Das Heimweh frisst mich auf ...

Krümel86

Neuer Benutzer
30. Dez. 2007
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Hallo zusammen!

Durch meine ständigen Suchereien nach gleichgesinnten bin ich nun auf dieses Forum gestossen und hoffe auf ein paar offene Ohren bzw. Augen und ein paar aufmunternte Worte bzw. auch auf Rat.

Ich fange am besten von vorne an - ich warne gleich, es wird lang werden!!

Angefangen hatte alles vor langer langer langer Zeit ca vor 4 Jahren, als ich meinen derzeitigen Freund (mit dem ich inzwischen über 3 Jahre zusammen bin) im Internet kennen lernte.

Genau am 29.10.2004 begann meine glückliche und zugleich traurig Geschichte.

Ich führte ziemlich genau 1,5 Jahre eine Fernbeziehung mit ihm und wir fassten damals zusammen den Entschluss, das ich zu ihm ziehe. So zog ich im Juni 2006 zu ihm bzw. zu meinen Schwiegereltern in spe. Wir waren ein wirklich glückliches Paar und ich hatte auch eine Ausbildung hier gefunden ... ca. 350 km von meinem Elternhaus entfernt. Aber es machte mir nichts aus, denn ich war wirklich glücklich.

Im August 2007 zogen wir dann endlich in unsere erste gemeinsame eigene Wohnung. Raus von den Schwiegereltern in spe. Wir stritten uns bis dato häufig, jedoch schob ich diese Streitereien immer auf das kleine Zimmer, das wir uns über ein Jahr teilen mussten ...

Seit ca. 4 Monaten wohnen wir nun hier in einer relativ großen Wohnung für 2 Personen ... aber die Streitereien wurden nicht besser ... ganz im Gegenteil es verschlechterte sich alles.

Ich muss dazu sagen, mein Freund ist leider ein Freund der Konsolen und PC's ... er verbringt Stundenlang vor ihnen und ignoriert mich in dieser Zeit fast völlig. Ich mache Haushalt und alles und kriege keine Hilfe, denn sein blödes Spiel ist wichtiger. Kuscheln und Zärtlichkeiten gibt es aufgrund seines blöden PC's auch schon lange nicht mehr richtig ausgiebig ... mal selten ein paar Minuten.

Ich fühle mich einfach nur ignoriert und ausgegrenzt ...

Doch das schlimmste war erst letztens ... Heilig Abend verbrachten wir gemeinsam bei meinen Schwiegereltern in Spe und sie boten mir endlich (nach über 3 Jahren) das DU an ... es war ein schöner Abend.

Am 1. Weihnachtsfeiertag fuhren wir gemeinsam nach Bayern zu meinen Eltern und blieben bis Samstag dort (29.12.07) ... und ich merkte immer mehr wie stark mir mein zu Hause fehlt. Freitag rückte näher ... und ich wollte unbedingt noch einen Tag länger bleiben ... so blieben wir bis Samstag ... aber umso näher der Abreisetag rückte, umso aggressiver wurde ich ... um so böser wurde ich ... ich konnte mich selbst nicht beherrschen.

Am Abreisetag musste ich mir den ganzen Tag sämtliche Tränen verkneifen ich merkte richtig wie weh mir der Abschied tat. Es viel mir das erste mal richtig schwer "tschüss" zu sagen zu meinen Eltern und meinen Geschwistern ... ich hätte fast los geheult. Habe es mir aber verkniffen, da ich niemandem zeigen wollte, wie weh mir der Abschied tatsächlich tut ... :heulen:

Seitdem (also seit gestern) sage ich mir immer wieder, das ich nur noch 2,5 Jahre durchhalten muss, ehe ich vllt. nach Hause kann ... weil dann meine Ausbildung vorbei ist ...

Nun stelle ich mir die Frage - wieso habe ich so plötzlich so Heimweh? Liegt das wirklich an der Art meines Freundes, wie er mich behandelt? Liebe ich ihn überhaupt noch? Bin ich so unglücklich? :( Ich habe schreckliche Angst vor der Zukunft ...

Kennt einer mein Problem? Hat jemand einen Rat für mich? ?( ?(

LG

Krümel

 
Ich dachte ich wäre hier unter Leuten gelandet, die mir helfen wollen/können ... auch nur durch Worte ... aber scheinbar wiedermal fehlanzeige ... wieso bin ich nur so alleine auf dieser Welt -.-

 
Halloo,

ich kann dich verstehen. Ich habe immer mit Heimweh zu kämpfen gehabt. Ich musste fürs Studium umziehen, 80 km von meinem Heimatort, zuerst gependelt und dann hingezogen, einmal wieder zurückgezogen wegen heimweh/Depressionen, dann wieder hingezogen, Studium erfolgreich beendet, dann sollte ich noch weiter weg von meinem Heimatort zu meinem Freund, der in der Hinsicht schmerzfrei war, der fühlte sich überall zuhause. Als mir bewusst wurde, dass es nun kein Zurück mehr gab (hatte da einen Referendariatsplatz), wurde ich wieder depressiv. Ich verbrachte einige Tage an meinem zukünftigen Wohnort und heulte nur rum. Es war grausam... ich quälte mich und sagte dann schließlich die Stelle ab und versuchte, eine in meiner Heimatstadt zu bekommen. Das ging aber nicht und so arbeitete ich dort teilzeit und lebte bei meinen Elternm, die nicht nett waren, sie drängten mich, zu ihm zurückzugehen. Aber ich konnte und wollte nicht, mir ging es mies. Während dieser Zeit zerbrach meine Beziehung (nach 8 Jahren) und ich ging in Therapie.

