Der andere Liebeskummer

vad_heter_du

Neuer Benutzer
11. Juli 2004
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Hallo.

Meine Geschichte ist etwas ungewöhnlich, und manch einer wird vielleicht sagen: "Das ist doch kein Liebeskummer." Ist es aber. Ich bin in ein Mädchen verliebt - so weit, so gut. Aber mein Problem ist nicht, dass sie in mich nicht verliebt ist und sich keine Beziehung mit mir vorstellen kann. Mein Problem ist nicht, dass sie seit kurzem einen Freund hat und dass ich alles hautnah mitbekomme, weil sie im selben Haus wohnt wie ich. Mein Problem ist auch nicht, dass sie in ein paar Wochen für ein Jahr nach Spanien geht und ich sie so schnell nicht wiedersehen werde. Wohlgemerkt, das ist tatsächlich alles der Fall, aber es ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass sie nicht mit mir befreundet sein will. Doch der Reihe nach.

Wir haben uns vor einem Jahr kennen gelernt, als ich in besagtes Haus eingezogen bin. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden, haben uns immer nett unterhalten, wenn wir uns über den Weg gelaufen sind, und haben auch ein paar Mal etwas zusammen gemacht. Ich fand es immer sehr schön mit ihr, und allmählich wurde mir klar, dass sie genau meine Traumfrau ist. Leider hatte sie wenig Zeit, weil sie viel für eine wichtige Prüfung lernen musste, und ich hätte gerne mehr Zeit mit ihr verbracht, als möglich war. Das hat sie sicher gemerkt und damit auch schon geahnt, dass ich mich in sie verliebt habe, auch wenn ich es ihr da noch nicht gesagt hatte. Nach ihrer Prüfung war sie vier Wochen weg, und ich konnte es natürlich kaum erwarten, danach endlich mehr mit ihr unternehmen zu können. Ich hatte keine konkrete Vorstellung, wie es weitergehen sollte, ob ich eine Beziehung mit ihr wollte oder nicht. Ich wollte einfach schauen, wie es sich entwickelt. Mein Wunsch war erstmal nur, in ihrer Nähe sein und mit ihr reden zu können. Allerdings war sie auf einmal anders, zurückhaltender mir gegenüber, und obwohl ich sie immer wieder gefragt habe, haben wir uns in den folgenden zwei Monaten nur zweimal getroffen und dann auch nur recht kurz. Sonst hatte sie immer etwas anderes zu tun und kam auch nicht mehr von selbst auf mich zu. Das war für mich ziemlich hart, und obwohl es eigentlich in dem Moment schon aussichtslos war, habe ich beschlossen, ihr meine Gefühle deutlich zu machen. Weil sie auf die üblichen Andeutungen nicht reagiert hat und ich die Sache endlich klären wollte, habe ich ihr dann am Tag vor den Weihnachtsferien einen Brief geschrieben (eigentlich wollte ich es ihr sagen, hatte es aber zu lange vor mir hergeschoben), in dem stand, dass ich sie sehr gerne mag und ob sie denn vielleicht doch noch mal etwas Zeit für mich hat oder ob ich die Hoffnung aufgeben soll. Nach den Ferien hat sie mir dann gesagt, dass sie es zwar immer nett mit mir fand, aber nicht mehr im Sinn hat und dass sie leider immer so viel zu tun hat und ihre Zeit dann doch lieber mit anderen verbringt. Auch auf meinen Hinweis, dass es mir gar nicht um eine Beziehung geht, sondern dass ich mich einfach nur ab und zu mit ihr treffen will, hat sie nichts anderes gesagt. Wahrscheinlich hat sie es mir einfach nicht geglaubt. Naja, da das ja dann der ultimative Korb für Beziehung, Freundschaft und alles dazwischen war, habe ich meine Bemühungen eingestellt, und wir haben uns dann die nächsten Monate kaum noch gesehen und nicht mehr darüber gesprochen. Mir ging es die erste Zeit nach diesem Gespräch und auch später immer wieder richtig schlecht. Ich habe so viele Tränen vergossen wie noch für kein anderes Mädchen. Da sie ja wie gesagt bei mir im Haus wohnt, war es unmöglich, sie zu vergessen. Und ich konnte es einfach nicht einsehen. Am Anfang hatten wir uns so gut verstanden, und ich war mir sicher gewesen, dass sie mich mag. Warum sollte das alles nicht mehr so sein? Gleichzeitig fing sie dann auch an, sich zunehmend mit ihrem jetzigem Freund zu treffen. Für ihn hatte sie offenbar Zeit.

