abhängig?

Sincerity

Neuer Benutzer
06. März 2006
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Ich weiß mir grade nicht so wirklich zu helfen, aus diesem Grund schreibe ich hier. Auch weil ich möchte, dass andere meine Situation beurteilen, die vielleicht ähnliches erlebt haben oder erleben.

Ich weiß nicht, was mit mir los ist, ich habe in den letzten Monaten angefangen, mich extrem seltsam zu verhalten und ich weiß einfach nicht was ich tun soll.

Früher war ich ein sehr freiheitsliebender Mensch. Ich hatte damals einen Freund, der mich sehr einzuengen versuchte. Dazu muss man sagen, dass wir eine Wochenendebeziehung führten und das soweit auch in Ordnung war, bis er mich dann auch unter der Woche sehen wollte und es mir vorgeworfen hat, wenn ich keine Zeit hatte oder zu müde und kaputt war. Ich war damals gerade in die 12. Klasse gekommen, das vorletzte Schuljahr vor dem Abitur in Deutschland, alles war neu und unbekannt und ich war total aufgeregt, viele neue Leute, ganz andere Ansprüche, die an mich gestellt wurden, ich habe mir sehr viel Stress gemacht, vor allem mental, sodass ich Abends meist ausgebrannt war. Und da wollte er dann noch zu mir kommen oder mit mir telefonieren, während ich einfach nur meine Ruhe und Frieden wollte, schlafen, fernsehen, nichts tun. Immer öfter hatten wir Streit und je mehr er mich versuchte an sich zu binden, desto weiter wollte ich weg von ihm sodass ich ihn dann auch am Wochenende nicht mehr umbedingt sehen wollte, sondern irgendwie eine Pause machen, eine Beziehungspause. Das war natürlich eine Katastrophe für ihn. Und wenn ich zurück blicke und ehrlich sein soll lag das wohl schon an meinen abklingenden Gefühlen, dass ich ihn nicht mehr sehen wollte, meine ich. Wir trennten uns dann auch bald.

Das ist nun 1 1/2 Jahre her. Nun bin ich seit fast 9 Monaten mit meinem jetzigen Freund zusammen und es scheint, als hätte ich eine 180 Grad Wendung vollzogen. Auf einmal bin ich ein total abhängiges Nervenbündel. Wann immer er nicht in meiner Nähe ist bin ich so schlecht drauf und deprimiert und vermisse ihn wirklich grauenvoll. Das ist nur zu ertragen, wenn ich mit anderen Menschen, Freunden, zusammen bin, doch wenn ich allein bin, überrennt und erschlägt mich dieses Gefühl total. Wir haben grade Ferien und letzte Woche 3 schriftliche Abiturprüfungen gehabt und irgendwie verschlimmert dieses nichts-zu-tun-haben die ganze Sache noch mehr. Wobei ich schon etwas zutun hätte, aber es nicht machen kann, da ich wie gelähmt bin. Diese Woche ist das nun so schlimm geworden, dass ich teilweise grundlos in Tränen ausbreche und mich so einsam fühle, dass ich einfach nicht mehr weiß, was ich tun soll.

