Brainstorming: verliebt trotz Beziehung

Grinsebacke

Erfahrener Benutzer
24. Aug. 2006
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Einige Geschichten in diesem Forum beschreiben intakte Beziehungen, wo dennoch einer von beiden Partnern sich neu verliebt und die ganze heile Welt zusammenbricht - Jahre von scheinbaren Glück werden über Bord geworfen. Ich finde das beängstigend und interessant zu gleich und wollte mich gerne mit Euch diesbezüglich austauschen.

Es gibt auf diese Situation m.E. kein richtig und kein falsch Antwort, also jede Beitrag und erscheint er in deinen Augen noch so profan ist hier herzlich willkommen. Mir erscheint es sinnvoll den Hintergründen mehr und mehr auf die Spur zu kommen. Vielleicht hilft es dem Einen oder Anderen von uns seine Geschichte, seine aktuelle Beziehung bzw. sogar den zwischenmenschlichen Umgang im Allgemeinen unter einem neuen Blickwinkel zu sehen. :rolleyes:

Gleich vorne weg, bevor es Rückfragen gibt - es handelt sich nicht um ein persönliches Problem meinerseits. :nono:

Alles Liebe, Grinsebacke

 
sorry aber ich kann mir nicht vorstellen das eine beziehung intakt ist wenn man sich in jemanden anderes verliebt.

mir scheint es meist so dass solche beziehungen einfach das gewohnte ist. man kennt sich, weiß wie der andere funktioniert, man bildet ein team, geht den alltäglichen dingen des lebens nach aber vergisst dass die liebe bzw. eine beziehung eine pflanze ist die gepflegt und gehegt werden muss. man soll auf die wunderbare zweiseimkeit nie vergessen, das gefühl des verliebtseins nie verlieren, immer aufmerksam dem partner gegenüber sein.

ich finde es schade dass viele beziehungen so einschlafen, mit ihr natürlich die gefühle, die dann, wenn man nichts an der situation ändert, von jemand anderen wieder geweckt werden. einfach nur deshalb weil einem was fehlt.

 
Hey kleines Mädl,

danke für deinen Beitrag. Weißt Du, ich wollte mal losgelöst von einem Problem eine Sammlung an in Frage kommenden Möglichkeiten aufmachen. Teilweise scheinen mir die gebrochenen Herzen doch etwas überrascht von ihrer Situation. Ich bin mir zwar nicht sicher ob ich die entsprechende Ressonanz erhalte, aber wenn nicht war es ein Versuch - und der zählt doch! :] Schauen wir mal! :)

Alles Liebe, Grinsebacke

 
Es kommt natürlich immer auf den Einzelfall an, wenn so etwas passiert.

Dieses "Dann ist die Beziehung nicht mehr intakt, wenn man sich verliebt", sehe ich aber nicht pauschal so.

Eine lange Beziehung ist ja von völlig anderen Gefühlen geprägt, als sie bei einem "Verliebtsein" auftreten. Es ist völlig normal, dass man nach einigen Jahren nicht mehr in diesem Sinne "verliebt" ineinander ist, also dass die Hormone nicht mehr verrückt spielen.

In einer langen Beziehung gibts sowas wie Vertrauen, Teilen des Alltags, Sicherheit, enge Verbundenheit, gegenseitige Nähe, Gewohnheit...gemeinhin nennt man das "Liebe".

Im allerbesten Falle reicht das aus, um jemanden daran zu hindern, aus der Beziehung auszubrechen. Wenn man sich richtig in jemand anderen verliebt, dass man dies alles aufgibt und wirklich aufs Ganze geht, dann hat das bestimmt nicht ausgereicht.

Aber es gibt ja auch die Fälle, in denen man sich zwar mal anderweitig "verliebt", "verguckt", "angezogen fühlt", weil man sich gegen dieses hormonelle Hochgefühl nicht wehren kann, zumal dies natürlich auch nicht mehr in der eigenen Partnerschaft vorhanden ist.

Das passiert wohl ziemlich vielen Menschen, selbst wenn es nicht immer zugegeben wird, im besten Falle verläuft es im Sande, ohne dass je eine Affäre draus wird.

Man muss sich dabei immer im Klaren sein, dass das "Verliebtsein" in eine andere Person primär gar nichts aussagt, vor allem nicht, ob das mit der anderen Person dann auch dauerhaft klappen kann. Das sind hormonelle Hochgefühle, die nach einiger Zeit auch da verschwinden werden, wenn man eine feste Partnerschaft eingehen würde...

Dann kann man das vielleicht besser einschätzen und ist sich bewusst, dass hier von zwei unterschiedlichen Gefühlen die Rede ist.