Im Mai kam es dann durch mehrere Zufälle dazu, dass wir doch noch einmal über die ganze Sache geredet haben, und es zeigte sich, dass die Zeit für mich gearbeitet hatte. Ich habe ihr praktisch das Gleiche noch einmal gesagt wie vorher, aber nun hat sie mir geglaubt. Sie meinte, sie hatte Angst gehabt, mir falsche Hoffnungen zu machen, und sich deshalb zurückgezogen. Aber wenn ich mir keine Hoffnungen mehr machen würde, sei das ja kein Problem, und dann könnten wir uns auch gerne wieder treffen. Nach einiger Zeit haben wir dann tatsächlich noch einmal einen Abend zusammen verbracht, und es war wunderschön, als wäre nie etwas gewesen. Ich habe natürlich gehofft, dass das Eis nun gebrochen war, aber dummerweise war sie nun inzwischen mit dem Typen zusammen (ich weiß nicht, ob sie wirklich zusammen sind, aber sie treffen sich jeden Tag, küssen sich usw.). Das an sich fand ich nicht einmal so schlimm, aber sie hatte dann natürlich wieder keine Zeit für mich. Jetzt kommt noch der Punkt, dass sie bald nach Spanien geht, und deshalb natürlich noch so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen will. Sie scheint sehr verliebt in ihn zu sein. Mein Plan, in den letzten Wochen die Freundschaft doch noch zu retten, die wir eigentlich längst haben könnten, ist damit auch gestorben. Ich habe seit unserem Treffen, das inzwischen vier Wochen her ist, nichts mehr von ihr gehört, und ich bin es auch Leid, ihr hinterherzulaufen. Im Moment gehe ich ihr bewusst aus dem Weg und will sie nicht mehr sehen. Das würde mich nur wieder fertig machen. Allerdings ist die Sache für mich auch noch nicht abgeschlossen. Ich bin immer noch überzeugt, dass wir Freunde werden können, und ich will mich nicht geschlagen geben. Sie bedeutet mir so viel, und sie müsste so wenig tun, um mich glücklich zu machen. Ich denke, ich lasse sie jetzt in Ruhe, so lange sie noch da ist, und gebe ihr zum Abschied einen Brief mit ein paar Sachen, die ich ihr gerne noch sagen würde. Wenn sie ein bisschen Abstand hat (sie wird ja ihren Freund auch lange nicht sehen, wenn die Sache damit nicht ohnehin vorbei ist), kann sie vielleicht endlich verstehen, was ich eigentlich will und warum es mir so wichtig ist. In dieser Geschichte lief alles gegen mich, aber ich will es zu einem guten Ende bringen.

Danke fürs Lesen. Ich bin gespannt auf Kommentare.

Gruß vad_heter_du

 
Hola Du!!

Also , die Art wie Du schreibst kommt mir sehr bekannt vor.

Es gibt (gab) da einen Menschen, der wollte auch "nur" eine Freundschaft zu mir aufbauen...mei Ex, mit dem ich lächerliche 6 Wochen zusammen war.

Nur, tut mir sehr Leid, ich kaufe euch die Sache mit der Freundschaft einfach nicht ab!!!!

Er hat sehr ähnlich agumentiert wie Du. Ich wäre ein so wichtiger Mensch für ihn, und er ist so froh, wenn er in meiner Nähe sein kann..(mehr will er ja auch gar nicht... und und und....

