[Allgemein Frage] Warum trifft Liebeskummer einen so hart?

Der.etwas.Andere

Benutzer
23. Nov. 2008
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Hallo liebe Community ;)

Ich habe schon mehrmals versucht eine Lösung auf meine Frage zu finden! - Jedoch noch nie erfolgreich eine Antwort darauf gefunden. Jeder von uns kennt es (Job bzw. Arbeit): Man bekommt harte Kritik, schlechte Schulnoten bzw. einen auf den "Deckel" von seinem Chef - man fragt sich: Wieso kam es soweit ? Was habe ich falsch gemacht? Daraus ergibt sich meistens konstruktive Lösungen zur Behebung der Situation (meistens). Ich selber kann eigentlich mit harter Kritik immer gut umgehen und nach einem Lösungsweg suchen....welches mir auch dann gelingt. Wenn mich wer niedermacht - ja, man denkt sich seinen Teil und wenn dich jemand, der dich nicht ausstehen kann, vllcht. als "*****loch" bezeichnet, überlegt man höchstens warum? dann kommt man aber doch drauf, dass diese nur cool sein wollen, aber es trifft einen nicht so stark .... der mensch kann ziemlich mit allen Situationen gut umgehen .... (glaube ich zumindest)

ABER

liebeskummer - "oh gott!" - Ursache weiß man meistens (mehrmals Streit, jemand geht fremd, etc...) . Aber wieso "kocht dieses Thema wirklich Jeden weich"? Die einen verkriechen sich halt und tun so als ob nichts gewesen wäre, aber im Inneren frisst es einen auf - es führt zu Deprissionen, Verzweiflung etc...Andere heulen sich alles aus der Seele raus, mehrere Stunden. Ja sogar einen erwachsenen Mann, wie man es sich eigentlich nicht vorstellen könnte.....Das einzige was WIRKLICH helfen würde, sind die Antideprissiva ....Man kann noch so schöne Aktivitäten für einen selber unternehmen, was einem Spaß macht, sich mit Freunden treffen ... Aber im Hinterkopf hat man es immer!!! Es frisst einen auf und man wirklich so gut wie nichts dagegen tun, auch wenn man glaubt, man sei in diesem Bereich "stark" .... man irrt sich, es geht ziemlich jeden gleich. Wieso trifft einen, dass so arg??? Früher als man diesen Menschen, den man liebt(e) noch nicht gekannt hat, ging es auch gut ohne ihn, doch wenn man sie/ihn einmal hat, geht es nicht mehr ohne sie/ihn. Man baut eine wirklich starke Beziehung auf, wenn man diesen Menschen wirklich liebt!! Ja, aber wieso ist es so schwer, den Liebeskummer zu verdrücken??? Wisst ihr noch Lösungen, um etwas Ablenkung zu bekommen, weil mit Freizeitaktivitäten etc. komm ich zum Beispiel nicht weit...bzw. Ursachen, wieso es einen so arg trifft.

Liebe Grüße

(Ja es interssiert mich ;) )

 
Das uns Liebeskummer so hart trifft, liegt allein an unserem Ego.

Warum konnten wir vorher ohne diese eine Person leben?

- Ganz einfach, da unser Ego noch nicht so verwöhnt war von dem ganzen Liebesgedusel.

Doch dann tritt diese eine bestimmte Person in unser Leben und es folgen Sätze, wie:

"Ich liebe dich, ich vermisse dich, du fehlst mir, ich will morgen mit dir zusammen sein, ich will mit dir schlafen, ich will Kinder mit dir und dich heiraten, ich stehe immer zu dir.

Das Ego genießt also, das es die volle Aufmerksamkeit von dieser bestimmten Person bekommt, deshalb schweben wir dann auf Wolke sieben.

Nach einiger Zeit gewöhnt sich dein Ego daran und empfindet es nicht mehr als sooo besonders von diesem Menschen so begehrt zu werden.

