Angst vor dem Einlassen

Stille

Benutzer
20. Aug. 2010
50
0
0
48
Hallo Ihr Lieben

Gleich vornweg: was ich schreibe, klingt vielleicht für manchen nicht nachvollziehbar, bzw. "lächerlich". Für mich ist es ein echtes Problem und ich hoffe auf Eure Meinung.

Seit 1,5 Jahren bin ich in einer Beziehung . Ich war zuvor 11 Jahre Single. Kam aus einer extremen Beziehung mit viel Verachtung und Co-Abhängigkeit + am Ende auch körperlicher Gewalt. Ich begab mich in eine Therapie, um systhematisch meinen Beziehungsmustern auf die Spur zu kommen, mich und mein Leben neu zu definieren und zu lernen Verantwortung für mich zu übernehmen. Soweit so gut. Ich hatte mir geschworen, mich NIE WIEDER in eine Beziehung zu begeben.

11 Jahre ging das gut, dann kam ER. Gaaaanz langsam ließ ich mich ein und stellte fest, dass dieser Mann tatsächlich nicht mehr dem "TYP" entspricht, auf den ich früher gestanden habe. Therapie gelungen, :super:

Nun, so langsam, kriecht die ANGST HOCH:

Ich liebe ihn, werde von ihm geliebt und respektiert, die Kommunikation stimmt, wir benennen, wenn etwas NICHT stimmt...... eigentlich gute Voraussetzungen.....

Und doch lähmt mich die Angst immer wieder:mauer:

Ich denke an Flucht, WEIL es so schön ist. :mauer:

Ich bin nicht paranoid, mir ist klar, wie irrational das klingt. Doch ich will nicht mehr weglaufen.

FÜR die Liebe habe ich mich entschieden, weil ich mich FÜR das LEBEN entschieden habe. Und doch: ANGST

Kennt das jemand oder hat jemand ÄHNLICHE Erfahrungen gemacht

Bitte nur ernstgemeinte Beiträge

Herzlichen Dank

 
Habe ich. Sogar sehr ähnliche Erfahrungen. Nur, dass ich bis dato keine einzige Beziehung hatte, lediglich mal hier und da etwas, aber jedesmal ohne sich fest zu binden.

Genau aus diesem Grund heraus, die Angst sich wirklich extrem einlassen zu müssen. Angst, dass der andere nicht mag, was er dort vielleicht entdeckt. Ein grosses Problem war auch (wie ich jetzt weiss), dass ich mich an die falschen Menschen gewagt hatte, im wahrsten Sinne des Wortes "falsch". So beeinflusst von der Gesellschaft, so voller Sorge ein "Freak" zu sein wollte ich natürlich genau das, was von mir erwartet wird: Vernünftiger, beruflicher Werdegang, dann den passenden Schwiegersohn und nette Enkelchen für meine Eltern.

Es war schwer, zu spüren, dass ich zumindest die letzten beiden Dinge nicht erfüllen konnte und wolle und somit doch wieder zu einer "Minderheit" gehören würde.

Erst nach dieser Erkenntnis konnte ich mich dann an die richtigen trauen oder besser an "die Richtige". Die fand ich dann auch und hatte schreckliche Angst. Was sie spürte, worüber wir hinterher oft sprachen. Sie merkte meine Unsicherheit, mit mir, mit ihr, mit der Situation.....

Ich verstehe deine Angst, denn ich kenne sie, aber bitte: Lauf nicht weg! Widerstehe dem Drang und halte die Angst noch ein bisschen aus. Bei mir hat sie sich nach nun knapp über 2 Jahren verdrückt und ich nehme nicht an, dass sie wiederkommen möchte, denn sie ist hier nicht erwünscht;)

Gib dir ein bisschen Zeit, das braucht es nämlich und wenn dein Partner Verständnis dafür hat, könnt ihr ja sogar zusammen daran arbeiten.

Lass dir von deiner Angst nichts kaputt machen, es wäre schade!

Kannst mir auch eine PN schreiben für weiteren Austausch, falls du möchtest!