Es kommen noch ein paar Faktoren hinzu, die die Sache noch weiter verschlimmern. Einer davon ist das Auseinanderbrechen meines Freundeskreises. Es war die ganze Zeit so, dass ich 2 ziemlich gute Freundinnen hatte, mit denen ich am Wochenende immer was unternommen habe, dann ein paar weitere Freundinnen mit denen ich zwar weniger, aber auch ab und zu unterwegs war und dann zwei Kumpel, die zwar studieren, mit denen ich dennoch Kontakt habe und mit einem auch regelmäßig weg gehe. Nun ist es so, dass eine dieser beiden besten Freundinnen irgendwie nicht mehr den Kontakt zu mir sucht, viele auch im Urlaub oder schlicht mit anderen Dingen beschäftigt sind und mir nur noch eine Freundin geblieben ist, mit der ich auch die letzten beiden Tage verbracht habe und ansonsten nicht weiß, mit wem ich was machen soll, da besagte Kumpels im Moment trotz Semesterferien in der Uni eingespannt sind. Lange Rede, kurzer Sinn. Bei ihm ist es eben das genaue Gegenteil. Er hat einen großen Freundeskreis mit dem er ständig was unternehmen kann, weswegen er auch ständig unterwegs ist. Ich glaube das er in der letzten Woche vielleicht eine Nacht zu Hause geschlafen hat, ansonsten bei irgendwelchen Kumpels oder bei mir. Ich fühle mich da manchmal etwas überflüssig und habe das Gefühl, dass es in seinem Leben einfach keinen Platz für mich gibt und er die Zeit, die er mit mir verbringt, eigentlich lieber mit anderen verbringen würde. Womit ich schon bei einem weiteren Faktor wäre, der Kompliziertheit unserer Beziehung. Ich habe solche Gefühle ständig, also ständig den Eindruck, dass er mich nicht liebt oder nicht mit mir zusammen sein will. Ich spüre einfach nicht, dass er das wirklich will. Ich habe ihm das auch schon sehr oft gesagt und es gab in letzter Zeit fast jede zweite Woche Streit deswegen, ohne dass sich was geändert hätte. Mir fehlen eben solche kleinen Sachen, wie das er einfach mal sagt dass er sich freut, mich zu sehen, oder mich vermisst hat. Das kam am Anfang unserer Beziehung manchmal, aber nun gar nicht mehr, vielleicht auch weil ich es zu oft gefordert habe.

Ich weiß mir einfach nicht zu helfen. Ich will nicht so abhängig und verrückt sein, ich will nicht, dass mein Glück allein von ihm abhängt. Aber im Moment ist da nicht viel in meinem Leben. Die Schule ist fast zu Ende, ich weiß nicht, wie es nachher mit mir weiter geht. Meine Freunde gehen nach und nach jeder seinen eigenen Weg. Ich war früher auch sehr oft mit den Pfadfindern unterwegs, doch ich habe damit aufgehört, als ich angefangen habe fürs Abi zu lernen. Klar gibts da noch weitere Dinge, die ich gern tue, ich habe früher viel geschrieben, fotografiert, gemalt, Gitarre gespielt, aber ich kann mich nicht dazu aufraffen, obwohl mir klar ist, dass das zumindest helfen würde. Aber alles dreht sich im Moment nur um ihn. Und ich würde am liebsten Schluss machen um der Gefahr zu entgehen, dass mir immer mehr weh getan wird. Diese Beziehung bereitet mir seit Monaten nur noch Schmerzen. Aber ich kann einfach nicht, weil ich danach noch einsamer wäre und es mir noch schlechter gehen würde. Ich brauche ihn einfach zu sehr, als das ich es beenden könnte. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.

Ok, das war ein halber Roman, aber ich hoffe, dass sich der ein oder andere doch durchgekämpft hat. Würde mich wirklich über antworten freuen, da ich im Moment einfach vor einer Mauer stehe und nicht mehr vor und zurück weiß, noch was ich mit mir oder meinem Leben tun soll. Mir fehlt die Perspektive.

 
hallo!

schön, dass du hergefunden hast, ich hoffe, wir können dir helfen.

ich versuchs mal ;)

erstmal... ich kenne das gefühl, das du im moment hast.

lange hat man viel um die ohren gehabt, war beschäftigt ohne ende, hatte viele freunde.

jetzt gehen alle ihren eigenen weg, der druck von der schule ist weg und man fühlt sich schlicht und ergreifend EINSAM.

und dann hat man einen partner, würde sich wünschen, dass dieser sich um einen kümmert, einem die einsamkeit nimmt, aber er tut es nicht.

er ist mit seinem eigenen leben beschäftigt, und das tut einem nur noch mehr weh...

glaube mir, ich kenn das gefühl...

gute tipps geben ist in so einem moment schwer.

aber ich versuche mal zumindest eine sache zu erklären.

und zwar das mit deinem freund und seinem freundeskreis.

in der gleichen situation war ich auch mal.

und ich hab verdammt lange darüber nachgedacht, warum ich das immer so ätzend fand, dass der soviel mit seinen freunden gemacht hat.

nämlich nicht, weil er mehr zeit mit denen hatte als mit mir, obwohl es da mit reingespielt hat.

sondern, weil ich neidisch war.

neidisch darauf, dass er soviele freunde hatte, die auch noch alle in seiner nähe gewohnt haben und anscheinend ständig zeit hatten.

neidisch auf die dinge, die sie miteinander erlebt haben, neidisch darauf, dass ER jedes wochenende etwas unternehmen konnte, während ich zuhause gesessen habe.

