Guten Abend liebe User.
Ich weiß nicht, ob ich hier im richtigen Unterforum bin; ich weiß noch nicht mal, ob mir überhaupt irgendwie geholfen werden kann, aber ich muss mir meine Geschichte nun einfach mal von der Seele schreiben. Es ist eine etwas längere und vertrackte Geschichte, also entschuldige ich mich schonmal im Voraus für etwaige Ausschweifungen.
Alles begann vor etwas mehr als 6 Monaten. Im Coffee-Shop, in dem ich regelmäßig meinen Kaffee trinke (bzw. trank) hatte eine neue Barista angefangen. Da ich mit der restlichen Belegschaft schon sehr gut befreundet war, war es nur eine Frage der Zeit, bis wir ins Gespräch kamen. Wir verstanden uns von Anfang an super.
Man muss dazu sagen, dass ich zu dem Zeitpunkt glücklicher Single war und ich absolut keine Absichten in irgendeine Richtung hegte, außer einer weiteren Freundschaft (ja, ich glaube an Freundschaft zwischen Mann und Frau).
Wie gesagt, wir fanden sofort einen Draht zueinander. Sie war 24 und kam vor ein paar Jahren aus der Ukraine nach Deutschland, um hier zu studieren, lernte ihren Mann kennen und heiratete früh, im Alter von 21. Spätestens hier war dann klar, dass absolut nichts laufen würde, denn ich pfusche nicht in Beziehungen rum.
Mit der Zeit wurden wir sehr gute Freunde und unternahmen viel miteinander. Wir hatten Spaß, sind zusammen Essen gegangen, gingen gemeinsam zum Sport, tranken Kaffee oder haben sonst irgendetwas unternommen. Mit der Zeit wurde sie eine sehr gute Freundin für mich. Ich war gerne mit ihr zusammen.
Sie tat dies alles, obwohl sie wusste, dass ihr Mann sehr eifersüchtig ist und das schnell in den falschen Hals kriegen könnte.
Wir wurden bald beste Freunde (so kindisch das auch klingt) und standen uns gegenseitig in Allem bei. Ich war für sie da, als sie mir von den Problemen ihrer Ehe erzählte und sie half mir auch in vielen Dingen. Sie hat Seiten in mir zum Vorschein gebracht, von denen ich zuvor nicht mal wusste.
Eines Tages dann flog sie für 3 Wochen in die Heimat, um ihre Familie zu besuchen, bat mich jedoch, ihr hin und wieder eine Mail zu schreiben.
Dies tat ich dann auch. 2-3 Mal die Woche erzählte ich ihr, was es so neues zu berichten gab und sie erzählte mir, wie sie ihren Urlaub verbrachte.
Als sie dann zurückkam, war alles wie zuvor. Fast alles. Sie bedeutete mir sehr viel. Zu viel mittlerweile.
Irgendwann kam der Tag, an dem ich sie ansah und nicht mehr wegsehen konnte.
Mir sind all ihre kleinen Eigenheiten aufgefallen. Mit der Zeit nun fand ich diese Eigenheiten nicht mehr sympathisch, ich habe sie auch nicht mehr gemocht. Ich fing an, diese Dinge an ihr zu lieben. Die Dinge, die sie an sich hatte und sie selbst.
Unterdessen hatte ihr Mann irgendwie das Passwort ihres E-Mail Accounts herausgefunden und die Mails gelesen, die wir uns während ihres Urlaubs geschickt hatten, was ihr ziemlichen Stress einbrachte.
Unter diesen Umständen tat ich das einzige, das mir zu diesem Zeitpunkt als das beste erschien: Ich brach den Kontakt ab.
Ich schrieb ihr eine Mail, in der ich ihr erklärte, dass ich es für besser halte, wenn wir nicht mehr so viel Kontakt haben und dass ich nicht möchte, dass sie wegen mir noch mehr Stress bekommt, als sie ohnehin schon hatte. Sie hatte in ihrem Leben schon mit genug zu kämpfen, ohne weiter ins Detail gehen zu wollen.
Es war feige und egoistisch, es ihr nicht ins Gesicht zu sagen, dass weiß ich, aber ich hätte es einfach nicht ertragen, sie traurig zu sehen.
