Angst vor dem was kommt

Stefferminze

New member
26. Feb. 2017
6
0
1
Liebe Alle

Ich bin nach einem halben Jahr Trennung nun wieder seit etwas mehr als einem Jahr mit meinem Freund zusammen. Ich liebe ihn und mache alles für diesen Mann. Er besitzt eine Halle/Garage mit seinem besten Freund in der er sich jeden Tag aufhält. Er sieht mich nicht mehr, meldet sich den ganzen Tag nicht und hat nur Schrauben und Bier trinken im Kopf. Wenn ich mit ihm reden möchte, kommt dass er die Diskussionen mit mir satt hat und ich ihn nerve. 
Er gibt mir zum Teil die Antworten, die ich hören möchte, nur damit ich ruhig bin. Wenn ich Hilfe brauche kommt die Antwort, machen wir dann mal. 

Ich weiss nicht, warum ich diesen Mann nicht loslassen kann. Ich habe es schon einmal versucht und habe es nicht geschafft. Bin ziemlich verzweifelt und habe Angst vor dem was kommt! Ich leide sehr darunter! Kann mir jemand helfen?

 
Wie lange seid ihr insgesamt zusammen?

Wenn der einzige Grund, warum du diese Beziehung nicht beendest, die Angst ist, solltest du dir Gedanken machen,  wovor du konkret Angst hast und warum. Vor dem Alleinsein? 

Überleg, was an der jetzigen Beziehung überhaupt noch positiv ist. Spricht noch irgendetwas dafür? Und ob du so je glücklich sein kannst?

Wenn  nicht, dann kann die Zukunft ohne ihn auf jeden Fall nicht schlimmer sein als mit ihm.

Offenbar bist du für deinen Freund nur noch die Haushälterin, viele Gefühle sind nicht mehr im Spiel, aber es ist mit dir bequemer für ihn als alleine. Wenn du nichts daran änderst, dann bleibt es so. Es sei denn, dass er dich irgendwann ersetzt, vor die Tür setzt und dir die Entscheidung abnimmt. Bis dahin verschwendest du aber noch ein paar Jahre deines Lebens. Ist dir diese Zeit nicht zu schade?

Wie sieht es aus mit deiner Familie,  hast du jemanden,  der dich nach der Trennung unterstützen würde?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Thanks
Reaktionen: tonton
Liebe Leela

Ich wir sind insgesamt mit der Pause 3 Jahre zusammen. Nicht unbedingt vor den allein sein sondern von all dem was kommt. Wie ich ihn vermissen würde, ich könnte nicht mehr schlafen, essen und wäre sehr traurig. Auch habe ich Angst, ihn bald mit einer Neuen zu sehen oder so. Ich weiss das tönt doof, aber ich habe Angst davor dass ich ihn nicht loslassen kann und er jemandem dass gibt was ich mir so sehr gewünscht habe oder wünsche.

Ich habe ein sehr gutes Umfeld die mir alle sagen, dass ich den nächsten Schritt tun soll und sie mich dann auffange werden und mir helfen. 

Liebe Grüsse

 
Das klingt gar nicht schön! Du scheinst an enormer passiver Bindungsangst zu leiden. Ich kann mich da sehr gut reinempfinden, ich hatte dieses Empfinden immer in für mich schädlichen Beziehungen. In meiner Ehe jetzt geht es mir mittlerweile weniger häufiger so. Mein Partner und ich wissen, dass ich Verlustängste habe und obwohl er das nicht verstehen kann nimmt er Rücksicht darauf. Du kannst versuchen, das in einem ruhigen Moment anzusprechen und versuchen mit ihm darüber zu sprechen, aber womöglich musst du dich darauf einstellen, dass das was du hier schilderst womöglich einfach nicht der passende Partner für dich ist. Ich kenne beide Seiten. Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass das meistens nicht gut passt, wenn ein solches respektloses Verhalten mitschwingt. Das tut dir nicht gut. Das siehst du selbst schon so. Bist du ein Mensch, der andere Menschen nicht so leicht verlassen kann und immer eher der ist, der verlassen wird? Warum seid ihr denn wieder zusammen gekommen? Ich hoffe dir geht es bald wieder besser. Ganz liebe Grüße!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich weiss das tönt doof, aber ich habe Angst davor dass ich ihn nicht loslassen kann
Ja, loslassen wird dir bestimmt schwer fallen, du wirst Liebeskummer haben, aber ich fürchte,  das wird sowieso früher oder später passieren. Eigentlich geht es dir jetzt schon nicht gut.