Nur die Sache ist, dass er bis heute noch in mich verliebt ist, seit eineinhalb, bald zwei Jahren. Da ich nie etwas gegen ihn hatte, hatte ich mich auch mit ihm unterhalten, wenn man sich über den Weg gelaufen ist.

Doch hatte ich mit ihm zu Anfang meiner jetztigen Beziehung ( also vor ca. 20 Monaten) eine Affäre, die ich meinem jetzigen Freund gestanden habe, weshalb jegliche Beziehung zwischen dem Ex und mir sowieso gegessen ist!

Nun zurück zu Dir! Du sagtest zun Anfang, sie ist ( war) Deine Traumfrau. Und jetzt, da sie einen anderen Freund hat, soll sie Deine Freundin werden? Wo Du doch wegen ihr schon sämtliche Tränen vergossen hast und Bauschweh hast??

Tut mir Leid, aber das sind beim besten Willen keine Gefühle, die man bei einer Freundschaft aufbringen sollte! Du bist schlicht und einfach noch in sie verliebt, denke ich, und das spürt sie!! Und da sie für Dich aber nicht mehr empfindet, blockt sie den Kontakt zu Dir intervallweise ab, um Dir eben keine Hoffnungen zu machen .

Ich glaube Dir, dass Du es ernst meinst, wenn Du sagst, Du willst nur Freundschaft. Aber ich denke auch, das ganz tief in Dir drinnen Dein Herz noch für sie schlägt, was Du vor ihr wahrscheinlich nicht ganz verbergen kannst,

Sicherlich sind ihr Deine Gefühle auch wegen ihrem Freund unangenehm.

Und eine Freundschaft kann man, genauso wie Liebe, nicht erzwingen.

Ich finde, Du solltest sie in Ruhe lassen und wenn sie dann mal Interesse hat, etwas mit Dir zu machen, wird sie sich schon melden.

Und wenn sie jetzt für ein Jahr wegfärt, dann bleibt Dir ja sowieso nichts anderes übrig, als den Kontakt weitesgehend auf Eis zu legen.

Man weiß ja auch nicht, was sich bei Dir ergibt. Stell Dir vor, Du wirst in diesem Jahr ein Mädchen kennenlernen, in das Du Dich richtig verliebst und total glücklich bist...mal ehrlich, wäre Dir die " Freundschaft" zu Deiner Nachbarin immer noch so wichtig?

Versuche nicht auf Kontakt mit ihr zu bauen... sonst wirst Du nur enttäuscht. Und wenn sie keine intensive oder auch nur sporadische Freundschaft zu Dir aufbauen möchte, dann solltest Du das akzeptieren!!

LG,

rosagetupft

 
Hi,

auf mich wirkt es ein wenig so, als ob Du Dir über eine Freundschaft mehr aufbauen möchtest.

Sie bedeutet mir so viel, und sie müsste so wenig tun, um mich glücklich zu machen.
Du möchtest nur eine Freundschaft? das nehme ich Dir wirklich nicht ab.

Ihr Verhalten finde ich korrekt, da sie mit offenen Karten spielt.

wenn ich Du wäre, würde ich sie abhaken, und zwar ohne Hintertürchen, das Du Dir offen hälst, zumal sie jetzt auch in einer Beziehung ist.

(ich weiss, daß das schwierig ist, da sie im gleichen Haus wohnst, aber ich denke, es ist das beste).

Liebe Grüsse

Verlassen?

 
Hallo.

Interessante Antworten. Ich glaube schon, dass das vielleicht schwer zu verstehen und sicher untypisch ist, aber solche Reaktionen hätte ich nicht erwartet. Ihr könnt so eine Geschichte doch nicht einfach mit "das glaube ich dir nicht" abfertigen.

rosagetupft, ich finde, der Vergleich mit deinem Ex passt nicht so ganz. Wenn ihr mal zusammen wart bzw. eine Affäre hattet, ist die Situation sicher anders, und dann ist es wirklich etwas unglaubwürdig zu sagen, dass man nichts anderes als Freundschaft wollte. Außerdem gehören zu so einer Affäre ja auch immer zwei (ach ja, du hattest nichts gegen ihn). Ich will keine Affäre mit ihr, schon gar nicht jetzt, wo sie einen Freund hat. Das käme für mich nicht in Frage, selbst wenn sie es wollte.

