abhängig - wie soll es weitergehen....

AlexandraLara

Neuer Benutzer
02. Sep. 2009
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Hallo euch allen!

Ich hoffe ihr habt ein paar Ratschläge für meine derzeitige Situation.

Ich bin noch nicht lange mit meinem Freund zusammen, erst 4 Monate und wenn ich euch erzähle wie er so ist und wie er mich behandelt, werdet ihr euch vielleicht wundern warum ich mit ihm zusammen bin.

Um ein paar Dinge zu nennen: Er ist so freiheitsliebend, dass er sich fast nie von selber meldet, nicht abhebt und sein Handy abdreht wenn er grad keine Lust hat, ständig trinkt und fortgeht (womöglich immer noch drogen nimmt), extreme stimmungsschwankungen hat, mich nach wochenlangem "Nichtsehen" nicht vermisst, mir nichts Nettes sagt, mich nie umarmt oder küsst, sich wegen Diskussion sofort von mir trennen will und der mir mit Aussagen wie "Was du machst wenn ich nicht dabei bin ist mir egal" oft das Gefühl gibt, dass es für ihn keinen Unterschied macht ob ich in seinem Leben bin oder nicht.

ich kann nur sagen, dass ich noch nie in einer beziehung zuvor so rücksichts- und verständnissvoll war, auch wenn es mir weh tat hab ich mich zurückgehalten. Ich hab nie etwas gesagt, dass er viel trinkt und fortgeht, ich hab versucht ihm seine "Freiheit" zu lassen. Aber ich hab das Gefühl wenn ich mich nicht melden würde, würde ich wohl irgendwann garnichts mehr von ihm hören. Wenn ich etwas anspreche das mich bedrückt (ich versuche immer vorsichtig mit ihm zu reden, damit er sich nicht angegriffen fühlt), dann reagiert er entweder so als wäre ihm alles egal oder er fühlt sich eingeengt und wird noch extremer bei den Dingen die ich anspreche.

Ich weiss wohl, dass dieser Mann auf eine Art und Weise nicht gut für mich ist. Aber ich lernte ihn zu einem Zeitpunkt kennen wo mein Leben eine böse Wendung genommen hat. Genauer gesagt wurde ich knapp eine Woche nachdem ich ihn kennengelernt habe sexuell missbraucht. Seitdem habe ich zwar mit Freunden geredet und die Unterstützung meiner Eltern aber wenn hat es mir nur geholfen wenn mein Freund für mich da war, auch wenn das sehr selten war.

Ich hab mich an ihn geklammert wie an einen Strohhalm und hab oft gemerkt, dass wenn alles gut läuft ich halbwegs wieder normal leben kann und auch glücklich sein kann. Dementsprechend dreckiger geht es mir aber wenn es schlecht läuft... Ich hab in starken Momenten (die leider rar sind) mit ihm Schluss machen wollen, hab es aber sofort wieder gelassen, weil ich das Gefühl habe ohne ihn nichts mehr zu haben. Es war immer so, dass wenn ich bei ihm war ich an nichts denken musste, ich richtig weinen konnte und alls vergessen...

Ich weiss nicht was ich machen soll, ich will wieder stärker werden, aber gibt es keine andere Lösung als Schluss zu machen?

Danke fürs lesen,

lieber Gruß,

Alex

 
Liebe AlexandraLara

Vom Kopf her weisst Du ja schon, dass er Dir nicht guttut, dass er keine Verantwortung übernehmen möchte und dass er mit Dir umgeht als wärst Du sein Spielzeug.

Das was Dir passiert ist, ist sehr schlimm. Gibt es denn sonst niemanden, der Dir für den Moment Halt geben kann und Dich unterstützen kann? Zum Einten um das schlimme Erlebnis zu bewältigen und zum Anderen um Dir Kraft zu geben, damit Du dich von dieser Beziehung lösen kannst?

Ich weiss, es ist sehr viel auf einmal. Aber diese Beziehung macht Dich längerfristig nur kaputt.

Auch ist es wichtig, dass Du den Missbrauch aufarbeiten und verarbeiten kannst.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft

SeaLife

 
Hey AlexandraLara

Bist du denn zufrieden mit dieser Beziehung? Wohl eher nicht. Du schreibst nur vom negativen. Etwas positives taucht nur klitzeklein am Rand auf; Das mit dem negativen Verbunden ist.

Du musst erst mal lernen wieder für dich zu sein und dich selber zu stärken und Kraftschöpfer sein. Das du dich an einen Typen klammerst, dem du nur so viel bedeutest wie wohl ab&an Sex, na, dass ist nicht sonderlich toll.

Du bist Objekte der Begierde - Nur wenn er Lust hat. Und mehr als das bist du nicht für ihn. Ein Objekt.

Hört sich ja nicht nett an. Das witzige ist, du weisst doch ganz genau, was das beste ist, willst es aber nicht wahr haben.

Wenn dein Wunsch nach Stärke wirklich wachsen sollte, so wirst du den ersten Schritt in diese Richtung wagen und auch Schluss machen.

Bis dahin können wir nicht viel ändern, ausser dir Vorschlagen mit ihm mal darüber zu sprechen... Ich denke es wird nicht viel nutzen, nur so eine Intuition...

Alles Gute

Scoop

 
hey!