Nach dieser E-Mail verging eine Woche ohne jeglichen Kontakt, und diese Woche war sehr schmerzhaft für mich. Etwas nagte an mir, etwas war einfach nicht richtig. Ich vermisste sie sehr und konnte eigentlich jeden Tag nur an sie denken.
Nach einer Woche dann versuchte ich vermehrt sie telefonisch zu erreichen, um nochmal mit ihr zu sprechen, um ihr alles zu klären, doch sie ging nicht ran. Auch auf SMS antwortete sie nicht.
So schrieb ich ihr dann eine E-Mail, in der ich ihr von meinen Gefühlen erzählte, wie ich für sie empfinde. Und dass ich seit dem Kontaktabbruch das Gefühl hatte, dass dies der größte Fehler meines Lebens war.
Denn ehrlich gesagt wäre ich ihr lieber ein guter Freund, als sie gar nicht in meinem Leben zu haben. Mit den Konsequenzen dieser falschen Entscheidung muss ich nun leben, auch wenn es nicht leicht ist.
Darauf antwortete sie mir dann, und ich war unendlich erleichtert. Sie sagte mir, dass sie nach meiner Entscheidung sehr enttäsucht war, da ich dies nicht einfach so über ihren Kopf hinweg hätte tun dürfen. Und damit hatte sie Recht. Weiterhin schrieb sie, dass sie sehr durcheinander ist und nicht weiß, was sie schreiben soll; sie hoffe jedoch, dass wir uns bald sehen.
Ich war so glücklich und antwortete ihr, dass sie mir doch sagen möge, wann sie Zeit für ein Treffen hätte, damit uns mal zusammensetzen und das ganze ich Ruhe besprechen können. Wie es nun weitergehen sollte, etc.
Darauf dann kam die Nachricht, die mich innerlich ein Stück sterben ließ.
Auch wenn es eine ziemlich vertrauliche Nachricht ist, so stelle ich sie doch mal original hier rein, lediglich die Namen zensiere ich:
"Hallo *****!
Ich schreibe dir , um zu bitten, mir nicht mehr anzurufen und nicht mehr zu schreiben.Ich hoffe du wirst mein Wunsch respektieren.
Ich hab nachgedacht und trotzdem nicht verstanden-wie ist das alles möglich-wie konnte es alles passieren.
Fakt ist nur, dass ich seit Tagen ein sehr schlechtes Gewissen habe-ich fülle mich so schlecht,obwohl es war nicht meine absicht jemanden weh zu tun, oder so ein Misverständniss zu bauen.
Es war sehr schön dich kennenzulernen-und es tut mir von ganzem herzen leid, dass wir nicht mehr sogar freunde bleiben können. Aber ich kann nicht riskieren-ich liebe mein Mann und es wird unfähr ihm gegenüber wenn wir uns weiter treffen, oder sogar telefonieren. Irgendwann wenn du wieder eine feste Beziehung haben wirst-wirst du mich verstehen, lieber *****.
Ich bin mir sicher dass du bald eine wunderschöne Frau triffst, die du lieben wirst und ihr deine Liebe schenken wirst. Du bist sehr romantisch und nett und interessant und es hat mir auch gut getan dich kennenzulernen -ich hab dir so gefallen wie ich bin und ich hab verstanden dass man muss sich nicht ändern um jemanden zu gefallen.
Ausserdem du hast in mir wieder dieser Wunsch geweckt weiter zu studieren, weiter zu kämpfen - das wir uns begegnet sind war nicht einfach so.
Für dich fängt ein neues Leben an-du wirst studieren und ich freue mich so sehr-mach das richtig, das ist jetzt das wichtigste, da triffst du gleich soo viele neue interessante menschen..und bestimmt ist eine dabei ,die dich schätzen wird.
Danke dir ***** noch mal ,dass du so ein ehrlicher und wunderschöner mensch bist, danke für alle schöne worte..
Ich wünsche dir alles Gute in deine Zukunft, und falls wir uns irgendwann mal begegnen-wird keiner von uns traurig oder sauer, sondern einfach glücklich dass wir uns kennen.
***** "
Dies war die letzte Nachricht, die ich von ihr bekam. Ein paar Wochen ist das nun her, und in diesen Wochen ist mir etwas klar geworden.
