bin irgendwie total allein

*Sternchen*

Neuer Benutzer
26. Juni 2004
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Hallo Hallo...

Habe mir bis jetzt stundenlang Beiträge von euch durchgelesen und bin jetzt, weil ich mich manchmal wiedergefunden habe, total traurig.

Eigentlich habe ich mich auf einen gemütlichen Abend und meiner gemütlichen Wohnung auf meinem gemütlichen Sofa gefreut, aber jetzt fühle ich mich allein und total fertig, könnte nur so heulen.

Mein Freund, der einige 100 KM von mir entfernt ist, geht heute Abend auf die Piste, was an sich ja ok ist, aber in anbetracht der Lage mich umso trauriger stimmt. Mein Herz tut mir so weh, und deswegen gelingt es mir so manches Mal nicht mehr, so fröhlich und positiv zu sein wie sonst.

Wir wollen zusammenziehen, so viel steht fest, aber wir wissen nicht wohin. Er will nicht zu mir ziehen und ich verstehe das nicht. Er hat für sich einfach entschieden, dass er das nicht will. Wirklich toll. Er ist ein toller Mensch, ich liebe ihn über alles, aber wenn er sowas bringt wirft mich das um. Er sagt mir sowas ohne darüber nach zu denken, wie sehr er mir damit weh tut. Am Liebsten möchte ich ihn ganz laut anschreien und ihm sagen, wie fies er ist zu mir, aber wenn wir dann reden muss ich immer nur weinen. Mir sind gerade wieder viele wirklich derbe Situationen eingefallen, das zieht mich noch mehr runter.

Ich will endlich leben, mir ihm, ich halte das auf und ab nicht mehr aus, ich will endlich eine Zukunft haben und nicht von einem Tag in den anderen leben, um zu schauen, wie das Wetter ist. Ich will einfach MEHR, würde auch zu ihm ziehen, geht aber nicht wegen meiner Arbeit.

Ich bin mit mir und meinem Leben eigentlich echt zufrieden. Ich habe einiges erreicht und bin da angekommen, wo ich hin wollte. Diese ewigen Gefühlsschwankungen machen mich fertig, die kenne ich in diesem Ausmaß gar nicht.

Ich bin sooo alleine und traurig und mein Herz und meine Seele tun mir sooo weh. Ich weiß, es gibt Menschen, die haben weiß Gott andere und schlimmere Sorgen. Aber heute ist es wirklich mal wieder so richtig schlimm.

In mir ist es unordentlich und total durcheinander. Mein Herz sagt was anderes als mein Kopf, ich weiß nicht, auf wen ich hören soll. Ich habe keinen Liebeskummer, ich liebe im Prinzip glücklich (wenn das nicht wäre) und werde auch geliebt, von daher sind es einfach nur damit zusammenhängende Zukunftsängste und Angst vor einer Entscheidung, glaub ich...

Oh je, alles ist so wirr in meinem Koppe... ach...

Ich wollte das nur mal loswerden, vielleicht mag mir ja irgend einer von euch antworten, das wär ja soo schön...

Lieben Gruß vom

*Sternchen*

 
Liebes Sternchen,

das finde ich ja witzig, da sitzen zwei in Köln und haben die gleichen Nöte ;-). Mein Freund lebt auch ein paar hundert Kilomenter entfernt, wir sehen uns leider nur alle 2 - 3 Wochen. Er kann aufgrund der Umstände auch nicht zu mir ziehen, das heisst, dass ich, wenn ich mit ihm zusammen bleiben will - und das will ich :) - zu ihm ziehen muss, was mir auch nicht leicht fällt (wer verlässt schon gerne freiwillig Köln ? ;-).

Sternchen, Dein Freund wird Gründe haben, weswegen er nein sagt. Job, persönliches Umfeld, Verpflichtungen etc. ... die können da schon schwer wiegen. Er sagt ein Nein sicher nicht einfach so daher. Was ist mit Dir ? Du sagst, Du könntest nicht wegen Deiner Arbeit ? Vielleicht geht es ihm ja auch so.

