Außereheliche Beziehung eingehen?

Juma

Neuer Benutzer
05. Sep. 2010
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Hallo!

Ich hab schon eine Zeit hier mitgelesen und lange überlegt ob ich mich anmelden soll. Nunja - das Ergebnis ist wohl sichtbar.

Ich hab im Moment starke Schwierigkeiten Kopf und Herz zusammen zu bringen. Ich weiß nicht mal wirklich wie und wo ich anfangen soll, aber ich hätte gerne eure Gedanken dazu gelesen um meine besser reflektieren zu können, besser spüren zu können, was ich nun will.

Ich bin ein paar Jahre verheiratet, es ist nicht meine erste Ehe und ich habe mehrere Kinder, kleiner und im Jugendlichenalter. Glücklich bin ich nicht sehr in meiner Ehe, mein Mann ist eher emotionslos und ich kämpfe nun schon seit Jahren darum, dass meine Bedürfnisse in dieser Richtung erfüllt werden. Mit emotionslos mein ich, dass er nicht sehr empathisch ist. Verletzt sich ein Kind, schreit oder schimpft er eher, als dass er tröstet z.B. - geht es mir nicht gut, nimmt er es nicht wahr und weiß auch sonst nicht, was er tun soll, wenn ich es direkt an ihn herantrage. Kein Küssen, keine Wärme, kein Verantwortungstragen, sehr schnell überfordert von Nichtigkeiten. Trotzdem der Vater einiger meiner Kinder, ich weiß, dass er mich und sie liebt, ich hab Verständnis für die Gründe seines Verhaltens, aber eben auch nicht mehr den Willen, das so zu tragen. Dazu kommt, dass er äußerlich zwar nett anzusehen ist, aber ich niemals wirklich in ihn verliebt war, so richtig. Ich habe schon oft über Trennung nachgedacht und auch mit ihm diskutiert, in Erwägung gezogen. Ich bin in diesen Punkten sehr ehrlich mit mir und mit ihm. Wir haben Paartherapie für 2 Jahre hinter uns. Es hat die Situation etwas gebessert, aber nicht wirklich lebensfähig für mich gemacht. Ich bin also: unglücklich, sehr. Und verharre wegen meiner Kinder, wegen dem Traum von einer Familie, den ich immer noch habe, wegen finanzieller und beruflicher Missstände - die so einfach besser zu tragen sind als getrennt. Außerdem will ich ehrlichgesagt auch nicht für alles total und ganz alleine verantwortlich sein - für meinen Job, meine Kinder und die Finanzen... und das wäre ich ja im Falle einer Trennung.

Ich hab mich nun verliebt. So sehr ich mich dagegen gesträubt habe. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Der Mann ist älter als ich um einiges, wirklich einiges. Hat große Kinder, eine Ehefrau und als momentane Grundlage ist klar, dass er sich nicht trennen möchte. Aus seinen Gründen, die ich kenne, ohne dass er es sagen musste. Ich kenne ihn jetzt etwa 5 Jahre. Seit ein paar Monaten sind wir verliebt, begehren uns auch sexuell sehr - obwohl noch gar nichts gewesen ist. Wir haben uns noch nicht einmal geküsst. Er hat eine sehr klare Einstellung dazu, ich denke schon vor vielen Jahren eruriert, da er wohl schon länger in dieser Ehesituation ist (damit mein ich, sich arrangiert zu haben mit dem Istzustand, der allein nicht glückbringend ist). Für ihn ist also klar, dass er eine außereheliche Beziehung führen würde. Der Stellenwert dieser Beziehung ist die Grundlage von Gefühlen, Vertrauen, Schätzen des anderen, Sex, füreinander dasein. Eine richtige Beziehung eben neben der Ehe. Ich kämpfe sehr. Ich würde so gerne. Ich fühle mich so hingezogen, so gemocht und bedacht mit Schönem. Gleichzeitig kann ich nicht lügen, nicht betrügen, bin eher jemand der die Wahrheit auspackt und ... ach, es ist so schwierig.

Ich habe Angst, was so eine zweite Beziehung aus mir machen könnte, dass sie mir den Boden wegzieht. Dann denk ich wieder, vielleicht würde es mir helfen, mein Leben mit mehr Zufriedenheit zu leben, weil es eine schöne Ecke für mich gibt, nur für mich, die mir gut tut und in der ich die Zärtlichkeiten erhalte, die ich brauche, vielleicht denke ich einfach zu moralisch. Dann wiederum denke ich auch, selbst wenn es herauskäme, das Ende wäre nur eine Trennung, eine die ich eh schon überlege - wie groß wäre der Verlust wirklich? Im Verhältnis zu dem was ich bekäme, was mir vielleicht gut tun würde.

Was die Trennung von unseren Ehepartnern betrifft, sehe ich es so, dass ich es als grundsätzlich klar sehen würde, dass wir uns nicht trennen, also er nicht von seiner Frau und ich nicht von meinem Mann. ich weiß aber auch, dass er Angst hat davor, was seine Gefühle mit ihm machen könnten, wie sehr sie seine Situation verändern könnten und es könnte durchaus möglich sein, dass wir beide irgendwann eine Trennung von unseren Ehepartnern beschließen. Das soll aber nicht Thema sein, das würde ich nicht zur Jetzt-Situation zählen.

Wir haben beide schon versucht Abstand zu finden, es war jeder mal an dem Punkt, des öfteren. Es funktioniert nur nicht. Wir schaffen es zur Zeit nicht ohne die Nähe des anderen. Nicht auf Dauer über mehrere Tage.

Das ist auch der Grund, warum wir uns noch nicht mal wirklich geküsst haben. Es ist jetzt schon so stark, dass wir Angst haben, dass es noch stärker ist, wenn wir das auch noch erleben. Wir sind beide sicher, dass es passend wäre, dass es schön wäre zwischen uns, denn das haben wir schon vor Jahren so empfunden in einer Situation, die einfach völlig asexuell war, in der eine Beziehung gar nicht möglich gewesen wäre. Trotzdem haben wir uns sehr intensiv erlebt - unabhängig voneinander gleich.

Ein langer Text - entschuldigt. Und trotzdem ist nicht alles gesagt, geht ja auch gar nicht. Was ich versuche für mich herauszufinden ist, wo mein Weg weitergeht. Ob ich versuchen soll für mich ihn zu vergessen, ob ich versuchen soll es zu probieren...

... ich weiß, dass ihr mir keine Antworten geben könnt, die die einzig richtigen sind, die will ich auch nicht. Ist ja meine Entscheidung, mein Leben. Aber vielleicht kann ich fühlen was ich will und wo es weitergeht, wenn ich eure Meinungen dazu lese. Das wäre schonmal etwas.

:]

Liebe Grüße

Juma

 
Liebe Juma

Du hast bestimmt die Geliebtengeschichten da gelesen und weisst wohin so was führt!

Einerseits überlegst du deinen Mann betrügen, anderseits ob du Geliebte werden sollst?

Ich kann dir nur vom beidem abraten!

Wenn du dich in deiner Ehe nicht wohl fühlst ist einzige richtige Weg, faire trennung! Stell dir mal vor was passiert, sollte es dein Mann rausfinden??!!

Willst du das? :schief:

Auf andere Seite du kannst da nachlesen dass Gefühle nicht zu kontollieren sind.

Wieso glaubst du könntest mit ihm eine aussereheliche Beziehung anfangen und doch nicht irgendwann mehr wollen?

Es kommt bestimmt der Tag wo du weisst du liebst ihm und dann? Er wird sich nicht trennen, hat er dir schon gesagt... Also sollst du als Geliebte leiden?

Dann willst du dich von ihm trennen, leidest Schmerzen und bist dort in deine unglückliche Ehe gefangen! Also diesen Stress möchte ich nicht haben:eek:

Kläre die Fronten zuerst. Als erstes werde dir klar wie es mit deine Ehe weitergehen soll...

 
Hallo!