Der Alltag tritt ein und wir befinden uns nur noch auf Wolke drei.

Der Partner trennt sich, aber warum empfinden wir jetzt so einen großen Schmerz?

- Weil deinem Ego jetzt die GANZE Aufmerksamkeit, die es immer bekommen hat entzogen wird.

- Mit aller Gewalt versucht das Ego jetzt diese Aufmerksamkeit zurückzuholen. (Gelingt es ihm nicht, fallen wir in ein tiefes Loch, fühlen uns wertlos).

Warum vergeht Liebeskummer mit der Zeit wieder?

-Weil unser Ego seine Ansprüche wieder runterschraubt und sich mit viel weniger zufrieden gibt. (D.h. wir lernen wieder allein zu leben).

 
Danke Softie und Waffelchen für eure Statements/Antworten! ;)

Der Mensch hat ziemlich viel Einfluss auf alles, auf dieser Welt. Auch manche Gefühle kann man unterdrücken. Jedoch Liebeskummer (bei mir) nicht, auch wenn ich mich von meiner Freundin nicht trenenn will, weil ich mir es ohne IHR nicht mehr vorstellen kann - also ich sie "nur" vermisse da uns doch über 350km trennen, lässt es sich nicht unterdrücken. Es liest sich jetzt wahnsinnig dumm, ich weiß...als Mann, dass ich das schreiben muss, aber heulen ist das einzige was bei mir hilft, einfach rauslassen...und wenns 5 Stunden sein muss, alles andere hat keinen Sinn, jedoch gehts mir danach um einiges besser... (Ja ihr könnt mich jetzt mit Weichei oder sonst was beschimpfen...auch wenn Man(n) doch fast nie weint oO ). Aber es ist nicht steuerbar und nicht beeinflussbar. Irgendwie fasziniert es mich.

Liebe Grüße

ps.: würde mich noch über ein paar Meinungen freuen ;)

 
Man lässt sich zu sehr auf eine Person ein.. so war es jedenfalls bei mir. Und wenn es diese Person nicht mehr gibt , hat man viele andere Sachen vernachlässigt und je länger man dies tat, desto mehr steht man am Ende alleine da.... und das tut sehr weh. Und es gibt nur eine Sache die den Schmerz in diesem Moment lindern könnte: Dein Expartner der sonst immer für dich da war...

so empfinde ich jedenfalls...

 
Man lässt sich zu sehr auf eine Person ein.. so war es jedenfalls bei mir. Und wenn es diese Person nicht mehr gibt , hat man viele andere Sachen vernachlässigt und je länger man dies tat, desto mehr steht man am Ende alleine da.... und das tut sehr weh. Und es gibt nur eine Sache die den Schmerz in diesem Moment lindern könnte: Dein Expartner der sonst immer für dich da war...
so empfinde ich jedenfalls...
Ja. In gewisser Weise hast du Recht, aber es gibt Fehler, die nicht verzeihbar sind. Vertrauen kann nur sehr langsam aufgebaut werden, aber in nur wenigen Sekunden wieder auf 0 sein. Wenn man einen Menschen über alles liebt und dann erfährt man Dinge, die man nie von ihr/ihm gedacht hätte .....Es hat schon Hand und Fuß in den meisten Fällen, wenn man sich vom Partner trennt.

lg

 
Es sind die Gefühle, die einem das Leben beim Liebeskummer schwer machen. Und weiterführend gedacht, werden diese Gefühle vom Hormonhaushalt gesteuert. Und leider ist der Mensch so "gebaut", dass er den Hormonhaushalt nicht selbst steuern kann (d.h. ohne Hilfe von Medikamenten). Deswegen gibt es Schmetterlinge im Bauch und deswegen ist beim größten Kummer der Kopf total leer. Ganz einfach gesagt: Da laufen chemische Prozesse im Körper ab. Und das halt mal intensiver und weniger intensiv.