"Und jetzt, da sie einen anderen Freund hat, soll sie Deine Freundin werden?"

Nein, das sollte sie vorher auch schon. Das hat mit ihrem Freund gar nichts zu tun. Ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich eine Beziehung wollte, ich wollte herausfinden, was das richtige Verhältnis für uns ist, aber als sie mir gesagt hat, dass sie nicht in mich verliebt ist, war die Sache ohnehin klar. Natürlich fand ich es schade, dass sie nicht dieselben Gefühle hat wie ich, aber das ist doch kein Grund, den Kontakt ganz abzubrechen. Sie kann mir doch in einer Freundschaft genauso viel Wert sein wie in einer Beziehung, wenn sie einfach ein Mensch ist, mit dem ich gerne zusammen bin.

"Tut mir Leid, aber das sind beim besten Willen keine Gefühle, die man bei einer Freundschaft aufbringen sollte!"

Nein, die Tränen habe ich ja vergossen, weil keine Freundschaft entstanden ist. Sie hat mir das Gefühl gegeben, dass sie mich gar nicht mag und nichts mit mir zu tun haben will. Das war es, was mich fertig gemacht hat. Ich wollte wenigstens ein bisschen von mir zurückbekommen. Und ja, natürlich bin ich noch in sie verliebt, und das weiß sie sicher auch. Ich habe ihr gesagt, dass ich mir keine Hoffnungen mehr mache, weil ihr Korb deutlich genug war. Und ich würde ihr gerne noch sagen, dass ich im Moment tatsächlich gar keine Beziehung will, nicht mit ihr oder sonst jemandem. Ich habe so viel Zeit mit Liebeskummer verbracht, ich will mir erstmal wieder zeigen, dass ich auch als Single glücklich sein kann. Aber das kann ich nicht, solange diese unselige Geschichte keinen Abschluss gefunden hat.

"Und wenn sie jetzt für ein Jahr wegfärt, dann bleibt Dir ja sowieso nichts anderes übrig, als den Kontakt weitesgehend auf Eis zu legen."

Das ist ja genau der Punkt. Wenn ich jetzt nichts mehr unternehme, verabschiedet sie sich vielleicht noch von mir, und dann höre ich nie wieder etwas von ihr und habe keine Chance mehr, noch etwas zu ändern.

"mal ehrlich, wäre Dir die " Freundschaft" zu Deiner Nachbarin immer noch so wichtig?"

Natürlich, das eine schließt doch das andere überhaupt nicht aus. Dann müssten ja alle Freundschaften unwichtig werden.

"Ihr Verhalten finde ich korrekt, da sie mit offenen Karten spielt."

Ich habe ihr immer offen und ehrlich gesagt, was ich für Gefühle habe und was ich von ihr möchte. Sie dagegen hat mir nie wirklich gesagt, was sie über mich denkt, und immer nach Ausreden gesucht. Ich mache ich keinen Vorwurf deswegen, die Situation war für sie auch schwierig. Aber ich möchte einfach gerne die Verhältnisse klären. Ich denke, dass einfach alles ganz unglücklich gelaufen ist und wir zu wenig darüber geredet haben. Keiner weiß wirklich, was der andere denkt. Und im Moment interessiert sie das auch gar nicht, weil sie nur ihren Freund im Kopf hat, was ja auch völlig in Ordnung ist. Nur mir läuft eben die Zeit davon.

Gruß vad_heter_du

 
Hi!

Ja, da scheint ihr Männer ja wirklich anders zu ticken... ich glaube, ich würde mir nur was vormachen, wenn ich mit jemandem eine Freundschaft aufbauen würde, für den ich aber eigentlich mehr empfinde.

