen haben und meinten er ist gutartig und dann ein Jahr später wieder bei einer Vorsorge Untersuchung stellten sie dann bösartigen Krebs fest, sie mußte gleich am nächsten Tag ins Krnakenhaus und ein Tag später haben sie ihr die Brust abgenommen. Und die Ärzte meinten dann ihre lymphknoten wären auch befallen und machten einen test, bei dem zum Glück rauskam, das dies nciht der fall ist, sie haben sie dann aber trotzdem vorsichtshalber mit rausgenommen.

ihr ging es total schlecht und dann kam die chemotherapie,dann ging es ihr wieder besser und dann wieder shclechte, durch die chemo waren ihre stimmbänder angegriffen und sie ist ja lehrerin, hatte dann totale schmerzen beim reden und ihr ging es total schlecht und sie nahm, trotz das sie gut aß immer mehr ab, sie hat jetzt etwas untergewicht, aber es geht ihr wieder besser, das ganze ist jetzt auch 2 Jahre her, aber die angst, dass der Krebs wieder kommt bleibt.

Meine Tante hatte auch Brustkrebs udn ich muß sagen da bekomme ich irgendwie auch angst, dass es mich irgendwann trifft.

Naja vielleicht kennst du diese angst.

Ich hoffe dir geht es heute besser.

 
Da hat deine Mama ja nochmal glück gehabt! Sie muss aber sehr stark gewesen sein um das zu schaffen, den Krebs macht einen psychisch ja auch total fertig!

Krebs kann jeden treffen, weil 2 Leute aus deiner Familie Krebs haben, muss es nicht sein dass du es auch kriegst! Denk einfach mal positiv.. und sollte das doch der Fall sein, dann kämpfe wie deine Mutter :]

Zum Glück hatte deine Mutter nichts bei den Lymphknoten, das wäre absolut scheisse gewesen. Mein Vater hatte es. Beim Hals und beim Bauch, die vom Bauch haben sie entfernen können, doch die vom Hals waren einfach zu groß/stark.

Lg sonja

 
Hallo Sonja,

erst einmal möchte ich dir mein Beileid aussprechen.

Ich glaube ich weiß was du zur Zeit durchmachst, denn meine Oma ist vor 1 1/2 Monaten im Alter von 69 gestorben. Nicht an Krebs, doch auch ihre Leidensgeschichte ist lang.

Sie ist seit ich sie kenne Dialysepatientin, da ihre beiden Nieren nicht mehr funktionstüchtig sind. Als ich 7 Jahre alt war, hatte sie ihren ersten Schlaganfall. Damals hat sie noch sehr weit weg gewohnt und meine Mutter hat sie dann zu uns geholt. Doch sie hat sich davon erholt. Vor drei Jahren, als ich 14 Jahre alt war, hatte sie ihren zweiten Schlaganfall. Die Ärzte meinten, wenn sie diesen überlebt, wird sie wohl für immer ein Pflegefall bleiben. Meine Oma kämpfte und gewann, alles was sie zurück behielt war ein lames Bein. Denn sie wollte nie ein Pflegefall werden, davor hatte sie immer am meisten Angst. Dann vor einem Jahr hieß es, sie hätte Lungenkrebs, zum Glück eine Fehldiagnose! Trotzdem musste sie operiert werden, denn es war irgendwas anderes. Und jetzt vor zwei Monaten gab es Probleme in der Dialyse, sie musste wieder operiert werden, eine harmlose Operation, die sie auch wieder überlebte, nur wie! Sie wurde schwach und konnte kaum laufen, keiner konnte sich erklären wieso. Sie wurde untersucht und das immer wieder. Dann endlich die Diagnose: Herzinfakt an drei Stellen (zwei davon waren riesig) , ihr mussten Beipässe gelegt werden. Die Operation verlief gut, doch danach lag sie im Koma. Ihr Herz schlug nurnoch auf Grund einer Maschiene und alleine Atmen konnte sie auch nicht mehr. Am zweiten Tag nach der Operation wachte sie kurz auf, würgte und versuchte meiner Mutter etwas zu sagen. Sie fing alleine zu Atmen. Ein Tag später hörte das Herz, trotz der Maschiene auf zu schlagen. Die Arzte retteten sie. Jeden Tag änderte es sich. Ein Tag sah es aus, als würde sie es überleben, am nächsten ein Rückschlag. Mitlerweile war klar, wenn sie es überleben würde, wäre sie nie wieder in der Lage für sich selbst zu sorgen. Fünf Tage nach der Operation starb sie. Für alle ein Schock. Denn obwohl sie immer krank war, kämpfte sie und es war nie so, dass man Angst haben musste, das sie morgen stirbt. Es ist jetzt schon ein paar Wochen her, doch ich vermisse sie immernoch. Ich zünde jeden Abend eine Kerze für sie an. Ich weiß, dass es für sie besser war. Sie hatte Schmerzen und das jeden Tag und jetzt ist sie davon erlöst. Trotzdem ist es für mich schwer los zu lassen. Vor allem weil ich mit keinem aus meiner Familie reden kann. Ich glaube keiner hat es sich so zu Herzen genommen wie ich. Meine Mutter (es war ihre Mutter) war anfangs geschockt, doch jetzt lebt sie ihr leben weiter. Letztens hat sie sogar böse Dinge über sie gesagt. Meinem Vater ist es auch sehr nahe gegangen, doch er verbirgt seine Gefühle, das merke ich und mein kleiner Bruder redet seit dem kaum noch mit mir. Ich weine auch noch oft um sie.