Danke für deine Antwort. :)

Ja, ich hab die Geschichten hier gelesen. Und sie haben mich nicht verwundert. ;)

Ich weiß gar nicht, wie ich die momentane Situation beschreiben soll, schwierig. Im Grunde haben wir eine Parallelbeziehung. Schon seit Monaten, nur dass wir uns beim Sex zurückhalten. Ist es wirklich der Sex, an dem man es festmacht? Für mich wahrscheinlich nicht, für ihn auch nicht. Und es fühlt sich auch so an, als müsste ich - wenn ich mich dagegen entscheiden würde - mich richtig von dem Parallelpartner trennen, so wie man sich aus einer Beziehung trennt, die schon ein paar Monate läuft. Denn es läuft ja nicht platonisch, die Ebene ist nunmal eine Paarebene.

Eine Trennung, ich hab heute nochmal darüber nachgedacht, warum eigentlich nicht. Warum ich sie so absolut nicht will. Wir sind fast ein Jahrzehnt zusammen, wir haben gemeinsame Kinder, wir haben auch sehr guten gemeinsamen Sex. Ich bin nur einfach nicht glücklich. Ich würde mich auch ohne Parallelbeziehung nicht trennen. Ich bin nicht bereit alles alleine zu tragen und ich habe es mir gut überlegt in den letzten Jahren. Ich habe alles versucht, was möglich ist, darin stimmt mir mein Mann zu. Wir können gut miteinander leben, aber hab ich nicht auch das "Recht" glücklich zu sein? Mein Partner kann mir nunmal nicht das geben, was ich brauche. Er weiß das und ich weiß das. Und das mache ich eben nicht am gelungenen Sex fest. Sondern an meinem Lebensgefühl. Das mag sich sauegoistisch anhören, ist es aber nicht. Ich bin kein egoistischer Mensch, im Gegenteil. Ich gebe viel, auch meinem Mann, meinen Kindern soundso. Ich habe lange gewartet, abgewartet, gearbeitet, Verständnis gehabt - und ich bin so arg unglücklich.

Ich fühle mich einfach so unbedacht - mit Zärtlichkeit, Zuneigung und Nähe. Mein Mann wird mir das nie geben können. Aber deshalb beende ich keine Beziehung, die in anderen Bereichen okay ist, die die Basis ist für mehrere Kinder. DAS wäre in meinen Augen egoistisch.

Es gibt also nur die Alternative: Es bleibt so wie es ist oder ich such mir eine Nische für mich.

Ich empfinde die Nische für mich auch egoistisch und deshalb hab ich auch viele Monate dagegen angekämpft, aber es fällt mir immer schwerer, weil ich etwas versuche wegzustoßen, was ich eigentlich will. Ich empfinde sehr viel für diesen anderen Mann, ich kenne ihn ja nicht erst seit gestern, sondern schon seit Jahren und ich mag und schätze ihn seit anbeginn. Das beruht auf Gegenseitigkeit im übrigen. Ich bin auch viel mehr für ihn als nur jemand nettes. Wir übernehmen auch Verantwortung füreinander und sind uns der Verantwortung unseren Ehepartnern gegenüber bewusst. Er hat über ein Jahr überlegt ob er diese besondere Beziehung mit mir eingehen will. Ich ebenso, nur bin ich zu keinem Schluss gekommen und leben nun seit ein paar Monaten quasi zwischen den Welten, hin und her gerissen zwischen dem was ich will und dem, zu was ich mich verpflichtet fühle.

Es ist uns beiden klar, dass beiden von uns die Rolle der/des Geliebten nicht gut steht. Wenigstens beruht es auf Gegenseitigkeit ;) so dass keiner darin der unterlegen, wartende ist. Wir sind uns beide unserer Bindung in Bezug auf unsere Partner bewusst.

Im Moment ist es so, dass nach langem hin und her meinerseits, mein Parallelpartner an einem Punkt ist, an dem er es nicht mehr so tragen kann. Ich schwanke sehr stark zwischen ich will und nö,doch nicht ich hab Angst. Das ist für ihn immer wieder ein von mir verursachtes Auf und Ab, weil er darin schon länger klar ist. Er ist an dem Punkt, an dem er das am liebsten für uns beide zu einem "nein" entscheiden möchte, weil er dieses hin und her nicht mehr gut aushalten kann. Versteh ich ja, er macht das jetzt schon Monate mit. Ich wäre da nicht so geduldig. :D

Ich möchte auch sagen, dass es nicht so ist, dass mein Mann viel Geld verdient oder mein Leben dadurch sonstwie fein bereichert ist, es geht nicht um Bereicherung in einer Form durch Taktik. Ich bin einfach der Meinung, dass eine Trennung für keinen hier in meiner Familie tragbar ist. Dass es viele positive Seiten gibt in unserem Leben. Es ist schwierig für mich, mich so zu vermitteln, wie es nun ist - nur in so ein paar Worten, es ist mir wichtig, dass ich nicht irgendwie alles will oder es mir einfach machen will - im Gegenteil. Das würde ich niemals tun.

Aber ich wäre gerne glücklich, ich vermisse echte Nähe und gelebte Zuneigung schon so lange. Ich weiß nicht, ob das nachvollziehbar ist. Die Familie zählt mehr als das, so dass ich keine Trennung will. Aber zählt es gar nichts? So dass ich nicht wenigstens probieren könnte, wie es sich anfühlen würde?

Liebe - ich liebe ihn schon heute. Nur deshalb bedeutet mir meine Familie nicht weniger. Liebe zu einem anderen Mann bewirkt ja nicht unbedingt eine Degradierung der bestehenden Familie und das wäre eine Trennung ja.

Er hat übrigens nicht gesagt, dass er sich nie trennen würde. Es ist mir klar, ohne dass er es sagt, dafür kennen wir uns einfach gut genug und ich kenne seine Werte. Seine Angst ist ja gerade, dass seine Welt zu sehr ins Wanken gerät durch unsere Beziehung, weil es jetzt schon - ohne Sex - so raumgreifend ist und überwältigend - für beide.

Meine Angst ist: mit dem Willen glücklich zu sein, noch unglücklicher zu werden. Gerade weil ich mir bewusst sind, wie solche Konstellationen verlaufen - schmerzhaft meist. In den seltensten Fällen erfüllt.

Ich kann ihn mir trotzdem nicht aus meinem Herz meißeln - das ist so schwer...

Ob das verständlich ist, weiß ich nicht. Ich hoffe, es war zumindest nicht zu wirr geschrieben :)

Liebe Grüße

Juma

 
kann dich sehr gut verstehen und das alles nachempfinden.

ein stück weit haben wir das gleiche "problem".

kann nur sagen, geniesse es!

wenn der andere mann zu deinem "glücklich sein" beträgt dann koste das aus!

 
nun, schwierige Lage für Dich. Kann ich nach empfinden.

Wenn Du Dir sicher bist, Deinen Mann nicht verlassen zu wollen und der Andere Mann da will seine Ehe nicht aufs Spiel setzen, eb läuft es auf eine Affäre (Geliebtenstatus) hinaus.

Was Dich zum anderen Mann hinzieht ist der Gegensatz zu Deinem Mann. Ganz klar und deutlich. Er gibt Dir das was Du bei Deinem Mann vermisst, Aufmerksamkeit in erster Linie. Und Du ihm. Ihr Beide habt Euch sozusagen gesucht und gefunden. Was Du bist, vermisst Er an seiner Frau und was Er ist, vermisst Du an Deinem Mann.

Du wirst Deinen Mann nicht ändern können, weil er nunmal so ist wie er ist. Und der andere Mann wird seine Ehefrau nicht ändern können, weil sie so ist wie sie ist. Er hat sie aber mal geheiratet, also kann sie so verkehrt nicht sein, der Grund sie zu verlassen, sich von ihr zu trennen ist also der, dass die Ehe nicht hoffnungslos gesehen wird vom Anderen Mann.

Bei Dir wird das der gleiche Grund sein, so verkehrt wird Dein Mann ja nicht sein, dass Du ihn verlässt ? Und auch Du hast keine Hoffnungslosigkeit im Ist-Zustand Deiner Ehe vermute ich mal. Dein Mann kann halt nicht so Liebe rüberbringen wie es der Andere Mann da kann, in Deine Richtung.

Wie schon oft hier geschrieben: Auch Euch Beide wird der Alltag einholen und Du wirst den Anderen Mann nicht nur mit dem Sonntags-Gesicht kennenlernen, denn auch Er hat ---wie alle Menschen----seine eigenen Probleme, Sorgen, Nöte, unerfüllte Träume und Wünsche und seine Angewohnheiten, die dann zu Tage kommen, wenn es ernst zwischen Euch wird------wenn ihr Beide über den losen Kontakt, den ihr jetzt noch habt zueinander auch körperlichen Kontakt haben werdet.

