Depressionen- Überzeugungsarbeit

MK9-SkyNET

Erfahrener Benutzer
10. Jan. 2003
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Hallo,

mich dürften hier im Forum vielleicht einige kennen, aus früheren Beiträgen und auch wissen das eine gute (sehr gute) Bekannte bzw. Freundin von mir unter einer schweren Depression (sämtliche Symptome- stark Suizid gefährdet) leidet. Ich weiß nicht ob ich hier mit meinem Problem, Frage richtig liege...

Ich habe mit verschiedenen Problemen zu kämpfen, was sie betrifft. Leider hat sich ihre Situation in den letzten Tagen dramatisch zugespitzt. Es bleibt kurz zu erwähnen das wir über 150 km auseinander wohnen, ich also nicht bei ihr sein kann, wie ich das gerne würde. Ich kenne sie (21) seit drei Jahren, und habe wirklich sehr viel mit ihr und ihrer Krankheit mitgemacht.

Durch sämtliche Foren und Informationsseiten gelesen, versucht sie immer wieder zu einer Therapie zu bewegen, jedesmal mit dem selben Erfolg- keinem.

Ich würde im Grunde alles für sie tun, was sie auch weiß. Unter anderem sie zum Therapeuten bzw. Arzt begleiten.

Ich habe schon so vieles versucht, sie zu einer Therapie zu bewegen. Sie sagt sie kann nicht, niemand soll es erfahren, sie hat angst davor, möchte niemanden vertrauen, niemanden von ihren Erinnerungen, ihrer Geschichte erzählen. Und mir gegenüber verschottet sie sich langsam ab.

Wie kann ich sie überzeugen, wie kann ich sie dazu bewegen?

Was kann ich tun?

Ihr Eltern wissen nichts davon und sie ist dagegen das ich es ihnen sage (ihrem vater würde ich es auch nicht sagen). Einweißen gegen ihren willen, würde die ganze Situation nur noch verschlimmern...

 
Hallo,

vielleicht kannst du erst einmal für dich zu einem Gespräch mit einem Psychologen gehen oder zu einer Beratungsstelle? So ein Fachmann weiß bestimmt am besten über diese Krankheit Bescheid, und darüber, wie deiner Freundin zu helfen ist, auch wenn sie es erst mal selbst gar nicht möchte...

Und wenn sie suizidgefährdet ist, schau doch mal bei www.frnd.de vorbei, vielleicht findest du da noch Tipps...

ich wünsch dir viel Glück!

PS: nimmt sie wenigstens Medikamente, Psychopharmaka?Viellelicht ist sie zu einem Gang zum Neurologen zu bewegen?

 
Danke für deinen Beitrag.

nein, sie nimmt keine Art von Medikamente zu sich.

Johanneskraut-Pillen hat sie aufgrund einer bitte von mir 8 Tage lang genommen, danach abgesetzt. Außerdem wirken diese schwachen Mittel nicht bei einer Schweren Depression. Um an richtige Antidepressivas (Citalopram, Serotonin, Venlafaxin, etc.) heran zu kommen muß man ebenfalls zu einem Arzt gehen, der diese Mittel auch verschreiben darf.

Sie möchte keine Medikamente nehmen, sie hat angst davor, zum Arzt zu gehen (auch wenn ich mitgehe). Ich konnte sie in dieser Hinsicht nur dazu bewegen in einige Foren zu sehen, sich vielleicht einige Seiten anzusehen.

Ich für mich brauche keinen Psychologen oder eine Beratungsstelle. Ich weiß am Besten über sie Bescheid, als einzigster (soweit ich weiß). Über die Krankheit habe ich unzählige Artikel, Seiten und Forenbeiträge gelesen, weiß somit auch einiges. Obwohl ein Fachmann sicherlich nicht verkehrt wäre.

Auf die Entfernung (hab grad Autoproblem) ist auch nicht viel zu machen.

