Beziehung zwischen ungleich Gebildeten

Esteem

Neuer Benutzer
04. Mai 2010
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Ich habe eine ganz einfache Frage: Kann eine Beziehung funktionieren, bei der die Frau um Einiges mehr gebildet (Akadmikerin) ist als der Mann (einfacher Bauarbeiter) ? Gibt es längerfristig gesehen Probleme? Hat irgend jemand Erfahrungen?

 
Logo gibt es Probleme, aber wohl nicht zwischen euch sondern im Umfeld. Wir Bauarbeiter sind direkt und gerade heraus, unterhalten uns wohl etwas rauer.

Das könnte bei den angeblich schlauen verwirrung stiften.

Aber wenns zwischen euch klappt und ihr es wollt dann schafft ihr das.

Es ist das Herz wo spricht

 
ich glaube, das kann man so pauschal nicht sagen. ein bauarbeiter muss nicht zwangsläufig dumm und eine akademikerin nicht zwangsläufig super-intelligent sein. ich machs an meinem bsp fest, ich habe ein (sehr gutes) abitur gemacht und erlerne einen beruf, für den diese qualifikation absolut zu hoch ist. dennoch habe ich freude an meinem job! und ich bin weiß gott nicht dümmer als jemand, der einen "besseren" job macht oder die hochschule besucht. also ich würde einen menschen niemals danach beurteilen, womit er sein geld verdient. das mal vorweg!

was zählt, ist der charakter, ob man harmoniert, und dass man z.b. ein vernünftiges gespräch führen kann. auf lange sicht wird ein partner vermutlich höher die karriereleiter hinaufklettern, was vllt dann zu disharmonie führt, wenn der andere sich kleiner fühlt, schlechter... bzw sehe ich vllt auch die gefahr, dass der weniger gebildete part der beziehung angst/selbstzweifel bekommt... sich nicht am partner messen zu können, ihm nicht würdig zu sein.

wie für alle beziehungen gilt: eine garantie gibt es nicht, und auch kein handbuch, dass es in dieser oder jener konstellation ewig hält.

wenn man sich natürlich nichts zu sagen hat, weil einer der partner wirklich vollkommen weltfremd ist, dann ist es auch wieder was anderes, aber das merkt man ja recht schnell. man kann menschen jedoch nicht in schubladen stecken.

... das ist das, was mir spontan dazu einfällt. :)

ich werde mal weiter mitlesen, finde dieses thema überaus spannend.

 
eine beziehung klappt wen man sich liebt.. egal welcher beruf wer hat oder ob die Frau älter ist wie der Mann... wen man sich wirklich liebt dan kann es auch Funkzionieren

 
Ja, spannendes Thema! ;-)

Der Beruf sagt nicht abschliessend etwas über die Intelligenz eines Menschen aus. Und die Intelligenz eines Menschen sagt nichts darüber aus, was für einen Beruf er ausübt. Aber: Gewisse Berufe erfordern ein Mindestmass an Intelligenz, ohne die man den Beruf nicht ausüben kann. Und: Intelligenz alleine ist nicht oder nur sehr beschränkt messbar. Man kann vieles erlernen im Leben. Ich sage deshalb immer: Die eigene Intelligenz gibt einem eine obere Schranke dafür, wohin man kommen kann. Ob man tatsächlich dahin kommt, hängt noch von zahlreichen anderen Faktoren ab. Und ausserdem ist die Intelligenz kein eindimensionales Mass, das soll heissen: Sie lässt sich in mehrere Teil-Intelligenzen zerlegen, die bei jedem Menschen sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können (z.B. ist die emotionale Intelligenz bei Mathe-Genies meist stark unterlegen, aber nicht immer!).