Was ich an der Sache aber einfach so unbegreiflich finde, ist, dass Du mehr oder weniger die ganze Zeit von Freundschaft retten/ aufbauen sprichst, bevor sie wegfährt.

Was glaubst Du, wie sie euer Verhälnis beschreiben würde??

Würde sie auch das Wort Freundschaft verwenden??

Oder würde sie Dich nur als Bekannten bezeichnen? Meinst Du, sie hat, unabhängig von euren "Problemen" überhaut ernstes Interesse an einem engeren Verhältnis zu Dir??

Findest Du es nicht seltsam, dass Du da so viel energie reinsteckst, aber viel weniger von ihr zurückkommt? Meinst Du nicht, dass das ein Zeichen dafür ist, dass sie mehr Interesse gar nicht hat??

Ich käme mir halt blöd dabei vor für etwas zu "kämpfen", was von ihr gar nie als solches thematisiert worden ist, eben eine Freundschaft.

Wie kannst Du um eine Freundschaft kämpfen, wenn gar keine vorhanden ist bzw. wie willst Du sie innerhalb eines Monats aufbauen??

Wie gesagt, ich denke, sie spürt, dass Du mehr für sie empfindett und das lässt sie auf Abstand gehen.

Wenn es Dir wirklich nur um Freundschaft geht, dann würdest Du für diese Freundschaft genauso kämpfen und leiden, auch wenn sie ein mann wäre??

Tut mir Leid für diese albernen Fragen. Ich möchte Dir nur sagen, dass ich halt glaube ( und Du schreibst es ja auch), dass Du mehr für sie empfindest als nur Freundschaft. Das mag für Dich zwar o.K. sein und Du kannst damit vielleicht auch umgehen, aber ich bin mir sicher, sie kann es nicht und vondaher wird sich, glaube ich, da auch keine echte Freundschaft draus entwickeln können.

Hhhm, ist halt meine Vermutung, bin aber gespannt, was andere dazu denken. Vielleicht sehe ich das auch ganz falsch??

Meine These: Frauen können keine Freundschaft zu jemandem aufbauen, für den sie nichts mehr als "freundliche" Gefühle aufbringen, wenn jener (noch) in sie verliebt ist.

Glaub mir, da sie sich Deiner Gefühle bewusst ist, würde sie in dieser "Freundschaft", wenn sie denn zustände käme, jegliche Nettigkeit von Deiner Seite als Annäherungsversuch deuten, so wärs zumindest bei mir.

Und das mit der Affäre, klar, der Punkt ist anders als bei Dir, nur sagt er halt auch, dass er nur Freundschaft möchte und ich ihm als Mensch wichtig bin. Dass bei dem Ausrutscher damals auf beiden Seiten mehr Gefühle waren als Freundschaft ist klar, nur habe ich diese Gefühle für ihn seit längerem nicht mehr und ich kann aber zu 100% sagen, dass er noch Gefühle im Untergrund für mich hegt, aber ständig von Freundschaft redet.

Das ist halt, was ich meine... ich merke, da sind mehr Gefühle bei ihm, deswegen wird mir der Kontakt zu ihm unangenehm, eben WEIL ich ihm so "seltsam" wichtig bin. Das ist bei einer "normalen" Freundschaft einfach nicht so, oder würdest Du, wie oben schon erwähnt, für einen männlichen "Fast-Freund" genauso viele Tränen vergeißen?? Bei anderen männlichen Personen, zu denen ich näheren Kontakt habe, merke ich, dass da keine Gefühle sind, die über freundschaftliche hinausgehen, vondaher habe ich da auch keine Bedenken...

Verstehst Du denn wenigstens, was ich meine??

LG,

rosagetupft

 
Hi!!!

