Beziehung ohne verliebtsein/ liebe?

Krira

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19. Aug. 2016
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Hallo zusammen. 

Vielen dank schonmal wenn ihr das durchlest. 

Ich bin seit 2 Jahren mit meinem freund zusammen und zweifle gerade ziemlich an unserer beziehung. Es ist eigentlich fast perfekt und ich sollte mich glücklich schätzen so eine gute Beziehung zu haben - wir verstehen einander, gehen liebevoll miteinander um, unternehmen viel zusammen, zb verreisen, unsere Zukunftspläne sind ähnlich, können Konflikte gemeinsam lösen,... 

Allerdings war ich von Anfang an nicht in ihn verliebt. Das habe ich ihm auch am anfang gesagt, aber er meinte wir können es doch trotzdem versuchen. 

Das verliebtsein hat sich bei mir aber nie eingestellt. Trotzdem war ich bis auf diese sorgen die ich hier schildere glücklich wie nie zuvor. Für ihn ist das ausschlaggebend und deshalb kein Grund an der beziehung zu zweifeln, sagt er.

Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto unglücklicher bin ich.

Mir fehlt das Gefühl der festen Verbundenheit mit jemandem...ihn zu vermissen wenn er nicht da ist..ich denke die liebe...

und ich glaube das kann ich nicht herzaubern indem ich diese beziehung weiter führe..

Was meint ihr? Kann man später noch lieben? brauche ich vielleicht erstmal mehr abstand? (Wir wohnen zusammen)

lG

 
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Hi Krira. Meine Erfahrung ist, ist wenn da am Anfang keine Schmetterlinge waren, kommen sie auch nicht mehr.

Aber wenn du glücklich bist, wieso sich das zerstören, weil man irgendwo gehört hat, es müsse anders sein?

Wenn du dieses Verliebtsein wirklich brauchst, dann ist Abstand ne gute Überlegung. Vielleicht verbindet euch aber auch schon "mehr" als das anfängliche Verliebtsein, was man garnicht so wahrnimmt, wenn man jeden Tag aufeinanderhockt.

Mach mal Urlaub, mit Mädels oder so ;-)

 
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Hallo Krira,

ok du hast die Schmetterlinge übersprungen. Ich habe desöfteren gehört, dass dennoch tolle tiefgründige Beziehungen daraus entstehen können und auch Liebe. Auch wenn du sie Schmetterlinge nicht gespürt hast muss er ja dennoch etwas an sich haben, was sich an ihm von Anfang an fasziniert hat. Jemanden für den man nur freundschaftliche Gefühle hat, mit dem geht man keine 2 Jahre lange Beziehung ein.

Hattest du davor bereits eine lange Beziehung? Wie war das Gefühl bei dir?

Ich kann dir nur sagen, dass diese extremen Schmetterlinge die du vermisst eh meist nur in der Anfangsphase so stark vorhanden sind. Diese verfliegen mit dem Alltag.
Aber die kommen immer mal wieder an bestimmen Momenten. Auch nach sehr langer Zeit.

Vielleicht schreibst du mal auf, was dich an deinem Partner fasziniert. Was dich dazu brachte mit ihm zusammenzukommen. Welche Gedanken und Gefühle hattest du?
Was macht dich heute mit ihm glücklich?
Gibst du dir denn auch die Möglichkeit ihn zu vermissen? Oder hockt ihr viel aufeinander?

 
Hallo,

ich bin ganz klar der Meinung das eine Beziehung nur mit Liebe funktioniert.All das was du beschreibst , könnte auch auf den besten Freund/Freundin zu treffen.In einer sehr innigen Freundschaft ist man ebenfalls sehr vertraut,die Liebe fehlt aber.

Das man meistens nur am Anfang die Schmetterlinge im Bauch hat stimmt.Aber diese Schmetterlinge gehen nach der Zeit weg und erst dann, wenn die rosa rote Brille weg ist, entscheidet es sich meistens ob es Liebe ist und ob man jemanden,trotz aller Macken gut findet so wie er ist.