Etwas, dass die ganze Sache für mich nur noch schmerzhafter macht.
Ich liebe sie, ja. Aber nicht wie ein Mann eine Frau liebt. Sondern wie ein Bruder seine Schwester liebt.
Woher ich das weiß? Zum einen ist mir erst jetzt aufgefallen, dass ich nie körperliches Verlangen nach ihr hatte. Ich habe Gefühle für sie, ja. Sehr tiefe Gefühle sogar. Ich habe ihre Anwesenheit sehr genossen und wenn sie mit mir zusammen war, war ich glücklich und habe mich vollständig gefühlt. Doch habe ich nie den Wunsch gehabt, ihr körperlich näher zu sein.
Der andere, viel wichtigere Grund, ist folgender: Es macht mich fertig. Innerlich sterbe ich daran, jeden Tag ein wenig mehr. Mit unerwiderter Liebe kann ich umgehen, das kenne ich schon. Es tut weh, aber man geht sich aus dem Weg und irgendwann vergeht der Schmerz.
Doch diesmal ist es anders. Ich gehe daran zugrunde, der Schmerz wird nicht weniger. Mein ganzes Leben fühlt sich seitdem so schrecklich falsch an, alles ist wie durch einen Schleier und es fühlt sich an, als würde ein Teil von mir fehlen.
Was wir hatten, war etwas anderes als eine Liebe zwischen Mann und Frau. Wir waren füreinander da, wenn wir uns brauchten. Wir konnten uns aufeinander verlassen. Ich wollte nichts weiter als sie beschützen und dafür sorgen, dass sie glücklich ist. Wir passten aufeinander auf. Wir waren soetwas wie Seelenverwandte, und so etwas findet man nur ein einziges Mal im Leben.
Sie bedeutete mir mehr als mein eigenes Leben, sie war mir das wichtigste. Und sie war der erste Mensch, dem ich wirklich wichtig war. Ich wurde gebraucht, und ich war nur zu gerne da.
Ich habe keine Liebe verloren, nein. Ich habe meine Schwester verloren, und es ist meine eigene Schuld.
Ich weiß nicht, ob ich hier im richtigen Unterforum bin; ich weiß noch nicht mal, ob mir überhaupt irgendwie geholfen werden kann, aber ich muss mir meine Geschichte nun einfach mal von der Seele schreiben. Es ist eine etwas längere und vertrackte Geschichte, also entschuldige ich mich schonmal im Voraus für etwaige Ausschweifungen.
Alles begann vor etwas mehr als 6 Monaten. Im Coffee-Shop, in dem ich regelmäßig meinen Kaffee trinke (bzw. trank) hatte eine neue Barista angefangen. Da ich mit der restlichen Belegschaft schon sehr gut befreundet war, war es nur eine Frage der Zeit, bis wir ins Gespräch kamen. Wir verstanden uns von Anfang an super.
Man muss dazu sagen, dass ich zu dem Zeitpunkt glücklicher Single war und ich absolut keine Absichten in irgendeine Richtung hegte, außer einer weiteren Freundschaft (ja, ich glaube an Freundschaft zwischen Mann und Frau).
Wie gesagt, wir fanden sofort einen Draht zueinander. Sie war 24 und kam vor ein paar Jahren aus der Ukraine nach Deutschland, um hier zu studieren, lernte ihren Mann kennen und heiratete früh, im Alter von 21. Spätestens hier war dann klar, dass absolut nichts laufen würde, denn ich pfusche nicht in Beziehungen rum.
Mit der Zeit wurden wir sehr gute Freunde und unternahmen viel miteinander. Wir hatten Spaß, sind zusammen Essen gegangen, gingen gemeinsam zum Sport, tranken Kaffee oder haben sonst irgendetwas unternommen. Mit der Zeit wurde sie eine sehr gute Freundin für mich. Ich war gerne mit ihr zusammen.
Sie tat dies alles, obwohl sie wusste, dass ihr Mann sehr eifersüchtig ist und das schnell in den falschen Hals kriegen könnte.