 
Hallo

versuch doch bitte deine freundin zu überreden, dass sie die Johanneskraut-Pillen wieder nimmt. Ich weiss zwar, dass diese bei starken depressionen nicht so wirksam sind. aber trotzdem, besser diese als keine. ich nehme die Johanneskraut-Tabletten jetzt seit zwei wochen, jeden tag drei und die wirkung hat auch noch nicht so richtig eingesetzt. in der apotheke haben sie mir gesagt, es kann bis zu vier wochen dauern bis eine wirkung einsetzt. ausserdem sollte man die behandlung sechs wochen lang durchziehen. als versuchs bitte nochmal, vorallem weil Johanneskraut ein naturmittel ist, macht also nicht abhängig und hat keine nebenwirkungen. Sonst kannst du ja in einer apotheke mal nachfragen, ob es noch andere Mittel gibt, die man bekommen kann, ohne dass sie zum arzt gehen muss. Ohne medikamente kanns nicht gehen.

dass deine freundin mit niemandem darüber reden will und nicht zum arzt will, ich kanns gut verstehen. das möchte ich auch nicht. man kann einfach nicht darüber sprechen. Aber wenn sie suizid gefährdet ist...da müsste man schon handeln, bevor es zu spät ist.

Wünsche dir viel kraft und hoffe, dass du ihr helfen kannst.

Grüsse Seal

 
Wie kann ich sie überzeugen, wie kann ich sie dazu bewegen?
Gar nicht. So inakzeptabel es dir auch erscheint, aber du kannst sie nicht dazu bewegen, etwas zu tun, das sie nicht will. Die Einsicht muss von ihr selbst kommen. Du kannst ihr nur weiter Anregungen zukommen lassen in Form von Literatur oder Foren, wie du es schon machst. Aber das war's dann auch.

Sie will sich nicht helfen lassen, das musst du akzeptieren. Egal, wie weit entfernt sie wohnt, du kannst nichts machen, solange sie sich nicht mit ihren Problemen befassen will.

 
Hallo,

das ist echt eine schwierige Situation, in der du dich befindest.

Diese Hilflosigkeit, nicht eingreifen zu können.

Obwohl ich nicht weiß, ob ich nicht irgentwann sagen würde, wenn sie nichts tut, sähe ich mich gezwungen, eine andere Person einzuweihen, damit es nicht zum Äußersten kommt.

Ich weiß nicht, womit du besser leben könntest, das sie sich umbringt und du treu zu ihr und ihren Bedingungen gestanden hast, oder das das Vertrauen zwischen Euch eventuell zerbricht, sie aber gezwungen wird ,einen Schritt zu tun und eventuell eine andere Lebensperspektive bekommt.

Wie gesagt, sehr schwere Situation.

Es grüßt dich Miriam

 
Hallo Alex,

es ist ja schon eine große Verantwortung, die du da trägst. Obwohl ich ihre Sicht ja gut nachvollziehen kann, wollte auch erst nirgends hin und es ist auch immer noch schwer. Und suizidgefährdet zu sein ist auch nicht unbedingt mit zu spaßen.

Kann ja natürlich nur von mir sprechen, was mir hilft, ist Leben um mich herum zu sehen. Gutes, freies und unbedrohliches Leben. Es gab doch bestimmt mal eine Zeit, in der sie glücklich war, oder? Auch wenn sie schon eeeeeewig her ist? Hat sie nicht Sehnsucht da wieder hinzukommen? Kannst du sie an diese Zeit erinnern?

Oder wie neidisch bin ich, wenn ich meinen Freund sehe, wie ausgeglichen und zufrieden er doch mit sich und der Welt ist. DA möchte ich auch hin. Ich möchte wieder richtig leben, obwohl ich weiß, dass es jetzt erstmal ne zeitlang Arbeit sein wird. Aber ich habe dieses kleine Kind in mir nicht vergessen. Kannst du sie an schönes erinnern? Dazu bewegen, sich gutes zu tun?

Naja, ich weiß, kann das manchmal selbst nicht und verstricke mich dann immer mehr und alles wird immer nur noch schlimmer. Aber nach jeder Nacht wird es wieder Tag.

Ich würde es für nicht sinnvoll halten, sie zu einer Therapie zu "schleppen" wenn sie nicht will. Obwohl ich ja deinen Wunsch, sie in sicheren Händen zu wissen sehr gut nachvollziehen kann. Bist du dir bewusst, welche Verantwortung du für sie übernimmst? Das kann ganz schön an den Nerven zehren, weißt ja sicher selber.