Wenn man seinen Partner küsst,den man liebt,dann ist das ein ganz besonderes Gefühl.Es ist schwer zu erklären.Alle die mal verliebt waren oder glücklich in einer Beziehung sind wissen was ich meine.

Solche "Kleinigkeiten" machen glücklich in einer Beziehung.Oder das Gefühl das man jemanden vermisst.Das alles gehört für mich zur Liebe dazu.

Für mich hört sich das alles was du beschreibst nach einer sehr sehr guten Freundschaft an.Wenn du dich unglücklich fühlst,dann versuche auf dein Herz zu hören und tue das ,was dich glücklich macht.

Versuche vielleicht wirklich mal auf Abstand zu gehen(auf wenn dies fast unmöglich ist wenn ihr zusammen wohnt)und überlege dir ganz genau welche Vorstellung du von einer Beziehung hast.

Liebe kann man aber nicht erzwingen.

 
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Also ich bin auch eher der Romantiker. Hatte noch nie eine Beziehung, in der nicht erst heftig die Schmetterlinge im Bauch flogen.

Wie schon weiter oben geschrieben wurde, gehen die irgendwann langsam wieder weg.

Du bist nun 2 Jahre mit Deinem Freund zusammen. Bei mir sind dann noch nicht ganz alle Schmetterlinge wieder weg. Aber das ist dann doch die Zeit, in der, wie oben auch geschrieben wurde, wirklich Liebe spürbar sein sollte, jedenfalls bei mir ist das so. Nach vielen Jahren der Zweisamkeit (z.B. 20 und mehr) verändern sich die Gefühle wohl bei allen Paaren nochmals etwas, in Richtung Vertrautheit, Respekt, Geborgenheit, Sicherheit. Ob das jetzt zusammengefasst als Liebe bezeichnet werden kann, ist wohl Interpretationssache. Ich denke aber z.T. schon.

Um zu Deinem Fall zurück zu kommen: Ich würde nicht ausschliessen, dass Eure Beziehung in 20 Jahren nicht mehr gross zu unterscheiden wäre von einer, die mit Schmetterlingen und den grossen Liebes-Gefühlen angefangen hat. So wie Du schreibst vermisst Du aber IM MOMENT das Gefühl der Liebe. Und das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich glaube nicht, dass ich eine solche Beziehung wollte.

Ich weiss nicht wie alt Du bist, und wie erfahren Du mit Beziehungen schon bist. Aber die Tatsache, dass Du Dich auf ein 'Zusammensein' mit Beziehungs-Charakter einlässt, ohne diesen Mann zu lieben, lässt darauf schliessen, dass Du wohl nicht sehr erfahren bist, bzw. noch recht jung. Was alles ok ist. Die mangelnde Lebenserfahrung hat Dich wohl da reingeritten, sonst hättest Du Dich wohl nicht darauf eingelassen.

Ganz nüchtern: Wenn die Liebe nach 2 Jahren nicht gekommen ist, wird sie nicht mehr kommen. Was tun? Falls Du die Liebe vermisst, ist es klar: Mach Dich frei um bereit zu sein wenn sie kommt, Deine grosse Liebe!

Ich für meinen Teil würde nie eine Beziehung eingehen, wenn da keine Schmetterlinge tanzen. Einerseits ist es ein viel zu schönes Gefühl, andererseits sind die Dinger ja sicher für etwas gut :) .

 
Hallo Krira..ich kann es absolut nachvollziehen was dich bewegt. Ich habe mich vor einem Jahr von meiner Freundin getrennt nach 4 1/2 Jahren.

Ich war auch nie verliebt...die Beziehung hat dennoch funktioniert mit Höhen und Tiefen. Ich bin nun 40 und kann es noch an einer Hand abzählen wie oft ich verliebt war...