Wir wurden bald beste Freunde (so kindisch das auch klingt) und standen uns gegenseitig in Allem bei. Ich war für sie da, als sie mir von den Problemen ihrer Ehe erzählte und sie half mir auch in vielen Dingen. Sie hat Seiten in mir zum Vorschein gebracht, von denen ich zuvor nicht mal wusste.
Eines Tages dann flog sie für 3 Wochen in die Heimat, um ihre Familie zu besuchen, bat mich jedoch, ihr hin und wieder eine Mail zu schreiben.
Dies tat ich dann auch. 2-3 Mal die Woche erzählte ich ihr, was es so neues zu berichten gab und sie erzählte mir, wie sie ihren Urlaub verbrachte.
Als sie dann zurückkam, war alles wie zuvor. Fast alles. Sie bedeutete mir sehr viel. Zu viel mittlerweile.
Irgendwann kam der Tag, an dem ich sie ansah und nicht mehr wegsehen konnte.
Mir sind all ihre kleinen Eigenheiten aufgefallen. Mit der Zeit nun fand ich diese Eigenheiten nicht mehr sympathisch, ich habe sie auch nicht mehr gemocht. Ich fing an, diese Dinge an ihr zu lieben. Die Dinge, die sie an sich hatte und sie selbst.
Unterdessen hatte ihr Mann irgendwie das Passwort ihres E-Mail Accounts herausgefunden und die Mails gelesen, die wir uns während ihres Urlaubs geschickt hatten, was ihr ziemlichen Stress einbrachte.
Unter diesen Umständen tat ich das einzige, das mir zu diesem Zeitpunkt als das beste erschien: Ich brach den Kontakt ab.
Ich schrieb ihr eine Mail, in der ich ihr erklärte, dass ich es für besser halte, wenn wir nicht mehr so viel Kontakt haben und dass ich nicht möchte, dass sie wegen mir noch mehr Stress bekommt, als sie ohnehin schon hatte. Sie hatte in ihrem Leben schon mit genug zu kämpfen, ohne weiter ins Detail gehen zu wollen.
Es war feige und egoistisch, es ihr nicht ins Gesicht zu sagen, dass weiß ich, aber ich hätte es einfach nicht ertragen, sie traurig zu sehen.
Nach dieser E-Mail verging eine Woche ohne jeglichen Kontakt, und diese Woche war sehr schmerzhaft für mich. Etwas nagte an mir, etwas war einfach nicht richtig. Ich vermisste sie sehr und konnte eigentlich jeden Tag nur an sie denken.
Nach einer Woche dann versuchte ich vermehrt sie telefonisch zu erreichen, um nochmal mit ihr zu sprechen, um ihr alles zu klären, doch sie ging nicht ran. Auch auf SMS antwortete sie nicht.
So schrieb ich ihr dann eine E-Mail, in der ich ihr von meinen Gefühlen erzählte, wie ich für sie empfinde. Und dass ich seit dem Kontaktabbruch das Gefühl hatte, dass dies der größte Fehler meines Lebens war.
Denn ehrlich gesagt wäre ich ihr lieber ein guter Freund, als sie gar nicht in meinem Leben zu haben. Mit den Konsequenzen dieser falschen Entscheidung muss ich nun leben, auch wenn es nicht leicht ist.
Darauf antwortete sie mir dann, und ich war unendlich erleichtert. Sie sagte mir, dass sie nach meiner Entscheidung sehr enttäsucht war, da ich dies nicht einfach so über ihren Kopf hinweg hätte tun dürfen. Und damit hatte sie Recht. Weiterhin schrieb sie, dass sie sehr durcheinander ist und nicht weiß, was sie schreiben soll; sie hoffe jedoch, dass wir uns bald sehen.
Ich war so glücklich und antwortete ihr, dass sie mir doch sagen möge, wann sie Zeit für ein Treffen hätte, damit uns mal zusammensetzen und das ganze ich Ruhe besprechen können. Wie es nun weitergehen sollte, etc.
Darauf dann kam die Nachricht, die mich innerlich ein Stück sterben ließ.
Auch wenn es eine ziemlich vertrauliche Nachricht ist, so stelle ich sie doch mal original hier rein, lediglich die Namen zensiere ich:
"Hallo *****!
Ich schreibe dir , um zu bitten, mir nicht mehr anzurufen und nicht mehr zu schreiben.Ich hoffe du wirst mein Wunsch respektieren.
