bleiben oder gehen?

petit_soleil

Erfahrener Benutzer
25. Juni 2007
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Liebe Leute,

ich eröffne nun doch auch noch so einen Thread, in der Hoffnung eure unvoreingenommene Aussensicht bringt etwas Licht ins Dunkel...!

Ich bin seit 6 Jahren mit meinem Freund zusammen. Die ersten 2,5 Jahre lebten wir in derselben Stadt, allerdings nicht zusammen. Inzwischen führen wir eine Fernbeziehung über ca. 200km und sehen uns fast jedes Wochenende. Das ist für mich eigentlich nicht so ein Problem, für ihn aber offensichtlich schon (hat er mir allerdings erst vor einigen Monaten gesagt). Hingegen hat er keinen Vorschlag, wie das zu ändern wäre.

Nun, mein Problem ist, dass

- er nicht weiss was er will (beruflich, Wohnsituation etc.) und deshalb nichts verändert, obwohl er mit seinem Leben sehr unzufrieden ist.

- ich mich deswegen emotional immer mehr von ihm entfernt habe und einfach "mein Ding" mache, da es unmöglich ist, mit ihm irgendwas zu planen. Das mag er aber nicht, weil ich ihm so immer (unabsichtlich) einen Spiegel vorhalte und er daran erinnert wird, dass er nichts tut. Ich dachte, es würde dann besser, wenn ich mal mit dem Studium fertig bin, denn da hatte er sowieso den Eindruck ich hätte ein total lockeres Leben, lerne ständig neue spannende Dinge und könne sowieso machen was ich wolle. Nun arbeite ich aber wieder in einem Büro und die Situation ist nicht besser geworden. Er meint immer noch mein Leben wär so total super im Vergleich zu seinem, da ich nur 60% arbeite und er, der arme, bemitleidenswerte Kerl 100%. Aber er könnte ja was ändern wenn's ihn stört, oder?

Deswegen schlage ich mich schon länger mit Trennungsgedanken herum, komme aber einfach nicht auf einen grünen Zweig. Ich mag ihn wirklich sehr sehr gerne und ich glaube, dass ich ihn sehr vermissen würde. Gleichzeitig ist er inzwischen mehr wie ein bester Freund geworden und nicht mehr wirklich wie ein Lebenspartner (oder zumindest was ich mir darunter vorstelle).

Könnt ihr mir ein wenig auf die Sprünge helfen?

Danke und grüsse von soleil.

 
Gleichzeitig ist er inzwischen mehr wie ein bester Freund geworden und nicht mehr wirklich wie ein Lebenspartner (oder zumindest was ich mir darunter vorstelle).
Bonsoir, petit soleil!

Kannst du darauf näher eingehen? Das Andere, was du schilderst, finde ich in einer Beziehung nicht die tragenden Punkte. Warum muss der Partner die gleichen Ansichten zur Arbeit haben wie du?

Da wäre noch die Sache mit der Entfernung. Soll das so bleiben?

 
Hast du denn schon mit ihm geredet? Was sagt er dazu, dass dich alles so belastet, dass du über Trennung nachdenkst?

Wie reflektiert ist er denn so? Ist ihm klar, dass seine Unzufriedenheit erst einmal auf ihn selber und seinen Job zurückzuführen ist und nicht auf dich?

Ich bezweifle mal stark, dass er glücklicher wäre, wenn seine Partnerin beruflich ebenso unglücklich wäre wie er.

Wegen der Jobsituation: Kannst du das denn wirklich beurteilen? Weißt du, ob es tatsächlich die Möglichkeit gäbe, dass er in der derselben Stadt wie du und nur 60% arbeitet, ohne dass er andere gravierende Nachteile davon hat?

Ich denke nämlich, dass man sich gerade jobtechnisch nicht immer aussuchen kann, was man macht, gerade wenn man Verpflichtungen hat (Kredite, Kinder etc.).

Da wäre es dann wünschenswert, wenn der Partner einen unterstützt anstatt sich über eventuelles Selbstmitleid lustig zu machen.

 
Liebe beide, danke für eure Antworten.

@serene: ich frage mich ständig, wie es soweit kommen konnte, dass ich ihn inzwischen mehr als besten Freund wahrnehme. Ich meine damit, dass inzwischen viel für mich allein entscheide, wobei ich es wünschenswert fände, das mit ihm abzusprechen und gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Das hat aber in der Vergangenheit nicht so gut geklappt, weil er nicht wusste was er wollte.