Versuch doch mal, mit Deinem Freund in Ruhe darüber zu reden. Wenn Du nur weinst, dann fühlt er sich unter Druck gesetzt. Nimm ihm mal den Druck weg. Versuch mal, mit etwas mehr Sachlichkeit das Thema "zusammen ziehen" und "Zukunft" anzugehen.

Eine Zukunft haben ... ja, man möchte Sicherheit. Man will wissen, ob der andere für einen wirklich da ist. Man möchte vergnügt und frei in die Zukunft sehen können. Bei einer Fernbeziehung ist das sehr sehr schwierig. Es bedarf Vertrauen, Hoffnung und unendlich viel Liebe. Erzwingen lässt sich da leider nichts ... ihr müsst euch die Freiheit der Entscheidung schon lassen, denn sonst hat eure Beziehung keine Zukunft.

Wünsch Dir viel Glück

Schnuti

 
Hallo Schnuti,

danke für deine Antwort und deine Worte. Schon komisch ;-)

Mein Freund wird arbeitslos, deswegen ist die Sache in meinen Augen ja so akut. Deswegen verstehe ich ja nicht, warum er das nicht als Chance sieht.

Wie lange fahrt ihr denn schon hin und her? Ich würde auf jeden Fall zu ihm ziehen, wenn die Umstände es zuließen, aber dadurch, dass er sich so sperrt stelle ich wirklich alles in Frage, weil das für mich einfach keine Liebe ist, wenn man sich für seine Familie entscheidet und gegen der Partner.

Lieben Gruß und mutig, dass du den Schritt tust.

*sternchen*

 
Sternchen, wir machen das jetzt seit sicher 10 Monaten so. Wenn man sich liebt und ein Ziel vor Augen hat, dann geht das schon, auch wenn es nicht so einfach ist.

Wenn Dein Freund arbeitslos wird, dann möchte er sicher nicht Dir finanziell zur Last fallen, wenn er dann zu Dir kommt. Sicher hat er Angst, einen Job zu finden, er hat Angst, dann von Dir abhängig zu sein. Er möchte Dir gegenüber nicht sein Gesicht verlieren. Seine Vorbehalte haben da nichts mit mangelnder Liebe zu tun, denke ich mal, auch nicht unbedingt was damit, dass er sich für seine Familie entscheidet. Sicher, die Familie ist ihm vertraut in der Situation der drohenden Arbeitslosigkeit. Du und ein Leben in Köln sind dagegen Neuland ... dazu muss man Vertrauen haben und viel Mut.

Der Druck auf ihn dürfte derzeit sehr groß sein. Daran kannst Du arbeiten. Frag ihn doch mal, wie er sich ein Leben mit Dir wünschen würde. Schaffe Mut und Vertrauen. Zeig ihm, dass Du an ihn glaubst, auch wenn er jetzt diesen Schritt nicht wagen will. Wenn Du ihn wirklich liebst, lass ihm etwas Zeit.

Also, alles zu verlassen und Neuland zu betreten ... das erfordert schon ganz schön viel Mut ... daran arbeite ich auch noch :) ... aber die Liebe trägt das schon.

Liebe Grüße

Schnuti

 
Hallo Schnuti,

danke für deine lieben Worte, das baut auf.

Bei uns geht das jetzt seit fast 4 Jahren so. Und ich kann nicht mehr.

Er sagt mir explizit, dass er nicht nach Köln ziehen will, das Köln hässlich sei, alt, die Mentalität der Leute wäre schrecklich und die Sprache sowieso ganz furchtbar. Tut nicht gerade gut, so etwas über deine Heimat zu hören! Er macht mir immer alles schlecht, weil er einfach nicht hierher will und mich überzeugen möchte, dass hier sowieso alles nichts wert ist. Deswegen bin ich mir so sicher, dass er von mir einfach erwartet, dass ich zu ihm ziehe, seine Eltern und Familie sehen das natürlich genauso. Er sagte mir, dass er fast alles für mich tun würde, aber das eben nicht. Seine Familie wäre ihm zu wichtig. Ich würde ja dann immer hinter denen stehen.