Hat sie denn überhaupt akzeptiert, dass sie ein Problem hat? Dass sie krank ist?

Hm, weiß gar nicht so genau, wie ich dir helfen kann..... Weiß nur, Druck würde nichts bringen. Und da die Wartezeiten sowieso so lang sind, wäre es glaub ich weniger sinnvoll jetzt einen Termin für in ein paar Monaten auszumachen.

Sorry, falls ich nur Mist schreibe. Ist aus meiner Sicht geschrieben. Und steh auch gerade noch am Anfang. Bei mir ist es wirklich die Sehnsucht, frei und glücklich zu werden mit den Zwängen, die ich hab und die Gewissheit, dass ich nicht alleine dastehe. Aber ob sie das überzeugen würde....

Kannst es ja mal versuchen. Ich wünsch dir und deiner Freundin viel Glück.

liebe Grüße

Hesi

 
Danke für eure Antworten und euren Wünschen...

@Seal:

Das mit den Johanneskraut-Pillen ist wie schon gesagt ebenfalls nicht einfach. "Ich fühl mich wie eine alte kranke Frau, die ihre Pillen braucht" kann man sich dann anhören. Genommen hat sie sie damals nur wegen mir, sie dazu wieder zu bewegen dürfte leider schwer werden, da ich wie gesagt den Eindruck habe als verschließe sie sich nun wieder.

Die Wirkung des Johanneskrautes ist stimmungsaufhellend bzw. kann stimmungsaufhellend wirken, bei schweren (teilweise auch bei mittelschweren Depressionen) ist wie Wirkung dieses Naturheilmittels leider zu gering. Ich kenne sie wie gesagt seit drei Jahren, seit ca. 4 Jahren (schwer einzuschätzen, da sie das Zeitgefühl in dieser Frage verloren hat) hat sie diese Depressionen.

Mit Medikamente würde es ihr sicherlich besser gehen, das sehe ich auch so. Über Anti-Depressiva besteht zu unrecht das Vorurteil, sie hätten viele oder starke Nebenwirkungen. In den Meisten Fällen sind sie Nebenwirkungsfrei. Aber wie gesagt, an richtige kommt man ohne Arztbesuch nicht heran, und dann könnte es Jahre dauern, bis sie ein Anti-Depressivum findet, was ihr auch hilft.

@Zitronenfrau:

Sie will sich nicht helfen lassen, das musst du akzeptieren.
Das lässt sich leichter, viel leichter sagen, die Realität sieht anders aus. Viele Depressive Menschen lieben in einem Zwiespalt...sie wollen sich helfen lassen, anderseit fehlt ihnen der Mut, die Kraft, oder einfach die Motivation (Fragwürdige Ziele). Sie wollte sich schon oft helfen lassen, aber vorher immer wieder zurück gewichen.

Solltest du dich einmal in eine solchen Situation befinden (...ich weiß ja nicht), wirst du vermutlich ebenso wie ich alles daran geben, diesen Menschen zu helfen, wenn er dir sehr sehr viel bedeutet.

@Miriam:

Ich habe schon daran gedacht andere damit zu konfrontieren. Einige wissen, das sie Depressionen hat (Menschen die mit mir und nicht mit ihr in Kontakt kommen), jedoch kennen sie nicht ihre Geschichte und können mir auch nicht helfen. Ich habe mir schon mehrmals gesagt, das ich es jemanden anvertrauen muss, der ebenfalls viel für sie empfindet.

Es hat lange gedauert ihr vertrauen zu gewinnen, dies möchte ich auch nicht verlieren. Wie in so vielen Fragen...befinde auch ich mich hier in einem großen Zwiespalt, egal was ich tue, ich werde zweifeln.

Sollte ich sie irgendwann verlieren, weiß ich das ich Schuldgefühle haben werde. Immerhin bin ich der einzige, der so richtig weiß was sie hat, wie es ihr geht,....

Ich habe mir fest vorgenommen, es jemanden zu sagen, wann das aber sein wird weiß ich nicht, außerdem wäre mir lieber, wenn sie dabei wäre...