Also ich hatte mal einen Klassenkameraden! Am Anfang wusste keiner so richtig, was das für ein schräger Vogel ist und wie man ihn einstufen sollte. Er saß nach einigen Stunden dann neben mir. Zu Beginn des Schuljahres habe ich ihm sehr viel Verständnis entgegengebracht und wir kamen irgendwie klar. Im Laufe der Zeit habe ich bemerkt, dass der Typ wirklich schräg ist. Oh ja, er war nett, Oh ja... er war friedlich... aber er hatte auch seine nervigen Seiten an sich. Ich konnte seine Art bald nicht mehr dulden und mein Verständnis ging verloren. Ich wollte sehr wohl, dass wir einen Konsens finden und etwas ruhiger miteinander umgehen. Hat nicht geklappt.

Wir waren grundverschiedene Menschen. Ich habe das bemerkt, er nicht.

=> ein Miteinander basiert auf Gegenseitigkeit. Eine Freundschaft auch.

Sooo... jetzt stand ich vor einem Problem... wie macht man einem Sitznachbarn klar, dass es langsam Zeit ist, sich woanders hinzusetzen? Ohne ihn zu kränken?

Ich bin mir nicht so sicher, ob meine Meinung hier überhaupt reinpasst, aber ich denke, sie ist nicht begeistert für eine Freundschaft- tut mir leid, wenn das so hart klingt, ... vielleicht seid ihr in ihren Augen auch grundverschieden, sodass es sich für sie nicht lohnt dafür zu kämpfen...

Gruss

Lionheart

 
manchmal gibt es gefuehle da reicht es wenn jemand in deiner naehe ist um glueck zu empfinden.

diese gefuehle sind aber nicht immer nur freundschaft, man kann sich das einreden um mit dingen die in dem leben des anderen passieren besser oder ueberhaupt klarzukommen.

denke mal sie glaubt dir nicht das dir nur umgang wichtig ist und wenn du ganz ganz tief in dich reinhoerst siehst du bestimmt das da etwas mehr ist als nur der wunsch nach freundschaft.

und glaube mir wenn das so ist wirst du dir irgentwann sehr doll wehtun.

such dir jemanden der deine freundschaft oder welche gefuehle auch immer zu schaetzen weiss das macht viel viel mehr spass :)

gruesse

Tim

 
Hallo.

rosagetupft, natürlich verstehe ich, was du meinst und dass das schwer zu verstehen ist. Hier sind die Antworten auf deine überhaupt nicht albernen Fragen, die ich mir auch schon alle selbst gestellt habe.

Ich glaube nicht, dass sie mich als Freund bezeichnen würde, genausowenig wie sie im Moment für mich eine Freundin ist. Wir haben uns vor vier Wochen zum letzten Mal gesehen, obwohl wir zehn Schritte auseinanderwohnen. Das ist nicht das, was ich mir unter einer Freundschaft vorstelle. Aber wie gesagt, was sie wirklich über mich denkt, weiß ich nicht. Am Anfang, als sie noch nicht wusste, dass ich in sie verliebt bin (bzw. ich es noch gar nicht war), war das anders. Da waren wir schon Freunde, denke ich. Wir konnten uns stundenlang unterhalten, sie hat sich immer sehr dafür interessiert, was ich so mache, wir hatten vor, mal zusammen Musik zu machen, wenn sie mehr Zeit hat, und sie hat mir auch mal gesagt, dass ich schöne Augen habe. Wir haben uns einfach gut verstanden, und ich glaube (und das hat sie auch später noch selbst gesagt), dass sie die Zeit mit mir auch schön fand. Und als wir uns vor vier Wochen endlich wieder getroffen haben, war es genauso wie damals. Es war nichts davon zu spüren, dass wir uns ein Dreivierteljahr kaum gesehen und nur noch über unser schwieriges Verhältnis gesprochen hatten. Ich habe diesen Abend einfach genossen und war so froh, dass wir wieder da weitermachen konnten, wo wir damals aufgehört hatten. Darauf hatte ich so lange gewartet. Es war mir ganz egal, dass sie die vorherige Nacht mit ihrem Freund zusammen gewesen war, was ich zufällig mitbekommen hatte. Ich hatte nur den Wunsch, noch ein paar solcher Abende mit ihr zu verbringen, bevor sie wegzieht. Einfach nur mit ihr reden. In dem Moment war ich mir sicher, dass ich eine Freundschaft mit ihr will. Ob das nun eine Freundschaft aufbauen, retten, vertiefen oder was auch immer ist, sei dahingestellt. Ich will nur sagen, dass die Basis für eine Freundschaft da ist und dass das kein Hirngespinst von mir ist.

