Aus Hass noch das letzte zerstört!

Raoul

Neuer Benutzer
05. Nov. 2009
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Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll zu schreiben. Vielleicht beginne ich von den schönen Sachen zu erzählen. Wir heirateten 1996 auf einem Schloss. Alles war wie im Traum. Alle Freund und Bekannten kamen. Die Ehe startete wirklich gelungen. 1998 kam unser Sohn auf die Welt. 2000 folgte ein Mädchen. Alles lief wie gewünscht. Zwei Kinder, beide Gesund und auch sehr lieb. Allmählich wandte ich mich von meinen Kollegen ab und blieb eigentlich immer zu Hause und bastelte viel. Dann im Jahr 2004 die Katastrophe: nach einem Fest (Militärische Entlassung) schlief ich im Alkoholrausch mit einer Nutte (was ich ein Jahr später auch meiner Frau beichtete). Eigentlich konnte ich mit allem Zufrieden sein, aber ich wollte in Sachen Sex immer mehr. So wollte ich meine Frau zu Gruppensex überreden. Da sie nicht mitmachte, suchte ich anderweitig eine „willige“ Frau, was meine Frau heraus fand und mich aus der Wohnung warf. Nach 4 Tage kehrte ich wieder zurück, da die Sehnsucht der Kinder zu gross war. Mit freuden zog ich wieder ein. Dies war vor 2 ½ Jahren. Seit dieser Zeit habe ich nicht schlimmes mehr angestellt (kein übermässigen Alkohol und kein Verlangen nach ausserehelichem Sex). Festigen konnte ich dies durch eine ½ jährige Suchttherapie. Auch meine Frau bestätigte meine enormen Erfolge. Aber das Vertrauen konnte ich leider nicht mehr zurück gewinnen. Dieses ständige „kontrolliert sein“ führte bei mir zu einer Unzufriedenheit, die ich dann wieder an der Familie „abreagierte“. Die Spannungen nahmen so zu, dass ich Ihr sagte, dass ich innerlich ersticke und so kaputt gehe. Ich fragte sie mehrmals, ob es erst Ruhe gebe, wenn ich ausziehen würde. Irgendwann war Sie dann auch der Meinung, dass dies wohl das Beste für uns alle sei. Also organisierte ich eine Wohnung, die keine 300 m von meiner Familie weg ist. Seit mitte Juli wohne ich nun dort. In der Sommerferien war noch alles i.o. Ich verbrachte 3 Wochen mit den Kindern. Wir richteten die Wohnung fertig ein und gingen viel wandern. Alle waren dem Umstand entsprechend happy. Den Kindern vermittelten wir dass Gefühl, dass sie mich nicht verlieren werden, sondern dass sie nun ein Kinderzimmer mehr haben. Meine Frau schlief auch öfters bei mir. Wir hatten dort auch noch Sex. Manchmal sagten wir spasseshalber, dass wir nun halt 2 Wohnungen hatten. Kurz nach der Streetparade sagte sie dann auf einmal, dass etwas nicht stimmme und ich mich verändert habe. Es stimmt, dass ich für ca. 1 Woche ein wenig auf Abstand ging, weil mir meine beiden Freunde sagten, dass wenn wir so weiter machen, nie herausfinden werden, ob unsere Liebe stark genug ist. Wir leben gemeinsam in 2 Wohnungen. Einmal schlafen wir hier, einmal dort. Wir sollen mal eine Auszeit machen. Nur so merken wir, ob eine weiterer Versuch noch Sinn macht. Seit einer Woche spüre ich jedoch wie Ihr „Liebesfeuer“ immer kleiner wird. Meinen Kosename spricht Sie nicht mehr aus und will auch nicht mehr, dass ich sie halte. Nun habe ich Angst, dass ich Sie für immer verliere. Sie hat mir gesagt, dass Sie ein wenig Spielraum brauche und nun auch mehr ausgeht. Sie habe auch mehr Leute kennen gelernt. Nun habe ich schreckliche Angst, dass ich mit dem „eine Zeit lang auf Abstand gehen“ das falschen Signale gesetzt habe und Sie einen neuen Mann kennen gelernt hat. Ich bin richtig verzweifelt. Wie soll das nur weiter gehen. Wer kann mir helfen? :heulen:

 
Sprich mit ihr über Deine Gefühle und dann überlegt euch, wie es zwischen Euch weitergehen soll.

Dieses mal Abstand mal Nähe und dann doch wieder Abstand bringt doch nichts.

Wenn es mit den zwei Wohnungen so gut klappt, ist es doch super. Aber jeder sollte wissen, woran er ist.

Und wenn sie tatsächlich einen anderen Mann kennengelernt hat, dann spürst Du jetzt, wie es ihr damals ergangen ist. Vielleicht kannst Du sie dann auch besser verstehen, warum ihr Kontrollzwang so gross war.