Die Probleme, die sich daraus ergeben, wirst Du jetzt noch nicht überschauen können, Du kannst sie jetzt noch nicht sehen.

Zwei Familien werden dadurch kaputt gemacht und einige Kinder werden auf der Strecke bleiben, ihr zuhause wird zerstört, ihr Halt ans Elternhaus, ihre Sicherheit, ihr Umfeld, alles das, was Kinder für ein gesundes Wachstum brauchen.

Du kannst Dich sehr gerne auf eine Affäre einlassen, liebe Juma aber bitte bedenke, dass das Glück auch einen sehr schnell wieder verlassen kann.

Wenn Du o.g. Punkte ehrlich bedenkst und Dir bewusst machst, was auf Dich persönlich zukommt, und es wird auf Dich zukommen, kannst Du vielleicht Deinen Blick aufs Wesentliche konzentrieren und die Momente, die Du haben darfst mit dem Anderen Mann (Schmetterlinge im Bauch, Herzrasen, Kribbeln, Aufgeregt sein in seiner Nähe) genießen.

Nur von mehr würde ich Dir abraten. Denn es wird zu nichts Positivem führen. Du fällst in ein Loch und kommst aus diesem nicht mehr so schnell heraus, wenn Du Dich auf mehr einlässt.

Es liegt nur an Dir. Du bist für Dich und Dein Leben selbst verantwortlich.

 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Antworten schonmal. Ich muss noch nachdenken und erst schreiben, wenn ich in Worte fassen kann, wie meine Gefühle dazu sind.

Es waren viele wichtige Sätze für mich dabei - merci! :)

 
Meine Angst ist: mit dem Willen glücklich zu sein, noch unglücklicher zu werden. Gerade weil ich mir bewusst sind, wie solche Konstellationen verlaufen - schmerzhaft meist. In den seltensten Fällen erfüllt.
Da gebe ich Dir recht. Am Anfang ist es wunderschön, aber es kann sehr schnell auf die andere Seite kippen, und dann ist es ein langer und schmerzhafter Prozess, damit man wieder Boden unter den Füssen hat.

Ein Partner kann nie alle Erwartungen, Wünsche, Sehnsüchte usw. erfüllen. In einer Beziehung kommt man nicht darum herum, Kompromisse einzugehen, abzuschätzen, was ist einem Wichtig und was nicht. Abzuwägen, mit was kann man leben und was geht überhaupt nicht.

Auch wenn Du Dir für die nicht ausgelebte Seite einen anderen Mann nimmst, bleibt dann doch immer der Nachgeschmack, etwas verbotenes zu tun. In der Anfangsphase wird dieses Gefühl vielleicht nur manchmal auftreten. Aber ich denke, umso länger diese aussereheliche Beziehung ist, umso mehr drückt das Gewissen und die Angst davor, dass trotz aller Vorsichtsmasnahmen alles ans Licht kommt.

Und was dann?

 
Liebe Juma

Ich habe mir Dein Thema durchgelesen. Die erste Frage, die mich einfach rein ohne nachzudenken, "angesprungen" ist, ist die: WARUM???? um alles in der Welt hast Du einen Mann geheiratet, in den Du gar nicht "richtig" verliebt warst???? Du hast ja bereits eine Ehe hinter Dir. Hast Du (unbewusst) Sicherheit oder was auch immer gesucht???

Ich glaube, dass ich Dir nicht sagen "muss", dass solche Motivationen sicher nicht das "Richtige" sind, ja?

Du kannst Dir deshalb sicher meinen Vorschlag vorstellen, nicht wahr?

Wenn Du Deinen jetzigen Mann ja eigentlich nicht "so richtig liebst", er für Dich so quasi "Sicherheit, Rückversicherung" oder was auch immer ist, Du Dich aber nicht glücklich fühlst (und Du hast ein Recht darauf!!), dann bleibt Dir als einzige, saubere Entscheidung, Lösung, nur die Trennung. Egal ob die Ehe ein Jahrzehnt gedauert hat (ist irrelevant! Es gibt auch länger dauernde Ehen, die auseinander gingen!!). Bedenke zudem, für Deine Kinder, und sie werden es garantiert mitbekommen, da kannst Du Dich darauf verlassen!, ist es auch nicht "erbauend oder hilfreich", wenn IHRE Mutter als "Affäre weiterlebt oder endet". Halte Dir das bitte immer vor Augen (ist möglicherweise? überspitzt ausgedrückt!!).

Die andere Möglichkeit ist folgerichtig und logisch, nicht wahr? Ziehe Dich zurück. Vergiss Deine "Träume und Illusionen" die Du Dir mit diesem anderen Mann vorstellst und erhoffst. Aber trage auch da die Konsequenzen!

Ganz sicher ist es wichtig und massgebend, was DU Dir wünschst und erstrebst. Dann trage aber auch da die Konsequenzen. (Du kannst sehen, dass es keine Lösung gibt, ohne Konsequenzen zu tragen!!!)

Lass Dir, liebe Juma, meine Gedanken-Anstösse einfach mal durch den Kopf gehen, ja?

Ich wünsche Dir echt von Herzen, dass Du für Dich, Deinen Ehemann und die Kinder die beste Lösung finden wirst. (Den "Wunschpartner" habe ich bewusst ausgelassen. Wie er dieses "Problem" löst, ist seine ureigenste Sache. Darauf hast DU keinen Einfluss. Du kannst allerhöchstens am "Resultat ablesen", WIE wichtig Du ihm bist),

Gute Wünsche und Kraft sind auf dem Weg zu Dir.

Liebe Grüsse

Virgo

 
Hallo!

Danke für eure Antworten, ich hab mich mit vielen Sätzen auseinandergesetzt und darüber nachgedacht.

Erstmal ist es so, dass ich zwischen Verliebt sein und Liebe unterscheide. Ich war nie in meinem Mann verliebt. Ich liebe ihn dennoch. Er gehört zu meiner Familie dazu, er ist der Vater meiner Kinder und er hat sehr viele schöne Seiten an sich. Er besteht ja nicht nur aus dem "Mangel" der mir fehlt. Natürlich wusste ich von Anfang an, dass er so ist, wie er ist, in vielem nämlich passend, aber recht spröde in der Gefühlswelt. Nur ist es so, dass mein Mann davor Jahre alleine war und ich immer dachte, sein Mangel an zärtlichem Ausdruck liegt darin begründet, dass er es eben nicht gelebt hat die Jahre und erst dorthin finden muss. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die zwar gerne Zärtlichkeiten nehmen und sich geliebt fühlen, genießen wenn andere das zeigen, aber selbst nichts davon zurückgeben wollen. Dass das tatsächlich so - ohne absichtliches Verhalten - existiert weiß ich nun. ;(

Dazu kommt, ich binde mich mit viel Verantwortung. Als nach einem Jahr klar war, dass er einfach in diesem Bereich nicht so ist, fand ich damals schon nicht berechtigt, deshalb die Beziehung gehen zu lassen. Wie schlimm das tatsächlich für mich sein könnte, erlebte ich als ich unser erstes gemeinsames Kind in der Schwangerschaft verlor - nach den üblich wackligen 3 Schwangerschaftsmonaten. Er ging gar nicht damit um. Das war der Punkt an dem ich merkte, wie weh es tun kann, wie alleine ich mich fühle. Trotzdem, es gab stets andere Seiten, die ja nun auch nicht unwichtig sind. Und ein Mann beinhaltet niemals alles von dem was man braucht, denke ich.

Verliebt sein ist mir nur einmal passiert in meinem Leben vorher. Verliebt sein ist für mich, wenn ich in jeder Minute an den anderen denken muss, wenn er so gut riecht, dass man darin baden könnte, selbst wenn er schwitzt wie nochmal was ;) Wenn er in Träumen auftaucht, jede Nacht, einfach nichts mehr geht ohne nebenbei an ihn zu denken. Alles voll ist von ihm im Inneren, ja - dann bin ich verliebt.

Und das ist beim anderen Mann so. Ich kann das nicht abschalten.