Was ich da auch tue, ich werde mir nie sicher sein, ob ich das richtige tue.

Zwingen möchte ich sie zu nichts. Das würde alles nur verschlimmern.

@Hesi:

Kann ja natürlich nur von mir sprechen, was mir hilft, ist Leben um mich herum zu sehen. Gutes, freies und unbedrohliches Leben. Es gab doch bestimmt mal eine Zeit, in der sie glücklich war, oder? Auch wenn sie schon eeeeeewig her ist? Hat sie nicht Sehnsucht da wieder hinzukommen? Kannst du sie an diese Zeit erinnern?
Ich habe das Gefühl, das depremiert sie manchmal noch viel mehr. Es gab eine Zeit in der sie einmal glücklich war, sie daran zu erinnern, Gefühle wieder zu erwecken die damit in Verbindung stehen, ist glaube ich auch nicht gut.

Bei gewissen Dinge verfehlt dies auch nicht seine Wirkung.

So erinnert sie sich, sieht sich heute und früher. Aber wozu? Dann kommen, die anderen Gedanken, Erinnerungen, die unmittelbar mit ihrer glücklichen Zeit in Verbindung stehen. Wenn wir über dieses "früher" sprechen, merke ich das es ihr nicht gut tut. Sehnsucht da wieder hinzukommen, hat sie vielleicht. Sie sagt aber auch, sie hätte es nicht anders verdient und findet sich zugleich mit ihrem jetzigem Zustand ab.

Ich würde es für nicht sinnvoll halten, sie zu einer Therapie zu "schleppen" wenn sie nicht will. Obwohl ich ja deinen Wunsch, sie in sicheren Händen zu wissen sehr gut nachvollziehen kann. Bist du dir bewusst, welche Verantwortung du für sie übernimmst?
Wenn sie nicht will, bringt das auch nichts das weiß ich selbst. Daher meine Frage nach der Überzeugungsarbeit. Ich bin mir bewußt welche Verantwortung ich übernehme und ich bin bereit diese zu tragen. Ich habe es drei Jahre ausgehalten und ich werde es auch nochmal zehn Jahre aushalten.

_______________________________

Es ist ja nicht so, dass andere nicht die Möglichkeit hätten es zu sehen. Vor ihren Eltern ist sie einmal zusammen gebrochen, gesagt das sie ihr doch eine Waffe geben sollen, sie würde es sofort tun. Zwar hat sie ihre Mutter getröstet, aber nie richtig darüber nachgedacht, sie nie richtig beobachtet. Ich weiß das sich ihre Mutter sorgen macht, da sie sehr sensibel ist und in einem Kinderheim (als Erzieherin) arbeitet.

Auch dort ist sie einmal weinend zusammen gebrochen, sogar ein Psychologe war gleichzeitig im Raum (war soweit ich weiß eine Gruppenbesprechung). Sie erinnert sich nur noch an einen Satz, dessen wortlaut ungefährt so war "Wir scheinen hier eine Seele voller Traurigkeit zu haben". Anscheinend hat er es nicht güt nötig gehalten, mit ihr mal alleine zu reden.

Auch ihre Freundinen/Freunde (die nur wenig Zeit für sie haben, auch wegen den schlechten Arbeitszeiten) scheinen nichts zu merken. Am Sonntag war ich mit ihr spazieren, saßen am einem kleinen Hügel. Da wuchs auf einem kleinem Fleck etwas Klee, allmählich wurde es mit Sand zugeschüttet "beerdigt" wie sie sagte, zwei Äste genommen, ein Kreuz gebastelt, und .....beängstigend so aus dem nichts heraus. Auch ihre Freundinnen müßten doch eigentlich merken was los ist.

Ich danke euch für eure Antworten.