Puh deine Situation find ich echt schwierig.

Ich bin auch der Meinung, dass du dich trennen solltest. Aber....

Als ich deine Geschichte las, dachte ich zunächst das wär ein klarer Fall. Freund behandelt Freundin mies -----> Trennung, so sollte es laufen. Aber deine Beziehung ist verbunden mit etwas, dass du vielleicht nie wirklich verarbeitet hast oder nie komplett verarbeiten kannst.

Was dir passiert ist, ist furchtbar und es kann einen sein Leben lang verfolgen.

Dein Freund gab dir in dieser Zeit Halt und das war sehr wichtig und das muss man ihm zugute halten. Du hast mit ihm zusammen diese Sache verarbeitet oder zumindestens versucht.

Ich denke, du hast gemerkt, dass du dich in schwierigen Zeiten auf ihn verlassen kannst. Aber ist das wirklich noch der Fall? Gibt er dir noch diese Sicherheit und Geborgenheit, wie zu Beginn?

Du brauchst wahrscheinlich eine starke Stütze an deiner Seite, weil du Angst hast ohne nicht mehr weiter gehen zu können. Das verstehe ich auch absolut.

Er hat dir damals sehr geholfen, aber nun hat sich das Bild gewandelt. Er ist einfach zum Ar*** geworden. Er verletzt dich bewusst und setzt eure Beziehung aufs Spiel. Vielleicht weiss er auch, wie sehr du an ihm hängst.

Jeder wird dir das Gleiche raten. Das hat so keine Zukunft mehr. Versuch den Halt, den du benötigst bei Freunden oder Familie zu suchen. Die werden dich nie so behandeln wie er es tut..

Lg.

 
warum denn schluss machen?

einfach nicht mehr melden. du sagst ja selbst er tut so als wäre ihm alles egal und wenn du dich nicht melden würdest, würdest du wahrscheinlich gar nix mehr von ihm hören.

es ist schlimm was dir passiert ist.

trotzdem denk ich nicht dass er dir eine so große stütze war, da du ja schreibst dass er selten für dich da war oder ist.

ich kann nur raten so schnell wie möglich da raus zu kommen...

 
zu erkennen, abhängig zu sein, ist eine sache. sich daraus zu befreien, eine andere.

es ist 5 vor 12, worauf wartest du noch? bist du in therapie nach diesem schrecklichen vorfall?

wenn nicht: deine gesundheit ist jetzt das wichtigste. such dir einen therapeuten und komm zur ruhe und entferne ihn aus deinem leben. er schadet dir nur.

was kann passieren? dass dich niemand mehr quält?

es ist bitter zu erkennen, dass man niemanden an seiner seite hat. aber es bleibt noch, dass du dich hast. dass du dir selbst treu bleibst. dass du dich jeden tag in den spiegel schauen kannst und dich für nichts schämen musst.

sich diesem mann unterzuordnen, ist beschämend. ich würde dir raten, schau dass du da raus kommst. schleunigst, wenn dir dein wohlbefinden etwas wert ist.

und such dir einen guten therapeuten, so ein erlebnis kann man nicht so einfach wegstecken.

alles gute wünscht dir die

Isabel

 
Zuerstmal danke für eure lieben Antworten.

@ Sealife: natürlich gibt es andere Menschen, die mir auch zu der Zeit beigestanden haben, es sind aber sehr wenige, da dieses Thema bei den Menschen so unterschiedliche Reaktionen auslöst und ich dann manchmal sogar die Starke sein muss um diese Personen zu beruhigen, weil sie so schockiert sind. Ich bin bin auch niemand der sich anderen aufzwingt. Wie es passiert ist bin ich als erstes zu meinem Freund gefahren, das war seitdem einprägend für mich.

Und wenn das nicht genug ist, ziehe ich studienbedingt in wenigen Wochen in eine andere Stadt. Weit weg von Freunden und Eltern, die für mich da sein konnten. Aber vielleicht kann es auch ein Neuanfang sein, zumindest hoffe ich das...

@ Life_means_Love: Du sprichst genau das Problem an warum ich mich nicht einfach von ihm lösen kann, er war zwar nicht immer, aber auf irgend eine Art und Weise in der Zeit da. Und er hat etwas in mir ausgelöst, dass ich mich öffnen konnte, dass ich darüber reden, weinen und schreien konnte. Das konnte leider kein Anderer (weil ich es auch nicht zugelassen habe)... Bei meiner Familie hab ich das Gefühl ich müsste sie beschützen, weil sie das alles schwer getroffen hat, deswegen versuch ich sie nicht daran teilnehmen zu lassen, sonst sorgen sie sich noch mehr, bei meinen Freunden dasselbe.

@ kleines mädl: Mich nicht zu melden hab ich mir heute fest vorgenommen!

@ Isabel: Ich war 2mal in Therapie, aber es war zu früh (vor ca. 2 Monaten). ich wollte nichtmehr hingehen, weil ich dann darüber reden musste und will es jetzt auch nicht, außer es muss sein, wie bei der Verhandlung, die demnächst ansteht.

Auch wenn ich es nicht hören wollte, dass es keinen anderen Weg gibt als mich zu trennen, haben mir eure Kommentare geholfen zu erkennen, dass ich mir mehr wieder wichtiger sein muss. Danke!

Liebe Grüße,

Alex