Bin in Beziehungspause - hab niemand mit dem ich reden kann

Kachina

Neuer Benutzer
12. Nov. 2011
3
0
0
49
Fühl mich so alleine. Denn einzigen mit dem ich reden kann, ist mein Psychiater. Mein Leben ist so kompliziert. :heulen:

Beziehung

Ich habe einen Freund, der eine Beziehungspause möchte. Wir waren seit über 6 Jahren zusammen. Es gab in den letzten Jahren immer mehr Streit. Jetzt ist er mit seiner Energie am Ende.

Meine Kindheit

Um unseren Streit besser beschreiben zu können, muss ich weit ausholen. Ich hatte eine schlechte Kindheit. Ich und meinen beiden Schwestern wurden emotional vernachlässigt. Unsere Eltern hatten nie Zeit für uns. Als Ausrede haben sie immer erwähnt, dass sie Geld verdienen müssen. Unsere Mutter hat uns auch immer zu verstehen gegeben, dass wir der letzte Dreck wären. Sie war immer unzufrieden und hat fast immer geschrien. Daher habe ich eine normale Tonlage nie gelernt. Zu meine Schwestern habe ich kein gutes Verhältnis. So dass ich keine Familie habe. Für mich sind diese Leute nur zufällig mit mir verwandt. Ich habe auch als Kind nie mit anderen Menschen geredet.

Seine Kindheit

Er hatte auch keine schöne Kindheit. Seine Eltern haben sich sehr oft gestritten. Er erinnert sich jedenfalls nur ans Streiten. Daher verträgt er kein Streit. Er hat nie gelernt seine eigene Meinung zu haben. Bildlich beschrieben hat er immer gegessen, was auf dem Tisch kommt. Er hat daher alle Ärger immer in sich rein gefressen. Er hat auch nicht viel Zuneigung erfahren. Er ist ausserdem sehr sensibel.

Ich trage diese unendliche Wut aus meiner Kindheit mit mir rum. Wenn ich mich aufrege, spielt diese Wut mit rein, so dass ich viel wütender bin, als die Situation es erfordert. Das heisst, ich schreie den Gegenüber oft an. Ich habe mich deshalb verschlossen. Nur bei meinem Freund fühl mich so wohl, dass ich mich vergesse. Beim Streiten mache ich ihn quasi fertig, obwohl er nichts (schlimmes) angestellt hat. Er wiederum verträgt den Ton nicht, da er Streit nicht verträgt.

Ich habe mich im nachhinein zwar entschuldigt, er hat es auch akzeptiert. Aber wie es sich jetzt herausstellt, hat er das nie überwunden. Die Streitereien haben ihm mehr verletzt, als es ihm bewusst ist. Er möchte jetzt Abstand, um sich bewusst zu werden, ob er mich noch liebt. Ich möchte ihm diese Zeit auch geben.

Meine Problem ist nun, dass ich keine Familie und keine Freunde habe. Ich habe niemand, mit der ich über meine Probleme reden kann. Sonst komm ich irgendwie klar, aber im Moment erdrückt mich alles. Ich liebe meinen Freund so sehr und möchte ihn am liebsten zurück.

Danke für eure Beiträge.

 
Nun, ob das mit deinem Freund wieder etwas wird vermag ich nicht abzugschätzen.

Was du aber tun solltest, unabhängig ob ihr wieder zusammenkommt oder nicht, ist dein Verhalten zu ändern. Nicht nur was die Streitereien betrifft, sondern dein ganzes Ich!

Dazu gehört, dass man sich selber ausführlich und objektiv kritisiert (positiv und negativ) und die negativen Punkten zu ändern versucht. Auch wenn du eine schwierige Kindheit hattest, nun ist es Zeit loszulassen und deinen Charakter selbst zu bestimmen! Das erfordert Mut, zahlt sich aber in allen Aspekten deines Lebens aus; Bsp. Freundschaften.

Falls ihr den Zusammenschluss wieder schafft, könnt ihr euch gemeinsam weiterentwickeln. Wenn ihr in alte Verhaltensmuster zurückfällt, seit ihr nur allzuschnell wieder dort, wo ihr jetzt steht. Eine Veränderung ist also unumgänglich!

Viel Glück.

 
Dass ich mit ändern muss, weiss ich. Nur ist das nicht so einfach. Ich bin in einem aggressiven Ton aufgewachsen. Ich möchte mich normal verhalten, aber was ist normal? Keiner kann mir sagen, was normal bedeutet. Gibt es normal überhaupt. Habe auch schon sehr agressive Menschen gesehen, da hat niemand was gemacht.

Ich weiss alles negative von mir. Ich weiss aber nichts positives. Auch habe weniger als null Selbstvertrauen. Wie soll man die auch aufbauen, wenn man immer vorgeführt wird, dass man nichts wert ist.

Ich habe mich schon versucht zu ändern, hat sich aber bis jetzt nicht ausgezahlt. Jeder Versuch endet damit, dass ich zusammengestaucht wurde. Ich getrau mich nicht mehr zu bewegen, weil jeder Schritt ein Faust ins Gesicht zur Folge hat (bildlich beschrieben). Leider gibt es kein Kurs, in dem man lernt "normal" zu reden.

Ich habe keine Familie und Freunde und muss daher selber rätseln, was richtig und was falsch ist. Des Öftern fühl ich mich so alleine und möchte mich am liebsten umbringen.

 
wenn das licht nicht zu dir kommen möchte, dann geh selbst zum licht. alles liebe.