Hallo
Ich habe letzte Woche mit meinem Freund nach langem Hin und Her Schluss gemacht. Nach einem nahezu perfekten Beziehungsanfang, mit viel Verständnis meinerseist gegenüber seiner fehlenden Reife (wir sind beide 20, damals 18), ging es bergab.
Nach einem Monat ungefähr zeigte er sich immer mehr von einer anderen Seite. Obwohl er mich am Anfang auf Rosen gebettet hat, auch täglich gesagt hat, er sei der glücklichste Mann auf Erden, fing er plötzlich an auf Distanz zu gehen und Bestätigung und
Aufmerksamkeit bei anderen (unter anderem Frauen) zu holen.
Ein paar Beispiele:
- Er hatte ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Ex-Freundin, was er mir auch von Anfang an sagte. Ich hatte überhaupt kein Problem damit, bevor ich sie kennengelernt habe. Ich erinnere mich sogar, dass er mir mal verheimlichte, dass er mit ihr eine Motorradtour machen wollte, bis ich es selber herausfand, aber damals reagierte ich extrem verständnisvoll. Ich sagte ihm, er solle sich keine Sorgen machen, ich sei nicht eifersüchtig, schliesslich könne ich ja auch mit meinen männlichen Freunden etwas unternehmen. Dann lernte ich sie aber kennen. Obwohl sie anscheinend immer sagte, sie wolle mich unbedingt kennenlernen, sagte sie mir gerade mal hallo, ignorierte mich aber den ganzen restlichen Abend. Stattdessen machte sie sich vor mir an meinen Freund ran; er ging sogar darauf ein. Sie machte im Komplimente, sie hielten Händchen, sie tanzten, ich fühlte mich wie das fünfte Rad am Wagen... Obwohl ich ja seine Freundin war! Nach einem Streit und einer halbpatzigen Entschuldigung gab ich ihr noch eine Chance. Wir assen mit seinen Freunden Fondue, der Abend verlief ganz okay (ich merkte, dass sie einfach "aufmerksamkeitsgeil" war und deshalb immer an meinem Freund klebte), bis sie mir einfach aus dem Nichts sagte, dass sie damals meinen Freund so gerne küsste. Es geschiehen noch mehr solche Dinge, aber mein Freund fing an, sie in Schutz zu nehmen und meinte, ich solle doch meine Eifersucht in den Griff bekommen. Er traf sich weiter mit ihr, ich sah sie wieder einige male, jedes mal machte oder sagte sie etwas, worauf mein Freund völlig drauf einstieg. Es kam sogar so weit, dass er mir als wir abends in der Stadt waren, sagte, er würde nun nach Hause gehen, aber in Wahrheit mit seinen Kumpels zu ihr nach Hause ging, um in ihrem Pool zu baden. Durch all diese Dinge, wurde ich immer misstrauischer, auch anderen Frauen gegenüber. Denn mit fast jeder Freundin, die er hat, hatte er mal was am laufen oder hatte Dates. Ich sah keine mehr als "nur Freundschaft".
- Dann kam dazu, dass er immer weniger mit mir unternehmen wollte. Ich wollte immer mal mit ihm in die Ferien, er sagte aber er hätte keine Zeit oder kein Geld. Darauf fand ich immer wieder aber heraus, dass er mit Freunden in den Urlaub ging etc. Ich fühlte mich so ungeliebt. Als würde er alles andere über mich stellen. Aber er schaffte es immer wieder, dass ich den Fehler bei mir suchte. Wir sahen uns plötzlich nur noch am Wochenende, er verheimlichte mir sogar Weekends mit anderen Frauen (schon in der Gruppe, aber trotzdem), und so weiter.
- Im Herbst machte er dann Schluss mit mir, weil ich ihn "einengte". Damals war ich noch davon überzeugt, dass ich alles falsch machte. Deshalb war es eigentlich gut, dass wir einen Monat später es wieder versuchten, denn so war ich eine Zeit lang auf Distanz, konnte mich auf mich selbst konzentrieren und beim Wiederversuch konnte ich alles mit ein wenig Abstand beurteilen.