 
Hoi Sealife

Danke für deine Mitteilung. Du hast recht! Jetzt bekomme ich all das zu spüren; das ganze macht mich ja eben traurig! Es tut mir alles so leid, was ich ihr angetan hab. Aber ich kann ja die Zeit nicht zurückdrehen. In solchen Momenten denk ich, dass so ein Typ wie ich eine solche Frau gar nicht verdient hat (das haben übrigens auch schon Bekannte meiner Frau gesagt). Drum bin ich ja auch auf mich verärgert.

 
Hallo,

Aber ich kann ja die Zeit nicht zurückdrehen.
Das ist richtig, aber du kannst dir zum einen überlegen, wie du "Wiedergutmachung" leisten kannst und zum anderen, wie du diese auch konsequent umsetzt.

Auch musst du dir überlegen, was du tun kannst, um dir ihr Vertrauen wieder zu erarbeiten.

In solchen Momenten denk ich, dass so ein Typ wie ich eine solche Frau gar nicht verdient hat
Das mag im ersten Augenblick vielleicht auch so sein.

Aber machst du es dir damit nicht verdammt einfach???

Für mich hört sich das eher nach : "Ich bin zwar eine riesige Hintereingangsöffnung, aber auch nicht wirklich bereit konsequent etwas daran zu ändern. Lieber gehe ich den Weg des geringsten Widerstandes."

Klar kann es sein, dass es für euch zu spät ist, daran wärst du dann aber selber schuld. Auch wirst du das nie erfahren, wenn du nicht wirklich um deine Frau kämpfst.

"wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren."

 
Ich bin seit Juli getrennt und hab mir eine eigene Wohnung genommen. Das Einrichten der Wohnung, der Besuch der Kinder usw. machten die Sache einigermassen erträglich. Wohl auch, dass ich insgeheim hoffte, es wendet sich alles wieder zum guten. Vor 2 Wochen eröffnete mir meine Frau jedoch, dass sie nun einen Freund hat und auch in ihn verliebt ist. Seit dem bin ich komplett duch den Wind. Meine Gefühle wechseln von Traurigkeit über Wut und Hass. Schliesslich wusste ich Depp nichts besseres als sie 2 mal in der Nacht anzurufen und zur Sau zu machen:mauer:. Nun ist Sie mit den Nerven am Boden und will die sofortige Scheidung. Am nächsten Morgen hab ich mich dann wieder entschuldigt. Beim ersten Mal hat sie fast nichts gesagt, sich erneut entschuldigt und verstand meine Reaktion. Beim 2. Mal habe ich Sie so lange zusammengeschiessen, bis sie mir das Telefon aufhängte. Meine Entschuldigung am Folgetag und das Versprechen sie nicht mehr so zu beleidigen änderte nichts daran, dass sie nun nicht mehr mit reden möchte. Ich versprach Ihr, dass ich einen Arzt aufsuchen werde und ihm meine beiden "verbalen Hassatacken" schildern werde. Nur weiss ich nicht ob mir helfen kann. Ich habe Mühe damit umzugehen und hoffe, das ich das in Griff kriege. Wer weiss rat oder wem ist schon gleiches passiert?

 
Hallo,

ich denke, das ist schon durchaus eine Reaktion noch im "normalen" Rahmen - manche Menschen reagieren eben eher verbal aggressiv. Andere fressen den Frust in sich rein, heulen tagelang 24h am Stück, verbarrikadieren sich, greifen zu Alkohol oder Drogen, weiss der Geier ...

Die Trennung von deiner Frau ist einfach mal eine Ausnahmesituation, ähnlich einem Autounfall, sag ich immer ... es ist ein traumatisches Ereignis. Dass dir die Sicherungen durchbrennen, wenn sie dir jetzt einen neuen Mann präsentiert, finde ich nachvollziehbar.

Ich würde das jetzt echt nicht überbewerten, und ich persönlich halte es nicht für nötig, deswegen zu einem Psychologen zu gehen (es sei denn, du willst dir da einfach mal alles von der Seele reden).

Dieselbe Reaktion bzw. sogar noch schlimmer habe ich damals bei meinem heutigen Exmann erfahren. Er hat mich auch aufs Übelste beschimpft, dazu noch bedroht, als ich mich getrennt habe, und bei uns war nicht mal ein anderer Mann im Spiel. Und er war sonst wirklich nett und okay.

Also wie gesagt, ich würde das jetzt nicht überbewerten.

lg SP

 
Danke für die Antwort! Ich habe eben Angst, dass ich noch mal die Nerven verliere und wieder verbal angreife. Drum das mit dem Arzt. Vielleicht hat er ne Pille, die mich dann beruhigt und mein Verstand wieder einsetzt. Ich habe Mühe mit der Situation, da ich noch nie so verletzt wurde und ich langsam nicht mehr daran glaube sie zurück zu gewinnen, da sie jetzt ja einen Freund hat, der wahrscheinlich besser für sie ist.