DAS war, was mich gestört hat.

ich weiss nicht, ob es bei dir auch daran ligt, aber denk mal darüber nach.

was das ding angeht, dass er dir nicht sagt, dass er sich freut, dich zu sehen.

ich denke, er freut sich ganz bestimmt darüber.

aber für ihn ist es kein so ausserordentliches erlebnis in dem sinne, weil er so oft menschen um sich hat.

ich denke, bei dir ist es mehr so, dass du dich freust, dass jemand (er) zeit hat und dass du deswegen anders reagierst als er.

weisst du, ich glaube schon, dass er dich liebt und sich freut dich zu sehen.

aber er sagt es eben nicht. weil er anders damit umgeht.

ich denke, es wäre vielleicht gut, wenn du dich mal in einer uhigen minute mit ihm hinsetzt und darüber sprichst, was dir fehlt.

dass er dir fehlt.

dass du es schade findest, dass ihr so viel zeit getrennt verbringt und dass du dir wünschen (!) würdest, er würde dir mehr zeigen, wie wichtig du ihm bist.

schreib es ihm nicht vor, sondern wünsche es dir von ihm.

was deine freunde angeht...

ihr steht am ende eines wichtigen lebensabschnittes.

ihr habt das ende eurer schulzeit vor augen, müsst euch entscheiden, was ihr danach machen wollt.

es ist völlig normal, dass sich eure wege (zumindest räumlich) trennen.

aber eine freundschaft zeichnet sich dadurch aus, dass man einander auch über die entfernung irgendwie nahe bleibt, einander vertraut und zuhört.

es kommt nicht darauf an, wieviele leute du als freunde bezeichnest, sondern darauf, wem du wirklich vertrauen und auf wen du dich verlassen kannst.

und diese freundschaften lassen sich nicht dadurch beeinflussen, wie weit ihr auseinander wohnt.

weisst du, ich denke eine gewisse melancholie im "angesicht des bevorstehenden abschieds voneinander" ist völlig normal.

bevor ich mein abi hatte, hab ich die letzten moante fast täglich tränen in den augen gehabt, wenn ich daran gedacht habe...

aber ich sag dir eins.

zu den wirklichen freunden behält man den kontakt.

sicherlich kann es dir passieren, dass viele wegziehen und du dann ohne sie klar kommen musst, was das feiern angeht.

aber auch das wirst du schaffen.

denn, wofür du dich beruflich entscheiden wirst, du wirst neue leute kennenlernen.

es ist alles einfach ein bisschen viel im moment glaube ich...

aber du wirst das schaffen.

rede in ruhe mit deinem freund.

finde heraus, welche freunde für dich wirklich wichtig sind und halte den kontakt zu diesen.

versperr dich nicht davor, andere kennenzulernen.

und fang an, etwas mit deiner zeit zu machen.

auch wenn du vielleicht grad etwas lustlos bist, aber das wird sich ändern, wenn du erst wieder angefangen hast, irgendwas zu machen...

ich wünsche dir alles, alles gute!

lieben gruß

 
Ja, du hast schon recht. In gewissem Sinne bin ich neidisch auf sein ausgefülltes Leben und es tut weh zu sehen, wie leer mein eigenes im Vergleich zu seinem ist. Ich bin so verzweifelt. Heute ist der schlimmste Tag bisher. Zwar gings mir heute morgen und mittag gut, doch gegen 5 ist er "mal kurz" verschwunden (aus dem ICQ) und seitdem nicht mehr aufgetaucht. Und ich fühle mich so beschissen einsam, ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich frage mich, wieso er nicht das Verlangen hat mich zu sehen. Diese Gedanken tun so unendlich weh.