Ich habe ihn nun eine Zeitlang nicht gesehen, nicht gehört, nicht gelesen. Ich weiß nicht, wie es weitergeht. Ich weiß, dass "meines" - das was ich zu tun habe, zu lernen habe, durchzugehen habe - unabhängig ist von ihm, seinen Entscheidungen, seinen Bedürfnissen. Ich stürze mich nicht auf ihn und meine, nun wird alles besser. Nein.

Ich finde es bescheuert, dass man sich vom Kopf her für etwas entscheiden möchte - für das Fairere, die Ehe - und das Gefühl einen nur auslacht. Ich liebe ihn bereits. Es ist nicht mehr "nur" verliebt sein, das ist es auch noch. Ich will, dass er hier bei mir ist. Das ist schlicht bescheuert. ABer wie stellt man das ab? Das geht gar nicht.

Natürlich ist mir bewusst, dass mein Leid noch grösser werden kann. Je nach Konstellation in der Zukunft. Klar. Was heißt das aber in der Konsequenz. Dass ich mich wegen dem nicht-vorhandenen Gefühlsausdruck meines Mannes von meinem Mann trennen soll? Weil es als Teilbereich von vielen nicht glückbringend ist? Und die vielen anderen aber okay sind? Trotzdem? Es ist nicht hinzukriegen, ich habe es wirklich Jahre probiert. Es wird nicht wirklich anders werden. Also muss ich es akzeptieren, weil ich mich nicht trennen will?

Ich will weder das eine noch das andere. Ganz unabhängig vom Anderen. Ich will nicht in einer Beziehung sein und keine Liebe spüren können und ich will mich nicht trennen mit dieser einzigen Begründung. Beides fühlt sich so falsch an.

Und ich kann nicht behaupten, dass ich noch nicht genug leide. Ich habe es immer offen angesprochen. Ich habe immer offen erklärt, was das mit mir macht, welche Folgen es hat für mich, dass ich diese Zärtlichkeiten so herbeisehne, dass ich bald nicht mehr weiß, wie ich das kompensieren soll. Meinem Mann tut es sehr leid. Wirklich. Denn er ist nicht böswillig oder mit Absicht so. Aber er schafft es schlicht nicht, das zu ändern. Es ist nicht seins.

Er findet im Umkehrschluss sogar, dass er mir eigentlich freistellen müsste, ob ich mir das woanders hole, weil er im Gegenzug versteht, dass er auch nicht ohne seinen Ausdruck von Liebe leben könnte: Sex. Wenn er ein Jahr keinen Sex hätte (und ich hab nun fast ein Jahrzehnt keine Zärtlichkeiten oder Küsse), dann würde er auch verlangen, dass er Sex leben darf ohne betrügen zu müssen. Er könnte ohne nicht leben.

Und das ist eben der Unterschied. Er braucht Nähe, also hat er Sex. Und davor und danach und dazwischen kann er Nähe nicht ertragen. Ich hab mich da schon fast angeglichen. Denn nur in den Momenten erhalte ich das, was ich wenigstens annähernd mit Nähe vergleichen würde.

Ich bin traurig darüber, dass ich für mich keine Lösung finde.

Liebe Grüße

Juma

 
Naja Juma,

irgendwie spricht aus Deinen Zeilen der Kampf zwischen Herz und Verstand. Moralische Bewertungen stehen mir nicht zu, will ich auch nicht. Was ist denn eigentlich Moral? Dies, was Dir der Nachbar erzählt, wenn er gerade mal wieder seinen Gartenzwerg abstaubt?

Wenn ich auch gerade den letzten Eintrag sehe, dann stellt sich mir eine Frau dar, die immer sehr mit dem Kopf abgewogen hat, wohin die Reise geht. Auch mit dem Herzen, indem sie die Schwächen des Partners gesehen und auch irgendwo akzeptiert hat. Es ist nun eben so und Augen zu und durch.

Zu "verliebt und Liebe" mag ich nichts schreiben; ich zweifle es allerdings an. Vielleicht kannst Du hier selbst noch mal reflektieren, inwieweit nicht der Wunsch nach einer stabilen Beziehung der Vater des Gedanken ist.

Was den anderen Mann betrifft: Juma, dann mache es eben. Punkt. Manchmal muss Frau eben tun, was sie tun muss. Aber, Liebes, ich sehe hier die Gefahr, dass Dir dies endgültig "das Genick" bricht. Wenn du dort all das erlebst, wonach Du Dich jetzt (und seit Jahren) sehnst, wie willst Du damit umgehen, wie willst Du dies verkraften? Hierbei geht es nicht um den Mann, wirklich nicht.

Die Leere, der Mangel, alles das, was Du jetzt auch für dich anführst, weil Du nach Deinem Denken eine Rechtfertigung benötigst, dies wird doch umdomehr offensichtlicher.

Du sagst, dass Du Dich nicht trennen willst. Kann es sein, dass Du Dich damit (WIEDER) schützt, weil Du seine Meinung kennst? Im Schutzmauern hochziehen bist Du ja offensichtlich talentiert, dies zeigt sich ja im Moment.

Ich habe keinen "wirklichen" Rat für Dich. Vielleicht habe ich einen Vorschlag: Denke doch mal darüber nach, was in Deinem Leben passieren müßte, damit Du sagst, ich bin einfach nur glücklich. Vielleicht findest Du so eine Antwort für Dich.

NB: Aber nicht glücklich a la Faust (wenn ich zum Augenblicke sage, verweile doch, Du bist so schön....), sondern für eine große/kleine Zeit glücklich. Ohne Katzenjammer und noch mehr Unglücklichsein "danach".

 
Liebe SeinMädchen,

ja - die Moralfrage. Die stellt sich mir oft, auch in anderen Zusammenhängen. Die Moral gibt es sicherlich nicht. Ich empfinde auch nichts unmoralisches an meinen Bedürfnissen oder Überlegungen, denn es ist schlicht menschlich. Und somit moralisch - für mich. (Gartenzwerge. Igitt :D - aber solche Nachbarn hätt ich zumidnest anzubieten, sie mögen mich nur nicht, also kommts da auch nicht mehr drauf an :rolleyes: )

Ja mein Kopf - riesengroß. Zu Höchstleistung in der Lage, bin ich ja auch froh drum, nur leider beherrscht er so vieles, was ihm eigentlich nicht ganz so zustehen würde. Schwer für mein Gefühl überhaupt seinen Platz zu finden in dieser Geschichte.

Kann es sein, dass Du Dich damit (WIEDER) schützt, weil Du seine Meinung kennst?
Ich bin nicht ganz sicher, wen du von beiden Männern meinst, aber ich denke mal, du meinst den Anderen.

Mh, ich kenne seine Meinung nicht wirklich. Er hat sie nie kundgetan. Nein das ist es auch nicht. Es ist vielmehr, dass ich meine Meinung schütze. Dass ich nicht schon wieder eine Trennung erleben will. Das ist es wohl in erster Linie. Ich hab mein Bestes gegeben um meine Vorstellungen von einer Familie zu verwirklichen und es will einfach nicht klappen - das ist frustrierend für mich. Mir ist das wichtig, allein schon wegen der Kinder. Ich bin kein Hausmütterchen, da komm ich nicht im Entferntesten hin. Ich treffe viele unkonventionelle Entscheidungen in meinem Leben - aber: ich liebe meine Kinder, sehr und extrem. Es tut mir weh zu sehen wonach sie sich sehnen und jedes Kind tut das irgendwie: Die Familie als geborgenes Aussenrum, als Puffer zur Außenwelt, intakt und ganz und ohne den Zwiespalt zu vermissen, den einen Elternteil nur ohne den anderen zu haben, oder den einen ständig, den anderen wenig.

Ich bin auch müde darin der Vollzeitversorger zu sein. Ich hab viele Kinder, ich hab seit etwa 15 Jahren Kinder und da sind immer noch Minis dabei, die eine Zeit brauchen werden bis sie so selbstständig sind wie die Großen. Ich will nicht wieder alleine für alles zuständig sein, mich zerreißen müssen - unter diesen Voraussetzungen habe ich die Familie nicht um die gemeinsamen Kinder mit meinem Mann erweitert. Das ist nicht wirklich schaffbar für mich, wenn ich will, dass noch etwas übrigbleibt für mich. Mit der Rechtfertigung magst du Recht haben - aber es ist die andere Richtung. Wenn ich etwas zu rechtfertigen versuche, dann ist es die Tatsache, dass ich meine Ehe aufrecht erhalte. Ich weiß, dass ich meinen Kindern nicht das Frauenbild einer Unglücklichen geben möchte, die weitermacht wo sie nichts mehr findet für sich als Frau - aber es ist so schwer das nicht zu tun, weil es gleichzeitig heißt, den Vater aus der Familie zu nehmen. Natürlich bleibt er Vater, natürlich ist er irgendwie da - aber es ist doch anders, sehr anders. Das lässt sich nicht leugnen.

