Beziehung auf Raten?

Predator

Neuer Benutzer
19. März 2014
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Hi Zusammen, vor einem Monat durfte ich Online eine wunderbare Frau kennen lernen. Wir schrieben uns zuerst hunderte von Mails und haben uns dann relativ schnell getroffen.

Sie arbeitet und wohnt ca. 300 Km von mir entfernt in der Hotelbranche und hat daher sehr unregelmäßige Arbeitszeiten und Wochenenden. Außerdem ist sie als Gastarbeiterin angestellt und hat eine 1jährige Aufenthaltsbewilligung, welche erneuert wird, wenn sie die Stelle behalten kann.

Unsere Kennenlernphase hat ca. 1h gedauert beim 1. Date und wir haben uns enorm schnell ineinander verguckt, geküsst und endlose Minuten lang in die Augen geschaut und einfach nur geschwiegen und gelächelt. Dann fuhr ich 4x zu ihr ins Dorf in den Bergen wo sie arbeitet und durfte einige der schönsten Stunden meines Lebens mit ihr verbringen. Vorgestern war ich erneut 2 Tage bei ihr und wir haben uns (es mag kitschig klingen) gleichzeitig gesagt, dass wir uns lieben.

Dies wohl einfach daher, dass wir uns gegenseitig einfach sofort anziehen, den Geruch des Anderen mögen, gleiche Ansichten haben und uns einfach enorm gern haben.

Für uns beide ist es selber etwas beängstigend, dass wir uns so schnell und intensiv mögen und lieben. Beim Abschied war wir natürlich beide entsprechend traurig und gestern Abend nach 2h gefühlsgeladener Skype-Session konnten wir uns einigermassen vernünftig verabschieden, ohne dass wir wohl beide total traurig waren... wobei ich natürlich nicht sagen kann wie sie sich dann wirklich gefühlt hat. Sie hat eine sehr verletzliche Art und transportiert ihre Emotionen zuerst geschickt hinter einem immer strahlenden Lächeln und doch sehe ich dann sofort, dass sie auch extrem gefühlsbetont reagiert, wenn wir dann von Abschied sprechen oder uns trennen.

Ich bin in meiner Umgebung gross geworden, habe hier alle meine Freunde, mein Leben, meine Arbeit, meinen Sport und mein Heim und bin auch früher nie viel gereist. Für mich ist es sehr schwierig, wenn ich dieses Umfeld nicht um mich habe... durch die Arbeit reise ich in der Woche bereits viel umher und brauche diesen Ausgleich Zuhause um mich geborgen zu fühlen.

Momentan fühle ich mich natürlich auch bei ihr unheimlich wohl und geniesse jede Sekunde... und wir haben das Thema auch schon angesprochen... und können wohl momentan auch beide sehr gut so leben.

Irgendwie habe ich aber eine gewisse Angst, dass plötzlich bei einem von uns ein Bedürfnis entsteht, dass wir uns häufiger sehen möchten oder einfach ein nächster Schritt in den Fokus rückt. Ich bin in dieser Hinsicht sicher nicht ein einfacher Mensch und muss zuerst jemanden wirklich sehr gut kennen und sein Leben auch mittragen können, bevor ich ihm mein Leben und alles öffne.

Bei früheren Beziehungen hat das meist bereits Monate oder Jahre gedauert und man hat sich natürlich auch sehr viel gesehen und konnte sich wirklich gut kennenlernen (Alltag, Arbeit, Stress, Hobbies, Bekannte etc...) nun ist es anders, da wir ja eine Fernbeziehung haben und uns entweder nur alle 2 Wochen einmal sehen, vielleicht mal Ferien haben ein paar Tage oder Skypen...

Wir sind beide nicht mehr die jüngsten (40+) und haben uns auch schon darüber ausgetauscht, dass wir uns langsam und gut kennenlernen möchten und einfach die nächsten Schritte nehmen wie sie kommen.... ich bin sehr offen und froh, dass sie das auch ist und wir darüber auch sprechen können.