Ich hab keine Ahnung wie ich mir helfen soll. Diese ganze Geschichte mit ihm tut mir so sehr weh und ich frage mich, ob es mir noch schlimmer gehen kann ohne ihn. Ich wünschte er würde mit mir schluss machen. Dann würde ich zwar sehr leiden, aber nicht für immer. So wie es im Moment ist kann ich es nicht mehr ertragen. Und ich kann ihn nicht verlassen, das würde mir den Rest geben. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.

 
es ist jetzt blöd zu sagen "hab verständnis für ihn"... aber im grunde ist es das, was du versuchen solltest.

verstz dich in seine lage.

stell dir vor, dein leben würde gerade anders verlaufen.

und stell dir dazu vor, du wärst ein mann (männer sind nunmal meistens nicht so sensibel anderen gegenüber)...

würdest du dich nicht genauso verhalten?

das heisst doch noch lange nicht, dass er dich nicht liebt.

er hat nur einfach noch andere dinge im kopf und ist vielleicht ein wenig verplant...

was kannst du machen?

naja... das meiste was du tun kannst spielt sich in deinem kopf ab...

als erstes solltest du versuchen, deine lage zu akzeptieren.

es ist nunmal so, dass der freundeskreis sich jetzt verteilt.

es ist nunmal so, dass dein freund ziemlich viel um die ohren hat.

es ist einfach so.

damit wirst du dich abfinden müssen.

aber das heisst noch lange nicht, dass du deswegen unglücklich sein musst.

du hast noch immer freunde.

auch wenn sie vielleicht nicht alle im moment da sind, aber du hast freunde.

das ist schonmal der erste punkt.

dann stehst du vor einem neuen lebensabschnitt.

klar ist es irgendwie beängstigend, aber es ist auch aufregend.

versuch, dich darauf zu freuen.

und was deine zeit angeht (ich schätze mal das grundproblem ist, dass du einfach zuviel zeit hast)...

mach was.

ist einfach gesagt, aber im grunde ist es nicht wirklich schwer...

schnapp dir die freundin, die im moment auch noch zeit hat und fahrt ein paar tage weg.

oder besuch deine freunde, die studieren.

spiel wieder gitarre (such dir ne band oder so, irgendwas, wo du in gewisser weise verpflichtungen eingehst, wo du zeiten hast, wo du dann weisst "ich muss da jetzt hin").

irgendwie sowas...

du packst das.

und hör mit den gedanken auf, ohne deinen freund wärst du besser dran.

meinst du denn wirklich, dass es so wäre?

oder würdest du dann in selbstmitleid versinken nach dem motto "erst sind die freunde weg und dann noch der freund - niemand hat mich lieb!!!" ??

das ist nicht böse gemeint, aber das wäre meine reaktion.

wenn dich das verhalten von deinem freund so runterzieht, dann rede in ruhe und ohne vorwürfe mit ihm.

oder versuch, ihn zu überzeugen, dass ihr ein, zwei tage wegfahrt.

zu zweit...

irgendwie sowas...

oder kuschelt euch mal ein wochenende ein.

frag ihn mal danach.

dag ihm, dass du dir das sehr wünschen würdest, ihn einfach ein, zwei tage für dich zu haben.

ich wünsch dir alles gute

 
Hey, da bin ich wieder.

Ich hab ihm letzte Woche eine Email geschrieben und alles angesprochen, hoffe ich. Ich denke, dass es ihn schon etwas schockiert hat, er war ziemlich bestürzt und kam auch gleich vorbei, hat sich entschuldigt dass er so lange weg war, was ich irgendwie daneben fand... er muss sich nicht entschuldigen, da er nichts Falsches gemacht hat, und ich weiß ja, das du recht hast. Ich hatte jedoch nunmal das Gefühl, ihn um jedes bisschen Aufmerksamkeit anflehen zu müssen und ich weiß nicht so genau, ob sich das nun zerstreut hat. Es ist jedoch auf alle Fälle besser geworden, zumal er in den letzten Tagen wirklich viel bei mir war.

Es ist halt schwierig für mich. Ich versuche deine Ratschläge zu befolgen und fairer zu ihm zu sein. Denn eigentlich will ich ihn gar nicht so sehr bedrängen und beklammern, eigentlich ist es doch gut, dass er auch ein eigenes Leben hat und glücklich ist. Ich sollte eigentlich ebenfalls glücklich sein, wenn er es ist, doch das fällt mir schwer und deswegen fühle ich mich schlecht. Ich gönne ihm sein Glück nicht und hab im Moment echt wenig Selbstachtung. Noch verstärkt wird das dadurch, dass ich durch diese ziemlich emotionale Email irgendwie das Gefühl habe, er kommt nur aus Mitleid zu mir oder weil er sich dazu verpflichtet fühlt, nicht weil er es wirklich möchte. Wenn ich nichts gesagt hätte hätten wir uns wohl weiterhin so wenig gesehen. Und auch in der Zeit, in der er da war hatte ich das Gefühl, dass er eigentlich gehen wollte und nur bleiben musste, weil er eben nicht mit dem Auto da und darauf angewiesen war, dass ihn jemand, also ich, fährt. Ich weiß es nicht. Es ist so schwer zu beschreiben.