Weinet nicht an meinem Grab um mich;

Ich bin nicht dort, ich schlafe nicht.

Ich bin der Wind über dem See,

Christallglitzer auf dem Winterschnee.

Ich bin am Tag das Sonnengold,

ich bin der Regen herbstlich hold.

Ich bin das tiefe Himmelsblau,

der schöne, frische Morgentau.

Sucht mich und blickt im Dunkeln in die Ferne -

bei Nacht bin ich das Funkeln der Sterne.

Zündet für mich eintausend Kerzen an,

und vergeßt mich nie - keine Sekunde lang.

Steht nicht am Grab, die Augen rot.

Ich bin nicht dort, ich bin nicht tot.

Das war der Spruch, der auf ihrer Trauerkarte stand. Der hatte ihr so gefallen. Vor dem Sterben hatte sie keine Angst, dafür habe ich sie immer bewundert. Denn einmal war sie klinisch tot gewesen und ist dann doch wieder aufgewacht. Das war, bevor ich auf der Welt war. Sie hat mir mal erzählt, dass der Ort, an dem sie damals gewesen war, wunderschön gewesen ist. Voller Blumen, sie hat Blumen geliebt!

Ich weiß nicht, wieso ich es dir erzähle, vielleicht, weil ich deine Trauer teile, ich werde auch erwachsen, ohne sie. Und doch glaube ich, dass sie es mitbekommen wird. Sie hat immer an ein Leben nach dem Tod geglaubt, irgendwie hoffe ich, dass sie damit Recht hat. Ich glaube, jetzt geht es ihr besser, ohne all diese Schmerzen, ich glaube auch, dass sie am Schluss aufgegeben hat, doch das ist nicht so schlimm. Manchmal ist es besser so und bei ihr war es auf jeden Fall so!

Ich trauer mit dir,

Trottel :trost:

 
hi du!

1. mal mein beileid

ich weiß genau wie das ist, und da es bei dir erst ein paar Wochen her ist stehst du sicher unter Schock. Doch für deine Oma (auch für meinen Papa) wars sicher besser so, wennst denkst was für Schmerzen die hatten, da ist der Tod eine Erlösung.

Ich weiß wie schweierig es für dich ist, doch du bist stark, das merk ich an der Art wie du schreibst.

Mir tuts wahnsinnig leid, dass du mit keinem reden kannst, darum möcht ich dir meine Hilfe anbieten, wenn du Fragen hast, oder einfach nur was loswerden willst, ich bin für dich da!

Du schaffst das, glaub mir!

alles liebe :trost:

sonja

 
ich habe nicht deinen ganzen text durch gelesen sondern nur ein paar zeilen. mein vater starb vor 4jahren (ich war damals 14) an krebs. die zeit ist am anfang ist einfach verdammt hert und man wünscht sich vieleicht man wäre mit ihm gegangen. aber nein. so darf nicht gedacht werden. ich vermisse ihn immernoch, weine ab und zu, aber eben DAS LEBEN GEHT WEITER. mit ihm und ohne ihn. es gibt schöne gedanken die man immer behält, ich denke bei dir gibt es schöne fotos die du behalten hast. und das sind sicher auch schöne erinnerungen die du noch von deinem vater hast. und vieleicht hat er dir noch was geschenkt zum abschied (mir hat er ein BVB trikot geschenkt) und dieses geschenk wird etwas besonderes sein.

also kopf hoch und auch wenn jeder das schreibt es ist nunmal so. das leben geht weiter.

 
ich weiß dass das leben weitergeht und ich komme recht gut damit klar. Nur gibts dann immer die Momente wo ich daran denke und es mich so runterzieht!

was für einen krebs hatte dein vater wenn ich fragen darf?