Ich hab nachgedacht und trotzdem nicht verstanden-wie ist das alles möglich-wie konnte es alles passieren.
Fakt ist nur, dass ich seit Tagen ein sehr schlechtes Gewissen habe-ich fülle mich so schlecht,obwohl es war nicht meine absicht jemanden weh zu tun, oder so ein Misverständniss zu bauen.
Es war sehr schön dich kennenzulernen-und es tut mir von ganzem herzen leid, dass wir nicht mehr sogar freunde bleiben können. Aber ich kann nicht riskieren-ich liebe mein Mann und es wird unfähr ihm gegenüber wenn wir uns weiter treffen, oder sogar telefonieren. Irgendwann wenn du wieder eine feste Beziehung haben wirst-wirst du mich verstehen, lieber *****.
Ich bin mir sicher dass du bald eine wunderschöne Frau triffst, die du lieben wirst und ihr deine Liebe schenken wirst. Du bist sehr romantisch und nett und interessant und es hat mir auch gut getan dich kennenzulernen -ich hab dir so gefallen wie ich bin und ich hab verstanden dass man muss sich nicht ändern um jemanden zu gefallen.
Ausserdem du hast in mir wieder dieser Wunsch geweckt weiter zu studieren, weiter zu kämpfen - das wir uns begegnet sind war nicht einfach so.
Für dich fängt ein neues Leben an-du wirst studieren und ich freue mich so sehr-mach das richtig, das ist jetzt das wichtigste, da triffst du gleich soo viele neue interessante menschen..und bestimmt ist eine dabei ,die dich schätzen wird.
Danke dir ***** noch mal ,dass du so ein ehrlicher und wunderschöner mensch bist, danke für alle schöne worte..
Ich wünsche dir alles Gute in deine Zukunft, und falls wir uns irgendwann mal begegnen-wird keiner von uns traurig oder sauer, sondern einfach glücklich dass wir uns kennen.
***** "
Dies war die letzte Nachricht, die ich von ihr bekam. Ein paar Wochen ist das nun her, und in diesen Wochen ist mir etwas klar geworden.
Etwas, dass die ganze Sache für mich nur noch schmerzhafter macht.
Ich liebe sie, ja. Aber nicht wie ein Mann eine Frau liebt. Sondern wie ein Bruder seine Schwester liebt.
Woher ich das weiß? Zum einen ist mir erst jetzt aufgefallen, dass ich nie körperliches Verlangen nach ihr hatte. Ich habe Gefühle für sie, ja. Sehr tiefe Gefühle sogar. Ich habe ihre Anwesenheit sehr genossen und wenn sie mit mir zusammen war, war ich glücklich und habe mich vollständig gefühlt. Doch habe ich nie den Wunsch gehabt, ihr körperlich näher zu sein.
Der andere, viel wichtigere Grund, ist folgender: Es macht mich fertig. Innerlich sterbe ich daran, jeden Tag ein wenig mehr. Mit unerwiderter Liebe kann ich umgehen, das kenne ich schon. Es tut weh, aber man geht sich aus dem Weg und irgendwann vergeht der Schmerz.
Doch diesmal ist es anders. Ich gehe daran zugrunde, der Schmerz wird nicht weniger. Mein ganzes Leben fühlt sich seitdem so schrecklich falsch an, alles ist wie durch einen Schleier und es fühlt sich an, als würde ein Teil von mir fehlen.
Was wir hatten, war etwas anderes als eine Liebe zwischen Mann und Frau. Wir waren füreinander da, wenn wir uns brauchten. Wir konnten uns aufeinander verlassen. Ich wollte nichts weiter als sie beschützen und dafür sorgen, dass sie glücklich ist. Wir passten aufeinander auf. Wir waren soetwas wie Seelenverwandte, und so etwas findet man nur ein einziges Mal im Leben.
Sie bedeutete mir mehr als mein eigenes Leben, sie war mir das wichtigste. Und sie war der erste Mensch, dem ich wirklich wichtig war. Ich wurde gebraucht, und ich war nur zu gerne da.
Ich habe keine Liebe verloren, nein. Ich habe meine Schwester verloren, und es ist meine eigene Schuld.