Aber ich befinde mich auf einem Weg der Besserung. Nicht, weil ich das Gefühl hätte in dieser Beziehung hätte es soviel Aufwind gegeben... der war eher ein laues Lüftchen. Es ist wohl irgendwie ein Teil meines Stolzes, der zurück kehrt und der nicht will, dass ich mich so behandeln lasse. Was heißt behandeln lasse... eigentlich tut er ja nichts Falsches. Und du hast recht. Er tut genau das, was ich auch tun würde und auch getan habe, als ich damals in der Situation war. Ich habe nur eben das Gefühl, für ihn wie jeder andere zu sein. Heute pennt er halt bei mir, morgen bei nem Kumpel, übermorgen vielleicht mal zu Hause, dann wieder bei mir. Ich habe das Gefühl, dass es in seinem Leben zu viele Menschen gibt, als das er wirklich Zeit hätte, für mich da zu sein.

Naja... auf jeden Fall vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst auf meine verrückten und Konfusen Postings zu antworten, das ist wirklich sehr lieb =)

 
Hey Sincerity ;)

Wie sieht es denn nun aus? Hat sich an der Situation weiter etwas geändert? Ich meine doch, dass das echt positiv zu sehen ist, wenn er so reagiert hat, wie du das geschrieben hast. Sprich: Er hat sich sofort Zeit für dich genommen, ist deinem Wunsch entgegengekommen. Du sagst aber auch gleichzeitig, dass dir das so erzwungen vorkommt, dass er bei dir ist, dass er so in einer Art Aufbruchsstimmung zu sein scheint die ganze Zeit. Das wiederum "liest" man natürlich nicht gerne... Aber überinterpretierst du da vll. auch etwas? Deswegen wäre es schon gut zu wissen, ob sich dieser Status des "öfter besuchens" gehalten hat. Denn das ist doch genau das was du dir wünschst! Auf der einen Seite denke ich natürlich schon, dass diese ganzen Freiheiten in der Beziehung gegeben sein müssen, aber ich muss auch anmerken, dass ich mit der Sincerity wie sie damals war auch ein echtes Problem gehabt hätte. Da schreibst du ja, dass du soviel um die Ohren hattest, dass du recht wenig mit deinem Freund zutun haben wolltest. Für mich beispielsweise bedeutet Zeit mit dem Partner aber immer Entspannung. Für mich ist Freizeit, dass ich Zeit mit dem Partner verbringe!

Du solltest die Schuld aber nicht zu sehr auf dich laden, dass du grade (oder nicht mehr so groß???) unglücklich bist. Du bist nicht nur irgendwer in seinem Leben, sondern du bist seine Freundin. Und ich finde es immer wichtig, dass man dem Partner zu spüren gibt wie wichtig er einem ist. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass die Situation an dir nagt. Es kommt einem alles erzwungen rüber, nicht wahr? Wenn du nichts gesagt hättest, dann wäre er mit der Situation immer noch vollauf zufrieden. Aber so unterschiedlich ticken halt die Menschen! Aber ich denke das ist ein Punkt, den man anders sehen muss: Eine Beziehung besteht immer aus Kompromissen und immer daraus, die Bedürfnisse des anderen zu erkennen (am besten man sagt sie dem andern...) und darauf zu reagieren. Und wenn er das macht, dann würde ich ihm das hoch anrechnen, denn das zeigt dir, dass ihm seeehr viel an dir gelegen ist.

