Alleine gelassen

destroyedbutterfly

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27. Juli 2016
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Hallo.. ich möchte mir meine Geschichte endlich von der Seele reden. Meine Freunde und Familie verstehen mich einfach nicht, und langsam versinke ich im Kummer und Schmerz.

Ich traf diesen wunderbaren Mann, ab der ersten Sekunde waren wir auf einer Wellenlänge und verliebten uns ineinander. Die Liebe wuchs, er zeigte mir seine Welt und ich ihm meine. Wir waren beide der kindischen Meinung dass wir einfach zusammen gehören. Klar hatten wir Probleme und stritten, aber am abend fanden wir immer wieder zusammen und schätzten uns..

Und dann passierte es vor 3 Wochen. Die Wendung.

Ich war schwanger. Er war total überfordert, Ass nichts mehr und weinte nur. Er (28) sei nicht bereit für diese Verantwortung. Verstand ich ja auch.. ich bin total gegen Abtreiben und wusste nicht, wie ich mir das verzeihen könnte. Er sagte er würde mir beistehen. Zusammen mit ihm würde ich darüber hinweg kommen. Er versprach mir, mir als Beweis einen Ring zu kaufen. Er wüsste schon immer dass er mich heiratet, jetzt sei es halt früher. Er sagte es sei der einzige Weg wie wir zusammen glücklich werden. Also tat ich es..

48h nachdem ich die letzte Abtreibungstablette nahm, voller Krämpfe und am bluten wie ein gemetzgetes Schwein, verließ er mich.

Er würde die Beziehung nicht mehr wollen, hätte in dieser kriese mich verlernt zu lieben.

Ich bin nun alleine. Alleine mit diesem Selbsthass über diese Tat. Wie konnte er mich nur gerade jetzt verlassen? Wie kann man so egoistisch und kalt sein? Ich zerbreche nicht nur an liebeskummer, ich komme wie erwartet auch nicht klar mit der Abtreibung. Ich habe seit Sonntag nichts gegessen, weine ununterbrochen, trinke nur Kaffee und Wasser und liege herum.

Ich weiss ihr könnt mir nicht helfen.. aber ich wollte es mir einfach von der Seele reden.

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Hallo destroyedbutterfly!

Das Verhalten Deines Expartners ist die Höhe, eine Frechheit sondergleichen und dumm-destruktiv wie ich es selten erlebt habe.

Ich schäume gerade vor Wut bei Deinen Zeilen.

Jetzt verstehe ich (vielleicht) auch Deinen Namen - destroyed ist klar, aber Butterfly - ein altes Todessymbol in der westlichen Gesellschaft, so zart, so verletzlich - hat zunächst keinen Sinn gemacht. Jetzt schon.

Ich bin nun alleine. Alleine mit diesem Selbsthass über diese Tat.


1. Du bist NICHT schuld. Du musst Dich nicht hassen, auch wenn Du jetzt wütend auf Dich bist. Die Wut ist verständlich; Du hast im Rahmen dessen, worauf Du Dich verlassen hast, dass er sein Wort hält - darauf hast Du vertraut - ganz nachvollziehbar gehandelt. Was Du schreibst, was Du erzählst macht Sinn, klingt vernünftig. Dass dieser feige Mensch entgegen jedem Versprechen einfach abhaut ist NICHT Deine Schuld.

2. Bitte such Dir sofort Beratung. Beginne damit, Telefonnummern zu googlen und Dich mit Profis am Telefon zu unterhalten. Sie sind für Menschen in Deiner Lage da, das ist ihr Beruf, dazu sind sie da - für DICH jetzt. Sie werden Dir wahrscheinlich auch Tipps geben, welche Institutionen Dir jetzt schnell und unbürokratisch persönliche Gespräche anbieten können. Google das zusätzlich selbst.

Das ist sehr wichtig, da Du einen doppelten Verlust erlitten hast, und genau jetzt die Zeit ist, das Trauma möglichst einzudämmen.

Du bist ein wunderbarer Mensch, und Du hast im Rahmen Deiner Möglichkeiten einem falschen Versprechen vertraut. Das kann jedem Menschen passieren. Du bist ein wertvoller Mensch, und es ist gut, dass es Dich gibt - genau so wie Du bist.

Alles Liebe und viel Kraft,

Manana

 
Wie konnte er mich nur gerade jetzt verlassen? Wie kann man so egoistisch und kalt sein? Ich zerbreche nicht nur an liebeskummer, ich komme wie erwartet auch nicht klar mit der Abtreibung.


hallo destroyedbutterfly,

gut, dass Du hier schreibst, alles besser, als den Schmerz in sich hinein zu fressen oder den Schock ganz allein verarbeiten zu versuchen.

jetzt gerade bist Du in einer sehr kritischen Situation, und wie auch Manana sagt, nimm' bitte jede (gute) Hilfe an, die Du kriegen kannst.

ein Abtreibung ist sicher sehr mit nachfolgendem Trauma verbunden und dafür sollte man auch die Zeit und den passenden Rahmen aufwenden, um zu trauern.

ABER komm' bitte weg vom Selbsthass, von der gnadenlosen Verurteilung Deiner selbst! Das hat nichts mit Trauern zu tun, sondern macht Dich nur zusätzlich fertig. Ich bin zwar nur ein Mann, doch kann ich sicher nachvollziehen, wie schwer es sein muss, so einen Fehler irgendwie zu überwinden.