Irgendwie hat mir was gefehlt...ich glaube es waren die Schmetterlinge am Anfang. Eigentlich kann ich das gar nicht genau erklären was

gefehlt hat...in der Beziehung war vieles gut und ich könnte nie etwas böses über meine Ex sagen.

Vielleicht denken Leute die im sozialen Beruf arbeiten viel mehr über solche Sachen nach (habe gesehen Profil Sozialarbeiter)...vielleicht

sollte man einfach weniger nachdenken ;-)

Aber wie bereits in den Beiträgen oben erwähnt worden ist, vielleicht braucht es auch kein verliebt sein um glücklich zu sein..

Das weisst nur du und dein Freund weiss es hoffentlich auch...

 
Vielleicht gibt es Leute, bei denen sich die Gefühle erst mit der Zeit entwickeln. Ich denke, da ist auch jeder ein wenig anders, aber ich könnte mir z.B. nicht vorstellen, dass die Gefühle dann nach ZWEI Jahren plötzlich kommen. Klar, jeder ist da anders, aber vorstellen kann ich es mir persönlcih nicht. Du musst halt einfach schauen, was du willst - wo möchtest du hin und was ist dir wichtig, aber das kannst du eben nur für dich selbst beantworten.

 
Vielen vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Das hilft mir darüber klar zu werden und das Verständnis tut gut.. 

Ja ich denke Abstand wäre gut. Ich hatte auch schon überlegt auszuziehen und in die stadt in der ich bald studiere zu ziehen, aber mein freund meinte, ihm würde es damit gar nicht gut gehen, und er wüsste nicht ob er so eine Beziehung führen kann. Dann werde ich für ein paar tage zu meinen Eltern oder einer Freundin fahren und erst bei einer Trennung ausziehen...

Ja ich hatte vorher nur schlechte Erfahrungen gemacht, in meiner ersten Beziehung war ich volkommen abhängig von meinem ex und als Person war er egoistisch und nicht einfühlsam, wollte nie nur kuscheln oder so sondern immer Sex. Da ich ihn nicht verlassen konnte habe ich es dann ausgehalten. Ich habe schon gesagt dass ich es nicht will aber er hat dann solange gedrängt bis ich nachgegeben habe.

Danach war da noch eine prägende Erfahrung, in der ich betrunken im Bett lag, ich habe geschlafen und ein freund eines freundes wurde übergriffig und ich habe nur leise gesagt dass ich nicht will, als ich es bemerkt habe, aber dann hab ich es einfach geschehen lassen.

Mein jetziger freund hat mir sehr geholfen und ich bin ein glücklicher Mensch geworden... 

Tut mir leid dass ich jetzt so ausgeholt habe, ich musste es mir mal von der Seele schreiben.. 

 
Hallo Krira

Was Du schreibst tut mir leid. In der letzten Zeit kommen mir zu viele solche Dinge zu Ohren.

Eine Frau die ich sehr gut kenne, die schlimmes erlebte vor Jahren kam auch mit einem Mann zusammen, bei dem ihre Wunden heilen konnten. Nach ca. 8 Jahren wurde sie sich bewusst, dass ihr verschiedene Dinge fehlen, das sind vor allem Dinge, die die emotionale Bindung betreffen, die m.E. gar nie richtig zusatande kam. Sie konnte aber nicht loslassen, weil ihr Freund und sie so viele gleiche Interessen haben. Meine Bezeichnung für ihre Beziehung war 'WG'. Sie redete sich ein, dass sie im Grunde glücklich sei. Aber dennoch sehnte sie sich nach Geborgenheit, Liebe, jemandem, der sie emotional verstand und den sie lieben konnte.

Das führte schlussendlich in ein halbjähriges Drama einer Affäre, weil sie sich so sehnte nach diesen Dingen, und die bei einem anderen Mann suchte.

Mit anderen Worten, an meinen letzten Beitrag angelehnt: Ich glaube nicht an eine funktionierende Beziehung, wenn es nie richtig knisterte, die Schmetterlinge nie richtig da waren und man nicht mit Haut und Haar in diesen Menschen verliebt war.