Libelllo

 
Schwierig, darauf eine objektive Antwort zu geben, zumindest für mich. Objektiv betrachtet ist es nicht so, dass er mich vernachlässigt, denke ich. Er kommt fast jede Pause zu mir, sodass ich echt schon Angst um meine Freundinnen haben muss, die sich dadurch vernachlässigt fühlen. Letztes Wochenende kam er Samstagabend zu mir und war bis Montagabend dann da (vielleicht, weil ich mir am ersten Mai den Magen verdorben habe und deswegen etwas leidend herum lag und eigentlich nur gejammert habe). Dienstagabend meinte er dann auch gleich wieder er würde kommen (ging dann jedoch nicht, weil meine alten Hausdrachen nicht erlaubt haben, dass er bei mir schläft und mal kurz vorbei kommen schwierig ist, wenn man ne halbe Stunde auseinander wohnt), er ist generell im Moment sehr besorgt um mich weil ich immernoch krank bin (Magenschleimhatentzündung). Außerdem ist meine Periode zwei Wochen überfällig... was uns beide etwas nervös macht. Doch ich verdränge das im Moment, morgen ist der Frauenarzttermin und ich will mir gar keine Gedanken darüber machen, es wäre zu schrecklich.

Nachdem ich ihm diese Mail geschrieben hab hat sich unsere Beziehung wirklich verbessert, er hat mir noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt und im Moment ist alles harmonisch zwischen uns. Was nicht heißen soll, dass ich weniger neurotisch bin. Objektiv betrachtet könnte ich keinen süßeren, lieberen Freund haben. Am ersten Mai beispielsweise hab ich gesagt, dass ich fahre da er mich schon oft rumkutschiert hat während ich getrunken hab und er auch mal dran sein sollte. Als dann aber meine Freundinnen ankamen, in bester Feierlaune meinte er, dass er sowieso nicht die Lust hätte, viel zu trinken und doch fahren würde. Also konnte ich wieder meinen Spaß haben, während er sich wohl etwas gelangweilt hat und daneben saß, während ich, angetrunken und deswegen ziemlich enthusiastisch, auch um ihn etwas eifersüchtig zu machen wie ich zu meiner Schande zugeben muss, mit einem Freund redete. Ich wäre an seiner Stelle total ausgeflippt. Also wenn ich sowieso schon gelangweilt (und ich langweile mich schnell) irgendwo rumsäße und er sich angeregt mit irgendner Tussi unterhalten würde. Das wäre echt zuviel für mich. Und schon sieht man, wo zwei meiner Probleme liegen. Erstens: Ich nehme mir Dinge raus, die ich ihm übel nehmen würde. Zweitens: Ich verachte mich zu sehr. Manchmal halte ich mich für einen so richtig schlechten, fiesen, unfairen Menschen. Und das ist nicht gut.

Wie gesagt, ich bin neurotisch und total wirr im Kopf. Ich kann nichts dagegen tun. Und ich kann es auch nur hier gestehen, sonst wäre mir das zu peinlich, aber aus irgendeinem Grund hab ich das Bedürfnis, der totale Mittelpunkt seines Lebens zu sein. Das klingt total egoistisch. Ich bin auch eine sehr schlimme Egoistin, aber es ist die Wahrheit. Leider. Ich glaube jedenfalls, dass genau das der schwierige Punkt ist, der Frauen und Männer so sehr unterscheidet. Männer haben eine Freundin und sind auch froh darüber, stolz, verbringen gerne Zeit mit ihr. Aber wenn das eben mal nicht ist sind sie genauso glücklich und zufrieden mit anderen Menschen. Als Frau fühle ich mich da irgendwie ersetzbar. Denn bei mir ist das irgendwie ganz anders. Er wird für mich zum Mittelpunkt meines Denkens, meines Lebens. Es gibt wenige Momente am Tag, an denen ich nicht an ihn denken muss. Ist einfach so. Und wenn ich mit Leuten unterwegs bin erlebe ich das selten als das wirklich wahre Glück. Das wirklich wahre Glück erfahre ich fast nur mit ihm. Das hat sich in letzter Zeit zwar gebessert. Aber ich fühle mich dennoch oft einsam, wenn ich zu Hause sitze und weiß, er ist bei irgendwelchen Kumpels und freut sich total.

