Hallo!
Ich hab schon eine Zeit hier mitgelesen und lange überlegt ob ich mich anmelden soll. Nunja - das Ergebnis ist wohl sichtbar.
Ich hab im Moment starke Schwierigkeiten Kopf und Herz zusammen zu bringen. Ich weiß nicht mal wirklich wie und wo ich anfangen soll, aber ich hätte gerne eure Gedanken dazu gelesen um meine besser reflektieren zu können, besser spüren zu können, was ich nun will.
Ich bin ein paar Jahre verheiratet, es ist nicht meine erste Ehe und ich habe mehrere Kinder, kleiner und im Jugendlichenalter. Glücklich bin ich nicht sehr in meiner Ehe, mein Mann ist eher emotionslos und ich kämpfe nun schon seit Jahren darum, dass meine Bedürfnisse in dieser Richtung erfüllt werden. Mit emotionslos mein ich, dass er nicht sehr empathisch ist. Verletzt sich ein Kind, schreit oder schimpft er eher, als dass er tröstet z.B. - geht es mir nicht gut, nimmt er es nicht wahr und weiß auch sonst nicht, was er tun soll, wenn ich es direkt an ihn herantrage. Kein Küssen, keine Wärme, kein Verantwortungstragen, sehr schnell überfordert von Nichtigkeiten. Trotzdem der Vater einiger meiner Kinder, ich weiß, dass er mich und sie liebt, ich hab Verständnis für die Gründe seines Verhaltens, aber eben auch nicht mehr den Willen, das so zu tragen. Dazu kommt, dass er äußerlich zwar nett anzusehen ist, aber ich niemals wirklich in ihn verliebt war, so richtig. Ich habe schon oft über Trennung nachgedacht und auch mit ihm diskutiert, in Erwägung gezogen. Ich bin in diesen Punkten sehr ehrlich mit mir und mit ihm. Wir haben Paartherapie für 2 Jahre hinter uns. Es hat die Situation etwas gebessert, aber nicht wirklich lebensfähig für mich gemacht. Ich bin also: unglücklich, sehr. Und verharre wegen meiner Kinder, wegen dem Traum von einer Familie, den ich immer noch habe, wegen finanzieller und beruflicher Missstände - die so einfach besser zu tragen sind als getrennt. Außerdem will ich ehrlichgesagt auch nicht für alles total und ganz alleine verantwortlich sein - für meinen Job, meine Kinder und die Finanzen... und das wäre ich ja im Falle einer Trennung.
Ich hab mich nun verliebt. So sehr ich mich dagegen gesträubt habe. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Der Mann ist älter als ich um einiges, wirklich einiges. Hat große Kinder, eine Ehefrau und als momentane Grundlage ist klar, dass er sich nicht trennen möchte. Aus seinen Gründen, die ich kenne, ohne dass er es sagen musste. Ich kenne ihn jetzt etwa 5 Jahre. Seit ein paar Monaten sind wir verliebt, begehren uns auch sexuell sehr - obwohl noch gar nichts gewesen ist. Wir haben uns noch nicht einmal geküsst. Er hat eine sehr klare Einstellung dazu, ich denke schon vor vielen Jahren eruriert, da er wohl schon länger in dieser Ehesituation ist (damit mein ich, sich arrangiert zu haben mit dem Istzustand, der allein nicht glückbringend ist). Für ihn ist also klar, dass er eine außereheliche Beziehung führen würde. Der Stellenwert dieser Beziehung ist die Grundlage von Gefühlen, Vertrauen, Schätzen des anderen, Sex, füreinander dasein. Eine richtige Beziehung eben neben der Ehe. Ich kämpfe sehr. Ich würde so gerne. Ich fühle mich so hingezogen, so gemocht und bedacht mit Schönem. Gleichzeitig kann ich nicht lügen, nicht betrügen, bin eher jemand der die Wahrheit auspackt und ... ach, es ist so schwierig.
Ich habe Angst, was so eine zweite Beziehung aus mir machen könnte, dass sie mir den Boden wegzieht. Dann denk ich wieder, vielleicht würde es mir helfen, mein Leben mit mehr Zufriedenheit zu leben, weil es eine schöne Ecke für mich gibt, nur für mich, die mir gut tut und in der ich die Zärtlichkeiten erhalte, die ich brauche, vielleicht denke ich einfach zu moralisch. Dann wiederum denke ich auch, selbst wenn es herauskäme, das Ende wäre nur eine Trennung, eine die ich eh schon überlege - wie groß wäre der Verlust wirklich? Im Verhältnis zu dem was ich bekäme, was mir vielleicht gut tun würde.