Erst einmal eine virtuelle Kraft-Bring-Umarmung und alles Liebe:)

 
Liebe Nera

Danke für Deine Antwort. Wie schreibe ich denn eine private Nachricht- sorry, bin nicht besonders bewandert am PC

Liebe Grüße

 
Wenn du auf meinen Namen klickst in diesem Thread, dann erscheint ein Feld in dem du verschiedene Optionen findest, unter anderem auch "Private Nachricht schreiben".

Falls es nicht klappt, sag nochmal Bescheid, dann schreib ich dir einfach und du musst nur noch antworten^^

Wünsche dir noch einen schönen Tag:)

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo, Ihr Lieben

Euch allen ersteinmal ein guten neues Jahr.

Bei mir hat der "Neujahrsblues" zugeschlagen. Ich bin mit meinem Freund seit 1,5 Jahren zusammen (etwas mehr) und hege Trennungsgedanken, habe aber Angst , zu schnell eine Entscheidung zu treffen.

Jetzt, wo der "Alltag" langsam einkehrt, merke ich, wie riesig die Unsicherheit bei mir wird, dass es "allein" doch besser sein könnte.

Ich war 11 Jahre Single, bevor ER kam. Die Angst, die gleichen Fehler, wie damals zu machen, ist enorm.

Bisher konnten wir prima kommunizieren, ich fühlte mich "sicher", d.h. Ich habe ihn so wahrnehmen können, wie er auch tatsächlich ist.

Das hat sich geändert. Durch ständige "Witze", die ich nicht als solche erkenne, verunsichert er mich zutiefst. Und ich fühle mioch null ernst genommen. Es geht dabei nicht um "schwere" Themen, aber ich merke, dass ich nicht bereit bin, mich immer erst zu fragen, WAS er WIE meint.

Er findet es immer amüsant, wenn er merkt, dass ich ihm "auf den Leim" gehe. Ich leide und finde dieses Verhalten respektlos.

Dazu muss ich sagen, dass ich Jahrelang so gelebt habe, lange war IRONIE mein ständiger Begleiter, bis ich checkte, was ich mir damit selbst antue.

Wieso kann man nicht SAGEN; WAS MAN WIRKLICH MEINT ?

Und nicht immer davon ausgehen, ...dass der andere schon merkt, "wies wirklich gemeint ist".

Er hat selbst in einem sehr oberflächlichen Umfeld gelebt und Jahre darunter gelitten.

Aufgrund seiner eigenen Geschichte hat er sich vor ca 4 Monaten in Therapie begeben und ist mitten im Prozess. Ich habe diesen bereits hinter mir und weiß ganz sicher, was ich nie wieder im Leben möchte.

Ich komme aus einer schwer co-abhängigen Beziehung und ich kenne das Leid, dass durch Respektlosigkeit entsteht, egal wie "spaßig" es verpackt sein mag.

Nie wieder !!!!!!!!!!!!!!!!!!

Nun merke ich, dass es mir immer schwerer fällt, gut bei mir zu bleiben.

Im Moment kann ich nicht mal sagen, ob ich ihn liebe.

Ich spüre nur Unsicherheit und Angst.

Also, ich habe auf diesen Mann "gewartet" !!!!!!!! Nie hätte ich gedacht, dass es möglich sei, mich je wieder einzulassen. Es war möglich:]

Und nun ? Gehen Bleiben, Abwarten ?

Ich will nicht nochmal das selbe Drama, wie damals. :heulen:

Und zur Zeit gehe ich merklich auf Distanz zu ihm. Habe einfach Angst.

Über Meinungen und Anregungen würde ich mich freuen

 
Macht eine Pause. Kompletter Kontaktabbruch für etwa 4-5 Wochen. Wenn du ihn dann nicht vermisst, ist es sehr schwer zu zu glauben, dass du noch Gefühle hast.