Dass man betr. Arbeit nicht gleiche Vorstellungen haben muss, der Meinung bin ich auch. Ich hab auch lange versucht ihm zu helfen, einen Job zu finden, der ihm besser gefällt. Das war aber leider auch ziemlich erfolglos weil er seinerseits gar nichts dazu beigetragen hat (ich brachte ihm z.B. Stelleninserate und er fertigte keinen neuen CV an)...

Nun die Entfernung - eigentlich sollte das nicht so bleiben, wir hatten immer vor zusammenzuziehen - inzwischen glaube ich aber nicht mehr wirklich dran. Ausser ich würde zurück zu ihm in die andere Stadt. Er möchte weiterhin mit mir zusammenziehen, aber er will nicht in die Stadt kommen, in der ich bin, hat keinen Vorschlag für einen anderen Ort (z.B. auf halbem Weg) und sagt auch nie, dass er in der Stadt, in der er jetzt ist, bleiben will.

@Roya: ja, ich hab schon mehrmals mit ihm geredet, seit dem letzten Sommer vielleicht 5-6x. Er findet es natürlich nicht toll, dass ich an eine Trennung denke, fühlt sich dann schnell persönlich angegriffen und subsumiert die Gründe darin, dass ich weggezogen bin.

Eigentlich ist ihm glaub schon klar, dass das Problem bei seiner eigenen Unzufriedenheit und vor allem Unentschlossenheit liegt, aber er schafft es nicht, was zu verändern.

Ob er wirklich die Möglichkeit hätte, wie ich einen tollen Job zu 60% zu finden und dabei genug zu verdienen, lässt sich nicht abschliessend sagen, aber man sollte es doch auf jeden Fall versuchen. Ich will mich auch gar nicht über ihn lustig machen, nichts liegt mir ferner. Nur wie kann ich ihn unterstützen wenn er von sich aus nichts macht?

 
Schwierig. Ich denke, wichtig wäre es, herauszufinden, was ihn a) an seiner Arbeit stört und B) was ihn daran hindert, sich beruflich zu verhindern.

Ich weiß aber nicht, ob du da die beste Person bist. Wenn es da um Ängste etc. geht, braucht es eventuell jemand neutralen wie einen Coach, der ihm auf dem Weg zur Selbsterkenntnis hilft. Dazu muss es dein Freund aber auch wollen und ich vermute, der Leidensdruck ist noch nicht groß genug.

Hast du es mal andersherum versucht, also nicht gesagt: "Ich bin unglücklich, weil xyz." sondern "Bist du glücklich? Warum/warum nicht? Was fehlt dir? Wie könntest du dies bekommen? Was hindert dich daran?" Vielleicht versuchst du das möglichst neutral zu halten, also wirklich eine Coach-Situation. Keine große Ablenkung, nicht beim Essen, nicht am Telefon. Visualisieren ist meistens auch ganz effektiv. Da reichen schon Strichmännchen auf Papier a la Du bist hier, du willst dorthin, welche Hürden gibt es, wie können die aus dem Weg geräumt werden? Und dann die Schritte priorisieren und alle Schritte bis auf den ersten erst einmal wegräumen. Den ersten Schritt in Mini-Unterschritte aufteilen und Schritt für Schritt abarbeiten.

Wenn du das denn willst.

Wenn er dir die Mühe noch wert ist.

Ich denke, deine Gefühle für ihn spiegeln gerade seine Gefühle für sich selbst. Wenn sich jemand so verhält und so wenig Selbstbewusstsein, Selbstwert und Willen ausstrahlt, sich so klein macht, ist es schwierig, ihm auf Augenhöhe zu begegnen, was aber in einer Partnerschaft absolut essenziell ist.

Siehst du noch den ebenbürtigen Partner in ihm oder gehts hier schon eher um Mitleid und Helfersyndrom?

Falls Letzteres ist es besser du gehst, denke ich. Dann weiß ich nicht, ob er in deinen Augen nochmal wachsen kann, vor allem, wenn er sich da nicht ohne deine Hilfe rausholt.

 
Liebe Roya,

naja, an seiner Arbeit stört ihn, dass sie langweilig ist (kann ich bestätigen, hab denselben Job auch 2 Jahre gemacht) und er sich fühlt wie der Hamster im Rad. Was ihn daran hindert, was zu ändern ist mir nicht ganz klar, er hat jedenfalls Mühe sich zu entscheiden und Verantwortung zu übernehmen.