Ich verstehe, dass er Druck hat, das tut mir auch super leid und ich würde alles was ich kann für ihn tun, dass es ihm gut geht und ihm helfen, sogar bei der Jobsuche. Aber er kann nicht von mir erwarten, dass ich ihm helfe, bei ihm einen Job zu finden, obwohl er auch hierher kommen kann. Denn ich gebe meine Arbeit nicht auf, weil ich so hart dafür gearbeitet habe. Das kann ich wirklich nicht.

Ist das für dich kein Problem? Wenn er mich nicht so erpressen würde, wäre alles etwas anders. Ihr habt doch sicher auch so entschieden, dass es die beste Lösung für beide ist, oder? Bin der Meinung, dass der gehen muss, der die schlechteren Voraussetzungen hat, oder sehe ich das falsch?

Ach Schnuti... finde es so super, dass ihr euch bereits geeinigt habt.

Liebe Grüße

*sternchen*

 
Hallo Sternchen,

vier Jahre ist wirklich eine lange Zeit. Wow, da braucht es einen langen Atem und schon viel Liebe um das durchzustehen. Ihr könnt euch ja sicher nur an den Wochenenden sehen und sicher auch nicht jedes Wochenende, schätze ich. Das ist schon nicht leicht.

Hmm ... abgesehen von schlechteren Voraussetzungen gibt es da noch andere Gründe, weswegen man nicht so einfach umziehen kann. Bei uns ist es so, dass mein Freund ein kleines Kind hat, welches bei der Mutter lebt und das er natürlich, so oft es geht, sehen möchte (davon abgesehen muss er auch finanziell für die Familie sorgen, daher wechselt man nicht so einfach den Job). Er hatte tatsächlich überlegt auch nach Köln zu ziehen, weil es ihm hier auch gefällt (im Gegensatz zu Deinem Freund :evil: - sorry, aber es ist kein schöner Zug, die Heimat des anderen schlecht zu machen, nur weil man da nicht hinziehen will), aber das würde ich niemals zulassen. Ich muss zugeben, dass mir alleine dieses doch auch ernst gemeinte Angebot von ihm geholfen hat, den Schritt auf ihn zu zumachen. Unter Druck hätte ich sicherlich genauso Schwierigkeiten gehabt, wie Du ... denn man gibt ja doch viel auf, Familie, Freunde, Job, Heimat und lebt dann erst mal völlig abhängig und doch allein in einer neuen Umgebung.

Wenn Du Dir nicht sicher bist, dass Du bei Deinem Freund und seiner Familie gut aufgehoben bist, dann würde ich den Schritt vielleicht nicht wagen. Ihm muss doch auch klar sein, dass Dir Deine Familie, Deine Eltern, Deine Freunde und Deine Heimat genauso wichtig sind, wie ihm die seinen auch.

Und davon abgesehen, Sternchen, Du bist noch jung und Du warst richtig jung, wie Du mit ihm zusammen gekommen bist. Du hast die sicher erste lange Partnerschaft nur als Fernbeziehung mit sicher nicht wenigen Problemen kennengelernt. Nicht dass Du nachher hier alles aufgibst, Dich in der neuen Umgebung nicht wohlfühlst und es bitter bereust.

Sternchen, Köln ist für mich der Nabel der Welt und ich liebe diese tolerante Mentalität der Menschen (dat is halt esu :D ). Um von hier die 600 km wegzuziehen bedarf es schon viel Liebe und Vertrauen auch in den Partner. Wenn Du das nicht hast, überleg Dir diesen Schritt lieber ganz genau.