Was mich oft stutzig macht ist, dass meine Freundinnen mich oft darauf ansprechen (obwohl ich keine Beziehungsjammerliese bin, sie erleben unsere Ehe einfach), dass sie nicht verstehen, warum ich hier so verharre. Warum da keine Trennung von mir erfolgt. Sie kennen mich ja schon lange und wissen, dass ich früher damit nicht so lange gefackelt hätte. Mein Grundsatz war immer, dass das Wichtigste das Glück ist, das Wohlgefühl und dass sich jeder aus Situationen befreien soll, in denen er es nicht mehr ist. Und ich habe auch danach gelebt, es waren keine leeren Worte - aber: ich schaffe es nicht danach zu leben im Moment. Vielleicht weil ich älter geworden bin, weil die Kinderzahl grösser geworden ist, ich weiß es nicht. Es wird Gründe haben.

Was bräuchte ich um glücklich zu sein? Ich brauche Zeit um mir darüber klar zu werden, aus dem Ärmel kann ich es nicht schütteln. :) Der spontane Gedanke darauf war ein ausgiebig schmerzhaftes Gefühl, das gesagt hat, ich werde es mit meinem Mann nicht mehr sein. Und da blocke ich dann ab. Ich will das so nicht fühlen, weil ich nicht in der Lage bin eine Entscheidung zu treffen, die sich danach richten würde. Er ist mir ein lieber Mensch, ich weiß gar nicht, ob ich wirklich auf ihn verzichten möchte auch als Mann - abseits der Vatergeschichte/ Familienbedürfnis. Manchmal glaubt man das - und dann kann es zu spät sein, wenn man merkt es ist so nicht. Das Resultat wäre aber dann eine Familie nicht mehr zu haben, die es vorher gab.

Und darüber hinaus ist es nicht alles. Ich habe lange gehofft, dass es nicht um ihn, den Anderen, geht. Fast ein Jahr. Dass es nur ein Ausdruck meiner Unzufriedenheit ist. Dass ich nur Sehnsucht nach Verliebtsein habe. So ist es aber leider nicht. Es wäre mir lieber gewesen. Es geht auch um ihn. Der Bereich, in dem es um den Anderen geht, der ist authentisch mit ihm verbunden. Ich kenne ihn gut genug um das sagen zu können und ich weiß auch, dass es mir vor Jahren als ich ihn kennengelernt habe auch schon darum ging. Damals war unsere Konstellation aber so, dass es sich von vornherein ausgeschlossen hat und ich sehr schnell verdrängt hatte, dass er mir als Mann mehr als ausgezeichnet gefällt. Ihm ging das auch nicht anders. Das war damals zu spüren und das hat er auch jetzt so geäußert. Es ist also nichts "Neues". Ich habe nur vor ein paar Monaten zugelassen, dass es wächst.

Es soll nur "Nebensache" bleiben - deshalb hab ich die Umsetzung unserer sexuellen Bedürfnisse bisher vermieden. Weil ich erstmal sehen möchte, wohin ICH gehen muss, was für mich ansteht. Und mich nicht von schönen Momenten leiten lassen will, die verlockend sind :cool: und das wären sie, das würd ich beschwören :D Ich möchte mich nicht gegen Erlebtes auch noch entscheiden müssen.

Es mag sich alles etwas widersprüchlich in mancher Hinsicht zu meinem obigen Post lesen. Ich weiß nicht wie es auf andere wirkt. Es ist widersprüchlich in sich. Ich will etwas, das es nicht gibt. Und ich will auf gar keinen Fall zu dem Schluss kommen mich trennen zu müssen - und das an sich ist ja schon mal ........ nunja, sehr unfrei 8o und eng gedacht.

Meine Angst vor dem Eingehen der Beziehung ist tatsächlich am meisten, dass ich dann merken würde, dass ich mich wirklich trennen MUSS. DAss kein WEg mehr daran vorbeiführt. Wie ätzend. Es nützt wohl nichts, dass man manche Erfahrungen im Leben nicht wirklich haben will oder?

*seufz*

Juma

 
Dass es nur ein Ausdruck meiner Unzufriedenheit ist.
Liebe Juma,

ich glaube, dies ist der entscheidende Satz dazu.

Ich weiß, wovon Du schreibst, wenn Du die "Last" des Alleinversorgers beschreibst, auch wenn ich dies nur für 2 Kröten bin. Man kann nie nur für sich planen, ist immer angebunden, räumt abends statt der Sektgläser vom Tisch die schmutzigen Gläser aus den Kinderzimmern zusammen, weil mal wieder Gläsernotstand in der Küche besteht (exemplarisch).

Es stellen sich mir allerdings 2 Fragen:

1.) Würdest Du diese Beziehung mit dem Anderen auch eingehen, wenn Du allein wärst?

2.) Wächst Deine Unzufrieenheit nicht noch mehr, wenn Du von dem Anderen bekommst, was Du jetzt vermisst?

Natürlich gehören Kinder ein ein stabiles Umfeld, dazu gehört auch eine stabile Mutter. Diese kleinen Geheimagenten merken vor Dir, wenn es Dir nicht gut geht, bevor Du es selbst gemerkt hast. Stabil kann aber sicher nicht bedeuten, eine Partnerschaft aufrecht zu erhalten, nur damit das Umfeld stimmt.

Ich weiß nicht, ob Du nicht jetzt mit dem Gedanken an den Anderen Deine Unzufriedenheit kompensierst. Dies gleich einem Ventil, dass Du überhaupt atmen kannst. Du kannst Deinen Mann nicht mehr ändern, Du kannst nur Dich und Dein Leben ändern. Hier ist meiner Meinung nach der Punkt, an dem Du ansetzen solltest.

Es ist immer schwer, sich aus dem eigenen Kreis, auch dem, was man sich selbst festgelegt hat, heraus zu treten. Dass Du es Dir damit auch besonders schwer machst, ergibt sich schon daraus, dass diese Situation (2 Männer) nun bereits ein Jahr besteht, ohne dass sich etwas bewegt hat.

Ich denke, dass Du auf Dich sehen musst. Auch der "Neue" wird Deine Unzufriedenheit nur für eine Zeit übertünchen können; dazu kommen dann weitere Probleme, oftmals auch Liebeskummer. Willst Du das? Du veränderst damit nur die Oberfläche, nicht aber die Basis.

LG

SM

 
Hallo!Ich hab schon eine Zeit hier mitgelesen und lange überlegt ob ich mich anmelden soll. Nunja - das Ergebnis ist wohl sichtbar.

Ich hab im Moment starke Schwierigkeiten Kopf und Herz zusammen zu bringen. Ich weiß nicht mal wirklich wie und wo ich anfangen soll, aber ich hätte gerne eure Gedanken dazu gelesen um meine besser reflektieren zu können, besser spüren zu können, was ich nun will.

Ich bin ein paar Jahre verheiratet, es ist nicht meine erste Ehe und ich habe mehrere Kinder, kleiner und im Jugendlichenalter. Glücklich bin ich nicht sehr in meiner Ehe, mein Mann ist eher emotionslos und ich kämpfe nun schon seit Jahren darum, dass meine Bedürfnisse in dieser Richtung erfüllt werden.
Hallo Juma,

ich kenne Deine Gefühle in dieser Richtung aus eigener Erfahrung, da ich selbst einen emotionslosen Mann aus (damaliger Sicht ) Vernunft und dem Gefühl nie wieder die große Liebe zu finden, geheiratet habe.

Beantworte aber bitte nicht nur Deine Bedürfnisse, sondern zuerst die Deiner Kinder !

Klar sollst Du nicht zu kurz kommen, aber wie Du selbst schreibst ist es nicht Deine erste Ehe, es geht um das Leben einiger Kinder und die sollten Priorität haben.

Vielleicht bin ich da blauäugig, aber ganz ehrlich - Du hast eine Vorbildfunktion !