Der Grund, dass sie sich nach der ersten schönen Zeit immer mehr zurückgezogen hat, war sicher, dass sie gemerkt hat, dass ich mehr für sie empfinde als sie für mich, und dass sie mir keine Hoffnungen machen wollte. Sie hat es sicher gut gemeint und wollte mir nicht weh tun. Ich denke, es ist durchaus verständlich, dass von ihr weniger zurückkam, als ich reingesteckt habe. Aber als wir dieses zweite klärende Gespräch hatten, hatte ich wirklich den Eindruck, dass es wieder anders werden könnte. Sie hat gesagt, dass wir uns wieder treffen könnten, und wir haben es ja auch einmal getan, was letztlich sogar von ihr ausgegangen ist. Ich denke schon, dass die Verhältnisse seitdem geklärt sind, aber das Dumme ist eben, dass sie jetzt parallel dazu eine Beziehung (oder Affäre) angefangen hat, gleichzeitig auch noch viel lernen muss, und dadurch eben wieder keine Zeit und sicher anderes im Kopf hat als mich. Das führe ich aber auf die Umstände zurück.

Ob ich dasselbe Theater auch für einen männlichen Freund machen würde, ist eine interessante Frage. Dazu und zu den anderen Antworten sage ich morgen etwas.

Gruß vad_heter_du

 
Hallo;)

vat_heter_du, welch komplizierter Nick ;) , ich kauf Dir das mit der reinen Freundschaft auch nicht ab, genau wegen dieses Satzes:

Original von vad_heter_du...und sie müsste so wenig tun, um mich glücklich zu machen....
Diesen Satz schreibst zu Ende Deines Beitrags, dort, wo Du die Freundschaft zu definieren versuchst, die Du gerne hättest. Die Erwartung, dass mich jemand glücklich machen könnte, verbinde ich defintiv mit einer Liebesbeziehung. Wobei ich da anmerken möchte, dass ich der Überzeugung bin, dass niemand ausser mir selber mich glücklich machen kann, aber das nur nebenbei... ;)

Aber Du siehst sie relativ selten und sie wird bald weg gehen. So kommst Du nicht mehr täglich mit ihr in Kontakt und das wird dem Loslassen helfen.

Deine Geschichte spricht mich an, nicht weil die Voraussetzungen vergleichbar wären, sondern wegen Deiner «Aussicht» auf eine geografische Trennung. Ich habe gerade Mühe damit, dass ich meine Exfreundin so oft sehe, dass eine Ablösung nicht wirklich stattfindet. Sie ist mir immer noch viel zu nahe und das macht mir langsam Sorgen. Ich wünschte mir, sie ginge für länger fort...

Ich möchte Dich ermuntern, diesen Abstand, der sich durch ihren Spanienaufenthalt ergibt, für Dich zu nutzen. Du bist liebesfähig, aber Du hast den «magic match» noch nicht gefunden. Und dabei hast Du 15 Jahre Vorsprung auf mich, alten Knochen;) Mach was aus dieser Erfahung und nutze sie für Dich.

Sie war Deine Traumfrau - das ist also nicht weiter schlimm, denn Träume gehen nie so in Erfüllung. Du wirst die reale Frau finden, resp. sie wird Dich finden. Geniesse es, dass Du frei bist und tu Dir selber Gutes an!

Es bringt niemandem etwas, wenn Du (oder ich;) ) Trübsal bläst. Das Universum will glückliche Menschen...