Und je nachdem, wie tief diese Gefühle verletzt werden, umso schlimmer ist dann der Liebeskummer. Geht man friedlich auseinander, wird es nicht sooo weh tun als wenn ein übelster Rosenkrieg entsteht. Weil sich bei einem Rosenkrieg auch wieder ganz andere Gefühle noch zusätzlich entwickeln, wie Angst, Hass, Gier und so weiter... Das kann zur Endlosspirale werden, die auch ungeheuer viel Kraft kostet.

Auch manche Gefühle kann man unterdrücken.
Ich denke, Gefühle kann man im Vorfeld unterdrücken, ehe sie entstehen. Zum Beispiel: Wenn man jemand nett findet und ihn aber nicht netter finden darf, sollte man sich schon auf die Finger hauen: "Hände weg! Es geht nicht!".

Oder nimm Rachegedanken. Wenn du dich auf solche Gedanken eingelassen hast, ist es zu spät. VORHER müssen die Alarmglocken klingen. Rache = Hass ... so meinte ich das.

Naja, gibt´s unzählige Beispiele...

 
Hallo du!

Ich habe diesen Schmerz, diesen Liebeskummer-Schmerz auch erfahren dürfen. Oder wollen wir es lieber als ein Müssen bezeichnen? Jedenfalls, ich habe mir damals ebenso die Frage gestellt, wie so etwas nur solche Ausmasse an Verzweiflung und Verletzung auslösen kann. Beinahe wie wenn man einem Baby die Mutter wegnehmen würde... und genau an diesem Beispiel bin ich damals ein wenig hängen geblieben.

Die Mutter, in unserer Situation der Partner, gibt einem Geborgenheit, Schutz und ist quasi immer für einen da. Man ist frei. Frei mit seinen Gedanken. Mann muss nicht mehr nach dem suchen, was mann will, denn man hat es bereits in der Tasche. Wir sind also in unserem Glücklichkeits-stairway, so nenn ich es mal, einen bedeutenden Treppentritt weiter.

Wenn nun eine Beziehung das zeitliche segnet, wird damit dieser Tritt, auf dem wir stehen, ausradiert. Und zwar mit einer solchen Geschwindigkeit, dass wir geradewegs zwei oder sogar drei Tritte zurückfallen. Wir sehen nun diese Treppe vor uns. Und wir erkennen, dass ohne diesen Tritt, der da an dieser Stelle fehlt, die Treppe absolut keinen Sinn ergibt. Und wir wissen, dass diese Stufe nicht zu überspringen ist.

Naja, und so moralisch wie unser Herz eben ist, wollen wir genau diesen einen Tritt wieder zurück. Denn er hat funktioniert. Er war DER Tritt. Es vergeht nun eine ganze Weile... in der wir alles hinterfragen, immer wieder diese Treppe begutachten, und uns über ihre Sinnlosigkeit den Kopf zerbrechen. Und dann, eines goldenen Tages, wenn unsere Augen es schaffen von dieser Aneinanderreihung von Stufen, die nicht mal komplett ist, wegzublicken, tja dann erkennen wir vor uns plötzlich eine Frima auf der der Slogan Treppentritte aus Glück und Liebe gut beleuchtet und unübersehbar hängt.

Und wer hätte es gedacht, genau ab diesem Zeitpunkt können wir uns wieder brauchbare Gedanken dazu machen, wie wir nun unsere fehlende Stufe wieder besetzen.

So oder ähnlich sehe ich das ;)

 
Hallo du,

ich habe mal gelesen das Liebeskummer bzw. eine Trennung mit einem Drogenentzug vergleichbar sein kann. Das was man immer hatte/brauchte/wollte ist von einem Tag zum anderen weg. Keine Chance mehr es wieder zu bekommen. Ich fand diesen Vergleich garnicht so schlecht.

Gruß Marco