und er jemandem dass gibt was ich mir so sehr gewünscht habe oder wünsche.
Das ist aber nur deine Wunschvorstellung, eine Art Selbsttäuschung, die Realität sieht doch aktuell völlig anders aus.

Er ist nicht dein Traummann, er ist der Mann der in der Garage Bier trinkt und dich alleine lässt. Und es wird sich nicht mehr ändern, es wird zumindest nicht besser, warum sollte er sich ändern, er ist doch zufrieden.

Die Nächste wird bestimmt am Anfang mehr bekommen,  so lange, bis er sie erfolgreich an sich gebunden hat. Aber m.E. spricht nichts dafür, dass er sie nach 3 Jahren besser behandeln wird als er jetzt dich behandelt...

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich wir sind insgesamt mit der Pause 3 Jahre zusammen.
In den drei Jahren habt ihr eure Beziehung komplett heruntergewirtschaftet. Das passiert bei vielen Paaren. Vielleicht gerade aus diesem Ungleichgewicht: Mann trinkt lieber mit Kumpels Bier und Frau träumt vom Honeymoon. Und ist beseelt, diesen Anfangszustand Wieder herzustellen und tut alles, damit es aus ihrer Sicht möglich wäre. Wäre da bloss nicht dieser ignorante Partner, der keinen Anlass sieht, sich von seinen Gewohnheiten zu verabschieden und mehr in die Beziehung zu investieren. Denn: Während er Bier mit seinem Kumpel trinkt, schuftet die Partnerin brav, macht den Haushalt, kocht und ist um sein Wohl besorgt. 

Warum also sollte der Partner sein Verhalten ändern? Denn da liegt auch die Gefahr, dass seine Partnerin, die nun so schön alles macht, auf einmal damit aufhört, Ansprüche zu stellen beginnt - und dann könnte fertig lustig sein mit Bier und Kumpel.

Und genau betrachtet erfährt er ja, das sein Verhalten ganz richtig ist: Während er Bier trinkt mit seinem Kumpel, erledigt sich alles andere von alleine wegen seiner Partnerin, die dafür sorgt. Und dann hat er auch noch Sex à discretion: Was also will der Mann mehr? 

Aus einem solchen Teufelskreis muss man erst einmal herauskommen. Und dagegen sprechen alle deine Ängste: Allein sein, der Partner würde mit einer neuen Partnerin alles so machen, wie du das gerne hättest, Erinnerungen an schöne Zeiten, die drei Jahre Partnerschaftszeit nicht vergeuden, dass Investment muss sich lohnen und du möchtest deinen Einsatz wieder zurückhaben und vielleicht noch ein bisschen mehr dazu.

Das alles ist verständlich, aber es wird sich trotzdem nichts ändern. Wenn der Partner kein Einsehen hat, kannst du die Wände hochlaufen und es passiert nichts.

Vielleicht kannst du drohen, dass du ihn verlässt. Dann wird er ein wenig aufhorchen, für eine kurze Zeit sich zusammenreissen, aber sobald der Karren wieder wie zuvor läuft, fällt er in sein altes Verhalten zurück.

Und du ja auch. 

Wenn du etwas ändern möchtest, dann musst du Dinge tun, die du eben noch nicht getan hast. Denn alles, was du bisher getan hast, hat nichts bewirkt. Daher musst du auf diesem Weg nicht weiter suchen und probieren. Du musst Dinge tun, die du noch nicht getan hast und die dann etwas verändern.