Ich merkte immer mehr, dass ich nicht das Problem war. Wie viel habe ich ihm denn gegeben, wie viel Mühe habe ich in diese Beziehung gesteckt. Ich habe die ganzen Ausflüge organisiert, ich habe ihm selbstgemachte Geschenke gemacht, die sogar einen Monat beanspruchten, ich habe ihm Briefe geschrieben, ich habe mich verbiegt und ich habe mich runterziehen lassen.
Bis es letzte Woche zu einer Diskussion kam, die wir so noch nie hatten und mir die Augen öffnete. Ich hatte Probleme bei der Arbeit und brauchte Trost. Also rief ich meinen Freund an. Ich weinte, erzählte wie mich der Mitarbeiter fertig machte, wie mir niemand half, obwohl alle mitbekamen, wie scheisse er zu mir war und ich als Praktikantin nicht wusste, wie mit dem Ganzen umgehen. Ich brauchte einfach nur Trost. Er fing an mit "wehr dich doch endlich". Was natürlich nicht viel hilft, wenn man am Boden zerstört ist. Dann meinte er plötzlich "vielleicht sind nicht die anderen das Problem, sondern du. Du redest immer über Probleme, kein Wunder sind die so zu dir." Ich meinte darauf, aber ich möchte doch eine Lösung finden. Und er meinte er halte sich fern von Problemen, er hat keine Lust über Schlechte Dinge zu reden. Das sei reine Zeitverschwendung.
Als ich sagte, er sei egoistisch, legte er einfach auf.
Am nächsten Morgen erhielt ich eine Nachricht "Good Morning my Angel".
Das war typisch, er tat immer so, als wäre nichts gewesen. Also fasste ich einen Entschluss und beendete die Beziehung. Er verstand das nicht, da ich ja immer für ihn da war und jetzt war ich die, die ging.
Lange dachte ich sein Verhalten bedeutet, dass er mich einfach nicht genug liebte. Aber wenn das so wäre, hätte er doch viel früher Schluss gemacht und nicht einfach weiter gemacht, obwohl ich all diese Dinge von ihm erwartete.
Jetzt denke ich, dass er einfach beziehungsunfähig ist. Er hat Angst, sich für eine Person ein bisschen zu ändern (tut man immer ein bisschen, wenn man in einer Beziehung ist), er hat Angst sich anzupassen und er zeigte keine Empathie (obwohl er sie haben kann, das weiss ich). Das erklärte das ständige hin und Her, er liebte mich, aber wollte nicht seine Freiheit verlieren, weil er dachte, eine Beziehung bedeutet keine Freiheit.
Jedenfalls wenn das stimmt, dann habe ich ihm wahrscheinlich sehr weh getan. Da ich immer noch Gefühle für ihn habe, und auch allgemein ein Mensch bin, der alles für seine Liebsten tun würde, denke ich viel darüber nach, ob ich ihm nicht doch helfen könnte.
Mir ist sehr wohl bewusst, dass eine Beziehung so einfach nicht funktioniert. Dazu muss ich erstens wieder Vertrauen aufbauen, wieder unabhängig werden und ja, wieder vollkommen ich selbst werden. Denn ich hatte sehr viele Selbstzweifel durch diese Beziehung.
Aber ich wäre sehr gerne für ihn da als Freundin. Und ich weiss nicht, ob es eine gute Idee wäre, mit ihm einmal darüber zu reden und ihn direkt darauf anzusprechen, ob das mit der Beziehungsunfähigkeit auf ihn zutreffen könnte. Ich als empathische Person, würde ihm sehr gerne helfen auch einfach als gute Freundin. Denn ich weiss, dass er innerlich sehr sensibel ist (was er immer nur mir gegenüber gezeigt hat). Er hat zwar viele Freunde, er ist erfolgreich im Sport und im Beruf, aber seine Freundschaften sind meistens sehr oberflächlich, seine Familie extrem kalt und ebenfalls unempathisch und ich habe das Gefühl, dass er eigentlich sehr alleine ist.
Gibt es überhaupt einen Weg und einen Sinn, wie ich ihm helfen könnte, aus sich rauszukommen und anderen Menschen vertrauen zu können?
Denn Vertrauen hat er fast gar keins, das hat sich auch in seiner extremen Eifersucht gezeigt.
Kann sein, dass ich einfach nicht hören will, dass ich nichts tun kann und loslassen soll. Aber ich wäre froh, um Tipps und Ratschläge und andere Meinungen.