Kennst Du @Zitronenfrau?

Sie hat ein paar gute Weisheiten auf Lager, die wirklich sind. Zu Ende gedacht stimmt jede sür sich auf wunderbare Weise und kann eigentlich auf jedes Leben angewandt werden.

mein Lieblingssatz ist:

«Anerkenne, dass das Leben nur das Beste für Dich will und lasse es geschehen»

Wunderbar! Wenn Du ihn für Deine Situation weiter denkst, könnte das heissen, dass das Leben nicht will, dass Du mit dieser Frau zusammen bist, weil es eine viel «bessere», will heissen «passendere», für dich bereit hält. Vielleict will es auch, dass Du Dich selber noch besser kennen lernst (das ist das, was ich bei mir in Verdacht habe...), vielleicht will es aber etwas ganz anderes. Herausfindne kannst nur Du es;)

Ich merke, dass mir diese positiven Ansätze viel mehr bringen, als der Blick auf das Verlorene, auf das, was ich nicht haben kann oder konnte.

He, nun denn, dann sollte es eben nicht sein...

Ist das denn so schlimm?

Wir haben jeden Tag die Wahl, ob wir mit Freude oder mit Frust in den Tag hinein gehen.

Lass uns den morgigen Tag mit Freude erleben;)

Es gibt so viel Schönes zu erleben, jeden Tag!

;)

Xoff

 
Hallo.

Wenn sie ein Mann wäre, könnte "sie" mir sicher genauso wichtig sein wie jetzt und ich würde vielleicht auch um eine Freundschaft kämpfen (ich war allerdings noch nie in der Situation, um eine Freundschaft kämpfen zu müssen). Aber meine Gefühle wären sicher anders. Sie ist eben kein Mann und hat schon allein dadurch eine ganz andere Anziehungskraft. Ich will ja nicht leugnen, dass es da auch eine erotische Komponente gibt, wenn die auch nicht im Vordergrund steht. Natürlich will ich auch in ihre schönen Augen schauen, wenn ich mit ihr rede. Und es ist sicher auch der Wunsch, als Mann von einer Frau gemocht und anerkannt zu werden. Ich habe im Moment keinen richtigen weiblichen Freund, und so jemand fehlt mir einfach. Das sind alles Dinge, die eine Rolle spielen. Aber letztendlich denke ich, ist sie einfach ein Mensch, den ich unheimlich gerne mag, und bei dem ich das Gefühl habe, dass wir "eigentlich" Freunde sein müssten, weil wir uns so gut verstehen, wenn wir denn mal zusammen sind. Nur leider ist da irgendwas schiefgelaufen, und das will ich versuchen wieder geradezubiegen. Wenn es wirklich so ist, dass sie das nicht kann, muss ich es akzeptieren. Aber das will ich ja erstmal herausfinden. Und mit etwas Abstand wird es für sie vielleicht einfacher.

Zu deinem Vergleich, Loneheart: Ich weiß von einer gemeinsamen Bekannten, dass sie sich nur positiv, wenn auch nicht begeistert über mich geäußert hat. So schlimm wie bei deinem "schrägen Vogel" ist es also sicher nicht.

xoff, den Satz, den du zitierst, habe ich genauso gemeint, wie er da steht, auf eine Freundschaft bezogen. Ich finde, jemanden glücklich machen kann man keineswegs nur in einer Beziehung. Wenn ich mich mit meinem besten Freund treffe, macht mich das glücklich, und genauso glücklich bin ich, wenn ich in ihrer Nähe bin, auch in dem Bewusstsein, dass nie eine Beziehung daraus wird.

Zu diesen Lebensweisheiten möchte ich nichts sagen. Ich finde es ganz furchtbar, wenn es mir schlecht geht und jemand sagt "das Leben meint es gut mit dir" oder so etwas. Das ist so absurd. Aber du meinst es sicher gut.

Gruß vad_heter_du (das ist übrigens schwedisch)