Liebe Grüße

Schnuti

 
Meine 2 lieben "Mit-Fernliebenden"

Dann wären wir nun also zu Dritt - nehmen wir noch den Christopher 2002 in unser Boot - damit wir zusammen Karten spielen können.

Spass beiseite - Fernliebe ist wunderschön - und oft schmerzvoll. Sie ist zuckersüss - und manchmal so bitter. Wie ihr reise auch ich jedes 2te bis 3te Wochenenden von Thun via Zürich nach Düsseldorf und dann weiter nach Dorsten. Ich liebe und hasse nichts so sehr wir Flughäfen und Bahnhöfe....je nach dem, in welche Richtung man(n)/frau unterwegs ist ....

Es gibt vieles zu bedenken - und ich habe eine Hilfe gefunden, eine wirkliche Hilfe, die ich all den Menschen in dieser Situation empfehlen möchte: Ein Buch, es heisst: LIEBE AUS DEM KOFFER, ist von Alexandra Berger und im KREUZ-Verlag erschienen. Habe wohl schon schon alle Fernbeziehungsbücher durchgeackert - aber dies ist es, was mir am meisten hilft.

Nein ... stimmt nicht ganz ... am zweitmeisten. Am meisten helfen mir die Mitreisenden im Flieger - die, welche man immer wieder antrifft, die in der gleichen Situation sind. Sich austauschen, beim Rückflug sich gegenseitig helfen, ablenken, anlächeln, verstehen von was man spricht - DAS tut wirklich gut.

Bei allem Schwerem, bei jedem noch so herzzerreissenden Abschied - eines ist mir klar: Es muss eine ganz aussergewöhnliche Liebe sein, die einem solches machen lässt. Und ich nehme es in Kauf - nicht für immer - aber für eine gewisse Zeit. Denn dieser Mann ist alles und mehr wert - und unsere Liebe der hellste Stern am Himmel.

Ihr Drei wisst sicher, wovon ich sprech .... :]

Kopf hoch und alles Gute - und viel Kraft! :trost:

Von Herzen

Eure Sternenzauber

 
@Sternenzauber

ja, zumindest ich weiss, wovon Du sprichst. Man glaubte früher ja immer, man würde lieben, bis man einmal wirklich liebt. Diese Liebe kennen gelernt zu haben, betrachte ich als unsagbares Glück. Sie trägt auch diese Fernbeziehung.

Du nimmst es nur für eine gewisse Zeit in Kauf, sagst Du, nicht für immer. Hmm ... klingt nachdenklich ... aber ist völlig verständlich. Ich denke auch, dass es einfach so ist, dass man diese Liebe irgendwann einmal nicht mehr nur über die Distanz erleben will. Die vielen Alltäglichkeiten fehlen doch sehr, vieles ist vertraut, vieles wird von Wochenende zu Wochenende neu entdeckt. Aber von Montags bis Freitags alleine aufzuwachen ist auf Dauer nicht schön.

Im übrigen, guter Tipp das Buch. Werde ich mal kaufen. :)

Sorry Sternchen, will Deinen Thread nicht ablenken. Vielleicht hilft es aber zu sehen, dass Du nicht alleine bist.

Schnuti

 
@ Schnuti

Nur kurz eine Antwort - ich hoffe es ist ok für Dich, liebes Sternchen.

Um meine Aussage "für eine gewisse Zeit" zu erläutern: Nicht nachdenklich sollte es eigentlich tönen - es ist einfach so die klar besprochene Absicht zwischen meinem Schatz und mir, dass dies eine Fernbeziehung ist, solange es die Umstände halt eben nicht zulassen, dass wir zusammenziehen.

Doch es ist für uns Beide eine Tatsachen und der grosse Wunsch, dass dies irgendwann mal sein wird. Darum diese Aussage der klar begrenzten Zeit.

Ich denke auch, dass ich dies nicht ein Leben lang aushalten könnte. Dafür liebe ich zu sehr.