Vielen Dank
Ich habe letzte Woche mit meinem Freund nach langem Hin und Her Schluss gemacht. Nach einem nahezu perfekten Beziehungsanfang, mit viel Verständnis meinerseist gegenüber seiner fehlenden Reife (wir sind beide 20, damals 18), ging es bergab.
Nach einem Monat ungefähr zeigte er sich immer mehr von einer anderen Seite. Obwohl er mich am Anfang auf Rosen gebettet hat, auch täglich gesagt hat, er sei der glücklichste Mann auf Erden, fing er plötzlich an auf Distanz zu gehen und Bestätigung und
Aufmerksamkeit bei anderen (unter anderem Frauen) zu holen.
Ein paar Beispiele:
- Er hatte ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Ex-Freundin, was er mir auch von Anfang an sagte. Ich hatte überhaupt kein Problem damit, bevor ich sie kennengelernt habe. Ich erinnere mich sogar, dass er mir mal verheimlichte, dass er mit ihr eine Motorradtour machen wollte, bis ich es selber herausfand, aber damals reagierte ich extrem verständnisvoll. Ich sagte ihm, er solle sich keine Sorgen machen, ich sei nicht eifersüchtig, schliesslich könne ich ja auch mit meinen männlichen Freunden etwas unternehmen. Dann lernte ich sie aber kennen. Obwohl sie anscheinend immer sagte, sie wolle mich unbedingt kennenlernen, sagte sie mir gerade mal hallo, ignorierte mich aber den ganzen restlichen Abend. Stattdessen machte sie sich vor mir an meinen Freund ran; er ging sogar darauf ein. Sie machte im Komplimente, sie hielten Händchen, sie tanzten, ich fühlte mich wie das fünfte Rad am Wagen... Obwohl ich ja seine Freundin war! Nach einem Streit und einer halbpatzigen Entschuldigung gab ich ihr noch eine Chance. Wir assen mit seinen Freunden Fondue, der Abend verlief ganz okay (ich merkte, dass sie einfach "aufmerksamkeitsgeil" war und deshalb immer an meinem Freund klebte), bis sie mir einfach aus dem Nichts sagte, dass sie damals meinen Freund so gerne küsste. Es geschiehen noch mehr solche Dinge, aber mein Freund fing an, sie in Schutz zu nehmen und meinte, ich solle doch meine Eifersucht in den Griff bekommen. Er traf sich weiter mit ihr, ich sah sie wieder einige male, jedes mal machte oder sagte sie etwas, worauf mein Freund völlig drauf einstieg. Es kam sogar so weit, dass er mir als wir abends in der Stadt waren, sagte, er würde nun nach Hause gehen, aber in Wahrheit mit seinen Kumpels zu ihr nach Hause ging, um in ihrem Pool zu baden. Durch all diese Dinge, wurde ich immer misstrauischer, auch anderen Frauen gegenüber. Denn mit fast jeder Freundin, die er hat, hatte er mal was am laufen oder hatte Dates. Ich sah keine mehr als "nur Freundschaft".
- Dann kam dazu, dass er immer weniger mit mir unternehmen wollte. Ich wollte immer mal mit ihm in die Ferien, er sagte aber er hätte keine Zeit oder kein Geld. Darauf fand ich immer wieder aber heraus, dass er mit Freunden in den Urlaub ging etc. Ich fühlte mich so ungeliebt. Als würde er alles andere über mich stellen. Aber er schaffte es immer wieder, dass ich den Fehler bei mir suchte. Wir sahen uns plötzlich nur noch am Wochenende, er verheimlichte mir sogar Weekends mit anderen Frauen (schon in der Gruppe, aber trotzdem), und so weiter.
- Im Herbst machte er dann Schluss mit mir, weil ich ihn "einengte". Damals war ich noch davon überzeugt, dass ich alles falsch machte. Deshalb war es eigentlich gut, dass wir einen Monat später es wieder versuchten, denn so war ich eine Zeit lang auf Distanz, konnte mich auf mich selbst konzentrieren und beim Wiederversuch konnte ich alles mit ein wenig Abstand beurteilen.