Mit emotionslos mein ich, dass er nicht sehr empathisch ist. Verletzt sich ein Kind, schreit oder schimpft er eher, als dass er tröstet z.B. - geht es mir nicht gut, nimmt er es nicht wahr und weiß auch sonst nicht, was er tun soll, wenn ich es direkt an ihn herantrage. Kein Küssen, keine Wärme, kein Verantwortungstragen, sehr schnell überfordert von Nichtigkeiten. Trotzdem der Vater einiger meiner Kinder, ich weiß, dass er mich und sie liebt, ich hab Verständnis für die Gründe seines Verhaltens, aber eben auch nicht mehr den Willen, das so zu tragen.
irgendwie liest sich Dein Verhalten aus meiner Sicht sehr widersprüchlich !

Einerseits sagst Du das er die Kinder liebt, andererseits bemängelst Du das er liebevoll mit ihnen umgeht ?(

Also entweder er KANN lieben oder er kann es aus Deiner Sicht nicht !

Wenn Du das Verhalten so nicht mehr ertragen kannst ist es aus meiner Sicht Deine Pflicht für Deine Kinder ein moralisches und ethisch korrektes Vorbild abzugeben und die Beziehung zu beenden und zwar aus Fairness !

Nicht nur Du hast Bedürfnisse !

Dazu kommt, dass er äußerlich zwar nett anzusehen ist, aber ich niemals wirklich in ihn verliebt war, so richtig.
aber Du hast Dich dazu entschieden mit ihm Kinder zu bekommen ?

Er gefällt Dir optisch nicht, ist Dir zu kalt und ALLES an ihm wird aus Deiner Sicht negativ gewertet - warum bleibst Du dann noch dabei ?

Den Kindern zu Liebe wohl kaum ,denn mit Denen geht er ja auch nicht gut genug um, aus Deiner Perspektive :cool:

Ich habe schon oft über Trennung nachgedacht und auch mit ihm diskutiert, in Erwägung gezogen. Ich bin in diesen Punkten sehr ehrlich mit mir und mit ihm. Wir haben Paartherapie für 2 Jahre hinter uns. Es hat die Situation etwas gebessert, aber nicht wirklich lebensfähig für mich gemacht. Ich bin also: unglücklich, sehr. Und verharre wegen meiner Kinder, wegen dem Traum von einer Familie, den ich immer noch habe, wegen finanzieller und beruflicher Missstände
ich sehe das nur EIN Grund Dich noch hält und das ist Letzterer !

Was Du beschreibst hat nichts mehr mit heiler Familie etc. zu tun und Das weißt Du im Grunde auch selbst !

Fragt sich nur ob Du jetzt die bequeme Variante wählst oder Deinen Allerwertesten hoch bekommst und Verantwortung für DEIN Leben übernimmst !

Du wärst nicht die 1. alleinerziehende Mutter mit mehreren Kindern, nur ist dann das "schlanke" Leben erstmal vorbei !

So wie ich das sehe bist Du aber nicht wirklich gewillt wirklich etwas zu ändern, eine Paartherapie kann funktionieren, dazu müssen aber BEIDE Partner gewillt sein auch einen Erfolg herbei zu führen !

Wenn Du NIE Liebe für Deinen Mann empfunden hast, kannst Du Dir den Sinn dieser Therapie im Nachhinein wohl selbst zusammen denken !

- die so einfach besser zu tragen sind als getrennt.
weißt Du - ich bin momentan auch noch arbeitslos und habe ein gewaltiges Paket zu tragen und lebe (noch ) mit meinem "noch-Mann" wie ich ihn mittlerweile nenne, unter einem Dach wegen besagter Probleme und weil ich weiß das ich aus dem Berufsstand aus dem ich komme, sollte ich Hartz4 Empfänger werden so mies dran sein werde, dass garnichts mehr geht.

Wir haben einen Kompromiss geschlossen das wir getrennt sind, ich mich massiv um einen Vollzeitjob bemühe und sobald der da ist, die finanziellen Dinge komplett für BEIDE Seiten geregelt sind, dann zieht er aus !

Frag´mich mal was für einen Weg ich hinter mir habe und noch vor mir habe, aber meinst Du allen Ernstes das Du Das auf Dauer für Deine Kinder willst ?

Das was Du da lebst ?

Deine Kinder sind empathisch, sie sind mit Sicherheit durch Eure Situation belastet und ich weiß, wenn ich ein Kind hätte, würde ich mich entweder für den Weg entscheiden komplett zu resignieren um mich für mein Kind zu "opfern" oder aber ich würde mich mit ALLEN Konsequenzen trennen, was je nach Situation für ein Kind dann immer besser ist -

Es gibt für Kinder keine Grauzone !

Auch wenn es jetzt hart klingt, für mich sieht es ganz so aus als würde das wenig empathische Verhalten Deines Mannes sich bereits auch in Dein Bewusstsein ausbreiten, denn sonst würdest Du längst erkannt haben wohin Dein Weg gehen muss !

Das ist kein Vorwurf, ich weiß selbst wie schwer es ist wieder Emotionen zu "erlernen", ich selbst ertrage sie nur schwer und verfluche manchmal mehr als mir lieb ist den Tag an Dem ich sie wieder zugelassen habe !

Außerdem will ich ehrlichgesagt auch nicht für alles total und ganz alleine verantwortlich sein - für meinen Job, meine Kinder und die Finanzen... und das wäre ich ja im Falle einer Trennung.
sorry, wenn ich jetzt gerade STINKSAUER schreibe :evil:

aber dafür verantworlich zu sein mehrere Kinder von verschiedenen Männern auszutragen und Dich jetzt auf dem Rücken eines emotionslosen, kaputten Menschen auszuruhen ist besser ?

Geht für mich garnicht !

Ich hab mich nun verliebt. So sehr ich mich dagegen gesträubt habe. Das beruht auf Gegenseitigkeit.
ehrlich ? Kaufe ich Dir nicht ab !

Der Mann ist älter als ich um einiges, wirklich einiges. Hat große Kinder, eine Ehefrau und als momentane Grundlage ist klar, dass er sich nicht trennen möchte.
ach wie schön, die Partner sind schuld !

Die Kinder sind groß und warum trennt er sich nicht ?

Bequemlichkeit !

Wie immer !

Aus seinen Gründen, die ich kenne, ohne dass er es sagen musste. Ich kenne ihn jetzt etwa 5 Jahre. Seit ein paar Monaten sind wir verliebt, begehren uns auch sexuell sehr - obwohl noch gar nichts gewesen ist. Wir haben uns noch nicht einmal geküsst. Er hat eine sehr klare Einstellung dazu, ich denke schon vor vielen Jahren eruriert, da er wohl schon länger in dieser Ehesituation ist (damit mein ich, sich arrangiert zu haben mit dem Istzustand, der allein nicht glückbringend ist). Für ihn ist also klar, dass er eine außereheliche Beziehung führen würde. Der Stellenwert dieser Beziehung ist die Grundlage von Gefühlen, Vertrauen, Schätzen des anderen, Sex, füreinander dasein. Eine richtige Beziehung eben neben der Ehe. Ich kämpfe sehr. Ich würde so gerne. Ich fühle mich so hingezogen, so gemocht und bedacht mit Schönem. Gleichzeitig kann ich nicht lügen, nicht betrügen, bin eher jemand der die Wahrheit auspackt und ... ach, es ist so schwierig.
auch wenn ich es Dir nur ungern sage, genau SO bist Du zu Deinem Mann gekommen und genau deshalb hast Du mehrere Kinder von verschiedenen Männern !

Du scheinst überhaupt nicht greifen zu können was Sowas für Dein Leben und vorallem DAS Deiner Kinder bedeuten würde !

Du bist Dir selbst nicht wert Dein Leben zu ordnen und neu anzufangen, weil es schwer ist und trotzdem hast Du das Bedürfnis nach Liebe und Sexualität und - Respekt !

Den musst Du aber erstmal Dir selbst gegenüber erlangen !

Du willst Dich für ein paar Emotionen hergeben ?

Für"etwas" adequates Verhalten eines Mannes Dir gegenüber ?