Man kann sich das "Verliebtsein" ja erlauben, aber dann den Schritt in die Affäre und das Aufgeben oder Gefährden der alten Partnerschaft bewusst nicht vollziehen, weil einem das andere Gefühl in der dauerhaften Partnerschaft wichtiger ist...

gefährlich ist es allemal...

 
also ich finds traurig dass die verliebtheit so abgestempelt wird.

manche verwechseln liebe mit gewohnheit. liebe ist für mich auch unter anderem verliebt sein.

 
@KleinesMädl

vielleicht hast du mich falsch verstanden, oder aber du hast noch keine wirklich lange Beziehung geführt (so mehr als 3 - 4 Jahre, beispielsweise 7 - 10 Jahre).

Ich stempel die "wahre Liebe" überhaupt nicht negativ ab, aber sie hat definitiv nichts mit dem Hormonrausch in der Verliebtheitsphase zu tun. Die Verliebtheitsphase hat auch nichts mit "wahrer Liebe" zu tun, in der Regel stellt sich erst nach dem Verliebtsein und dem Hormonrausch heraus, ob die Partner füreinander mehr, nämlich wirkliche Verbundenheit und Liebe empfinden, wirklich ein Leben teilen möchten.

Und trotzdem kann man sich mal in jemanden anderen "vergucken, verlieben, verknallen", das beweist die tägliche Lebenserfahrung.

Das zu verleugnen oder zu verteufeln, oder zu dramatisieren, macht meiner Meinung nach aus einer Mücke einen Elefanten, denn solcher kurzer Rausch kann eben nicht jedesmal eine langjährige Beziehung gefährden - solange man keine Grenzen überschreitet.

Wenn es das aber tut, dann war es wohl mit der "wahren Liebe" nicht so weit her...da schliesse ich mich den Vorschreibern ja deutlich an...

;)

 
Ich finde auch, dass man "Verliebt sein" und "Liebe" absolut trennen sollte. Auch wenne eines nicht ohne das andere funktioniert, besteht für mich doch ein wesentlicher Unterschied. Verlieben kann man sich schnell, in einen Menschen, ein Tier ein Auto etc. Aber die richtig große Liebe, diese tiefen Gefühle, diese kann man nicht einfach so schnell mal enpfinden, dazu gehört viel mehr als ein Hormonrausch und Schmetterlinge im Bauch.

Deswgen auch meine Meinung, dass in einer intakten Beziehung, die Gefahr relativ gering ist, dass sich einer der Partner verliebt.

Das schlimme ist nur, wenns dann passiert, ist es meistens schon zu spät um noch etwas zu ändern und dem entgegen zu steuern.

Gerade wenn große Probleme eine Beziehung auf lange Sicht hin überlagern, kann es passieren dass sich einer in eine andere Welt flüchtet. Und dann entstehen diese furchtbarern Situationen, wo um den Partner gekämpft wird, der andere sich nicht sicher ist etc. etc....man kannt das ja...

Liebe Grüße

Zera

 
Hallo Grinsebacke

Nun die Frage ist wie genau ist eine intakte Beziehung =) . Ist diese heile Welt denn wirklich so heilig gewesen. In meiner Erfahrung war immer ein Grund da, dass ich mich oder meine Partnerin sich verliebte.

Es ist aber nicht zwingend so, dass die Welt dabei zusammenbrechen muss. Doch auch dies hängt wiederum von verschiedenen Elementen ab. Wenn die Verliebtheit blind macht ist die Chance klein, wenn die Verliebtheit die Augen öffnet ist die Chance riesig.

LG Sebastian

 
mich würde aber um ehrlich zu sein mal interessieren was eigentlich in deiner beziehung scchief geht oder wieso sie daran droht zu zerbrechen. ich denke dann kann mich auch besser auf deine situation äusern.

 
Hallo Zusammen,

zunächst erst einmal einen rießen Dank an alle die sich bisher geäußert haben. :klatsch: Es ist schön zu wissen das einige Mitglieder in diesem Forum nicht nur Trost spenden und Tips geben können. :super:

Erlaubt mir bitte noch eine Ergänzung zu meinen Eingangsworten. Ich sagte ja bereits, das es sich nicht um ein privates Problem handelt - und deshalb verstehe ich die eine oder andere versteckte Anmerkung nicht. Denkt ihr ich hätte trotz Anonymität Angst hier etwas zu erzählen? :rolleyes: Ihr seid süß :] . Also, ihr müsst Euch nicht um mich sorgen, mir geht es bestens :yeah: ....

Um was es mir geht hatte ich wahrscheinlich etwas umständlich erklärt, sorry!