 
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Hallo peanuts,

Wow, dieses Beispiel passt ja ganz genau... was du beschreibst, ist genau das was ich fühle.. 

So einen Ausgang wünscht man niemandem und ich denke ich sollte mich bald trennen.. denn besser wird es jedenfalls nicht.

 
Der Mann, mit dem sie die Affäre hatte, war ich.

Ich konnte es beenden, und kam, nachdem ich zwischenzeitlich am Boden zerstört war, über sie hinweg.

Sie hat mir gestern das erste mal seit damals wieder geschrieben. Sie kann noch nicht von mir loslassen. Heisst: Ihre Beziehung, die keine ist, gibt ihr immer noch nicht das, was sie braucht. Und das wird leider wohl auch so bleiben.

Da ich in einer neuen Beziehung bin, hilft ihr das hoffentlich, loslassen zu können.

--> Lass es nicht soweit kommen.

Wenn Du konkretere Fragen hast Krira, kannst Du gerne per PN fragen.

 
Das tut mir leid. Ich hoffe dass du jetzt glücklich in deiner jetzigen Beziehung bist. Ich denke je länger man in der beziehung ist, desto schwerer wird es sich zu trennen.

Was mich auch beschäftigt, ich traue mir nicht, was Beziehungen angeht. 

Ich hatte mit dem, der mich vergewaltigt hat ein krankes verhältnis. Also nach der  vergewaltigung. Ich weiss immer noch nicht genau warum.   Irgendwann habe ich das abgebrochen weil es mir schlecht dabei ging und dann blieben wir 'Freunde'. Ich habe eine starke zuneigung zu ihm entwickelt, welche ich immernoch als einzigartig empfinde. Auf der anderen Seite habe ich mich sehr für alles geschämt, geekelt und nun habe ich endlich den kontakt abgebrochen. Aber die widersprüchlichen gefühle verwirren mich immer noch und es lässt mich nicht los. 

Ich frage mich auch ob ich das schaffe, selbst eine Beziehung anzufangen, die stabil und gesund ist. 

Wenn es mir nicht gut geht, merke ich wie schnell ich ins alte Muster falle.. habe dann u.a. vergewaltigungsphantasien.. 

 
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Kannst du deine Phantasien nicht auf gesunde Weise in die jetzige Beziehung transportieren? Wenn du das Zepter in der Hand behalten kannst und auch Regie führen darfst, ist es dann nicht möglich, deine Erfahrung zu transformieren und was Schöneres draus zu machen?

Was da ist gehört nicht weggeschoben, sondern integriert

 
Hallo Krira

Dein Verhalten, so wie Du es beschreibst, hat Ähnlichkeiten zum Stockholm-Syndrom. Grob gesagt wird dieser Begriff benutzt, wenn Opfer Sympathie entwickeln für die Täter.

Meine Meinung ist, dass Du das nicht alleine durchziehen solltest. Nimm professionelle Hilfe in Anspruch, und damit meine ich: Geh zu Deinem Hausarzt und lass Dich zu einer Psychiaterin überweisen, also jemand mit fundierter Ausbildung.

Thema Beziehungen:

Du befindest Dich in einer Beziehung, in der Du die Tiefe vermisst, Liebe, Gefühle. Meine Meinung: Beenden.

Mach eine Therapie.

Wenn sich eine neue Beziehung anbahnt: Hol Deinen Partner von Anfang an ins Boot und klär ihn darüber auf, auf was genau Du empfindlich reagierst, damit er Rücksicht nehmen kann, damit Du eben nicht in alte Muster fällst.

Das sind alles unabhängige Dinge, jetzige Beziehung, Therapie, neue Beziehung, Deine Vergangenheit. Lös das Knäuel auf, und behandle die Dinge losgelöst, und in der richtigen Reihenfolge. Einzeln fühlen sie sich kleiner an, zusammen ergeben sie einen fast unüberwindbar gross erscheinenden Berg.