Auseinandergelebt nach 5 Jahren?

Lili27

Neuer Benutzer
13. Apr. 2013
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Unsere Beziehung ist im moment am auseinanderfallen.. ich möchte euch gerne bisschen von uns erzählen, vielleicht weiss eine neutrale Person noch mehr Rat!

Wir haben uns vor Jahren übers Internet kennen gelernt und führten dann auch mit so 14 eine Fernbeziehung (Norddeutschland - Schweiz) die ca. 2 Jahre lang hielt. Wir haben uns damals wann immer möglich getroffen, über Ostern - Schulferien.. Als es zwischen uns nicht mehr so toll lief, hat er eine andere gefunden in die er sich verliebte und mit der er auch zusammen kam. Auch ich fand einen neuen Freund und der Kontakt zwischen uns brach langsam ab. Wir hatten vielleicht alle 3 Monate mal wieder ein bisschen Kontakt über Mail, aber nie viel mehr als wies einem geht.. Ja nach etwa 2 Jahren habe ich mich einfach wieder nach ihm zurück gesehnt - und ihm ging es genauso wie sich im Nachhinein herausstellte. Der nächste Kontaktversuch blieb also bestehen und wir verliebten uns wieder ineinander. Wir waren zu der Zeit beide mit einem andern zusammen (keine Fernbeziehungen mehr über die Distanz, das waren noch etwa 1-2 Stunden vom Wohnort auseinander). So haben wir uns beide von unseren Partnern getrennt und kamen wieder zusammen.

Mitlerweile waren wir natürlich etwas älter, verdienten durch die Ausbildung schon selber etwas Geld.. ja. Unser Ziel war dann immer eins: Er zieht zu mir in die Schweiz bzw. wir ziehen zusammen. Schliesslich willigten meine Eltern ein und er durfte erstmal bei uns wohnen. Das ging dann soweit eigentlich auch ganz gut. Nachdem auch ich meine Ausbildung fertig hatte und gleich übernommen wurde, haben wir uns also auf Wohnungssuche gemacht und auch eine gefunden. Hier leben wir nun zusammen seit ca. 1.5 Jahren. Total sind wir nun also wieder 4.5 Jahre zusammen, wobei 1.5 Jahre Fernbeziehung waren.

Der Start war sicher nicht einfach, es kommte ja auch viel neues auf eines zu wenn man zum ersten mal eine eigene Wohnung hat, selber einkaufen, selber den kompletten Haushalt machen.. da geht halt auch wieder viel Zeit drauf. Bei mir in der Firma kam es leider 1 Monat nachdem wir die Wohnung hatten zu einer Massenentlassung. Ich konnte "zum Glück" bleiben aber es war natürlich eine grosse Herausforderung plötzlich noch eine andere Stelle zu übernehmen und sowieso war natürlich die Stimmung echt mies wenn die Hälfte gehen muss :( Ich bekam immer mehr Depressionen, neigte zum Frustessen, habe jeden Sonntagabend geweint weil ich am Montag da nicht mehr hinwollte.. es hat also echt an der Beziehung genagt. Schlussendlich haben wir uns dazu entschieden dass ich einen Schlussstrich ziehe und einfach künde - obwohl ich noch keinen neuen Job hatte. Einerseits war es sehr befreiend zu wissen, dass man nur noch X Wochen da hin muss, andererseits hat man natürlich immer etwas die Geldsorgen im Hinterkopf.. Mein Freund hatte zwar einen Job, aber keinen gut bezahlten. Allein mit seinem Lohn hätten wir uns nicht alles bezahlen können.

Ok - das "Glück" war auf unserer Seite und nach nem Monat teilte mir mein Exchef (dem auch gekündet wurde bei der Massenentlassung) dass sie wen suchen in der Firma wo er jetzt arbeitet. Fand ich natürlich super - dazu noch die selbe Branche, kannte mich also auch etwas aus. Der Anfang war echt Anstrengend, vorallem hatten sie im September auch gerade noch eine Messe, also in dem Monat wo ich anfing, alles war neu, alles neu lernen.. klar brauchte Kraft und Zeit.. aber ist ja auch normal bei nem neuen Job. Nur leider blieb es so.. das Arbeitsvolumen blieb abartig hoch. Dazu muss ich sagen dass es nicht einfach an der schlechten Verteilung lag - alle hatten soviel zu tun wir hätten locker nochmals jemanden oder gar zwei Leute gebraucht. So sah also mein Arbeitstag wie folgt aus: Um 5:30 aufstehen damit ich um 7:20 auf der Arbeit bin - dort eine halbe Stunde Mittagspause habe und am Abend war ca. um 18:30 - 20 Uhr Feierabend. Habe also durchschnittlich so 10-12 Stunden pro Tag gearbeitet. Entsprechend war ich dann so gegen 8 Uhr zuhause - oder später. Mehr Zeit als essen und duschen und bisschen reden blieb also nicht. Und total kaputt war ich natürlich auch, war ja ein anstrengender Tag und es kam immer öfters vor dass ich auf dem Sofa schon einschlief..

Kam oft weinend nach Hause weil ich nicht mehr wusste was machen, ich nicht soviel arbeiten wollte - aber ja einfach musste in der Firma. und wir haben eigentlich gar nichts mehr gemacht als Paar.. denn unter der Woche war ja sowieso keine Zeit und Kraft von meiner Seite aus und am Samstag musste schliesslich auch mal die ganze Hausarbeit erledigt werden + einkaufen.. da war der Samstag dann halt eigentlich auch schon total ausgebucht und am Sonntag war man auch mal froh mehr oder weniger nichts zu machen, oder mal etwas lesen zu können oder was zu zocken..

Mein Freund hatte zu der Zeit einen doofen Job. Der wirklich nur aus abtippen von Belegen bestand. Also sehr ermüdend und durch unseren Umzug in die eigene Wohnung hatte er auch einen Arbeitsweg von 2 Stunden (also 4 total pro Tag) Seine Motivation verlies ihn da - verstänlicherweise - auch irgendwann und ihm wurde nun diesen Februar gekündet. Obwohl er nun seit einem Monat arbeitslos ist, habe ich trotzdem sagen müssen, ich muss meine Stelle auch künden. Weil sie macht nicht nur michs ondern acuh unserer Beziehung kaputt. Dies habe ich nun auf Ende März getan. Nun gilt es natürlich alle Überzeit abzubauen die sich angehäuft hat was dazu führt dass ich ab jetzt noch 70-50% arbeite und auch noch ca. 2 Wochen komplett frei nehme. Ist natürlich an sich schon schön.. aber ich habe das Gefühl es ist zu spät..

Wir haben uns mitlerweile irgendwie so.. auseinandergelebt.. es gibt oft Streit oder wir finden keine Tätigkeit zum gemeinsam machen.. Unserer grössten Hobbys kann man nicht wikrlich zusammen machen, dass wäre bei mir das Geigespielen (und er kann nunmal nicht Geigespielen und das ist auch kein Instrument dass du mal eben in nem Monat erlernst dass wir toll was zusammen spielen können - geschweige denn ists das nunmal nicht so seins) und seines ist das schreiben.. Da kann ich ihm zwar auch Tipps geben und seine Geschichte lesen etc.. aber der grossteil der Zeit -das schreiben selbst sitzt er ja alleine am PC und braucht natürlich auch Ruhe.

Ich bin im Moment lieber die, die gerne raus möchte, am Wochenende was erleben, ein Fest besuchen gehen.. irgendwas.. und er ist eben der, der lieber zuhaue bleibt, lieber richtig ausschläft.. und so sind wir oft einfach dann wieder beide unglücklich.. weil man zwar was zusammen machen möchte aber irgendwie findet sich einfach nichts mehr.. man muss dazu sagen dass wir beide keinen richtigen Freudeskreis haben. Er hat seit er aus Deutschlang hergekommen ist einfach noch keine richtigen Freundschaften geschlossen, und ich hatte halt auch nie gross Freunde. Bzw. wohnen die alle etwas weiter weg, oder der Kontakt bricht halt auch stark ab wenn der Arbeitsort, die Schule etc. gewechselt wurde.. Wir sind beide unglücklich mit der Situation.. und ich hab das Gefühl wir bringens beide irgendwie nicht hin was zu ändern..

Ich kann mir nicht vorstellen dass es das gewesensein soll und der Traum nun geplatzt ist.. und doch redet auch er oft davon, dass er wahrscheinlich erstmal wo anders unterkommen würde - hätte er Freund hier oder einen Job - dass wir etwas Distanz zueinander gewinnen.. und ich überlege mir manchmal schon auch.. bin ich denn noch da weil ich wirklich ihn will oder weil ich nicht alleine sein will? Man muss dazu sagen ich habe nicht das beste Selbstbewustsein und habe auch Angst dass ich total vereinsame weil ich keine neuen Leute kennen lerne geschweige denn einen Freund.

Mir ist klar, eine Beziehung muss man pflegen dass sie auch weiter blüht.. aber Momentan stehe ich glaub wirklich etwas auf dem Schlauch was ich denn tun soll.. Ich habe nun zwar den Schritt gemacht dass ich gekündigt habe, nun ist aber natürlich wieder die Geldsorge im Hintergrund + möchte ich eigentlich was komplett anderes machen, also einen ganz anderen Beruf erlernen. Bin aber auch da noch auf der Suche was denn nun genau.. Es herscht in mir im Moment soviel unsicherheit und sovie Chaos.. und nichts ist irgendwie gewiss und sicher.. das macht mich fertig..

Wurde nun etwas viel Text.. ich hoffe jemand hat sich die Mühe genommen alles zu lesen.. Hätte einfach gerne Ratschläge was man gut ändern kann, oder was ihr dazu denkt..

 
Wieso hast Du eigentlich keine Freunde?

Das ist doch etwas ganz Wichtiges. Hast Du Dich nie um Freundschaften gekümmert? - Ich lese gerade, viele sind weiter weg. Aber auch da kann man sich besuchen. Strecke doch mal Deine Fühler aus ... und er sollte das auch tun.