Warum nutzen wir dieses wunderbare Forum nicht dazu in die agierende Rolle zu gelangen, sondern "nur" um auf traurige Situationen zu reagieren?

Aus diesem Grund bat ich Euch aus Euren Erfahrungen und Erkenntnissen die Basis für ein Kompendium, Euer Kompendium, zu legen. Vielleicht gelingt es Euch und wenn dies so ist, so würde es allen hier etwas mehr Klarheit bringen und zwar bevor es kriselt. Ansonsten stirbt dieser Beitrag, aber auch das wäre für mich ok. Also, macht Euch bitte, bitte nicht mehr Gedanken um mich, als um dieses Thema. :super:

Sollte ich in Euren Augen weiterhin Spanisch sprechen :schief: so fragt einfach nach der Übersetzung. :] Ich versuche dann andere Worte zu finden.

Alles Liebe, Grinsebacke

 
Hallo zusammen

Ich denke um diesem Phänomen auf die Spur zu kommen, wäre es sinnvoll zu verstehen, was den Verliebtheit ist:

- Unterscheidet sich Verliebtheit von Liebe?

- Ist es eine Form von Liebe?

- Wann und warum entsteht Verliebtheit ?

Zur Liebe an und für sich stellen sich mir folgende Fragen:

- Ist Liebe teilbar ?

- Wie lange dauert Liebe an ?

- Kann Liebe, sich selbst konkurrenzieren ?

- Können wir uns für die Liebe verschliessen ?

LG Sebastian

 
Original von SebastianBachHallo zusammen

Ich denke um diesem Phänomen auf die Spur zu kommen, wäre es sinnvoll zu verstehen, was den Verliebtheit ist:

- Unterscheidet sich Verliebtheit von Liebe?

- Ist es eine Form von Liebe?

- Wann und warum entsteht Verliebtheit)
- Ja dass tut sie, sehr sogar!

-Ja, aber eine abgeschwächte!

-Zufall, Hormone, chemische Reaktion...*g*

 
@vita

sowas hat absolut nix mit dem zu tun ob ich eine längere beziehung hatte.

natürlich kann man sich schnell verlieben und entweder es entwickelt sich zur liebe oder nicht.

aber so wie es bei mir ist, liebe ich meinen freund sehr und bin mehr verliebt in ihn denn je...und wenn sich leute verlieben die in ner beziehung sind war sie nicht intakt.

 
Es gibt viele Beziehungen welche mit der Zeit (leider) etwas einschlafen, der Kick fehlt. Man funktioniert sehr gut miteinander, den Kindern gehts gut und dennoch feht etwas. Man liebt und schätzt sich gegenseitig, die Frühlingsgefühle im Bauch fehlen, diese können von einer anderen Person ausgelöst werden.

Mir ist es genauso ergangen (anderes Post). Meine Frau ist zur Zeit in einen andren Typer verknallt den sie seit einigen Jahren kennt. Innerhalb einer Woche haben sich ihre Gefühle ihm gegenüber vom kollegialen zum absoluten Traummann geändert, mir gegenüber ist sie sehr kalt und abweisend. Sie sagt mir dass sie für mich keine Gefühle mehr hat (und dies nach 8 Jahren zusammensein mit zwei Kindern welche jetzt 1 und 4 sind).

Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben dass wir den Weg wiederfinden, dazu brauchts aber sehr viel Zeit und vor allem zwei Personen. Ich habe das Gefühl dass sie sich da in eine Geschichte verrennt aus welcher sie nur noch sehr schwer wieder hinaus kann (er ist auch verheiratet und hat 4 Kinder).

1044er

 
Original von 1044er: Es gibt viele Beziehungen welche mit der Zeit (leider) etwas einschlafen, der Kick fehlt.
Woran liegt das aus Deiner Sicht?

Original von kleines mädl: liebe ich meinen freund sehr und bin mehr verliebt in ihn denn je ...
Würdest Du Dich bereit erklären Deine erfolgreiche Liebe kurz zu beschreiben! Was macht Sie für Dich so einzigartig?

Original von: zeraphima

- Ja dass tut sie, sehr sogar!

-Ja, aber eine abgeschwächte!

-Zufall, Hormone, chemische Reaktion...*g*
Schöne knappe Antwort! Ermöglichst Du uns noch ein paar tiefere Einblicke in deine Erfahrungen.

 
HIer geht es doch um die Frage, wieso es möglich ist, dass jemand aus einer langjährigen, möglicherweise bewährten Beziehung aufgrund von Verliebtheit ausbricht.

Für mich stellt sich da eine grundlegende Frage.

Kann die "grosse, wahre" Liebe überhaupt alles abdecken? Gibt es das überhaupt?