Was mich etwas ermutigt ist die Tatsache, dass ich damit nicht völlig alleine dastehe. Ich hab das ziemlich oft schon mit meiner besten Freundin thematisiert, die fast dieselben Probleme hat. Das sie ständig an ihren Freund denkt und das Gefühl hat, er tuts sehr viel weniger. Dass sie das Gefühl hat, dass er gerne Zeit mit ihr verbringt, aber genauso zufrieden ist, wenn das eben nich so ist. Dass es für ihn also egal ist, mit wem er den Abend verbringt, mit ihr oder mit ihm. Ätzend.

Ich weiß genau, dass ich eine derartige Beziehung nicht verkraften würde, in der mich mein Freund zum Mittelpunkt des Universums erklärt. Das zeigt ja mein erstes Beispiel. Sowas wird mir schnell zu langweilig, irgendwie. Und ich fürchte, dass ich das Drama irgendwo brauche. Dieses sich-mies-fühlen. Irgendwie schlimm.

Ich muss versuchen, dass irgendwie in den Griff zu kriegen. Aber ich scheue mich noch ein wenig davor, denn sich wieder auf das eigene Leben zu konzentrieren würde bedeuten, ihn ein stückweit rauszustreichen. Ihn als nicht mehr so wichtig zu erklären. Ich kann das eben nicht trennen. Und es auch nicht so sehen, dass er zwar eine Bereicherung darstellt, aber nicht das ganze Leben ausmachen soll. Ich glaube, dass das wohl die einzige gesunde Art eine Beziehung zu führen ist. Aber irgendwie vermisse ich ihn noch immer in jeder Sekunde, in der er nicht bei mir ist. Und das macht mich so unendlich schwach. Das lässt meine Selbstachtung ins Bodenlose fallen. Ich habe irgendwo das Gefühl, nicht interessant genug oder nicht wertvoll, nicht liebenswert genug zu sein, als das er wirklich darauf brennen würde, bei mir zu sein. Das klingt so blöd, so total unselbstbewusst und eigentlich will ich so nicht sein. Das ist so schwierig.

Es gibt eigentlich genug andere Sachen, mit denen ich mein Leben füllen könnte, aber ich kann mich nicht aufraffen. Du siehst, ich bin ein Problemfall.

 
hi sincerity...

du sprichst mir von der ersten bis zur letzten zeile aus der seele

:(

momentan bricht meine freundschaft zu meinen liebsten freundinen auseinander, da sie alle anfangen zu kiffen und nichts anderes im kopf haben außer drogen :heulen:

das macht mich unendlich traurig, und ich will nicht wirklich was mit denen mehr unternehmen.

daraus schließt sich, dass ich mich im moment ziemlich allein fühle und ich anfange ständig an meinen freund zu denken. ihn zum mittelpunkt meines lebens mache :schief:

das nervt umheimlich, zumal er mit mir glücklich ist und auch nur mit seinen freunden. sprich wenn er unterwegs ist, hat er genauso spass wie mit mir.

und ich?

wenn ich mich doch mal aufraffe zum weggehen, denk ich nur an ihn. ich fühl mich bei meinen freundinen nicht wirklich wohl, kann mich nicht auf das gegenwärtige freuen oder konzentrieren. meine gedanken sind oft bei ihm und ich habe dann auch keinen spass am weggehn.

zurzeit frage ich mich einfach: ist das alles? soll das wirklich das ganze leben gewesen sein? werd ich je auch "ohne" ihn wieder glücklich werden, sprich freundinen haben, weggehn und nicht ständig an ihn denken...

er macht nichts falsch, er macht alles richtig....und ich? klammere mich wie eine irre an ihn.

auch sinkt mein selbstbewusstsein immer mehr... und ich habe einfach nur angst, dass ich das alles nicht mehr schaffe!

 
Ich bin mittlerweile so wütend auf mich, das ist echt unglaublich. Ich verachte mich selbst dafür, dass ich scheinbar nichts mehr ohne ihn machen kann und immer wie unter Strom darauf warte, ob er sich meldet, wann er sich meldet und wenn ers nicht tut bin ich schlecht drauf, deprimiert. Das bin eigentlich nicht ich, ich bin so wütend auf mich. Und auch auf ihn. Wenn er wirklich etwas für mich empfinden würde, würde er mir mehr Aufmerksamkeit schenken. Denke ich. Auch wenn ich genau weiß, dass es Blödsinn ist. Argh.