Das Meiste habe ich schon über die Jahre hinweg versucht, leider ohne Ergebniss.

 
hallo,

in erster linie musst du versuchen, ihr klar zu machen, dass eine depression eine schwere, ernstzunehmende krankheit ist, aber nicht im sinne von "geisteskrank" oder "bekloppt". eine depression ist aber kein unausweichlicher zustand, sondern sie ist in der regel gut behandelbar. genauso wie man eine lungenentzündung mit antibiotikum heilt, kann man auch depressionen heilen. und es gibt dabei nix, aber auch rein gar nix, weswegen man sich schämen müsste - millionen anderer menschen leiden an depressionen. mach ihr das klar: sie ist NICHT die einzige. sie hat eine ganz normale krankheit wie masern oder grippe. depressive erkennen nämlich meist nicht, dass sie an einer "ganz normalen krankheit" leiden, die behandelbar ist, sondern schieben sich alles selbst in die schuhe ("ich bin selbst schuld; ich habe es nicht anders verdient, ich bin es nicht wert"). depressive werten ihre krankheit oft als gerechte bestrafung. jedweder antrieb, etwas zu ändern, fehlt. "kluge" ratschläge á la "erinnere sie doch dran, wie glücklich sie früher mal war" oder hinweise, sich zusammenzureissen, machen dabei alles nur noch schlimmer. der depressive KANN NICHT anders. es ist nicht so, dass er nicht will. er KANN NICHT. das kapieren leider die wenigsten leute, weil sie das wesen der depression nicht verstehen... heraus kommen dann unqualifizierte bemerkungen wie "...solange sie sich nicht helfen lassen will" - sorry, da krieg ich echt´n hals, denn eine depression hat nix mit willensschwäche zu tun!

ich will dir nicht zu nahe treten, aber du bist kein arzt. masse dir also bitte mit dem angelesenen halbwissen kein urteil über die art und ausprägung der krankheit sowie über die richtige behandlung an. sie zu einer psychotherapie zu "nötigen", kann beispielsweise kontraproduktiv sein, zumal eine psychotherapie nicht zu jedem zeitpunkt indiziert ist. versuch ihr aber bitte zu erklären, dass sie auf jeden fall einen arzt aufsuchen muss. falls sie sich schämt, suche einen guten arzt für sie raus, der euch nicht kennt, vereinbare der termin für sie und geh mit ihr hin. sag ihr, dass sie sich keinesfalls vor dem arzt psychisch "entblättern" muss, sie muss überhaupt nix von sich erzählen wenn sie nicht will. sie hat also nix zu verlieren und wird zu nix gezwungen. falls sie das nicht will: schreib ihr wenigstens die nummer der telefonseelsorge auf und kleb sie neben ihr telefon. absolut anonym und oft der letzte rettungsanker vor´m suizid.

ohne hier jemand zu nahe treten zu wollen, denke ich ausserdem, dass du mit deinem anliegen hier echt im falschen forum bist. es geht hier nicht um "ein bisschen liebeskummer" oder um "mies drauf sein", sondern im prinzip um leben und tod. ich hab zwei freunde durch suizid verloren, und ich litt selbst an einer schweren depression, drum bin ich da so rigoros in meiner meinung: hol dir professionellen rat! wende dich also bitte umgehend an leute, die was davon verstehen, an profis. es gibt auch einschlägige seiten im web (foren etc., vgl. z.b. netdoktor.de etc), die dich viel besser unterstützen können als wir hier.

ansonsten sei weiterhin mit ihr geduldig, sei einfach für sie da,hör ihr zu, zeig ihr, wie wichtig sie dir ist, mach vielleicht nen spaziergang mit ihr (kleinere aktivitäten, achte jedoch unbedingt drauf, sie nicht zu überfordern) - und pass auf, dass du dich nicht selbst überforderst, davon hat sie nämlich auch nix. das thema suizid sollte übrigens kein tabuthema zwischen euch sein, du solltest es denke ich offen ansprechen.

achja, zu johanniskraut noch ein wort: wirkt bei leichten bis mittelschweren depressionen, dauert aber ca. 2-3 wochen, bis es wirkt, ausserdem sollte man´s dann einige monate lang nehmen. das weisst du ja schon. es muss aber in erster linie ausreichend hoch dosiert werden. ausserdem ist wichtig, dass es sich um standardisierte extrakte handelt (markennamen z.b. felis, aristo, jarsin).

best wishes

 
heraus kommen dann unqualifizierte bemerkungen wie "...solange sie sich nicht helfen lassen will" - sorry, da krieg ich echt´n hals, denn eine depression hat nix mit willensschwäche zu tun!
Wie du richtig festgestellt hast, ist Depression eine Krankheit wie jede Andere. Man kann sie therapieren und mehr oder weniger heilen. Beim Heilungs- oder Genesungsprozess spielt jedoch immer die Mitwirkung, also letztendlich der Wille, des Patienten eine Rolle.