Wir waren auch schon mal bei einer Therapeutin, die dann relativ schnell zum Schluss kam, dass wir keine Paartherapie bräuchten, aber dass für ihn ein Einzelcoaching/-therapie wohl gut wäre. Sie hat ihm auch jemanden empfohlen und er wollte dorthin. Getan hat er es trotzdem nicht. Ich frage ihn auch nicht mehr danach, weil das scheint mir kontraproduktiv.

Ich denke, deine Gefühle für ihn spiegeln gerade seine Gefühle für sich selbst. Wenn sich jemand so verhält und so wenig Selbstbewusstsein, Selbstwert und Willen ausstrahlt, sich so klein macht, ist es schwierig, ihm auf Augenhöhe zu begegnen, was aber in einer Partnerschaft absolut essenziell ist.
Da triffst du den Nagel wohl auf den Kopf. Das Helfersyndrom bin ich weitgehend losgeworden und ich habe ihn, zugegebenermassen, wohl ein bisschen sich selbst überlassen. Doch diese Distanz die dadurch entstanden ist, tut mir nicht gut. Deswegen sehe ich ihn wohl auch mehr und mehr als besten Kumpel oder so...
Ach, ich fühl mich so ratlos...

 
Aber sein/euer Leben besteht doch nicht nur aus seiner beruflichen Unzufriedenheit.

Habt ihr keine anderen Gesprächsthemen? Irgendwelche Gemeinsamkeiten, Unternehmungen?

Wenn er sich nur um seine Unzufriedenheit drehen sollte, sonst den Mund nicht aufkriegt und lethargisch und antriebslos ist, hat er vielleicht eine depressive Verstimmung.

Das ist für den Partner dann sehr schwer, denn an einer Depression kann der Partner echt nichts ändern, dafür braucht es den Depressiven und eine neutrale professionelle Person.

Das ist ein Test für eine Partnerschaft, selbst wenn die Gefühle noch stimmen, aber bei dir habe ich das Gefühl, der Zug ist schon abgefahren. Du wartest nur noch darauf, dass dich eine Welle von Mut überschwappt und du dich traust, dich zu trennen.

Wovor genau hast du Angst?

 
hallo petite soleil,

was bisher gesagt wurde, das hat alles seine Gültigkeit.

Mir scheint aber was zu fehlen bei all den Diskussionen hier im Forum bzw. was ich so von dir und ihm heir gehört habe.

Was genau meine ich?

Sowas wie Liebe zwischen euch! Ich denke, da wo zwie Menschen sich lieben, da gibt es in meinen Augen immer auch einen Weg. Ich meine auch einen gemeinsamen Weg, den beide akzeptabel finden und nicht der eine nur dem anderen zuliebe geht. Das würde auf Dauer auch nicht gut gehen. Keiner sollte sich in einer Beziehung vergessen und nur für den anderen leben.

Hast du dir selbst mal die wichtige Frage gestellt, ob du ihn (noch) liebst?

Und, wie würdest du diese Frage für dich beantworten?

Bin mal gespannt!

LG

Sommerzeit

 
Uff...

doch, doch, wir haben viele andere Gesprächstehemen, gemeinsame Interessen und unternehmen auch immer was am Wochenende wenn wir uns sehen. Es läuft halt immer darauf hinaus wenn irgendwas nicht stimmt...

Ja, vielleicht warte ich darauf, dass ich mal einen Mutanfall habe, denn Angst habe ich ziemlich viel. Nämlich davor, dass ich es bereuen werde, wenn ich ihn verlasse, dass ich nie mehr so einen tollen Menschen finde und sowieso, dass ich mir blöd vorkomme als Single unter all meinen FreundInnen, die grad alle am zusammenziehen, heiraten, Kinder kriegen oder alles zusammen sind. Ok, schlechtes Argument, aber dass ich es bereuen könnte, davor fürchte ich mich wirklich.

@Sommerzeit: danke für deinen Beitrag! Ja, ich überlege mir ständig ob und wie sehr ich ihn noch liebe. Und ich bin mir auch da sehr unsicher. Dass die anfängliche Verliebtheit mit der Zeit vergeht, ist mir klar, aber was danach kommt, nicht. Ok, wenn ich mir nicht sicher bin, ob das wirklich Liebe ist, was ich für ihn empfinde, ist es vielleicht keine? Ich mag ihn auf jeden Fall sehr gern. Und wie würde sich dann "richtige" Liebe anfühlen, wenn es nicht das ist, was ich empfinde? Oder überlege ich da viel zuweit?

 
Matilda, du sprichst da ein Thema an, das mich auch schon lange beschäftigt - es gibt keinen Zukunftsplan.