Und nichts anderes war es, als einfach ein Fehler, würde jedem in der Situation wohl passieren (und wir ALLE machen Fehler), den Du noch nicht mal allein zu verantworten hast. Der verfluchte Typ (echt ich werde nicht hier anfangen, alle Schimpfworte für den Dr….kerl aufzuzählen, die mir da einfallen) hat Dich unter Vortäuschung und falschen Versprechungen dazu gebracht, so einen schwerwiegenden Schritt zu machen, und er als ERWACHSENER MANN hätte es besser wissen müssen, als wegen seinem bescheuerten Ego, um es sich einfacher zu machen und alle Last auf Dich abzuwälzen, ein kleines Leben zu zerstören. Du magst falsch gehandelt haben, aber er hat gar nicht gehandelt und ist nur davon gelaufen. verurteile Dich nicht dafür! Feigheit ist ein noch zu harmloser Ausdruck, was er getan hat, ich würde es glatt als Verrat an Dir und allen Werten der Liebe bezeichnen...

Du bist/warst in einer schwierigen Situation und leider hast Du einfach eine falsche Entscheidung getroffen, aber es ist jetzt bleibt Dir einzig, daraus zu lernen. Das heisst aber nicht, dass Du Dich selbst kreuzigen sollst!!! Schuldgefühle sind ok, aber lass Dich nicht fertig machen davon! Gott wird schon wissen, ob er Dir vergeben soll.

Und ja, richtig, Menschen sind oft egoistisch, oft herzlos, sogar die, von denen man es am wenigsten erwartet hat, die, die man am meisten vom ganzen herzen liebte. Auch diese Menschen sind keine Heiligen, handeln zuweilen wie die schlimmsten Monster. Aber das ist wohl menschlich und soll Dir nicht Dein Urvertrauen nehmen, dass Du Dir hoffentlich trotzdem bewahrst.

Wichtig für Dich ist es, zu wissen, dass Du nun irgendwie mit der Trauer und dem Liebeskummer und dem Verlust umgehen wirst. Es wird schmerzhaft und womöglich langwierig sein, aber irgendwann geht es Dir besser, ganz sicher! Nur nicht aufgeben bitte.

 
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Ich bin leider kein Experte, daher sind nun meine Ratschläge mit Vorsicht zu geniessen...

es gibt Beratungsstellen, je nachdem, wo Du Dich gerade befindest, persönlich oder versuch's per E-Mail erstmal.

keine Ahnung, wie gut die sind. Ich persönlich würde Dir z.B. erfahrene Traumatherapeuten empfehlen, die sollten aber schon auf PAS (Post Abortion Syndrom) spezialisiert sein, unter Umständen kann Dir ein Verband (d. Psychologen/Psyhotherapeuten) da auch Adressen in Deiner Nähe zur Verfügung stellen. Unter Medizinern (also auch Psychiatern) ist das PAS leider nicht als Diagnose anerkannt, daher sollte Dir wohl eine Therapeutin besser helfen können! Also wohl besser eine Frau, aber wichtig ist hauptsächlich, dass Du Dich dort bei der Beratung einigermassen wohl fühlst! Der/die Therapeutin wird Dich darüber aufklären, ob er/sie sich mit dem Thema gut auskennt.

Es sind wenige Spezialisten bundesweit, die ich gefunden habe...

Externe Links bitte per PN austauschen. Danke, pitsch

 
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Hallo destroyedbutterfly,

 

 

Das kommt dauaf an in welchem Land Du wohnst in welcher Region ungefähr. Darf ich danach fragen? Dann können wir hier auch beim Finden von professioneller Hilfe unterstützen.

 

Alles Liebe,

Manana
Ich wohne in der Schweiz. Im Kanton Aargau, Grenze Deutschland.

Bei Pforzheim Ausweg hatte ich bereits Mail Kontakt. Sie haben mir irgendwie wenig geholfen, eher eine Abtreibung recht aggressiv ausreden wollen... und schlussendlich wollten sie die Kontaktdaten meines Ex Freundes, damit er - so nannten sie es - dafür büßen wird. War mir alles nicht sehr angenehm.

Hab auch bei der dargebotenen Hand in der Schweiz angerufen. Habe ihr alles erzählt.. nach 15min sagte sie, es käme ein wichtiger Anruf. Ich solle später nochmals anrufen.. fühlte ich mich auch nicht verstanden und willkommen...

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Probier es mal hier:

bitte per PN austauschen

Möglichwerweise kann man Dir dort Kontaktdaten geben. Diese Menschen sind speziell für Menschen da, die ein traumatisches oder unerwartetes, schlimmes Ereignis hinter sich haben.

Ansonsten habe ich noch die Darbietende Hand gefunden, die Du bereits kontaktiert hast.

Telefonier auch PsychologInnen und PsychotheraupeutInnen durch. Hier eine Idee:

Wenn Du "vap-psychologie" googlest (ich darf den Link nicht direkt einstellen), kommst Du zum Verband Aargauer Psychologinnen und Psychologen. Dort findest Du zahlreiche Beratungsangebote und Informationen, Telefonnummern usw

Diese Stellen habe ich gerade selbst gegooglet, habe noch keine Erfahrungswerte, kann also nicht für die Qualität garantieren. Aber es ist ein Anfang für Dich.

 
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Ich möchte euch allen Danken für die liebevollen Worten und Hilfe. Es tut gut zu wissen, daß es da Menschen gibt, die sich um andere kümmern. Das ist unendlich wertvoll, ich bedanke mich von ganzen Herzen. Das tut mir sehr gut..danke

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