So, aber zum Thema: Ich denke schon, dass es Probleme gibt, wenn sich zwei sehr unterschiedlich intelligente Menschen unterhalten. Vermutlich kommen solche Beziehungen kaum zustande. Aber: Eine Akademikerin und ein Bauarbeiter können sehr wohl gut zusammen funktionieren, denn wie hier schon gesagt wurde: Beide können intelligent sein und sich so auf dem selben "Niveau" begegnen. Ich kenne aus meinem eigenen Umfeld ein solches Paar. Das funktioniert perfekt! Denn: Nicht alle Akademiker sind überheblich und arrogant. Und nicht alle Bauarbeiter werfen den Akademikern vor, sie hätten keinen Bezug zur Realität. Denn beides ist falsch.

 
Und ausserdem ist die Intelligenz kein eindimensionales Mass, das soll heissen: Sie lässt sich in mehrere Teil-Intelligenzen zerlegen, die bei jedem Menschen sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können (z.B. ist die emotionale Intelligenz bei Mathe-Genies meist stark unterlegen, aber nicht immer!).
das ist wohl richtig... wobei emotionale intelligenz nichts mit bildung in dem sinne zu tun hat ;) jeder mensch hat stärken und schwächen, ob man diese respektieren kann oder nicht, ist AUCH teil emotionaler intelligenz/der empathie. sich über andere zu stellen, ist grundsätzlich arrogant. man kann selbstbewusst von sich sagen: ich weiß was ich kann, und was ich nicht kann- aber man sollte trotzdem noch jedem mit respekt begegnen und sich nicht für was besseres halten. so- und das kann man doch eigtl auch auf beziehungen übertragen, oder? wieso nicht sich und dem anderen eine chance geben, seine menschliche seite kennen zu lernen? bildung ist nicht alles.

aber wie auch oben im beitrag schön beschrieben, hat die medaille zwei seiten. man kann einfach nicht alle in einen topf schmeißen und deswegen ist die frage einfach enorm schwierig zu beantworten.

was mich noch interessiert: wieso will die TE dies wissen? :) selber in solch einer situation?

 
Hallo,

ich denke, dass die Aus-Bildung nichts über Intelligenz, Eloquenz, Toleranz, Kompromissfähigkeit oder Kompatibilität aussagt. Ich kenne Akademiker, die mir zu eingeschränkt denken, und ich kenne Menschen vom Bau, mit denen ich sehr schön philosophieren kann.

Wie in so vielen Partnerschaften muss erst einmal das Miteinander harmonieren. Wenn das Paar ganz selbstverständlich als Paar auftritt, dann kann es vom Umfeld her nur problematisch werden, wenn man in intoleranten Gegenden lebt. Ist das Paar untereinander aber auch schon verunsichert, dann wird es in einer intoleranten Umgebung nur schlecht zusammenwachsen können.

Große Unterschiede in der Bildung, im Beruf, im Gehalt, im Lebensstil, in den Lebensplänen ... müssen keine Probleme darstellen, sie können auch bereichern, ergänzen. Das setzt bei beiden Partner Toleranz und Kompromissfähigkeit voraus. Letztlich ist der Beruf bzw. der Job jedoch "nur" das, was uns das Leben ermöglicht. Denn es ist allemal schöner zu arbeiten, um leben zu können, als zu leben, um arbeiten zu können.

In meinem Umfeld fallen mir auf Anhieb zwei Paare ein, wo sie die "höhere" Berufsqualifikation hat. Beide Beziehungen halten seit über 12 Jahren und in beiden Beziehungen gibt es Kinder. Und eine davon entspricht sogar deinen Vorgaben.

Just my 2 cents, pitsch

 
... wobei emotionale intelligenz nichts mit bildung in dem sinne zu tun hat ;)
Ich würde sogar sagen, dass Intelligenz überhaupt nicht beeinflussbar ist. Es ist das, was dir in die Wiege gelegt wurde. Ähnlich den Talenten. Und Bildung hat rein gar nichts mit Intelligenz zu tun, genau ;-). Aber je intelligenter jemand ist, desto mehr vermag er sich zu bilden. Symbolisch: Die Intelligenz ist die Grösse eines Gefässes, in welches die Bildung gegossen werden kann.

sich über andere zu stellen, ist grundsätzlich arrogant. man kann selbstbewusst von sich sagen: ich weiß was ich kann, und was ich nicht kann- aber man sollte trotzdem noch jedem mit respekt begegnen und sich nicht für was besseres halten.
Ganz genau. Und das einsehen zu können und auch nach diesem Grundsatz zu leben, gehört mitunter zur emotionaler Intelligenz ;-).