Heute bin ich froh drum. Der Mann war nicht der richtige.... für meinen jetzigen würde ich vielleicht hier weggehen, aber gottseidank stellt sich die Frage nicht, denn wir arbeiten beide hier und wenn wir wegziehen, dann nur 20 km (aufs Land, um unsere Kinder nicht in der Großstadt aufwachsen zu lassen). Mittlerweile hab ich auch nicht mehr so ne Panik davor.

Hmmm, was kannst du tun?

Insgesamt war die Zeit des Studiums für mich schwer, aber irgendwann hatte ich mich eingelebt und war zufrieden. Ich wollte da nie für immer bleiben und sehe heute stolz darauf zurück, dass ich es geschafft habe.

Ich würde dir raten, durchzuhalten und deinem Freund mal kräftig in den Hintern zu treten. Ein gemeinsames Hobby, ein- oder zweimal die Woche (Sport o.ä.).

Wenn das nicht klappt, verwirkliche dich selbst und plane, die Ausbildung durchzustehen, mit Ehrgeiz und Motivation, um eine gute Note zu bekommen, nimm dir alleine ein Hobby, wenn er da nicht mitzieht. Dann kannst du ja in deine Heimat zurückkehren. Ich denke, du kannst es schaffen, insgesamt wirst du dann stolz auf diese Zeit sein.

Oder du gibst auf, wenn es zu schlimm ist. Dafür hast du aber noch nicht genug versucht, zu wenig Aktivität gezeigt. Und im schlimmsten Fall - ich kann eine Therapie empfehlen. Mir hat das sehr geholfen

 
Hallo Krümel,

hier im Forum bekommst Du immer Hilfe, Du musst Dich nur n bissl gedulden! ;)

Ich denke es liegt daran, dass Du Dein Leben in Deinem jetzigen Ort nur an Deinen Freund festgemacht hast. Wenn er nicht für Dich da ist, dann bist Du allein. Oder kommt es falsch rüber?

Wie sieht es denn aus - bist Du generell gern unter Menschen?

Oder eher nicht?

Ws machst Du denn außer Hausarbeiten?

In welcher Stadt machst Du denn grad Deine Ausbildung?

Liebe Grüße

Katja

 
Liebe Krümel,

ja,ja - das ist furchtbar:

die jungen Männer, die von der Mama zur Freundin ziehen, und nie gezwungen waren, sich selbst um den Haushalt zu kümmern -

also:

1. das mußt Du erstmal klären - entweder er zahlt eine Putzhilfe, oder er tut selber was. Ich hab 10 Jahre den Fehler gemacht, IHN zu verwöhnen - dann hat er sich wegen einer anderen von mit getrennt, lebte ne Zeit lang allein, und siehe da: er hat kochen gelernt, leistet sich ne Putzhilfe , etc...

das war während unserer Beziehung unmöglich - ewige Streitereien -

heute würde ich das radikal lösen:

SEIN PC würde nicht gereinigt, SEINE Wäsche nicht gewaschen, und kochen würd ich auch nimmer ....

also: Streik

2. such Dir Freunde! Ich hab damals den Fehler gemacht, immer brav nach der Uni/Arbeit brav nachhaus zu kommen, denn er war so ungern allein in der Wohnung - und an den Wochennenden hat er dann mit den Kumpels Computerspiele gespielt -

Jetzt: ich hab mir einen Chor gesucht, hab einen Singletanzkurs gebucht, und einen Sprachkurs - bin also 3 Mal/Woche abends verplant. Diese sozialen Kontakte sind für mich lebensnotwendig!!!

Ich glaube nicht, dass Du ohne Streit Dein Leben befiredigend verändern kannst, aber glaub mir: es lohnt sich. Es ist DEIN Leben! DEINE Jahre, die Du verplemperst ....

- geh tanzen, lern Sprachen, sing, oder treib Sport, ... so findet man auch neue Freunde, und die brauchst Du dringendst!!!

Kopf hoch,

da kannste was ändern!

Ist nur eben eine Überwindung, aber es geht!

Alles Liebe,

S.

 
Hi!

Also vielen lieben Dank für eure Antworten.

Naja ich bin generell recht gerne unter Leuten, muss ich schon ganz ehrlich sagen - zwar nicht jede Woche zig mal - aber so einmal die Woche wäre schon ganz nett. Nur leider ist in diesem Punkt mein Freund das genaue Gegenteil. Geht es mal ums weggehen, kneift er ...