Was die Trennung von unseren Ehepartnern betrifft, sehe ich es so, dass ich es als grundsätzlich klar sehen würde, dass wir uns nicht trennen, also er nicht von seiner Frau und ich nicht von meinem Mann. ich weiß aber auch, dass er Angst hat davor, was seine Gefühle mit ihm machen könnten, wie sehr sie seine Situation verändern könnten und es könnte durchaus möglich sein, dass wir beide irgendwann eine Trennung von unseren Ehepartnern beschließen. Das soll aber nicht Thema sein, das würde ich nicht zur Jetzt-Situation zählen.
Wir haben beide schon versucht Abstand zu finden, es war jeder mal an dem Punkt, des öfteren. Es funktioniert nur nicht. Wir schaffen es zur Zeit nicht ohne die Nähe des anderen. Nicht auf Dauer über mehrere Tage.
Das ist auch der Grund, warum wir uns noch nicht mal wirklich geküsst haben. Es ist jetzt schon so stark, dass wir Angst haben, dass es noch stärker ist, wenn wir das auch noch erleben. Wir sind beide sicher, dass es passend wäre, dass es schön wäre zwischen uns, denn das haben wir schon vor Jahren so empfunden in einer Situation, die einfach völlig asexuell war, in der eine Beziehung gar nicht möglich gewesen wäre. Trotzdem haben wir uns sehr intensiv erlebt - unabhängig voneinander gleich.
Ein langer Text - entschuldigt. Und trotzdem ist nicht alles gesagt, geht ja auch gar nicht. Was ich versuche für mich herauszufinden ist, wo mein Weg weitergeht. Ob ich versuchen soll für mich ihn zu vergessen, ob ich versuchen soll es zu probieren...
... ich weiß, dass ihr mir keine Antworten geben könnt, die die einzig richtigen sind, die will ich auch nicht. Ist ja meine Entscheidung, mein Leben. Aber vielleicht kann ich fühlen was ich will und wo es weitergeht, wenn ich eure Meinungen dazu lese. Das wäre schonmal etwas.
:]
Liebe Grüße
Juma
Ich hab schon eine Zeit hier mitgelesen und lange überlegt ob ich mich anmelden soll. Nunja - das Ergebnis ist wohl sichtbar.
Ich hab im Moment starke Schwierigkeiten Kopf und Herz zusammen zu bringen. Ich weiß nicht mal wirklich wie und wo ich anfangen soll, aber ich hätte gerne eure Gedanken dazu gelesen um meine besser reflektieren zu können, besser spüren zu können, was ich nun will.
Ich bin ein paar Jahre verheiratet, es ist nicht meine erste Ehe und ich habe mehrere Kinder, kleiner und im Jugendlichenalter. Glücklich bin ich nicht sehr in meiner Ehe, mein Mann ist eher emotionslos und ich kämpfe nun schon seit Jahren darum, dass meine Bedürfnisse in dieser Richtung erfüllt werden. Mit emotionslos mein ich, dass er nicht sehr empathisch ist. Verletzt sich ein Kind, schreit oder schimpft er eher, als dass er tröstet z.B. - geht es mir nicht gut, nimmt er es nicht wahr und weiß auch sonst nicht, was er tun soll, wenn ich es direkt an ihn herantrage. Kein Küssen, keine Wärme, kein Verantwortungstragen, sehr schnell überfordert von Nichtigkeiten. Trotzdem der Vater einiger meiner Kinder, ich weiß, dass er mich und sie liebt, ich hab Verständnis für die Gründe seines Verhaltens, aber eben auch nicht mehr den Willen, das so zu tragen. Dazu kommt, dass er äußerlich zwar nett anzusehen ist, aber ich niemals wirklich in ihn verliebt war, so richtig. Ich habe schon oft über Trennung nachgedacht und auch mit ihm diskutiert, in Erwägung gezogen. Ich bin in diesen Punkten sehr ehrlich mit mir und mit ihm. Wir haben Paartherapie für 2 Jahre hinter uns. Es hat die Situation etwas gebessert, aber nicht wirklich lebensfähig für mich gemacht. Ich bin also: unglücklich, sehr. Und verharre wegen meiner Kinder, wegen dem Traum von einer Familie, den ich immer noch habe, wegen finanzieller und beruflicher Missstände - die so einfach besser zu tragen sind als getrennt. Außerdem will ich ehrlichgesagt auch nicht für alles total und ganz alleine verantwortlich sein - für meinen Job, meine Kinder und die Finanzen... und das wäre ich ja im Falle einer Trennung.