Ich stelle es mir etwa so vor, dass ich in 5 jahren mit einem Mann zusammen bin, mit dem ich mich wohl fühle und meine Lebensinhalte teilen kann. Bisher war das immer er aber nun zweifle ich. Kinder möchte ich keine und heiraten auch nicht unbedingt (also das käme auf die Umstände an, aber sicher nicht einfach aus romantischen Gründen). Er ist sich nicht sicher, ob er Kinder will und heiraten eigentlich eher ja, kann aber auch ohne leben. Wenn ich ihn nach seinen Plänen und Perspektiven frage, sagt er immer, dass er mit mir zusammen sein und wohnen will. Was Konkreteres gibts aber nie.

In die andere Stadt bin ich für's Studium gezogen. Ich hab das für mich allein entschieden, weil monatelange Diskussionen erfolglos blieben. Wie lange die Fernbeziehung gehen sollte, haben wir nicht vereinbart. Kurz und gut, wenn wir wollten, wir hätten die Möglichkeit zusammenzuziehen. Wir müssten einfach entscheiden wer wie weit zur Arbeit pendelt oder den Job wechselt und wohin wir gehen natürlich (in der Schweiz ist man ja mit einer Stunde Bahnfahrt so ziemlich in allen Städten). Wenn ich ihn da nach seinen Vorstellungen frage, sagt er immer, dass er nicht wisse, was er wolle. Gleichzeitig sagt er seit ich ihn kenne, dass er seinen Job künden und umziehen will. Soll jemand verstehen das!

 
Du solltest dir erst einmal klar darüber werden ob du ihn liebst oder ob es "nur" freundschaftliche Gefühle sind die du für ihn empfindest. Dann ob du dir eine Zukunft mit einem Mann vorstellen kannst der nicht gerade Entscheidungsfreudig ist und eher alles als gegeben hinnimmt anstatt was zu verändern und sich in einem lethargischen, resignierten und selbstbemitleidenden Zustand wohl fühlt. Denn das scheint er zu tun sonst würde er was verändern denn die Möglichkeit hat er, es ist ihm nur zu anstrengend etwas zu verändern und jammern ist einfacher kostet aber genauso viel Energie.

Du verfolgst ohnehin schon lange deine eigenen Ziele, gehst deinen Weg. Es hört sich für mich auch so an das du dich im Grunde schon gegen diese Beziehung entschieden hast, aber noch an der guten Zeit festhältst und darauf hoffst, dass er sich doch noch mal bewegt. Aber wie lange willst du denn warten?

Wenn du zu dem Entschluss kommst, dass du ihn liebst und du eure Beziehung retten willst dann solltest du ihm ganz klar sagen wie es für dich weitergehen soll und was erdafür tun muss das ihr noch eine Chance habt. Denn um eine Beziehung zu führen und am Leben zu erhalten müssen beide daran arbeiten und auch einen gemeinsamen Weg gehen.

 
Amor nascosto, danke für deinen Beitrag.

Du solltest dir erst einmal klar darüber werden ob du ihn liebst oder ob es "nur" freundschaftliche Gefühle sind die du für ihn empfindest.
Genau, nur wie? Bin ich zu blöd, das nicht unterscheiden zu können oder will ich es mir einfach nicht eingestehen, dass die Gefühle nicht mehr ausreichen? Ich hintersinne mich schon lange und komme einfach nicht weiter.

Denkt ihr in so einer Situation wäre eine Auszeit oder Beziehungspause sinnvoll, oder würde ich so nur die Entscheidung vertagen?

 
Liebe fühlt man. Was fühlst du wenn du an ihn denkst? Fehlt er dir wenn er nicht bei dir ist? Was empfindest du wenn du ihn ansiehst, wenn er dich berührt? Was macht ihn aus und was so besonders?

Vielleicht wäre eine Auszeit gar nicht so verkehrt, damit du dir Klarheit verschaffen kannst. Begründe aber die Auszeit ihm gegenüber, auch wenn es ihn verletzen wird.

 
Hey danke! Möglicherweise liebe ich ihn tatsächlich nicht mehr (genug) *autsch* - meine Gefühle ihm gegenüber sind sehr widersprüchlich, von sehr vermissen bis gar nicht vermissen und von sehr umarmen wollen bis 'rühr mich nicht an'...

Da hab ich jetzt wirklich gerade ziemlich Mühe damit. Wenn Gefühle mal weg sind, dann kommen sie nicht mehr zurück, oder? Mein Gott, wieso bin ich so verunsichert?

