Bin verzweifelt...wie weiter? Was davon halten?

pinkfrostt

New member
16. Feb. 2017
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Hallo liebe Leser!
Ich bin w, 33 Jahre alt und seit 7 Jahren in einer (eigentlich glücklichen?) Beziehung mit einem 43-jährigem Mann. Wir sind uns sehr ähnlich, verstehen uns gut (Interessen, Weltbild, Werte), leben seit einigen Jahren gemeinsam und planen evtl. Kinder zu haben. Seit aber ca. 1 Jahr habe ich bemerkt, dass ich mich irgendwie wie in einer Sackgasse fühle, also, die Vorstellung, dass es nichts mehr "neues" gemeinsam geben kann, ausser Kinder kriegen, erschreckte mich. Dazu kam, dass ich seit ich ca. 30 bin, ein plötzlich extrem ausgeprägtes sexuelles Verlangen entwickelt habe, was ich vorher nicht in dieser Art hatte. Leider ist der Sex meinem Freund nicht sehr wichtig, wir haben höchstens 1-2 Mal Sex pro Monat, da er eher ein "Kopfmensch" ist und auch viel Stress in der Arbeit hat. Dieser Stress lässt oft auch nicht zu, dass er viel Zeit mit mir verbringen kann, auch nicht an den Wochenenden, oder dann, ist er oft mental anders besetzt. Seit geraumer Zeit fühle ich mich nicht begehrt und ertappe mich plötzlich dabei, wie ich nach sehr männlichen Männer Ausschau halte, was neu ist für mich (mein Freund und mein Ex waren anders). Dabei sehne ich mich nach Sex und vorallem auch nach Nähe und Zärtlichkeit, obschon mein Partner liebevoll ist, aber diese wenig braucht. Ich fühle mich wie ausgehungert. Vor zwei Monaten habe ich einen Mann kennengelernt, der zwar 20 Jahre älter ist, aber mir nun genau diese Aufmerksamkeit und Nähe schenkt, nach der ich mich so lange gesehnt habe. Das Ganze ist so schlimm, weil ich für das erste Mal in meinem Leben das Gefühl habe, dass mich ein Mann wirklich "anfasst", so bewusst und zugewandt. Vor meinem jetzigen Freund, war ich auch schon 8 Jahre in einer Beziehung, in der das Körperliche völlig nebensächlich war. Entweder hatte ich diese Bedürfnisse damals auch nicht, oder ich merke erst jetzt, wie wichtig mir das ist (vielleicht ist es eine Art zu zeigen, dass man mich liebt? Begehrenswert bin als Frau?). I
Ich habe auch schon mit meinem Freund über meine Bedürfnisse gesprochen, aber daran ändert sich nichts, auch kann man ja das nicht erzwingen. Ich weiss gar nicht, was ich von all dem denken soll...Stimmt sonst etwas nicht in der Beziehung? Der neue Mann hat sich in mich verliebt, aber ich weiss auch nicht, wie weiter....und bin natürlich unendlich traurig, wegen meiner Beziehung, da mich diese Nähe mit dem neuen Mann fast schon abhängig macht. 
 
Hallo Pinkfrostt, du lebst in "einer eigentlich glücklichen" Beziehung? "Eigentlich" .... sagt mir schon alles. Was macht Dich denn "eigentlich" so glücklich in Deiner jetzigen Beziehung? Dass er kaum anwesend ist und wenn, dann mental abwesend? Oder dass er Deinen sexuellen Bedürfnissen nicht entspricht? Oder dass Ihr "evt. plant", Kinder zu haben??? Ja was denn nun, wenn man etwas plant, ist das Vorhaben doch nicht mehr eventuell. Mir kommt es so vor, als habt ihr gar nichts gemeinsam und lebt nebeneinander her. Du entschuldigst ihn klassisch mit "Stress" - dabei hält er sowieso nicht viel von Sex und er hat sich offenbar auch gut eingerichtet in einer Beziehung, in der er offenbar seine Ruhe haben will (vor allem vor Dir!). Wie sonst kann so ein wichtiges Thema wie Kinder kriegen so undefiniert im Raum stehen - zumal die biologische Uhr ja schon recht laut tickt. Bist Du es vielleicht, die den Kinderwunsch geäußert hat und er sein "eigentliches" nein mit einem "eventuell" kaschiert? Drückt er sich so lange vor einer Entscheidung bis es zu spät ist? Und das vielleicht aus gutem Grunde? Denn wenn ich so etwas lese wie, es könne in Eurer Beziehung nichts mehr Neues geben außer Kinderkriegen, dann finde ich das traurig. Kriegt man deswegen Kinder??? Und Dein stress geplagter, ruhebedürftige Partner, der schon jetzt nicht einmal Zeit für Dich hat, wird für lebhafte Kinder in seinem Leben wohl erst recht kein Plätzchen finden oder? Mir scheint Ihr weicht beide der Realität aus, weil ihr Euch bequem in eurer Zweisamkeit eingerichtet habt. Es ist immer unangenehm, eine "eigentlich funktionierende" Lebensgemeinschaft zu verlassen. Aber im Grunde hast Du Dir die Frage längst selbst beantwortet: Du hast dort nichts mehr verloren. Die neue Lebenslust, die Dein Neuer geweckt hat, wird Dein "Alter" niemals stillen können. Willst Du wirklich weiterhin neben ihm verkümmern? Kann es sein, dass Du nur Angst hast vor der Veränderung? An Deiner Stelle würde ich mich erstmal auf eigene Füße stellen. Dann hast Du ein Fundament, das nicht gleich zusammen bricht, wenn in puncto Partner etwas nicht klappt. Mir ging es vor gar nicht langer Zeit ganz ähnlich wie Dir und ich habe lange gebraucht, mir einzugestehen, dass ich da raus musste und noch länger bis ich den Schritt dann auch tatsächlich gewagt habe. Und es war das Beste für mein Leben. Man kann doch nicht schon mit Anfang 30 das Leben einfach frustriert nur über sich ergehen lassen!

 
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