Von Herzen alles Gute

Sternenzauber

 
Hallo ihr Lieben!

@Sternenzauber

Das Buch werde ich mir auch kaufen!

@Schnuti

Ich bin froh, nicht allein zu sein, manchmal fühlt man sich so, das kennt ihr ja.

Dies ist nicht meine erste Beziehung, mit meinem ersten Freund war ich auch vier Jahre zusammen. Ich habe viel nachgedacht. Und wie du schon sagt, wäre es einfacher, wenn mein Freund auch nur im Ansatz zeigen würde, dass er auch bereit wäre, so einen großen Schritt zu tun. Man stellt alles in Frage, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich will mit ihm zusammenleben. Wir haben doch auch schon Pläne! Aber alles spielt sich bei meinem Freund oben ab, das finde ich einfach nicht ok. Seine Familie ist schon toll, ehrlich. Aber wenn er jetzt schon so einen Tamtam macht werde ich immer die zweite Geige spielen und er wird niemals flexibel sein. Das macht mir solche Angst. Ich will ihn nicht verlieren, aber so habe ich auch kein gutes Gefühl.

Wirklich Schnuti, super deine Entscheidung und sehr vernünftig.

Ich habe auch Angst das ganze zu beenden, immerhin sind starke Gefühle da, sonst hätte ich das nie so lange durchgehalten, und er auch nicht! Wir sehen uns alle 2 Wochen und das ist mir zu wenig. Aber er... er zeigt gar nicht, dass er auf mich zugehen will. Und nebenbei: der Arbeitsmarkt hier ist noch etwas besser als in Niedersachsen. Ich komm mit "denen da oben" auch schwer klar, weil die eben nicht so offen sind wie wir Rheinländer. Aber selbst das würde ich in Kauf nehmen.

Naja, euch kommt das sicher irgendwie bekannt vor.

Das beste ist noch, dass übernächste Woche seine Eltern zu Besuch kommen - unsere Eltern kennen sich noch nicht. Ich weiß gar nicht, ob ich das will im Moment.

Leute, das ist alles ziemlich schwierig, aber wem sage ich das.

Bin sooo froh, dass ihr euch gemeldet habt. So bin ich nicht mehr allein und man kann sich ein bisschen gegenseitig unterstützen.

Lieben Gruß

Sternchen

 
Er sagt mir explizit, dass er nicht nach Köln ziehen will, das Köln hässlich sei, alt, die Mentalität der Leute wäre schrecklich und die Sprache sowieso ganz furchtbar.
Äähhmmmm Dein Freund war noch nie in Frankfurt, oder? Es gibt nix spießigeres.

Die Mentalität der Leute in Köln ist 1A :super: Hässlich? Wo und Was? :rolleyes:

Es gibt schlimmere Sprachen als der kölsche Dialekt.

Kopf hoch Du packst das schon :]

 
hallo ihr…

na ja, einige von euch haben ja bereits mitbekommen, dass ich in einer fernbeziehung lebe, aber ich wollte dann doch noch mal eben die ganze geschichte mal berichten, damit man vielleicht ein bisschen verstehen kann, warum mir mein freund so wichtig ist…

ich fasse mich auch kurz, versuche es zumindest.