Die Veränderung wird vermutlich darin bestehen, dass du ihn verlassen musst. Denn man kann nicht erwarten, dass sich der Partner ändert. Das ist eine Aufgabe, an der man schon selber scheitert. Denn wenn du nun eben neue Wege beschreiten musst, stellst du fest, dass du ebenfalls mit tausend Gründen kommst, warum das nicht möglich sein sollte - und du siehst, dass du dein Verhallten auch nicht einfach ändern kannst. Es also vom Partner zu verlangen, ist illusorisch.

Wenn, dann kannst nur du für dich etwas tun.  

Wenn du aber nicht bereit bist, die notwendigen Schritte zu tun, die neu, ungewohnt, angstmachend sind und daher gerne vermieden werden, bleibt es eben, wie es ist. Das ist dann aber deine Entscheidung und die Konsequenzen daraus kennst du bereits. Nur solltest du dich dann nicht beklagen, denn das Leid hast du selber und freiwillig gewählt.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Thanks
Reaktionen: Sonnenschein aus HE
Alle meine Freunde und die Familie raten mir diese Beziehung zu beenden und können/wollen mich nicht mehr so leiden sehen.

Ich dagegen habe grosse Angst davor. In dem halbem Jahr, wo wir getrennt waren konnte ich ihn auch nich loslassen und habe stark gelitten. Ich erlebe Liebeskummer als Qual und kann kaum eine klaren Kopf fassen. 

Ich bin so hin und her gerissen und fühle mich so unter Druck gesetzt weil alle mir sagen dass ich es so schnell wie möglich beenden muss. 

 
Hallo Stefferminze. Es ist wie eine Sucht. Du weist er tut dir überhaupt nicht gut. Eine Trennung wär das richtige. Aber du hast Angst davor. Kannst innerlich nicht loslassen. Bekommst Panik bei dem Gedanken... ohne ihn? Kann ich nicht! Ich sterbe! 

Wie bei der Sucht, muss der süchtige innerlich dazu bereit sein. Mit allen Nebenwirkungen und trotz Ängste. Wenn das nicht der Fall ist, hat es Gar keinen Sinn damit anzufangen.

Aber soll ich dir mal was sagen. Du hast bereits die ersten Anfangsschritte unternommen. Du hast dich Freunde und Familie offenbart. Und du hast dich in diesem Forum angemeldet. Du suchst Unterstützung. Du suchst Gespräche. Du suchst nach einem Weg. Es wird noch ein langer Weg für dich werden. Vielleicht hast du Glück und von einem Tag auf den anderen legt sich bei dir der Schalter um und du ziehst es durch. Im Vorfeld musst du daran arbeiten. Versuche die Leere die er hinterlassen wird, zu füllen. Im Grund hast du jetzt schon diese leere. Obwohl er noch da ist, versuche die Zeit, der Raum den er in deinem Kopf einnimmt mit irgendetwas anderem zu füllen. 

 
Liebe Stefferminze, eigentlich ist es doch ganz einfach.

Wenn Du nicht willst, dass man Dir Ratschläge gibt oder Druck auf Dich ausübt, dann hör auf Dich über Deinen Freund zu beklagen und nimm ihn wie er ist.

Gruss, Suppe

 
Du hast im Grunde nur zwei Möglichkeiten. Wenn du mit ihm bleibst,  wird es im besten Fall die nächsten 50 Jahre so gehen wie jetzt und du wirst nie glücklich sein.

Oder du verlässt ihn und musst durch den Liebeskummer durch. Wir wissen genau, was Liebeskummer bedeutet, sonst wären wir nicht hier. Wenn es keine Qual wäre, würden nicht so viele hier freiwillig ihre traurigen Geschichten erzählen, du kannst dich hier im Forum umschauen.

Zu Glück geht Liebeskummer aber vorbei und irgendwann finden die meisten ein neues Glück. Du verdienst diese Chance doch auch?