Eventuell vermisst er dich ja nach diesen Wochen auch nicht mehr und das würde dann bedeuten, dass ihr euch eben auseinander gelebt habt. Somit ist die Sache ebenfalls gegessen

Viel Kraft

 
Ich habe schon darüber nachgedacht. Das Problem ist , glaube ich, dass mich tatsächlich immernoch schwer damit tue, mich tatsächlich IN BEZIEHUNG zu fühlen. Vielleicht kommt mir mein momentaner Zustand daher gerade recht, um einen Absprung vor mir zu rechtfertigen. Wie gesagt: vielleicht ist es auch ein Zeichen, dass die EX- Beziehung eben NICHT verarbeitet ist. Dortz spielte auch Gewalt eine große Rolle, bisher dachte ich, es sei überwunden. Mit meinem Freund gab es in den 1,5 Jahren keine großen Krisen und ich tue mich schwer damit, zu akzeptieren, dass Differenzen in einer Beziehung ok sind und NICHT zwangsläufig in Gewalt gegen mich enden müssen. Ich habe in einer langen Therapie gelernt, FÜR mich zu sorgen.... In der Praxis, was Beziehungen betrifft, war ich eben 11 Jahre allein. Und ich befürchte, das ich der ANGST Macht gebe, wenn ich mich trenne. Denn EIGENTLICH hatte ich NIE Angst vor ihm. .........Hmmmmmmmmmmmmm

 
hallo stille,

ich habe deine zeilen gelesen und möchte dich ermutigen. ich kam mit meinem ersten freund zusammen als ich 21 war.

glaub mir, ich kenne diese gedanken. nach fast einem jahr, als sich so richtig viele probleme zu einen haufen angesammelt haben, da hatte meine angst, mein freiheitsdrang, mein ego, was auch immer, fast die oberhand über die liebe zu meinem freund gewonnen. ich lag nachts im bett und konnte nicht schlafen, obwohl ich doch das ganze glück neben mir liegen hatte und ich dort war wo ich schon immer sein wollte, war dieses riesengefühl in mir drin.. einfach aufspringen zu wollen und wegzurennen. nur weg.

ich erinner mich noch gut an das gespräch mit meiner (jüngeren) schwester als sie mich hier in australien besuchte und wir abends um die häuser zogen und ich ihr sagte, dass ich wohl doch am besten wieder nach deutschland gehen sollte, obwohl ich dort nicht mein leben sehe. sie sagte, das ist quatsch, ich solle das nicht tun.

ich weiß nicht, ob ich meinem freund davon erzählt habe oder nicht, ich glaube wegen der ganzen anderen probleme wusste er schon bescheid, wie hin-und hergerissen ich war, aufzugeben oder nicht. und irgendwann gelangte auch er an einen punkt (wegen einer anderen sache/angst), wo er aufgeben wollte. er, der fels in der brandung. derjenige, der sich von uns beiden von anfang an sicher war. das wollte ich nicht, akzeptieren, dass wir beide aufgeben. und so begann ich meine angst zu bekämpfen und mich 100% der beziehung hinzugeben. ich habe es keinen tag seitdem bereut.

mein rat: steh es durch. ich hab es getan, wochen(/monate-?)lang. habe mich damit gequält, aber die zeit war auf meiner seite. ich habe meine ängste überwunden, ihm gezeigt, dass er mir wichtig ist, wir haben unsere probleme zusammen durchgestanden und ich kann nun stolz auf mich sein, dass ich nicht aufgegeben habe und an dieser sache gewachsen bin.

ich wünsche dir alles liebe und hoffe, du gehst deinen weg weiter. vielleicht ist dein partner auch 'nur' derjenige, der dir zeigt, dass du es wieder kannst, dich auf andere einlassen. ob du wirklich mit ihm für immer zusammenbleiben willst, das kannst nur du wissen.

 
ja, ich verstehe Dich sehr gut, und all Deine Thesen habe ich mir schon voprher angeschaut. Wir sind noch zusammen, besser , als je zuvor, und ich bleibe dabei, schaue, was passiert.

bs dahin. Die Angst ist immer da. Ich lase sie da- sein, den was soll ich sonst machen.