Ein Verwandter von mir leidet seit ungefähr 15 Jahren an manischen Depressionen. Er lässt sich therapieren, psychologisch beraten, stationär einweisen, Medikamente verordnen usw. Und er schleppt sich Tag für Tag durchs Leben. Gut geht's ihm damit nicht, aber er lässt es halt über sich ergehen: das Leben und die Behandlungen.

Das muss ja bei deiner Freundin nicht auch so laufen. Die Menschen sind genauso verschieden wie die Krankheitsabläufe. Vielleicht lässt sich sie sich von dir zum Arzt, vielleicht ihrem Hausarzt, bringen, wenn du Nägel mit Köpfen machst und sagst: "Dann und dann ist der Termin, ich hole dich ab, keine Widerrede." Und vielleicht kannst du nachher auch mal mit ihm reden und deine Beobachtungen kundtun.

 
@JudyHenske:

danke für deine Antwort, wenn auch recht impulsiv geschrieben, aber es richtete sich ja nicht alles an mich... Diese Dinge die du geschrieben hast waren mir auch schon vorher bekannt, genauso wie die Seiten die du hier gelinkt hast, ich kann dir auch noch dutzende mehr geben die ich in meinen Favorits habe (oder bei Bedarf auch sonst jemand, der sie gerne hätte).

Ich war schon in den verschiedensten Foren, auf den verschiedensten Seiten, das es sich hier nicht um ein 08/15 Problem in einem unterforum von lieberkummer.ch geht, ist mir ebenso bewußt.

Und das du mir nicht zu nahe treten möchtest ist auch recht schön, über ein Messanger-Programm hat sie unter anderem Kontakt zu einer Person die in einer Psychatrie arbeitet. Er ist mit mir der gleichen Meinung, über die Art und die Schwere ihrer Depression. Ansonsten hast du von Dinge geschrieben (bezüglich mit) welche ich niemals gesagt bzw. niemals tun würde. Ich gehe davon aus, dass du nicht alles vollständig gelesen hast, weil eine Nummer irgendwo hin kleben, kann ich auch schlecht.

Ich weiß was in einer Therapie (gibt da ebenfalls viele verschiedene Arten) sie auch nicht sagen muß, wenn sie nicht möchte. Ich hatte schon einige Gespräche mit Personen die eine Therapie gemacht haben, weiß also da aus verschiedenen Quellen was da so geschieht.

Ihr habe ich das natürlich seit schon einigen Jahren versucht klar zu machen, das sie keine Angst haben braucht, nichts sagen muß, wenn sie nicht will und solche Dinge. Ich wiederhole mich hier: Ich kenne sie seit drei Jahren, ich weiß wie ich mit ihr umgehen kann/muß. Sie hat mir schon mehrmals gesagt, das sie ohne mich schon längst tot wäre...

 
Original von MK9-SkyNET@JudyHenske:

danke für deine Antwort, wenn auch recht impulsiv geschrieben, aber es richtete sich ja nicht alles an mich... Diese Dinge die du geschrieben hast waren mir auch schon vorher bekannt, genauso wie die Seiten die du hier gelinkt hast, ich kann dir auch noch dutzende mehr geben die ich in meinen Favorits habe (oder bei Bedarf auch sonst jemand, der sie gerne hätte).

Ich war schon in den verschiedensten Foren, auf den verschiedensten Seiten, das es sich hier nicht um ein 08/15 Problem in einem unterforum von lieberkummer.ch geht, ist mir ebenso bewußt.

