Der Kopf sagt "Nein", das Herz sagt "Ja"

Dickerchen

Erfahrener Benutzer
16. Feb. 2005
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Hallo Ihr Lieben,

Mein Freund und ich sind nun seit gut 15 Monaten zusammen. Nach dem Abitur zog er in eine 150 km weit entfehrnte Stadt, desswegen führen wir nun seid 10 Monaten eine Fernbeziehung.

Unsere damals sehr junge Beziehung hat diverse damit verbundene Strapazen überlebt, weil wir uns sehr lieben. Das steht außer Frage. Unser Herz sagt "Ja" zu dieser Beziehung.

Leider gibt es jedoch auch eine andere Seite des Ganzen.

Mein Freund wählte einen sehr zeitaufwendigen Studiengang. Der Stoff fliegt ihm nicht zu und er brauch mindestens ein Wochenende im Monat um mit dem Lernen hinterherzukommen.

Zudem beschweren sich seine alten Freunde darüber, dass er zu wenig Zeit mit ihnen verbringe, seit er weggezogen ist. Auch die Studentenbekanntschaften fordern von ihm Aufmerksamkeit und seine Eltern trennen sich gerade, wesswegen er der Famile beistehen muss. Und dann bin da auch noch Ich. (Und bekanntlichermaßen ist jede Freundin zeitaufwendig)

Die Folge: Totale Überforderung seinerseits: Jeder zerrt an Ihm, will seine Zeit- der Tag hat zu wenig Stunden.

Da muss jeder einbußen machen, auch Ich, wesswegen wir uns nurnoch alle 2 Wochen sehen.

Ich verstehe ihn so unglaublich gut, doch es reicht mir einfach nicht Ihn nur so selten für 1-2 Tage zu sehen.

Ich fühle mich alleingelassen und zurückgewiesen. Wut staut sich auf. Ich muss mich nach 12 Tagen Trennung jedesmal neu an Ihn gewöhnen- und dann muss er auch schon wieder fahren.

Ich bin ein sehr liebesbedürftiger Mensch und für mich sehe ich einfach keine Perspektive wenn wir uns nur 6 Tage im Monat sehen. Ich brauche jemanden auf den ich mich verlassen kann. Jemanden der da ist.

Ich weine sehr oft.

Wenn wir telefonieren streiten wir uns ständig über diese Problemstellung. Ich verstehe ihn, er versteht mich. Aber wir kommen einfach nicht weiter.

Eine Pause brachte uns zu dem Schluss, dass wir nicht ohneeinander können.

Aber auch mit ihm fühle ich mich die meiste Zeit allein und unglücklich.

Mein Kopf sagt: "Diese Beziehung macht Euch beide nur unglücklich."

Ab Oktober fange auch ich an zu studieren, und die Entfehrnung wächst von 150 auf 180 km.

Die Umstände sind also dazu verdammt gleichzubleiben.

Ich weiß hier nicht weiter.

Ich kann den Gedanken nicht ertragen ein Leben ohne ihn zu führen.

Aber so kann es doch nicht weitergehen...

Einen herzlichen Gruß und schoneinmal vielen Dank für Eure Antworten. Bitte helft mir.

 
Schon mal was von "für die Liebe" kämpfen gehört?!? Ihr habt euch entschieden euch weiter zu bilden und das bedingt nun mal gewisse Opfer. Es ist doch eine absehbare Zeit. Wenn du wirklich nicht ohne ihn kannst, dann solltest du keine Probleme habe eine solche Situation zu meistern. Solltest du Probleme haben, musst du dich fragen wie stark deine Liebe wirklich ist.

Viel Glück und Durchhaltevermögen.

 
Danke ersteinmal für Deine Antwort :)

Schon mal was von "für die Liebe" kämpfen gehört?!?
Das klingt ja gerade so, als hätten wir das Noch nicht getan.

Wir "kämpfen" nun seid gut 10 Monaten und versuchen uns irgendwie gerecht zu werden.

Die Frage die ich mir stelle: Kann eine Beziehung nur aus einem "Kampf" bestehen?

Oder macht sie das nicht kaputt?

Bin ich zu schwach? Gebe ich zu schnell auf?

Es ist doch eine absehbare Zeit.
Für mich als 19 Jährige sind drei Jahre keine absehbare Zeit.

 
Die Frage die ich mir stelle: Kann eine Beziehung nur aus einem "Kampf" bestehen?
Nein sicher nicht, aber du und er studieren ja ein Leben lang.

Oder macht sie das nicht kaputt?
Für die Liebe kämpfen macht sie sicher nicht kaputt, wenn beide kämpfen!

Bin ich zu schwach? Gebe ich zu schnell auf?
Das musst du selber entscheiden. Du weisst was du schon geleistet hast und was nicht.