aaalso… alles begann im sommer 2000, da hatte ich irgendwie meine sturm und drankzeit, ich weiß auch nicht. das war die zeit, als ich endlich die trennung von meinem exfreund überwunden hatte. jedenfalls lernte ich zu dieser zeit wirklich uuunwahrscheinlich viele neue leute kennen, vor allem natürlich männlichen geschlechts, vornehmlich über das internet. ist halt am einfachsten für leute wie mich… ich hätte das nie geschafft, jemanden einfach so „anzulabern“. wie dem auch sei, eines abend im internetcafe im yahoochat schaute ich mich so um und habe dann einfach mal an die id geschrieben, hinter der sich dann ER verbarg – aber das wusste ich da ja noch nicht. man unterhielt sich über alles wirklich sehr nett und so tauschten wir handynummern aus; nur so. haben uns dann hin und wieder gesimst und nochmal in chat getroffen und so ging’s hin und her bis auf einmal er mir sagte, dass er eine freundin hatte. war mir ehrlich gesagt total schnuppe, ich wollt ja nichts von ihm. die beziehung war wohl total ätzend und seine damalige freundin irgendwie auch und weil’s ihm so schlecht ging bot ich ihn an mich doch einfach anzurufen, so unterhält es sich besser. mir kam die sache eh schon so komisch vor und dachte mir, dass der sicherlich ne freundin hat. naja, egal, war ja alles nur so. bei dem einen telefonat ist es natürlich nicht geblieben und irgendwie wurde man sich immer sympatischer und man sprach über dinge… so wie freunde eben, die sich lange kennen. irgendwie… ok… hat es auch schon am telefon geknistert, einmal sagte er mir zum abschied „hab dich lieb“, obwohl man sich eben nicht kannte, fotos haben wir nicht ausgetauscht. einige wochen war das dann alles so, bis auf einmal die sms kam, dass er sich von seiner freundin getrennt hätte. da war ich baff (und gerade bei einem date, das war aber eh schlecht gelaufen). wir also abends wieder telefoniert und gesagt, dass wir uns treffen. vorher haben wir gesagt, dass wir das nicht machen, solange er noch vergeben war. wie gesagt, hatte ja sowieso nichts vor.

der tag des teffens nahte, er kam zu mir, 400 km gefahren, ich musste ihm also schon irgendwie wichtig gewesen sein ;-) mit meinen eltern habe ich gekämpft, weil die nicht wollten, dass ein fremder kerl im haus schläft – heute verstehe ich das. also ab zu ner guten freundin.

ich war dann doch relativ nervös und als es dann klingelte und ich öffnetet stand er so da und… wisst ihr er hat dieses grübchen, das immer so süß zuckt, wenn er nervös ist, und da hat es peng gemacht. ich meinte nur „lass dich erstmal umarmen“ und so fing das dann an. total krass! wir in mein zimmer, geredet… war soooo schön! so als kannte man sich ewig! ich weiß noch wie heute als er sagte: „deine augen sind wirklich wie sterne“. ich bin natürlich nur so dahin geflossen… er hat mir so gut gefallen. und wie gesagt, wir haben nie fotos getauscht. wir sind dann im schlosspark spazieren gewesen, vorher habe ich noch mein t-shirt mit souce beschlabbert, total peinlich.

und wie wir da so gingen (es war so romantisch!!) und uns beiden das herz wahrscheinlich fast in die hosen gerutscht war, legte er an einer brücke den arm um mich. das war mir so peinlich irgendwie, dass ich weggegangen bin. keine ahnung wieso. aber an der nächsten brücke hat er es wieder versucht und irgendwie… naja, es war dann doch schön und wir gingen hand in hand weiter, bis zum schloss, das umgeben ist von einem see… da standen wir dann und ich habe mich gefühlt wie damals mit 15, bei meinem ersten freund, und das mit 20! peinlich… wie im kitschroman war das, denn als gerade ein Schwanenpaar vorbei schwamm, haben wir uns zum ersten Mal geküsst, das war der hammer.

so war das. und dann nahm alles seinen lauf. eltern meinten „tut es nicht“, wir wollten nicht hören und nun sind mittlerweile fast 4 jahre vergangen und wir wohnen immer noch nicht zusammen. und das ist das problem.

ich hoffe ihr hattet ein bisschen spaß beim lesen, ich muss ehrlich gesagt über beide ohren grinsen, weil ich alles noch genau vor augen habe. ich weiß noch, was wir an dem tag getragen haben. und weil das alles so schön war und wir uns wirklich lieben, will ich das alles nicht verlieren und aufgeben.

gute nacht…

*sternchen*