Frag´Dich doch mal ganz tief in Dir drin - wieviel Respekt bringt dieser Mann seiner Frau gegenüber auf, wenn er ihr gegenüber nicht mal ansatzweise empathisch genug ist sie ins Leben zurück zu schicken und selbst neu anzufangen, mit einer neuen Partnerin und wie lange er mit DIR einfühlsam umgehen würde ?!

Wie lange ist dieses Prickeln da, was meinst Du ?

Einen Monat ? Zwei ? Ein halbes Jahr ?

Dann wirst auch Du Deinen Reiz verlieren und man könnte Dich dann hier wieder aufsammeln, wie so Viele hier drin die Affairen angefangen haben und meinten sie könnten locker damit umgehen das daraus nicht mehr entsteht !

Ich habe Angst, was so eine zweite Beziehung aus mir machen könnte, dass sie mir den Boden wegzieht. Dann denk ich wieder, vielleicht würde es mir helfen, mein Leben mit mehr Zufriedenheit zu leben, weil es eine schöne Ecke für mich gibt, nur für mich, die mir gut tut und in der ich die Zärtlichkeiten erhalte, die ich brauche, vielleicht denke ich einfach zu moralisch. Dann wiederum denke ich auch, selbst wenn es herauskäme, das Ende wäre nur eine Trennung, eine die ich eh schon überlege - wie groß wäre der Verlust wirklich? Im Verhältnis zu dem was ich bekäme, was mir vielleicht gut tun würde.
Du wirst Dein Leben nur wieder besser führen können, wenn Du es sauber ! bekommst und klare Grenzen für Dich und Deine Familie setzt !

Natürlich willst Du "mehr" und Das ist vollkommen normal, aber dieser Weg verkompliziert Alles nur noch mehr !

Du solltest ( so intelligent schätze ich Dich ein ) selbst erstmal überhaupt herausfinden WAS Du noch ändern kannst ohne einen Mann, wenn Du nur sexuell ausgehungert bist ( und da noch nichts passiert ist kannst Du ja nicht mal wissen ob es vielleicht nur Das ist was Dein Denken beeinflusst ! ) wird sich ganz schnell auch da dann etwas daran ändern und dann ?

Willst Du wieder mehr und zwar emotional und Das kannst Du in einer Affaire niemals so leben wie Du es brauchst, gerade als mehrfach geforderte Mutter die einen Spagat zwischem dem "ich-Mama" und dem "ich-Frau" finden muss und das auch noch mit verschiedenen Vätern der Kindern geregelt bekommen muss !

Was die Trennung von unseren Ehepartnern betrifft, sehe ich es so, dass ich es als grundsätzlich klar sehen würde, dass wir uns nicht trennen, also er nicht von seiner Frau und ich nicht von meinem Mann. ich weiß aber auch, dass er Angst hat davor, was seine Gefühle mit ihm machen könnten, wie sehr sie seine Situation verändern könnten und es könnte durchaus möglich sein, dass wir beide irgendwann eine Trennung von unseren Ehepartnern beschließen. Das soll aber nicht Thema sein, das würde ich nicht zur Jetzt-Situation zählen.
was ich gut an der Sache finde ist, dass Du da nicht reingesprungen bist und kopflos durch die Gegend steuerst !Sollte Dich aber auch zum Nachdenken animieren, denn wenn Dir doch soviel Emotionales und Nähe fehlt, dann würde ich ( brauchst Du mir aber nicht zu beantworten ) einfach gerne wissen wollen wie Du DAS selbst fühlen willst wenn Du so rational an eine mögliche Affaire rangehst !

Du wirst Dich selbst überfordern und vorallem auch überrumpeln, denn was letztendlich "für ein Mensch" aus Dir wird wenn Du Dich auf diesen Mann einlässt und was er in Dir auslösen würde/wird, kann Dir Niemand beantworten.

Das Risiko alles zu verlieren ist so nah das ich es bis hier hin fühlen kann !

Wir haben beide schon versucht Abstand zu finden, es war jeder mal an dem Punkt, des öfteren. Es funktioniert nur nicht. Wir schaffen es zur Zeit nicht ohne die Nähe des anderen. Nicht auf Dauer über mehrere Tage. Das ist auch der Grund, warum wir uns noch nicht mal wirklich geküsst haben. Es ist jetzt schon so stark, dass wir Angst haben, dass es noch stärker ist, wenn wir das auch noch erleben. Wir sind beide sicher, dass es passend wäre, dass es schön wäre zwischen uns, denn das haben wir schon vor Jahren so empfunden in einer Situation, die einfach völlig asexuell war, in der eine Beziehung gar nicht möglich gewesen wäre. Trotzdem haben wir uns sehr intensiv erlebt - unabhängig voneinander gleich.
und je mehr Spannung zwischen Euch entsteht desto größer wird die Anziehungskraft der ihr irgendwann nicht mehr entkommen könnt !Diese"Magie" ist fatal und wird gerade durch dieses "ich-bin-rational-und-nein-ich-darf-nicht ! noch intensiviert.

Es hilft nur eine klare Linie Deinerseits, entweder Du riskierst Deine komplette Familie und vorallem Dich selbst zu zerstören oder aber Du ziehst eine klare Grenze zu diesem Mann, brichst den Kontakt ab und ordnest Dein Leben und das vorallem für Dich !

Ein langer Text - entschuldigt. Und trotzdem ist nicht alles gesagt, geht ja auch gar nicht. Was ich versuche für mich herauszufinden ist, wo mein Weg weitergeht. Ob ich versuchen soll für mich ihn zu vergessen, ob ich versuchen soll es zu probieren...
... ich weiß, dass ihr mir keine Antworten geben könnt, die die einzig richtigen sind, die will ich auch nicht. Ist ja meine Entscheidung, mein Leben. Aber vielleicht kann ich fühlen was ich will und wo es weitergeht, wenn ich eure Meinungen dazu lese. Das wäre schonmal etwas.
die Antworten hast Du nun genug bekommen und auch wenn mir viele Texte zu lang waren um sie zu lesen bin ich mir sicher das ich mit meiner Meinung nicht allein stehe.

 
Hallo Juma!

Deine Art zu schreiben zeigt eindeutig eine sehr intelligente Frau, die sehr viel reflektiert, sich sehr gut ausdrücken kann, sehr viel beobachtet und nun versucht, eine gute Lösung aus dem Dilemma zu finden.

Eins kannst du aber auch mit noch so viel Nachdenken, Lebenserfahrung und Klugheit nicht gedanklich vorwegnehmen: wie es sich entwickeln wird, wenn du die Affäre eingehst. Das kannst du nur erfahren, wenn du sozusagen schon mittendrinsteckst. Es kann gutgehen, es kann dir guttun oder auch nicht. Das schlechte Gewissen deiner Familie gegenüber kann dich erschlagen oder du wirst feststellen, dass du damit leben kannst. Die Affäre kann dich mit Kraft, Energie und Lebensfreude versorgen, die dir im Moment fehlt, weil dein Mann dir das alles nicht vermitteln kann, und insofern könnte der andere Mann deine fehlenden Bedürfnisse abdecken, sodass du trotz allem mit dem Status Quo weiterleben könntest, vielleicht besser als jetzt. Es könnte aber auch sein, wie hier schon angesprochen, dass du dann erst recht kurz vor dem Platzen bist und deine Ehe umso weniger aushalten kannst.

Aber wie gesagt, dazu müsstest du es einfach ausprobieren, um zu sehen, wohin diese Reise dich führen wird.

Deine finanziellen Überlegungen hinsichtlich einer Trennung kann ich gut nachvollziehen. Ich hatte damals nur ein Kind, und die Überlegung zur Trennung war schon von vielen Zukunftsängsten und -sorgen überschattet. Du hast mehrere noch kleine Kinder, wenn ich das richtig verstanden habe, also da würde ich jetzt wirklich nicht sagen, trenn dich, sofort. Deine Sorgen und Zweifel sind doch vollkommen berechtigt, also wirklich. Zur sofortigen Trennung ohne Wenn und Aber können meiner Meinung nach nur Leute raten, für die das Thema reine Theorie ist. Da lassen sich leicht solche Ratschläge geben.