Für mich als 19 Jährige sind drei Jahre keine absehbare Zeit.
Hallo? 3 Jahre sind für dich als 19 Jährige nicht absehbar? Du hast ein Leben vor dir und hast Probleme mit 3 Jahren? Dann solltest du es schleunigst beenden. Je länger du es hinauszögerst desto schlimmer wird es sein.
Alles Gute.

 
Du hast ein Leben vor dir und hast Probleme mit 3 Jahren? Dann solltest du es schleunigst beenden.
Was? Mein Leben...? :p
Mal im Ernst: Ich denke ich muss eins klarstellen: Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, dass dieser Mann der Mann meines Lebens ist. Dafür bin ich ein Stück zu rational und ich halte ein Jahr Beziehung für eine viel zu kurze Zeit, um sich in dieser Hinsicht festzulegen.

Ich weiß nicht wo ich mit 30 stehe und möchte das jetzt weder planen noch festlegen.

Ich weiß nur, dass ich diese Mann in naher Zukunft bei mir sehe.

Und desswegen sind für mich 3 Jahre eine sehr lange Zeit.

Ich glaube nicht, dass das irgendetwas über das Ausmaß meiner Liebe zu Ihm aussagt.

 
Was? Mein Leben...? :p
Also soweit bist du doch hoffentlich nicht ;)

Mal im Ernst: Ich denke ich muss eins klarstellen: Ich kann nicht mit bestimmtheit sagen, dass dieser Mann der Mann meines Lebens ist. Dafür bin ich ein Stück zu rational und ich halte ein Jahr Beziehung für eine viel zu kurze Zeit um das mit Bestimmtheit sagen zu können.Ich weiß nicht wo ich mit 30 stehe und möchte das jetzt weder Planen noch festlegen.

ich weiß nur, dass ich diese Mann in naher Zukunft bei mir sehe.

Und desswegen sind für mich 3 Jahre eine sehr lange Zeit.

Ich glaube nicht, dass das irgendetwas über das Ausmaß meiner Liebe zu Ihm aussagt.
Glaubst du oder willst du nicht das es etwas aussagt? Wenn du nach einem Jahr schon solche Zweifel hast, solltest du dir ernsthaft überlegen wie deine Gefühle sind. Dazu kommt, dass in der ersten Phase die "Schmetterlinge" ja am heftigsten flattern. Anscheinend tun sie das bei dir nicht so doll wenn du nicht sagen kannst es ist der Mann deines Lebens (was noch langen nicht bedeutet dass er es dann wirklich ist). Also in meinen Augen stimmen deine Gefühle nicht ganz überein mit dem was du dir wünscht.

Ich kann dir nur sagen: ich hatte, als ich 19 war, 5 Jahre lang eine Fernbeziehung (sie war 300 km entfernt wohnhaft). Ich habe nie gezweifelt dass sie die richtige ist. Aber als die Zweifel aufkamen, habe ich sie verlassen. In dem Moment wusste ich es stimmt nicht mehr.

Du wirst es auch spüren was du wirklich willst, du musst nur gut genug zuhören. :D

 
Okay.

Ich gebe zu, ein bisschen bringst Du mich zum zweifeln.

Vielleicht wünsche ich mir tatsächlich bloß, dass die Gefühle noch stimmen?

Ich muss zugeben ich habe ihn noch nie als "Mann meines Lebens" gesehen sondern immer gesagt: Mal sehen was die Zeit so bringt.

Da bin ich wohl ein anderer Typ als Du.

Die Beziehung zwischen mir und meinem Freund entwickelte sich jedoch auch nicht in diese Richtung..

Zu Beginn hatten wir eine "Affaire"- wollten nur miteinander schlafen. Uns ein bisschen amüsieren, bis er wegzieht. Dann allerdings hat sich daraus Liebe entwickelt, und wir sind aneinander kleben geblieben;)

Er hat mir in einer für mich schweren Zeit beigestanden.

Meinst Du meine "Liebe" zu ihm ist mehr die Angst vorm Alleinsein? Die Gewohnheit? Die Dankbarkeit, dass er so oft für mich da war?

 
Was ist Liebe? Wenn jemand den Begriff lückenlos definieren könnte hätten wir wohl nie mehr offene Fragen und das Leben wäre um Längen langweiliger. ;-)

Es gibt immer viel Gewohnheit, es kann auch Dankbarkeit sein, aber im Endeffekt ist es ein Gefühl und das ist immer individuell. Es kann sein, dass du ihn liebst und du dir das wegen deiner Rationalität (ich bin übrigens auch so, bin aber auf dem Weg der Besserung ;-) ) nicht eingestehen kannst. Es würde für dich eine zu grosses unerklärbares Gefühl sein. Davor könntest du Angst haben.

Mit meiner Ex (die die ich nach der Fernbeziehung hatte) wollte ich am Anfang auch nur eine Affaire, aber ich bin ihr dann innert einem Monat komplett verfallen. Was uns die Liebe bringt wissen wir nicht. Mir hat es nun wieder einmal Schmerz gebracht. Was sie dir bringt? Keine Ahnung finde es raus. ;-) No risk no fun. Aber wenn du wirklich denkst er ist nicht der Mann deines Lebens (nach 1 Jahr zusammen sein) dann frage ich mich schon wann er das noch werden soll.