Und das du mir nicht zu nahe treten möchtest ist auch recht schön, über ein Messanger-Programm hat sie unter anderem Kontakt zu einer Person die in einer Psychatrie arbeitet. Er ist mit mir der gleichen Meinung, über die Art und die Schwere ihrer Depression. Ansonsten hast du von Dinge geschrieben (bezüglich mit) welche ich niemals gesagt bzw. niemals tun würde. Ich gehe davon aus, dass du nicht alles vollständig gelesen hast, weil eine Nummer irgendwo hin kleben, kann ich auch schlecht.

Ich weiß was in einer Therapie (gibt da ebenfalls viele verschiedene Arten) sie auch nicht sagen muß, wenn sie nicht möchte. Ich hatte schon einige Gespräche mit Personen die eine Therapie gemacht haben, weiß also da aus verschiedenen Quellen was da so geschieht.

Ihr habe ich das natürlich seit schon einigen Jahren versucht klar zu machen, das sie keine Angst haben braucht, nichts sagen muß, wenn sie nicht will und solche Dinge. Ich wiederhole mich hier: Ich kenne sie seit drei Jahren, ich weiß wie ich mit ihr umgehen kann/muß. Sie hat mir schon mehrmals gesagt, das sie ohne mich schon längst tot wäre...
mir scheint, ich bin dir doch mächtig auf den schlips getreten, was? ;)

sorry, lag aber gar nicht in meiner absicht. dazu ist mir nämlich das thema zu ernst.

impulsiv? mag durchaus sein. ist das so schlimm?

in erster linie schreibe ich nämlich aus der praktischen sicht einer betroffenen. mein posting bezog sich auf den kompletten thread, den ich entgegen deiner unterstellung vollständig gelesen habe. welche dinge hab ich übrigens geschrieben, die du niemals tun würdest? ich raff´s net, was du meinst...

die links waren - wie unschwer erkennbar - für seal gedacht. mir war völlig klar, dass DU sie schon alle kennst... :) )

Diese Dinge die du geschrieben hast waren mir auch schon vorher bekannt, genauso wie die Seiten die du hier gelinkt hast... (...)

weiß also da aus verschiedenen Quellen was da so geschieht... (...)

Ich kenne sie seit drei Jahren, ich weiß wie ich mit ihr umgehen kann/muß.
prima, klingt fast allwissend. zumindest theoretisch... :rolleyes:

wenn du schon alles weisst, dann frage ich mich allerdings, weshalb du überhaupt fragst und weshalb du gerade hier deine fragen stellst (und dann die antworten nicht "hören" magst) - anstatt wie mehrfach empfohlen einen profi zu rate zu ziehen.

aber okay, du wolltest wissen, was du tun kannst. was erwartest du? ein wunder? ein patentrezept? deine möglichkeiten sind nun mal leider begrenzt. wie sie aussehen, kannst du jedem ratgeber für angehörige von depressiven menschen entnehmen, die du sicherlich alle intensiv gelesen hast. steht wenig anderes drin als das, was ich versucht habe, in kurzform rüber zu bringen. ich an deiner stelle würde jedenfalls mit der alleinigen verantwortung ohne unterstützung durch einen profi nicht leben wollen. das liegt vielleicht daran, dass ich das gottverdammt beschissene gefühl kenne, am grab eines freundes zu stehen, der noch leben würde, wenn...

weil eine Nummer irgendwo hin kleben, kann ich auch schlecht.
offenbar habe ich mich missverständlich ausgedrückt (oder du hast mein posting nicht richtig gelesen ;) ). habe ich irgendwo gesagt, du sollst nur eine nummer irgendwo hin kleben und sonst nix tun? *koppschüttel*

der gedanke, der hinter diesem tipp steckt ist der, dass sie sich im notfall vielleicht völlig anonym jemandem anvertraut (z.b. der telefonseelsorge), anstatt aus dem fenster zu springen. es gibt krisensituationen, in denen dies ein ausweg sein kann, der möglicherweise ein leben rettet. denn du stehst nicht immer zur verfügung, wie du selbst sagst...

 
Wie du richtig festgestellt hast, ist Depression eine Krankheit wie jede Andere. Man kann sie therapieren und mehr oder weniger heilen. Beim Heilungs- oder Genesungsprozess spielt jedoch immer die Mitwirkung, also letztendlich der Wille, des Patienten eine Rolle.