 
Offtopic:

eine beziehung klappt wen man sich liebt.. egal welcher beruf wer hat oder ob die Frau älter ist wie der Mann... wen man sich wirklich liebt dan kann es auch Funkzionieren
Ja, wer solche Sätze schreibt, muss sich auf die Liebe verlassen, weil es bildungstechnisch nicht klappt. :rolleyes:
Kann eine Beziehung funktionieren, bei der die Frau um Einiges mehr gebildet (Akadmikerin) ist als der Mann (einfacher Bauarbeiter) ?
Vielleicht wenn der Mann aufgeschlossen für Neues ist. Denn sein Job oder Abschluss sagt ja nix darüber aus, wie lernfähig und -willig er ist. Deswegen kann er ein aufgeschlossener Mensch sein, der auch viel vorwärts bringt.
 
danke für eure Antworten. Ich frage mich dennoch, ob es früher oder später nicht Probleme geben könnte, weil wenn die Frau unweigerlich mehr verdient, bezahlt sie vermutlich auch mehr (z.b. Miete und andere Kosten). Könnte das nicht zu einem Komplex beim Mann führen und wäre die Frau auf lange Sicht nicht gefrustet, weil Sie die Existenz sicherstellt ( vor allem wenn sie noch Kinder haben möchte?). Hält eine Liebe, bzw. eine gegenseitige Anziehung auf lange Sicht diesen Problemen stand?

 
Hält eine Liebe, bzw. eine gegenseitige Anziehung auf lange Sicht diesen Problemen stand?
Am Geld scheitert sehr vieles.

Und es kann auch zu Spannungen kommen, wenn die Frau mehr verdient.

Es schließt ja aber nicht aus, dass sich der Mann Mühe geben könnte, ebenfalls mehr zu verdienen. Eben durch Qualifikationen oder durch einen Job in einem völlig anderen Beruf.

 
Hält eine Liebe, bzw. eine gegenseitige Anziehung auf lange Sicht diesen Problemen stand?
das ist vermutlich einfach sehr individuell. es kommt auf das paar an, auf die jeweilige kompromissbereitschaft, lebensziele, einstellungen, vorstellungen... und wer sagt eigentlich, dass der mann heute noch ernährer der familie sein muss (emanzipation?) wir leben längst nicht mehr in einer zeit, wo ausschließlich der mann verdient, und es ist heute doch viel öfter so, dass auch die frau karriere macht. wenn ER damit kein problem hat- okay, hat er eins, muss er eben an sich arbeiten.

ob frau dadurch gefrustet wäre fragst du... hm.. auch das ist von frau zu frau wohl unterschiedlich. man kann hier kein definitives ja oder nein geben!

ich glaube, wir bewegen uns langsam in die diskussion der rollenverteilung...

 
Liebe Esteem,

es soll eine Studie geben wonach Männer in solchen Beziehungen eher fremdgehen als wenn sie die Besserverdienenden wären. Ich denke aber, dass das am Miteinander liegt. Frauen, deren Männer sie nicht ausreichend beachten, neigen auch eher zum Fremdgehen.

Meiner Meinung nach liegt es also an der Partnerschaft an sich. Geht man liebevoll miteinander um? Nimmt man sich Zeit füreinander? Hat jeder seinen Freiraum? Respektiert jeder den anderen? Wird Kritik konstruktiv geübt? Lassen sich Kompromisse finden? Sind die Lebensvorstellungen ähnlich genug, um einen gemeinsamen Weg zu gehen und unterschiedlich genug, um an den anderen Ansichten wachsen zu können?