Ich hab mich nun verliebt. So sehr ich mich dagegen gesträubt habe. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Der Mann ist älter als ich um einiges, wirklich einiges. Hat große Kinder, eine Ehefrau und als momentane Grundlage ist klar, dass er sich nicht trennen möchte. Aus seinen Gründen, die ich kenne, ohne dass er es sagen musste. Ich kenne ihn jetzt etwa 5 Jahre. Seit ein paar Monaten sind wir verliebt, begehren uns auch sexuell sehr - obwohl noch gar nichts gewesen ist. Wir haben uns noch nicht einmal geküsst. Er hat eine sehr klare Einstellung dazu, ich denke schon vor vielen Jahren eruriert, da er wohl schon länger in dieser Ehesituation ist (damit mein ich, sich arrangiert zu haben mit dem Istzustand, der allein nicht glückbringend ist). Für ihn ist also klar, dass er eine außereheliche Beziehung führen würde. Der Stellenwert dieser Beziehung ist die Grundlage von Gefühlen, Vertrauen, Schätzen des anderen, Sex, füreinander dasein. Eine richtige Beziehung eben neben der Ehe. Ich kämpfe sehr. Ich würde so gerne. Ich fühle mich so hingezogen, so gemocht und bedacht mit Schönem. Gleichzeitig kann ich nicht lügen, nicht betrügen, bin eher jemand der die Wahrheit auspackt und ... ach, es ist so schwierig.
Ich habe Angst, was so eine zweite Beziehung aus mir machen könnte, dass sie mir den Boden wegzieht. Dann denk ich wieder, vielleicht würde es mir helfen, mein Leben mit mehr Zufriedenheit zu leben, weil es eine schöne Ecke für mich gibt, nur für mich, die mir gut tut und in der ich die Zärtlichkeiten erhalte, die ich brauche, vielleicht denke ich einfach zu moralisch. Dann wiederum denke ich auch, selbst wenn es herauskäme, das Ende wäre nur eine Trennung, eine die ich eh schon überlege - wie groß wäre der Verlust wirklich? Im Verhältnis zu dem was ich bekäme, was mir vielleicht gut tun würde.
Was die Trennung von unseren Ehepartnern betrifft, sehe ich es so, dass ich es als grundsätzlich klar sehen würde, dass wir uns nicht trennen, also er nicht von seiner Frau und ich nicht von meinem Mann. ich weiß aber auch, dass er Angst hat davor, was seine Gefühle mit ihm machen könnten, wie sehr sie seine Situation verändern könnten und es könnte durchaus möglich sein, dass wir beide irgendwann eine Trennung von unseren Ehepartnern beschließen. Das soll aber nicht Thema sein, das würde ich nicht zur Jetzt-Situation zählen.
Wir haben beide schon versucht Abstand zu finden, es war jeder mal an dem Punkt, des öfteren. Es funktioniert nur nicht. Wir schaffen es zur Zeit nicht ohne die Nähe des anderen. Nicht auf Dauer über mehrere Tage.
Das ist auch der Grund, warum wir uns noch nicht mal wirklich geküsst haben. Es ist jetzt schon so stark, dass wir Angst haben, dass es noch stärker ist, wenn wir das auch noch erleben. Wir sind beide sicher, dass es passend wäre, dass es schön wäre zwischen uns, denn das haben wir schon vor Jahren so empfunden in einer Situation, die einfach völlig asexuell war, in der eine Beziehung gar nicht möglich gewesen wäre. Trotzdem haben wir uns sehr intensiv erlebt - unabhängig voneinander gleich.
Ein langer Text - entschuldigt. Und trotzdem ist nicht alles gesagt, geht ja auch gar nicht. Was ich versuche für mich herauszufinden ist, wo mein Weg weitergeht. Ob ich versuchen soll für mich ihn zu vergessen, ob ich versuchen soll es zu probieren...
... ich weiß, dass ihr mir keine Antworten geben könnt, die die einzig richtigen sind, die will ich auch nicht. Ist ja meine Entscheidung, mein Leben. Aber vielleicht kann ich fühlen was ich will und wo es weitergeht, wenn ich eure Meinungen dazu lese. Das wäre schonmal etwas.
:]
Liebe Grüße
Juma