Ein Verwandter von mir leidet seit ungefähr 15 Jahren an manischen Depressionen. Er lässt sich therapieren, psychologisch beraten, stationär einweisen, Medikamente verordnen usw. Und er schleppt sich Tag für Tag durchs Leben. Gut geht's ihm damit nicht, aber er lässt es halt über sich ergehen: das Leben und die Behandlungen.
sorry, auch dir wollte ich nicht auf den schlips treten.

dein erstes posting las sich für mich jedoch so, wie die meisten leute auf depressionen reagieren: "tja, wenn sie nicht will..." (sie will sich nicht helfen lassen, sie will sich nicht mit ihren problemen befassen... haste ziemlich wörtlich so geschrieben!) - doch mit solchen halbseidenen antworten werden imho nur vorurteile bezüglich depressionen genährt, daher hatte ich das bedürfnis klar zu stellen, dass es hier NICHT um eine willensschwäche des patienten geht. nicht mehr, aber auch nicht weniger!

natürlich hast du recht, dass es ohne mitwirkung des patienten nicht geht. das heisst aber noch lange nicht, dass angehörige NICHTS tun können...

deinen vergleich mit einem manisch-depressiven verwandten finde ich an dieser stelle übrigens eher deplaziert, da nichts als entmutigend. natürlich gibt es depressive, die NIE geheilt werden. doch erstens gibt es zahlreiche verschiedene ausprägungen und formen von depressionen, und zweitens mehr als beachtliche behandlungserfolge bis hin zur kompletten genesung. dass dein verwandter da leider nicht drunter fällt, ist bedauerlich, muss bei MK9-SkyNET´s freundin aber nicht genauso sein. zumal es eher fraglich ist, dass das mädel manisch-depressiv ist, denn von himmelhoch-jauchzend war bislang nicht die rede, aber ich denke, wir sind hier alle nicht kompetent genug, eine ferndiagnose zu wagen - daher ja auch meine empfehlung, auf jeden fall einen profi einzuschalten, sei´s mit ihr oder ohne sie. das ist nun mal meine persönliche meinung - auch wenn sie von der deinen abweicht... ;)

 
Hallo JudyHenske,

ich habe dir auch noch eine pm geschrieben, da unsere doch offentsichtlichen Differenzen, die wohl nur aus missverständnissen herführen, nicht unbedingt hier her gehört.

Depressionen hat es in ihrer Familie schon gegeben. Sie fand ihren Großvater, der sich aus Depression (soweit ich das weiß) das Leben genommen hat.

Eine genetische Veranlagung könnte leider also auch gegeben sein (ich unterstelle nichts- sind nur Gedankengänge). Die übrigen Lebenssituation die, wie sie sagt, Auslöser waren für ihre Lage, folgten in kurzen Zeitabschnitt auf den Tod ihres Großvaters.

Aber wie ihr richtig sagt, ist niemand hier ein Fachmann.

 
Ich fand dein Posting nicht aggressiv. Wir sprechen nur unterschiedliche Sprachen. Deshalb werde ich mich auch aus diesem Thread zurückziehen, immerhin ist MK9 bei dir in den besten Händen.

Zum Abschluss nur zwei klitzekleine Bemerkungen.

Der "Vergleich" mit meinem Verwandten war kein solcher, sondern nur eine Erläuterung zum Thema Genesungswille.

Original von JudyHenskedoch erstens gibt es zahlreiche verschiedene ausprägungen und formen von depressionen, [...] muss bei MK9-SkyNET´s freundin aber nicht genauso sein
Ist mir nicht bewusst, dass ich etwas Anderes behauptet hätte.

Original von ZitronenfrauDas muss ja bei deiner Freundin nicht auch so laufen. Die Menschen sind genauso verschieden wie die Krankheitsabläufe.
Wie gesagt: Verständigungsprobleme...

 
Original von Zitronenfrau...immerhin ist MK9 bei dir in den besten Händen.
das fasse ich jetzt mal als freundliche ironie auf und grinse mir trotz ernstem thema einen dabei ab. was mir wichtig war zu sagen, habe ich bereits geschrieben. alle weiteren kommentare verkneife ich mir... :) )

schönen abend allerseits :]