Ich merkte immer mehr, dass ich nicht das Problem war. Wie viel habe ich ihm denn gegeben, wie viel Mühe habe ich in diese Beziehung gesteckt. Ich habe die ganzen Ausflüge organisiert, ich habe ihm selbstgemachte Geschenke gemacht, die sogar einen Monat beanspruchten, ich habe ihm Briefe geschrieben, ich habe mich verbiegt und ich habe mich runterziehen lassen.
Bis es letzte Woche zu einer Diskussion kam, die wir so noch nie hatten und mir die Augen öffnete. Ich hatte Probleme bei der Arbeit und brauchte Trost. Also rief ich meinen Freund an. Ich weinte, erzählte wie mich der Mitarbeiter fertig machte, wie mir niemand half, obwohl alle mitbekamen, wie scheisse er zu mir war und ich als Praktikantin nicht wusste, wie mit dem Ganzen umgehen. Ich brauchte einfach nur Trost. Er fing an mit "wehr dich doch endlich". Was natürlich nicht viel hilft, wenn man am Boden zerstört ist. Dann meinte er plötzlich "vielleicht sind nicht die anderen das Problem, sondern du. Du redest immer über Probleme, kein Wunder sind die so zu dir." Ich meinte darauf, aber ich möchte doch eine Lösung finden. Und er meinte er halte sich fern von Problemen, er hat keine Lust über Schlechte Dinge zu reden. Das sei reine Zeitverschwendung.
Als ich sagte, er sei egoistisch, legte er einfach auf.
Am nächsten Morgen erhielt ich eine Nachricht "Good Morning my Angel".
Das war typisch, er tat immer so, als wäre nichts gewesen. Also fasste ich einen Entschluss und beendete die Beziehung. Er verstand das nicht, da ich ja immer für ihn da war und jetzt war ich die, die ging.
Lange dachte ich sein Verhalten bedeutet, dass er mich einfach nicht genug liebte. Aber wenn das so wäre, hätte er doch viel früher Schluss gemacht und nicht einfach weiter gemacht, obwohl ich all diese Dinge von ihm erwartete.
Jetzt denke ich, dass er einfach beziehungsunfähig ist. Er hat Angst, sich für eine Person ein bisschen zu ändern (tut man immer ein bisschen, wenn man in einer Beziehung ist), er hat Angst sich anzupassen und er zeigte keine Empathie (obwohl er sie haben kann, das weiss ich). Das erklärte das ständige hin und Her, er liebte mich, aber wollte nicht seine Freiheit verlieren, weil er dachte, eine Beziehung bedeutet keine Freiheit.
Jedenfalls wenn das stimmt, dann habe ich ihm wahrscheinlich sehr weh getan. Da ich immer noch Gefühle für ihn habe, und auch allgemein ein Mensch bin, der alles für seine Liebsten tun würde, denke ich viel darüber nach, ob ich ihm nicht doch helfen könnte.
Mir ist sehr wohl bewusst, dass eine Beziehung so einfach nicht funktioniert. Dazu muss ich erstens wieder Vertrauen aufbauen, wieder unabhängig werden und ja, wieder vollkommen ich selbst werden. Denn ich hatte sehr viele Selbstzweifel durch diese Beziehung.
Aber ich wäre sehr gerne für ihn da als Freundin. Und ich weiss nicht, ob es eine gute Idee wäre, mit ihm einmal darüber zu reden und ihn direkt darauf anzusprechen, ob das mit der Beziehungsunfähigkeit auf ihn zutreffen könnte. Ich als empathische Person, würde ihm sehr gerne helfen auch einfach als gute Freundin. Denn ich weiss, dass er innerlich sehr sensibel ist (was er immer nur mir gegenüber gezeigt hat). Er hat zwar viele Freunde, er ist erfolgreich im Sport und im Beruf, aber seine Freundschaften sind meistens sehr oberflächlich, seine Familie extrem kalt und ebenfalls unempathisch und ich habe das Gefühl, dass er eigentlich sehr alleine ist.
Gibt es überhaupt einen Weg und einen Sinn, wie ich ihm helfen könnte, aus sich rauszukommen und anderen Menschen vertrauen zu können?
Denn Vertrauen hat er fast gar keins, das hat sich auch in seiner extremen Eifersucht gezeigt.
Kann sein, dass ich einfach nicht hören will, dass ich nichts tun kann und loslassen soll. Aber ich wäre froh, um Tipps und Ratschläge und andere Meinungen.
Vielen Dank