Und ja leider habe ich hier keine richtigen Freunde gefunden ... ich bin leider ein Mensch der nicht gerne auf Leute zugeht - bin sehr schüchtern und hatte eigentlich mein Leben lang keine richtig dicken Freunde ... immer nur so Schulbekanntschaften das wars aber schon ... doch irgendwie fehlt mir das jetzt schon langsam ... nur traue ich mich wirklich nicht auf andere zuzugehen >.<

Habe meine bisherigen Freunde auch immer im Internet kennen gelernt ... dabei bin ich so gerne unter Menschen ... ich habe auch ein mangelndes Selbstbewusstsein, das weiss ich selbst ... liegt auch an meinem Aussehen ... bin sehr klein und relativ dick ...

Ausser Hausarbeit sitze ich auch hin und wieder gerne am PC, muss büffeln für die Ausbildung und lese sehr sehr gerne. Aber sonst wars das ... nun gut ich muss dazu sagen meine Ausbildung kostet mich sehr sehr sehr sehr sehr viel Zeit.

Wie schon gesagt bin ich wirklich gerne unter Menschen, ich habe auch einen Beruf gewählt bei dem sich alles nur um Menschen dreht. Ich will Altenpflegerin werden, stecke gerade mitten im ersten Lehrjahr und fühle mich zur Zeit eigentlich im Altenheim am wohlsten, weil mich meine Alten Leute und Kollegen so nehmen wie ich bin!!! Sie mögen mich und zeigen mir das auch.

Meine Ausbildung frisst sehr viel Zeit ... ich brumme 12 Tage am Stück, ehe ich endlich mal 2 Tage frei habe. Dann kommt natürlich Schichtdienst hinzu, Früh und Spät (Nacht zum Glück noch nicht) und dann 3 mal die Woche Schule ... also bin ich nur am brummen und funktionieren.

Such dir Hobbies ... hm leichter gesagt als getan ... es gibt nichts, was ich gerne machen würde ... liegt vllt. auch wieder an meinem mangelndem Selbstbewusstsein ... es gibt nur eines, aber da gibts hier nichts in der Nähe. Ich würde sehr gerne Wassergymnastik machen, das wäre gut für meine Knochen, weil die dann nicht so belastet werden wie beim normalen Sport. Für meinen Rücken wäre es ausserdem gut, der durch meine Arbeit natürlich sehr strapaziert wird. Aber wie gesagt, hier in der Nähe gibts nichts ... und ausserdem ... mit meiner Figur in ein Schwimmbad? Da kriege ich sowieso nur Sprüche zu hören wie "Wenn du ins Wasser springst, dann ist das Becken leer" oder "Guckt mal, es gibt auch hier Potwale" und lauter solche Dinger eben ... dabei schwimme ich so gerne und bin so gerne im Schwimmbad ... aber wie gesagt ... nicht mit dieser Figur ... da krieg ich eh nur dumme Sprüche an den Kopf geklatscht ... *seufzZ*

@kumiori

Meine Ausbildung mache ich in der Nähe von Mainz. Wieso fragst du?

Ich hoffe auf noch ein paar Antworten ...

LG

Krümel

 
Liebe Krümel,

also von nix kommt nix - was denkst Du denn wie man Freunde findet? Nur indem man mit Fremden etwas gemeinsam unternimmt - abends weggehen hilft da wenig - da lernt man kaum wen kennen - man kann ja schlecht sagen: ich such ne Freundin, hast Du Lust mal mit mir was zu unternehmen? Sooo selbstbewußt ist kaum wer ...

Denkst Du mir macht es immer Spaß in den Choe zu gehen? Würd am liebsten abends ein Buch schnappen und lesen, und dösen - k.o. vom Tag -

ABER: ich bin hier frisch hergezogen, und irgendwie muss ich Freunde finden - also raff ich mich auf und geh hin....

Sprachkurse sind auch gut zum kennenlernen , oder Tanzkurse, oder was weiß ich .... dann muss man am ende des Kurses fragen: noch wer Lust auch einen kurzen Drink oder so?

- also entweder Du machst was, oder eben nicht. Nur von alleine kommen keine Freunde - und der Schatz an Deiner Seite scheint mir nicht gerade ein tolles Exemplar in Bezug auf gemeinsame Alltagsgestaltung.

Ich kann Dir aber eins versichern: Du brauchst absolut keine Angst vor der Zukunft zu haben! Du hast einen zukunftsträchtigen Beruf, wirst im Job akzeptiert, und wenn Dir der Freund zu sehr auf die Nerven geht, oder Dir die Einsamkeit zu sehr zu schaffen macht, wirst Du auch die Kraft finden, was zu ändern. Manchmal braucht man ein gewissen Leidensdruck, bis man die Energie findet was zu ändern - und diese Energie für eine Veränderung wird schon noch kommen ... zwing Dich zu nichts, Du merkst, wenn es soweit ist.

Kopf hoch, keine Angst vor der Zukunft, es kann nur besser werden,

S.