Hab jetzt einiges geschrieben, sicher nichts sehr Hilfreiches, aber ich werde deinen Thread sicher gerne weiterverfolgen und wünsche dir ansonsten ein angenehmes Wochenende -

lG SP

 
Es mag sich alles etwas widersprüchlich in mancher Hinsicht zu meinem obigen Post lesen. Ich weiß nicht wie es auf andere wirkt. Es ist widersprüchlich in sich. Ich will etwas, das es nicht gibt. Und ich will auf gar keinen Fall zu dem Schluss kommen mich trennen zu müssen - und das an sich ist ja schon mal ........ nunja, sehr unfrei 8o und eng gedacht.
Für Menschen, die noch nicht in so einer Situation steckten, sicherlich, lieber Juma. Ich pers. verstehe Dich. Hab auch immer gedacht, aus meiner Ehe flüchten zu können, wenn da ein anderer Mann in meiner Nähe war, bei dem ich genau die gleichen Gefühle wie Du erleben konnte.

Aber eine Flucht bedeutet auch immer all die Probleme, die man nicht lösen konnte, bei dieser trotzdem mitzuschleppen. Sie existieren ja und gehen nicht weg, nein, sie bleiben und beschweren trotzdem.

Was Du mit Deinem Mann nicht geklärt hast, bleibt also in Dir stecken. Und tauchen just in dem Moment wieder auf, wenn es mit dem Anderen Mann da nicht so klappt, wie Du es Dir anfangs gewünscht hast. Irgendwann tauchen genau diese Probleme wieder auf, die Du zurückgelassen hast und da Du Dir mit dem anderen Mann noch mehr Probleme aufhalsen wirst, hast Du automatisch noch mehr Probleme.

oder denkst Du, alles wird dann besser ? Positiver ? Schöner ? Erfüllender ?

Jaaaaaaaaaaaaaa klar, eine Neue Liebe ist wie ein Neues Leben Hurrraaaaaaaaaaaaa

Ich dachte auch mal so. Heute denke ich aber anders. Die ganzen Gefühle, die dabei hochkommen, verschwinden auch wieder, es braucht nur genügend Zeit dazu, wenn man selbst merkt, dass auch der Andere Mann da seine Mucken hat und im Grunde genommen auch nur ein Mann ist ;) und sicherlich kein "Wundermann".......im Grunde genommen sind sie doch irgendwo und irgendwo alle gleich.

Meine Angst vor dem Eingehen der Beziehung ist tatsächlich am meisten, dass ich dann merken würde, dass ich mich wirklich trennen MUSS. DAss kein WEg mehr daran vorbeiführt. Wie ätzend. Es nützt wohl nichts, dass man manche Erfahrungen im Leben nicht wirklich haben will oder?
*seufz*

Juma
auch in diesem Punkt verstehe ich Dich mehr als Du glaubst, liebe Juma.

War auch schon getrennt, einmal sogar 1 Jahr, davor gab es für mich immer Fluchtmöglichkeiten, gestützt auf eine andere "Liebe", von denen nie eine war. Denn die Männer dachten überhaupt nicht daran, mit mir eine feste Beziehung einzugehen, sie flüchteten schon vorher, weil sie bei mir merkten, ich benutze sie eigentlich nur als Absprungbrett. :cool:Ich bildete mir nur ein, dass der Andere mich mehr lieben wird als mein Mann und ich bei dem Anderen endlich "zuhause ankommen werde".........die bittere Wahrheit ist aber immer gewesen, dass ich nur um die Eigenverantwortung abgeben zu können an Andere, da einen gewaltigen Irrtum erliege und aufliege.

Noch vor ein paar Wochen dachte ich auch, ich müsste mich gegen meinen Mann entscheiden, davonlaufen, flüchten aus meiner Ehe. (siehe mein Thread) und ich bin zum Glück noch rechtzeitig aufgewacht.

Mein Mann und ich haben schon so oft geredet, aber irgendwo immer am Thema vorbei, weil ich Angst hatte, meine Träume, Wünsche, Hoffnungen und Erwartungen laut auszusprechen, weil ich Angst hatte, er könne mir das krumm nehmen, was ich zu sagen habe.

Selbstachtung ist, wenn man sich selbst achtet und sich selbst sieht und nicht unterdrückt, was man für sich selbst braucht. Um erfüllt in einer Ehe zu sein, bedarf es ab und zu auch, dass man sein Selbst in den Vordergrund stellen darf und das Ggü das eigene Selbst achtet, wertschätzt und anerkennt.

Manche Männer tun sich da schwer, die Ehefrau zu verstehen, weil sie Frauen an sich schwer verstehen (können). Die meisten Frauen ticken zu kompliziert für Mann. Warum eigentlich ? Frauen sind Emotional, Männer rational. Beides kombiniert eine wunderbare Kombination. :)

Es ist aber als Frau nie verkehrt, wenn Frau in der Ehe ausspricht, was sie massiv stört, was sie tief im Inneren spürt, wo es ihr mangelt, wo sie deutlich sieht, woran es liegt und wo Mann einfach nur taube Ohren hat und blinde Augen und sich erschreckt in seine Höhle zurückzieht und Probleme aussitzt. Sie werden aber nicht minimiert durch so ein Verhalten, sondern gesteigert und irgendwann bricht der Vulkan aus. :cool: Bei der Frau.

Es gibt Männer, die muss Frau darauf hinweisen und auch klar sagen: "Du, ich habe vor, zu gehen".....Männer, die Probleme aussitzen oder auch beiseite schieben um sie zu umgehen, können durchaus auch mal die Wahrheit vertragen. Wachrütteln kann oft heilsamer sein, als weglaufen.

Eine Frau muss auch manchmal tun, was sie tun muss (das ist von mir ;) )

warum nicht mal laut aussprechen, was sie massiv stört an ihrer Ehe ? !

Wenn Du etwas Entscheidendes ändern möchtest in Deiner Ehe, musst Du dies laut aussprechen und Deinem Mann sagen !

Flucht zu einem anderen Mann ist verkehrt. Du hast bereits einen Mann !

Juma, ich habe meinen Mann auch geheiratet, obwohl ich nicht so richtig in ihn verliebt war. Aber ich war damals zu jung um zu verstehen, was Liebe überhaupt bedeutet. Erst heute mit 49 Jahren kann ich für mich persönlich definieren, warum ich immer an meinem Mann festhalte: Es ist die tiefe Freundschaft, die uns Beide verbindet. Auch wenn wir Probleme und Krisen in unserer Ehe haben, wir Beide wissen doch, dass wir zusammen bleiben.

Ich denke, dass dies wichtiger ist, als eine außereheliche Beziehung anzufangen, die im Grunde genommen doch nur mehr Probleme macht als man bereits in der Ehe hat.

Wohlgemerkt deshalb, weil man zu feige ist, die Dinge beim Namen zu nennen -----aus Rücksicht auf sich selbst-----aus Angst vor der Wahrheit-----aus mangelndem Mut------aus mangelnder Kraft------aus fehlendem Egoismus-------und weil der Mensch an sich egoistisch denkt, handelt und fühlt stürzt er sich lieber in ein "Nest voller Schmetterlinge".

Zu welchem Preis ?

Die entscheidende Frage, die Du Dir stellen musst ist: "Liebe Juma, was will ich ? Für mich persönlich ? Für mich selbst ?

Alles Gute Dir und :trost:

 
Zur sofortigen Trennung ohne Wenn und Aber können meiner Meinung nach nur Leute raten, für die das Thema reine Theorie ist. Da lassen sich leicht solche Ratschläge geben.
Liebe Juma

Du hast schon einige Ratschläge da bekommen, auch von den Leuten für die das Thema keine reine Theorie ist.

Ich habe mich von meinem Ehemann nach 12 Jahre Ehe getrennt ohne wenn und aber! Wenn man in einer Ehe oder Beziehung unglücklich ist, ist es einfach falsch da drin ausharren weil finanzielle Sicherheit oder Kinder einem daran hindern weiter im Leben allein zu gehen!

Auch wenn du diese andere Beziehung anfängst, glaube trotzdem nicht dass du dich besser in deiner Ehe fühlen wirst. Ich sehe nur andere Probleme auf dich zukommen! Naja es gibt sicher auch Menschen die Sex und Liebe gut trennen können, aber sobald du für den anderen Mann Gefühle entwickelst, wird es problematisch..

Ich kann dir das alles aus meiner Erfahrungen (keine Theorie!!) erzählen, aber schlussendlich weisst du selbst besser was für dich gut ist und womit du umgehen kannst oder nicht.

Alles Gute von mir:)