 
Liebe Dickerchen,

auch wenn du hier zu unseren Stammusern gehörst, möchte ich dir doch folgende Themen ans Herz legen:

http://www.liebeskummer.ch/fernbeziehungen/leitfaden-fernbeziehung-was-allgemein-entsteht-und-welche-probleme-auftauchen_t24249.html und

http://www.liebeskummer.ch/fernbeziehungen/fernbeziehung-so-faehrt-man-billig-und-oefter_t22828.html

Eine Beziehung besteht nicht ständig aus Kampf. Wenn sie aber glücklich sein soll, ist es für beide Partner eine Arbeit solange die Beziehung dauern soll.

Klar sind für dich mit 19 Jahren 3 Jahre noch eine nicht wirklich absehbare Zeit. In den nächsten 3 Jahren wird aber viel passieren und ihr werdet euch beide weiterentwickeln. Es wird eine spannende Zeit.

Wenn dein Freund dir (noch) nicht das Gefühl gibt, dass er der Mann deines Lebens ist, dann solltest du lernen das hier und jetzt zu genießen. Freu dich auf das jeweils nächste Treffen und genieße es. Erzählt euch was ihr so alles erlebt in euerm Studium. Ihr werdet unterschiedliche Erfahrungen machen und könnt dennoch aus beiden lernen. Konzentrier dich auf die Gegenwart! Und wenn sich eines eurer Studiengänge dem Ende neigt, dann ist es an der Zeit, sich Gedanken über die Zukunft zu machen.

Und wenn du merkst, dass du dich auf die Treffen gar nicht (mehr) freuen kannst, dann ist es vielleicht ehrlicher, sich zu trennen.

Ich wünsche dir Vertrauen,

pitsch

 
Hey Pitsch, danke für die Links :)

besonders die Beiträge von Solary zeigen, dass man mit seinen Problemen nicht allein ist.

In meinem Freundeskreis fühle ich mich oft unverstanden. Man gibt sich Mühe meine Probleme nachzuvollziehen- doch Erfahrung mit Fernbeziehungen hat leider (oder auch gottseidank) keine von Ihnen.

Desswegen habe ich unglaublichen Redebedaf und freue mich, dass Ihr mir zuhört und zur Seite steht.

Was mich am meisten plagt, ist das Alleinsein.

Ich habe einen Partner, der mich liebt und kennt- und doch fühle ich mich einsam.

Wie Solary so schön sagte: "Einfach weil die Nähe fehlt".

Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich wie ich damit besser umgehen kann?

Ich möchte diese Beziehung retten. Doch dafür muss ich auch lernen, wie ich den vielen Streiterein entgegenwirken kann.

Habt Ihr Erfahrung damit?

 
Jeder Streit ist ein bisschen anders. Ich denke das allerwichtigste ist wenn ihr euch immer gut zuhört, das verhindert schon viel Streit. Zeigt euch auch, das ihr zuhört, also wiederholt auch mal was der andere sagte (z.B. "Du meinst das Weekend war toll? Das finde ich auch" oder so), Versucht eure Gefühle immer mit "Ich" zu definieren ("Ich habe das Gefühl du bist nun sauer") Das nimmt viel Druck vom Partner und zeigt dem Gegenüber, dass ihr gerade ein eigenes Gefühl wiedergebt und nicht ein Vorwurf macht.

Versucht einfach ruhig zu sprechen mit einander, lasst es nicht zum Streit kommen in dem ihr euch auch gegenseitig mal sage "Ich denke wir sollten nun beide kurz durchatmen und dann nochmals anfangen." oder so.

 
Hallo dickerchen,

1 jahr ist wirklich noch nicht lange, allerdings wußte ich bei meinem freund da schon, das er der mann meines lebens ist. Trotz schwierigkeiten. Ja die fehlende nähe, das ist immer so eine sache, ich kann dir nur erzählen, wie ich das immer wieder versuche damit klarzukommen. Zum einen, natürlich die vorfreude auf das kommende wochenende, für das fehlen zwischendurch, naja, hört sich vielleicht blöd an ;) , aber ich hab meinen freund gebeten mir ein getragenes kleidungsstück dazulassen, so das der geruch da ist. Ansonsten chatte ich jeden tag mit meinem freund. Natürlich ist das alles kein ersatz, aber sehe auch mal ein paar vorteile ;) du kannst trotz beziehung rausgehen, dich mit deinen freunden treffen. Das bleibt manchmal auf der strecke, wenn man eine beziehung führt die so "nah" ist. Ich versuche jedenfalls auch die vorteile zu sehen. Jedesmal die erneute freude, den partner zu sehen. Der alltag kommt nicht ganz so schnell ;) .

ich wünsche dir alles gut und du schaffst das schon

lg Nicki