Das romantische westliche Liebesideal der Neuzeit verlangt dies immer wieder. Über die Entstehung dieses Liebesideals seit dem Mittelalter kann man Unmengen an Literatur lesen, Tatsache ist jedoch, dass dieses Ideal sehr sehr hoch ist und "früher" keineswegs "normal" war.

Ehen waren oft Zweckgemeinschaften, wenn noch Liebe dazu kam, um so besser. Jedenfalls gab es durchaus mal realistischere Vorstellungen von der "Liebe".

Meiner Meinung nach ist es keine Absage an die "wahre Liebe", wenn man ihr zugesteht, dass sie nicht immer wirklich alles erfüllen kann, was man sich von ihr wünscht.

Das können Banalitäten sein, die nicht erfüllt werden (beispielsweise teilt nicht jeder die gleichen Interessen und Hobbies), es können aber auch grundlegendere Dinge sein (einer gibt dem anderen nicht mehr das Gefühl der Bestätigung, mit der Erotik klappt es nicht mehr so, Konflikte werden nicht offen ausgetragen und vieles mehr...).

Die "anfängliche Verliebtheit", das "Verknalltsein", den "Hormonrausch" kann wohl keine langjährige Beziehung wirklich gewährleisten.

Deshalb kann es passieren, dass man etwas in einem anderen Menschen sieht (oder vermutet), was man doch insgeheim vermisst oder lange nicht mehr hatte und deshalb glaubt, sich verliebt zu haben.

Ich finde es entscheidend, sich dann wirklich zu überlegen, was einem wichtiger ist. Ein "Strohfeuer aus Hormonrausch" kann es mit dem neuen Partner auch nur bedingt geben, auch das geht irgendwann vorbei.

Aber zugestehen sollte man sich diese Gefühle, denn nicht jede kurze Verliebtheit gefährdet die Beziehung, solange man keine Grenzen überschreitet.

Eine konkrete Affäre würde ich aber keinem raten, dann sind die Grenzen schon überschritten und das gefährdet die Beziehung immer irgendwie.

 
Hallo zusammen, ich glaube auch, dass es schon möglich ist, auch wenn eine langjährige Beziehung noch intakt ist, dass man sich trotzdem verlieben kann.

Vielleicht ist das ja auch das Phänomen, dass das Neue immer mehr reizt, als das was man schon kennt?

Ich glaube, eine Beziehung bedeutet, man muss sich immer wieder dafür oder eben dagegen entscheiden muss. Da kann immer jemand kommen, und ein kribbeln verursachen. Dann stellt sich die Frage, will ich alles, was ich in der bestehenden Beziehung schon erlebt habe, aufgeben, für etwas Neues, Unbekanntes? Oder aber entscheide ich mich für meine bestehende Beziehung?

 
@grinsebacke

oh oh meine liebe ist, auch wenn ich diesen mann sehr sehr liebe und ich auch mehr verliebt bin denn je, ganz und gar nicht erfolgreich..

wir hatten schon ein paar trennungen hinter uns. dies hat aber nichts mit dem jetzt zu tun.

diese gefühle für ihn kann ich nicht beschreiben. wer kann schon die liebe beschreiben.

aber ich weiß dass er mir nach mehr als zwei jahren immer noch weiche knie bereitet!

natürl. kann es auch sein dass jemand vernachlässigt wird, aber dafür haben wir die kommunikation. die meisten menschen in langjährigen beziehungen reden einfach nicht mehr miteinander was einem fehlt und das finde ich sehr schade!

die perfekte beziehung gibt es auf keinen fall. es gibt immer reibereien...

 
@grinsebacke

Am Anfang einer Beziehung fokussiert man sich auf die Beziehung, viele andere Sachen rutschen in den Hintergrund. Nachdem die höchsten Gefühle etwas verflogen sind geht man wieder etwas zum Alltag über, dies kann für die Beziehung der Killer sein. Bei uns war es nicht in diesem Moment der Fall, auch nach dem ersten Kind hatten wir noch eine sehr intensive und gute Beziehung. Die Probleme kamen mit dem zweiten Kind, etwas mehr Stress und kleine Probleme denen man sich annehmen musste, mann verliert den Partner etwas aus dem Blickfeld......

 
also ich find zu viel alltag und zu viel harmonie machen eine beziehung mit der zeit total uninteressant und langweilig..man hat dann wohl dass gefühl was besseres oder jemand besseren zu verpassen und sehnt sich nach veränderung und etwas neuem....leider merkt man erst danach, was man an der beziehung und der person hatte... während der beziehung sind diese ganzen dinge selbstverständlich...so kann man halt ganz schön auf die schnauze fliegen... :tink: