Das Gefühl, dass keine an die Ex herankommt...

Salvador

Benutzer
28. Okt. 2012
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Hallo zusammen,

dachte, dass ich mal meinen Einstand in diesem Forum gebe, indem ich meine Geschichte erzähle und dabei ein Thema berühre, welches mich zurzeit wieder sehr beschäftigt. Damit meine ich das Gefühl zu haben, dass man nie wieder einen so tollen Partner kennenlernt. Zu mir: ich bin 25, Student, wieder seit 1 Monat von meiner Ex getrennt, nachdem auch unser zweiter Beziehungsanlauf scheiterte.

Ich habe meine jetzt Ex vor einem Jahr kennengelernt, es begann mit einem One-Night-Stand und dann ist auf einmal mehr daraus geworden. Je mehr ich diese besondere Frau, die Tiefen ihrer Persönlichkeit und ihre Geschichte kennengelernt habe, desto mehr hat sie mich fasziniert und ich habe mich in sie verliebt. Leider habe ich sie in einer schwierigen Lebensphase kennengelernt. Unsere erste Beziehung hielt nur ein paar Monate und ging dann in die Brüche, weil ich sie zu sehr bedrängt habe. 2 Monate später haben wir uns dann wieder gesehen und sind erneut zusammen gekommen. Auch diesmal ist die Beziehung gescheitert, aber aus anderen Gründen.

Ich habe das Ende der Beziehung auch angenommen, da ich das Gefühl habe, dass diese Frau absolut keine Beziehung mit mir will und ich auch keine Lust auf ein ewiges Hin- und Her habe. Natürlich habe ich gekämpft so lange es ging, nicht umsonst gab es auch einen 2. Beziehungsanlauf, für eine andere hätte ich das in der Vergangenheit nicht getan.

Was mich zum eigentlichen Problem bringt. Man hört manchmal von Leuten, die berichten, dass jede Beziehung in ihrem Leben durch eine noch bessere, glücklichere und funktionierende Beziehung abgelöst wurde. Dieses Gefühl will sich bei mir aber nicht einstellen.

Und nur um das vorwegzunehmen, ich habe auch Vergleichsmöglichkeiten. Noch nie habe ich eine Frau getroffen, die so umwerfend war wie meine jetzt Ex. Nicht nur dass sie hübsch und wahnsinnig intelligent ist, sie hat mich menschlich einfach unheimlich berührt und bereichert, was ich in dieser Form vorher nie erlebt hatte. Sie hat mir viel gegeben und mich in vielerlei Hinsicht weitergebracht, auch positive Veränderungen in mir bewirkt. Die Zeit mit ihr war wahnsinnig spannend, zudem hatte ich auch den besten Sex mit dieser Frau. Eine Frau die wirklich in jedem Bereich hervorsticht und mit der die Zeit sogar noch unterhaltsamer war, als ein Abend mit den besten Kumpels. Eigentlich richtig unverschämt, dass eine einzige Frau so viele Qualitäten haben kann.

Das einzige Problem war, dass sie keine Beziehung mit mir wollte.

Ich halte absolut gar nichts davon, jemanden kennenzulernen, wenn man seine Exbeziehungskollateralschäden noch nicht verarbeitet hat, um einen Ex-Partner zu vergessen oder ähnliches.

Es ist wohl ein sehr toxisches Gedankenmuster, dass man niemanden mehr kennenlernt, der an den Ex-Partner herankommt. Aber der Gedanke ist sehr stark ausgeprägt....was also tun?

 
hi... das kenne ich.. hatte das gefühl auch so wie du.. mittlerweile habe ich die erfahrung gemacht, dass beim sex doch jemand "mitkommen" kann.. is halt eben eine suche.. naja in menschlicher hinsicht wird niemand dir das ersetzen, aber ich habe mich mittlerweile weiter entwickelt und sehe meinen ex noch hin und wieder und denke immer mehr, dass ich seinen auftritt/seinen stil doch eher mittlerweile peinlich finde und bin ganz froh in dem moment, dass ich nirgendwo sagen muss: hier das ist mein freund. oder eben andersrum.. naja ich weiß das ist kein guter tip sorry, aber gegen dieses gefühl kann im moment niemand etwas machen... die zeit wird es mit sich bringen--

lieben gruß

 
Hey,

danke schon mal für die Antwort. Ja ich denke, dass Sex tatsächlich noch der Bereich ist, in dem man am ehesten wieder etwas - im wahrsten Sinne - befriedigendes findet. Wovor ich mehr Angst habe ist, dass es nie wieder in solche emotionalen und geistigen Tiefen geht. Meine Ex hat mich einfach in vielerlei Hinsicht verstanden und ist dabei so weit gekommen, wie vor ihr keine andere. Mir fällt auch auf Anhieb nichts peinliches in ihrem Verhalten ein, im Gegenteil. Die Dinge die mich an anderen Frauen immer genervt haben - z.B. ungesunde Fixierung auf das Gewicht, Shoppingvernarrtheit, langweiliges Fashion-Gelaber und Trivialunterhaltungen etc....- nichts davon. Die Zeit wird es zeigen. Der Verlust ist wirklich sehr schmerzvoll.

 
Nur der Harken an der Sache ist, sie wollte dich nicht. Kann es sein, dass du sie deswegen idealisierst?

Wenn sie sowieso Abstand zu dir hatte, wollte sie sich auch nicht auf dich fixieren, Sie war so zu sagen frei und unabhängig. Frau ist immer besser dran, wenn der Mann mehr liebt. Dann erscheint sie leicht auf dem Podest. Sie macht was sie will, denn sie hat wenig Angst ihn zu verlieren. Das macht sie, für ihn, um so attraktiver.

Und aus dem, nicht Angst haben müssen, entsteht ein ungeheure Kreativität und Spontanität, wo der Mann denkt, diese Frau ist das Nonplusultra. Sie kann alles erzählen, aus der inneren Freiheit heraus, dass er sie nicht verlässt. Das kann dann tiefgründig, weil unabhängig, wirken. Sie kann spielen wie sie will und was sie will und wird in den Augen des Liebenden als kapriziös und anziehend empfunden.

Sie brauch auch nicht shoppen zu gehen, weil sie gar keinen Druck hat irgendetwas ändern zu müssen oder zu wollen. Und will sie doch shoppen gehen, begleitet er sie noch mit Vergnügen, einfach aus der Tatsache heraus, weil er sie gerne ansieht und bewundert. Und sie wieß dann auch, wann sie ihn zum Kaffetrinken schickt und ihn dann wieder abholt. Sie spiel und er läßt es geschehen. Alles ist ganz einfach in dem Moment. Bis sie nicht mehr möchte.

Warum soll sie sich trivial unterhalten, auch das hat sie nicht nötig. Sie spricht das Nötigste und das was ihr Freude und Spaß macht. Sie muß nichts tun, sie will nicht gefallen, weil sie sich bewusst ist, dass sie geliebt wird. Es ist alles zauberhaft, bis es vorbei ist. Und dann nimmt die Idealisierung ihren weiteren Verlauf. Das kann dann lange dauern......,bis er sie gedanklich loslässt.

Du müsstest dir bewusst machen, dass alles auf einer Idealisierung beruht. Du müsstest sie vom Podest herunter holen. Dann siehst du sie mit anderen Augen und wärst auch wieder bereit für eine neue Beziehung. Vorher ist es nur schwer möglich. Sowohl das Loslassen, als auch ein Neuanfang.

 
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Hey Schneeweißchen,

vielen Dank für diesen erhellenden und differenzierten Beitrag. So prägnant habe ich es bislang noch nicht gelesen, wie du das Wesen solcher Frauen beschreibst. Ich kann dir da nur zustimmen, es hat auf jeden Fall etwas mit Idealisierung zu tun. Ich glaube, dass es auch auf diesem Gebiet Dilettantinnen und Meisterinnen gibt. Erfahrungen mit solchen Frauen habe ich nämlich auch schon vor meiner Ex gemacht und es hat sich fast immer daran entzündet, dass diese Frauen sich auf ein paar Vorzügen ausruhen, aber darüber hinaus nichts in die Waagschale zu legen haben. Bei meiner Ex war das aber anders, der Eindruck war schon der, dass sie mir auch sehr viel gegeben hat. Daraus und aus den anderen genannten Eigenschaften resultiert wohl auch meine Idealisierung ihrer Person.

Hätte eigentlich nie gedacht, dass mir das auch mal passieren könnte, hab ich doch immer die Kerle belächelt, die sich von einer Frau so manipulieren lassen. Bislang habe ich das immer erkannt, weil ich die Dinge schon in ihrem Gesamtzusammenhang und nicht nur holzschnittartig sehen möchte und es ist eben meistens nach kurzer Zeit aufgefallen, was die Frau im Schilde führt. Traurigerweise hat es selbst im Nachklang noch einen gewissen Reiz. Vielleicht sollte ich mich mal psychologisieren lassen, kann ja nicht normal sein. :rolleyes:

Deinen Ratschlag sie endlich vom Podest zu holen und mir bewusst zu machen, dass die Anziehung auf Idealisierung beruht, finde ich dennoch sehr hilfreich.

 
Ich würd mal sagen, dass die Frau garnichts im Schilde führte. Sie ist einfach nur.

Und durch die Konstellation, dass du mehr liebst als sie, ergeben sich gewisse Verhaltensweisen. Ich geh mal davon aus, dass sie dich nicht ausnutzen wollte. Aber durch dein Verhalten, manövrierst du sie in eine gewisse Position und zu bestimmten Verhaltensweisen. Das manifestiert sich dann und du kommsts aus der Spirale nicht mehr heraus.

Ich hab dir die Sachlage, einfach mal aus der Position einer Frau geschildert. Ohne das Verhalten werten zu wollen. Nur, dass du erkennst, was passiert und warum du so denken könntest. :]

Und dieses Verhalten hat auch nichts mit absichtlicher Manipulation zu tun oder den anderen ausnutzen zu wollen, oder einen eigenen Vorteil daraus ziehen zu wollen. Das würde in eine andere Kategorie von "Beziehung" fallen. Die es sicher auch zur Genüge gibt. Dass einer einen materiellen Vorteil ziehen möchte.

Aber das war hier nicht gemeint.

 
Hallo Salvador

Zunächst einmal finde ich deinen Beitrag aus dem Grund sehr interessant, dass er letzten Monat auch von mir hätte stammen können. Mir ist mehr oder weniger dasselbe passiert und auch ich habe den Expartner wohl sehr stark idealisiert (danke schneeweisschen für deinen Beitrag!). Durch den wachsenden zeitlichen Abstand und durch die Tatsache, dass ich diese Person zwischendurch sehe und sie mehr und mehr aus einem neutralen Blickwinkel betrachten konnte, sind mir aber gewisse Dinge und Eigenschaften aufgefallen, die dieses Idealbild verändert haben bzw. dafür gesorgt haben, dass der Expartner nicht mehr als non plus ultra da steht. Ich sehe keinen Grund, warum das bei dir anders verlaufen sollte; der zeitliche Abstand wird deine Perspektive nach und nach in eine für dich angenehmere Richtung biegen. Ich erachte es als normal, dass man (als Verlassener/Verlassene, obwohl ja alles offenbar so toll war) diese Sichtweise eine Zeit lang hat, aber sie verschwindet auch wieder. Es gibt genug potentielle Partner da draussen, die dir gleich viel oder sogar noch mehr bieten können, verlass dich drauf.

 
@Schneeweißchen

Danke dafür, dass du die Sache aus Sicht einer Frau bereicherst. Für mich klingt das aber teilweise so, als hätte die Frau gar keine Einsicht in ihre eigene Gefühlswelt "Sie ist einfach nur". Ich finde schon, dass etwas manipulatives aber zumindest unehrliches hat, wenn man ganz genau weiß, dass der andere mehr empfindet und man es sich deshalb in der Folge einfach macht, weil man ja nichts zu befürchten hat. Also so verstehe ich zumindest das Verhalten der Frau in diesem Zusammenhang. Aber wie du schon sagtest, geht das ja am Thema vorbei.

@Peter2012

Hey, gut das mal von einem anderen Leidensgenossen zu hören. Ich denke, dass mit dem zeitlichen Abstand und dem sich ändernden Blick auf die Ex haut hin. Jedoch gewisse Grundeigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale der Ex ändern sich ja nicht einfach über Nacht. Ich denke, dass sind dann eher die Kleinigkeiten, die einem bewusster werden. Der Verlust für mich ist schon sehr groß und das liegt nicht nur am zeitlichen Abstand, wir waren ja schon einmal über 2-3 Monate getrennt und damals war es auch nicht anders. Verglichen mit den anderen Frauen die ich bislang so gedatet habe sticht sie einfach sehr hervor und das es Frauen dieses Schlages zu Genüge gibt, dass kann ich mit meinen persönlichen Erfahrungen bislang nicht bestätigen. Von der Einstellung her aber natürlich perfekt so zu denken.

 
....was also tun?
Also ich finde nach 1 monat kann man noch nicht wirklich etwas tun, dass du sie jetzt noch idealisierst ist ein stück weit normal...für dich bleibt wohl nur abwarten...dich auf dich selbst besinnen, die trennung akzeptieren...

Und es kommt sicher keine frau mehr, die genauso umwerfend ist wie deine ex..aber es kommt sicher eine die anders umwerfend ist :)

Vergleiche ziehen ist generell humbug, versuch davon wegzukommen und jeden menschen als individuelle person zu sehen, die es wert ist kennenzulernen...auch deine ex hat nicht alle guten menschlichen eigenschaften in sich vereint, sie wird auch schlechte haben...

B.

 
Das habe ich bei dem ganzen Stress ganz vergessen. Es stimmt. Keine wird die Lücke füllen können, die sie hinterlassen hat. Dafür kann man jedoch auch schöne Dinge mit einem anderen Menschen erleben. Es muss gar nicht besser oder schlechter, vielleicht wird es auch einfach anders. Nichtsdestotrotz, ich glaube, ein bisschen vergleicht man immer - leider. Danke für deinen Beitrag B.

 
Hallo Salvador,

jetzt habe ich mir mal Deine Story durchgelesen und möchte Dir auch hier antworten.

Wie Peter muss ich sagen, dass der Beitrag in ähnlicher Form auch von mir hätte stammen können. Es ging oder geht mir genauso.

Auch nochmal danke an schneeweisschen. Die Ideanlisierung der Frau und der Beziehung und der Tatsache, sie auf ein Podest zu stellen, ist ein wirkliches Problem. Sowohl in der Beziehung als auch eben danach. Es kann sich nur negativ auswirken.

Auch für mich gilt, dies jetzt zu unterlassen. Du willst dort ja auch ran, daher ist es ein wirklich guter Ratschlag. Und natürlich auch für die, hoffentlich, nächste Beziehung. Man sollte alles daran setzen, es nicht soweit kommen zu lassen. Ich finde es aber schwierig, denn es passiert so leicht. Und dieses Fragile, dieses Empfindliche ist das, was mich beunruhigt. Es kann so schnell passieren, dass plötzlich einer mehr liebt als der andere. Sofort wird der andere auf ein Podest gestellt. Oft merkt man das gar nicht. In dem Fall muss man das Glück haben, einen Partner zu haben, der verständnisvoll ist und die Beziehung an und für sich will. Und der das Problem anspricht bzw., meint, dass irgendwas nicht stimmt. Dazu gehört aber Mut und Durchhaltevermögen.

Die Zeit wird es richten. Dann wird auch der ungetrübte Blick auf die Frau sichtbar.

bwler