Wenn man immer nur aufeinander hockt, wird das irgendwann zuviel.

Das mit Deiner Kündigung finde ich gut und mutig und kann es nachvollziehen.

Aber ihr solltet mehr Außenkontakte haben und pflegen, sowohl allein als auch gemeinsam. Jetzt hast Du ja auch ein wenig Zeit. Wegen der beruflichen Neuorientierung gibt es viele Beratungsmöglichkeiten (zumindest in Deutschland in größeren Städten, aber das wird in der Schweiz ähnlich sein).

Am besten fragst Du Dich mal, was Du schon als Kind gern getan hast. Oder denkst generell über Deine Stärken und Vorlieben nach.

Es gibt solche Umbruchzeiten; die machen uns meist stärker. Könnte also auch eine Chance für Euch sein.

Ich denke, Du solltest nicht so schnell aufgeben.

 
Wieso ich keine Freunde habe? Hm, ich hatte schon als Kind nicht das grösste Selbstvertrauen und gehörte immer zu den ganz ruhigen und schüchternen Kindern. Das war halt für viele sowieso zu langweilig und ich war somit auch nicht die Person die dazu in der Lage war die Initative zu ergreifen.. Während meiner ganzen Schulzeit hatte ich jeweils pro Klasse vielleicht 2 Leuten mit denen ich mich wirklich gut verstand. Aber das ging immer alles nach der Schulzeit wieder auseinander.. meine beste Freundin aus der Primarschule hat mich irgendwann nur noch ausgenutzt weil ich zu jener Zeit bereits Internetzugang hatte und sie zuhause nicht. In der Sek habe ich nie so richtig Fuss gefasst und nach jener Schulzeit sind auch die Kontakte ganz abgebrochen. Im 10 Schuljahr habe ich noch ne ganz nette kennen gelernt aber auch da.. das selbe phänomen wie immer.. man fragt später mal an ob man sich treffen will etc. der andere hat aber nie Zeit oder wenn dann auch nur kurz und ausnahmsweise.. und da merkt man nach ner Weile schon dass man für den andern halt nicht mehr als ne Bekannte ist.. und ja, dann investiere ich da auch keine Kraft mehr rein.

Von den Leuten aus meiner Berufsschule habe ich mit einer noch per SMS/Mails etwas kontakt. Wir sehen uns auch mal dass wir zusammen essen gehen oder so.. aber dass ist halt auch etwas alle 3 Monate.. Genauso wie die Leute aus meiner alten Stelle. Gut jetzt wohnen auch alle mindestens ne Stunde oder mehr von mir weg,a ber auch da beschränkt es sich auf ein, gemeinsam mit allen, sich alle 3-4 Monate treffen..

Meine beste Freundin die ich so kennenlernte - also unabhängig irgendwelcher Schulen etc. hat das echt super geklappt. Es war eigentlich nur ne Brieffreundschaft da auch sie sehr weit weg wohnte und man sich nicht so oft sehen konnte, aber dass war wirklich die erste richtige Freundschaft, ohne Geheimnisse und allem.. und nicht nur als bekannte.. aber "leider" hat sie nach 3-4 Jahren wieder kontakt geknüpft mir ihrer damals aller aller besten Freundin, mit der sie schon damals so halb eine Beziehung anfing. Ja und die beiden wurden schlussendlich wirklich ein Paar.. und plötzlich hatte man dann keine Zeit mehr für mich.. Ich habe Jahrelang mich bemüht dass es wieder kommt.. aber von ihrer Seite war der Kontakt wieder ne Woche aufrecht und dann wars das wieder..

Ja.. irgendwann habe ich kein Vertrauen mehr in die Leute und zieh mich zurück.. weil ich immer die Erfahrung machte dass man den andern doch nicht so wichtig war wie man dachte, weil die Distanz dann plötzlich dazwischen ist und man sich ja dann privat nicht mehr sehen will.. oder jemand anders wichtiger im Leben ist und man für mich keine Zeit mehr hat..

Wir sind beide nicht die art von Menschen die gerne jedes Wochenende auf ne Party oder was auch immer gehen, wir habens beide lieber etwas ruhiger.. und da beginnt halt auch das Problem, wie findest du so Leute? Es klingelt ja nicht plötzlich jemand bei dir an der Tür.. Ja in der Tat.. dass ist sicherlich ein Hinderniss und es wäre auch super wir hätten beide unsere Freundeskreise.. und könnten auch mal was unabhängig voneinander machen..

Es engt mich auch jetzt irgendwie ein.. dadurch dass er Arbeitslos ist, ist er natürlich immer schon zuhause wenn ich heimkomme. Und bis letzte Woche hatte er füre in halbes Jahr einen Kurs am Samstag morgen. Und die Zeit hab ich auch irgendwie toll gefunden, weil ich einfach Zeit für mich hatte.. Und jetzt ist der Kurs um und die Zeit irgendwie auch weg.. dass ist auch etwas komisch..

Diese Woche gehe ich nochmals an ne Beratungsstelle und habe auch einen Infoabend zu ner Zweitausbildung, mal schauen was sich da so ergibt!