 
Liebe Leute,

ich brauch mal wieder euren Rat: es geht immer noch um die alte Geschichte mit meinem Freund. Ich hab in den letzten Wochen viel nachgedacht und bin mir nun eigentlich sicher, dass ich ihn verlassen will. Wir hatten noch diverse Aussprachen, die aber irgendwie nichts brachten. Ich hab ihn nun eine Weile nicht gesehen (Fernbeziehung) und fahre am Wochenende zu ihm. Nun hab ich aber total Panik, dass ich es nicht schaffe, ihm in die Augen zu schauen und zu sagen "es ist aus". Ich meine, ich mag ihn immer noch sehr und es bricht mir einfach das Herz, wenn ich dran denke.

Hat mir jemand einen Tipp, wie ich mich da etwas "vorbereiten" kann, damit ich das dann auch durchziehe? Denn ich weiss, wenn ich's nicht mache, bin ich nachher frustriert und quäle mich wieder ein, zwei Wochen, bis wir uns wieder sehen....

Danke vielmals und gequälte Grüsse,

Soleil.

 
Groß vorbereiten kann man sich da nicht, weil in dem Moment sowieso alles anders ist. Das einzige was ein bisschen hilft ist, sich kurz vorher wirklich klar zu machen, ich muss nur diesen Moment durchstehen und der dauert nicht ewig.

Ausserdem, wenn Du ihm dabei nicht in die Augen sehen kannst weil's Dir aus Mitgefühl mit ihm zu weh tut, dann tu's nicht. Du musst das nicht eiskalt über die Bühne bringen, das ist für den Anderen meißt noch viel schlimmer, als wenn Du ihm ehrlich sagst und zeigst, daß es Dir eben nicht leicht fällt, aber daß Mitgefühl allein nicht für eine Beziehung reicht. Wenn er nur ein bisschen Selbstachtung hat, wird er's verstehen, denn dann wird auch er nicht mit Jemandem zusammen sein wollen der aus Mitleid bleibt.

 
Liebe beide,

danke für die Rückmeldungen, haben mir sehr geholfen!

Also uneigentlich ist nur, dass ich's mir irgendwie überhaupt nicht vorstellen kann. Da kämpfe ich aber wohl auch mit alten (aus der Familie übernommenen) Verhaltensmustern: um jeden Preis an einer nicht funktionierenden Beziehung festhalten (machen meine Eltern leider genauso, obwohl's ihnen scheinbar nicht gut tut - ist mir aber erst vor kurzem irgendwie bewusst geworden, nachdem mein Vater mal wieder aus der Klinik zurückkam).

Ich hab's jetzt in etwa so geplant, dass ich dann wieder nach Hause fahre (sind ca. 200km, ist also machbar), mich dann mit einer Freundin treffe und bei Bedarf auch noch eine andere Freundin anrufe...

Und ja, ich behalte das ganz fest im Kopf, dass es vorbei gehen wird (kann man sich mittendrin ja jeweils kaum vorstellen)!!!!

 
Hallo nochmals,

jetzt ist es also aus. Und es ist schrecklich. Ich kann's noch gar nicht richtig begreifen. Es macht mich so traurig und irgendwie habe ich auch Schuldgefühle ihm gegenüber, denn ich mag ihn immer noch sehr und ich will ihm das eigentlich gar nicht antun (ich weiss von früher, wie es sich anfühlen kann, verlassen zu werden). Ich weiss auch, dass ich das nicht haben muss, da ich wirklich alles versucht habe, um die Beziehung zu retten, aber ich fühl mich trotzdem so schlecht....

 
Naja, das war zu erwarten. Dennoch sind Schuldgefühle und Mitleid keine Basis für'ne Beziehung.

Es wird vergehen.

 
Matilda, ja es geht mir besser, danke! Traurig bin ich immer noch und ich beginne, ihn zu vermissen... Ich kann es nicht so gut beurteilen, wie er es aufgenommen hat, er scheint es gar nicht glauben zu wollen. Er sprach die ganze Zeit im Konjunktiv "es wäre schade" und nicht "es ist schade". Als ich anfing, einige Sachen zu packen, fragte er fast ungläubig, ob ich nun alles mitnehmen wolle... Gleichzeitig war er auch nicht ganz überrascht, denn wir hatten ja ziemlich Diskussionen in letzter Zeit.

Naja, ich weiss nicht, ich versuche, mich nun mehr auf mich zu konzentrieren und die schönen Tage zu geniessen.