Sie hat natürlich durch ihre Beschäftigung in der Hotelbranche damit bereits Erfahrung, da sie ja z.B. auch von ihrer Familie getrennt ist etc... daher habe ich auch Vertrauen in sie, dass sie diesen Weg mit mir gehen möchte/wird.

Kennt ihr diese Bedenken/Fragen/Erfahrungen eventuell auch aus persönlichen Erfahrungen ?

 
Huhu

Erstmal finde ich es schön, dass Du Dir dieses "Verliebtsein auf dem 1. Blick" bewahrt hast in dem Alter. Eine schöne Sache, die man sich bewahren sollte.

Zum Anderen ist es sicherlich ganz normal, dass Du / Ihr Bedenken habt, wenn alles wie im Traum einem vorkommt und man sowas nicht wahrhaben will. In dem Alter sicherlich nicht mehr so selbstverständlich, dass man ohne Argwohn an eine Sache rangeht und sich direkt näher kommt und einfach nur wohlfühlt. Meine Meinung dazu.

Was ich in Deinem Text gelesen habe, auch wie ihr es angeht... finde ich gut und man sollte es in der Tat so sehen und nehmen, wie es kommt. Verlasst Euch auf Euch und Eure Gefühle.

Diese Angst verstehe ich, da kommt dann vielleicht doch wieder das Alter und die damit verbundenen Erfahrungen / Erlebnisse ins Spiel. Da bin ich ganz auf Deiner Seite und kann das genauso nachfühlen (bin ja in einem gleichen Alter wie Du und bin denke ich so ähnlich in der Hinsicht, wie Du beschreibst). Was ich aber auch gemerkt habe und was Du wohl genau exakt so merkst momentan. Wenn Du Dir zuviel einen Kopf um diese Dinge machst, kann es passieren, dass Du auf Grund dessen die ganze Sache aufs Spiel setzt, weil Du von bestimmten Dingen (neg. Gewohnheiten, alte (neg.) Gefühle, "Altlasten" etc.) (noch) nicht loskommst und Dich dafür quasi selbst bestrafst. Dieses gilt es zu verlassen, wenn sie hinderlich werden.

Gerade ab einem bestimmten Alter hat man ja auch Familie, feste Freunde, lange Bekanntschaften und halt pos. Gewohnheiten, die man schwer durchbrechen kann / wird auf Grund eines Gefühles. Diese Dinge jedoch sollte man pflegen und nicht vernachlässigen; das muss aber nicht heissen, dass man nicht umziehen kann. Klar, eine ganze Existenz steht ggf. auf dem Spiel, da man sich ja auch eine neue Arbeit suchen muss, wenn man wirklich den Schritt des Umzuges in Kauf nimmt. Gerade in der Hinsicht verstehe ich Deine Bedenken und Ängste.

Lasst es auf Euch zukommen und dann merkt ihr, ob ihr bereit seid für mehr. Alles andere wird sich dann klären. Dafür wünsche ich alles Gute. :super:

 
Hi Helge1220, vielen Dank für Deine nette Rückmeldung.

Ja, ich habe einen grossen Bekanntenkreis und bin sehr stark an meinen Wohnort gebunden, da ich noch diverse Funktionen und sportlichen Aktivitäten nachgehe. Irgendwie ist es momentan vielleicht auch gar nicht so schlecht, dass ich daher momentan nur sporadisch zu ihr fahren kann und ich mein Umfeld somit nicht "verlottern" lasse ;-) Es wird sicher auch spannend sein, was sie dazu sagt oder damit umgeht, wenn es dann mal weiter geht und Zeit und Ferien etc... Thema werden.

Aber wie Du sagst, auch aus persönlicher Erfahrung weiss ich, dass man sich darüber nicht zu viele Gedanken manchen darf/sollte, da es immer ein gemeinsamer Weg ist und wir einfach nun Schritt für Schritt weitergehen und gespannt sind, was uns erwartet ;-) Frohen Ostermontag noch.