Scheinbar geht bei mir nur ein ganz oder gar nicht. Entweder er schenkt mir viel Aufmerksamkeit, aber bitte nur dann, wenn ich das grade will, wenn ich keinen Bock drauf habe soll er mich bitte in Ruhe lassen. Oder ich trenne mich von ihm und hab dann eben gar nichts. Ich weiß nicht, wieso ich so krank drauf bin, ich weiß es wirklich nicht. Grmpf.

Ich weiß mir echt nicht mehr zu helfen...

 
hey,

ich kenne das auch sehr gut. habe das gefühl, dass wir genau dieselbe geschichte erlebten. bei mir war es auch so, dass ich zu meinem ersten freund er abstand wollte...freiheit. naja und dann kam mein zweiter freund...ich woltle einfach nicht mehr ohne ihn sein und bin auch schon total durchgedreht, wenn er so wenig zeit hatte. es hat mich immer so wütend gemacht, wenn seine mutter (die mich nicht mochte) ihn immer nur beschäftigt hatte und er zu jeder verabredung zu spät kam. ich hatte einfach das gefühl, dass er sich bemühnt für alle pünktlich und gerecht da zu sein...nur dass er dieses für mich nicht musste. ich habe irgendwann so sehr geklammert und auch ganz schön krass aus verzeifelung gehandelt, dass es aufeinmal alles vorbei war. und jetzt bereue ich alles so sehr...weil ich wollte wirklich nur für ihn da sein. ich habe letztes jahr abi geschrieben und da es mit meinem studium nicht geklappt hat war ich halt viel zu hause und einsam. naja und jetzt hat er abi geschrieben und ich wollte nur für ihn da sein...habe seine "haushaltsarbeiten" erledigt, damit er lernen konnte, ihn gefahren, damit er feiern konnte...ich wollt ihm nur ne schöne zeit geben. aber dabei war ich wohl zu anhänglich. und jetzt ist schluss und ich bereue es so sehr, dass ich mich nicht mehr angestrengt habe. weil jetzt bin ich noch einsamer:( ich hab ihn einfach sehr geliebt und tue es halt immernoch. und das seltsame ist...zu beginn war er derjenige der jede zeit mit mir verbringen wollte und sich bemüht hat. jetzt bin ich halt traurig und ich erzähle dir dieses, um zu verhindern, dass es bei dir auch so läuft. du musst irgendwie versuchen lockerer zu sein. deine freund liebt dich sehr, sonst hätte er es schon aufgegeben. also nutz die chance und verushc dich irgendwie zu zwingen, ihn ab und zu gehen zu lassen...das stärkt die liebe!!! viel glück

 
hey zusammen.

Ich kann mich in euren Beiträgen sehr gut wiederfinden ... leider als der Part gegenüber.

Meine Freundin klammert sich unheimlich fest an mich. Für sie ist es selbstverständlich dass ich das ganze Wochenende mit ihr verbringe und dann auch no zwei Abende unter der Woche. Ich habe von Berufs wegen nicht so viel Zeit auch wenn ich die gerne hätte. Sie hingegen hat es nicht so streng. Zudem ist ihr das gleiche passiert wie einigen von euch (Sincerity glaub ich), dass ihr Freundeskreis auseinander gebrochen ist und ich dann der Lückenbüsser sein muss.

Unsere Beziehung ist lief ein ganzes Jahr trotz starker Umklammerung gut, bis ich eines Tages realisiert habe dass es uns gar nicht mehr als Einzelpersonen gibt, dass ich kaum mehr Sport teibe, dass meine Freunde mich nicht mal mehr zu Parties und weiterem einladen, weil es schon selbstverständlich ist, dass ich keine Zeit habe weil Freundin.

Sie war schon immer der dominante Part unserer Beziehung und drängte mich oft in die Defensive, vor allem wenn ich ein bisschen Luft wollte (z.B. wieder Sport machte). Das war für sie eine Katastrophe und ich musste mir einige Vorwürfe gefallen lassen. Wahrscheinlich hat sie nicht realisiert wie sehr sie mir weh tut damit :heulen: . Ich denke oft darüber nach ob ich so eine Beziehung noch will oder nicht, und jedesmal kommt wieder dieses Angstgefühl aus dem Bauch heraus, dass ich sehr einsam sein werde ohne sie...

was soll ich tun?