Zum Geld, man sollte das Thema offen ansprechen. Gemeinsame Kosten kann man z.B. von einem gemeinsamen Konto begleichen auf das jeder denselben Prozentsatz seines Gehaltes einzahlt. Dann ist es nur noch eine Frage wieviel bleibt übrig für die eigene Freizeitgestaltung. Denn für die gemeinsame Freizeit kann man von diesem gemeinsamen Konto einen Anteil einplanen.

Hält eine Liebe, bzw. eine gegenseitige Anziehung auf lange Sicht diesen Problemen stand?
Wenn es zu Dauerproblemen führt, kann es daran scheitern. Liebe allein macht nicht glücklich und Geld beruhigt höchstens. Die Kunst dürfte darin bestehen, dass es keine Probleme werden, sondern nur Dinge, die besprochen und geregelt werden wollen. Und dabei gilt es offen zu sein und den Ängsten oder Nöten des Partners Gehör zu schenken (wenn denn da welche sind). Ähnlich wie man ein Testament regelmäßig überarbeiten sollte oder auch einen Ehevertrag öfter an die Lebenssituation anpassen sollte. ;)

Grübel nicht zuviel darüber nach,

pitsch

 
Ich sollte (endlich) bald ausgebildete Chemikerin sein, aber mir wäre es ziemlich egal, ob mein Partner an der Kasse eines Supermarkts sitzt oder nach einem BWL-Studium in der Chef-Etage einer Bank.

Ich finde das Wichtigste ist, dass man zusammen auch gute Gespräche führen kann, ohne sich für die Wortwahl des anderen zu "schämen".

Das mag manchmal mit der Bildung als solches im Zusammenhang stehen, aber wie oft wurde ich auch schon in der Uni von leckeren männlichen Studenten angelabert, wobei ich danach dachte: "Hättest Du bloß nie den Mund aufgemacht! Dann wärst Du mein Traummann!"

Zur Zeit bin ich sehr viel mit einem Elektriker in meiner freien Zeit zusammen, und ich muss sagen, so viel gute und auch witzige Gespräche hatte ich mit noch keinem vorher.

Das einzige Problem der unterschiedlichen Bildung liegt vielleicht später, sollte ich mal Kinder bekommen, mit dem Gehalt eines weniger qualifizierten Jobs wird es auf jeden Fall schwieriger.

 
Das einzige Problem der unterschiedlichen Bildung liegt vielleicht später, sollte ich mal Kinder bekommen, mit dem Gehalt eines weniger qualifizierten Jobs wird es auf jeden Fall schwieriger.
Wieso???

In einer emanzipierten bzw. gleichberechtigen Beziehung / Ehe geht derjenige Partner weiter arbeiten, der mehr Geld nach Hause bringt und der andere trägt seinen Teil als "Familienmanager(in)" dazu bei.

 
Gebe ich Dir recht, dass dürfen auch gerne alle für sich so entscheiden.

Aber ich denke, dass ich persönlich liebend gerne, dann bei meinem Kind die erste Zeit wäre.

Ich meinte ja auch "schwieriger" und nicht "unmöglich" :)

 
Wieso???In einer emanzipierten bzw. gleichberechtigen Beziehung / Ehe geht derjenige Partner weiter arbeiten, der mehr Geld nach Hause bringt und der andere trägt seinen Teil als "Familienmanager(in)" dazu bei.
:super:so seh ich das auch... heute muss nicht mehr nur der mann das geld heim bringen... btw, schade, dass die diskussion hier nicht weiter geht^^ würde gerne mehr meinungen hören

 
Ich denke es kommt drauf an, ob man seinen Partner dennoch schätzen kann. Allerdings bedingt ein körperlicher Job nicht zwingend wenig Bildung, und wer wenig Bildung hat, ist auch noch lange nicht dumm.

 
Ich habe mal solche Frage in einen Eliteforum gestellt und fast alle dort die Meinung gewessen, dass solche Beziehung wird in meinsten Fällen nicht funktionieren.

 
Das sagt ja auch gleich aus, warum eine solche Beziehung nicht funktioniert, wenn der "Elitepartner" bereits diese Einstellung hat...