Der Tod meiner Mutter

Blümchen

Neuer Benutzer
29. Sep. 2006
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Ich muß mal etwas von der Seele schreiben. Es hat zwar nichts mit Liebeskummer zutun, aber mal sehen was ihr dazu sagt. wurde mich wirklich freuen

Ich habe gerade diesen Forum entdeckt und mich belastet heute noch der Tod meiner Mutter und das ist 26 Jahre her.

Ich war damals 12 Jahre alt, als meine Mutter gestorben ist. Für mich ist damals eine Welt zusammen gebrochen. Da mein Vater sich in seine Arbeit gestützt hat und meine Schwester die einige Jahre älter, zu der habe ich kaum eine gute Beziehnung. Sie hat mich immer irgendwie gemieden, da sie wohl eifersüchtig ist oder auch gewesen ist.

Auf jeden fall ist meine Mutter gestorben und ich mußte ganz alleine mit meiner Trauer fertig werden. Wie es damals in mir ausgesehen hat, weiß keiner und ich glaub es hat auch keinen interessiert. da wollten mich nur alle erziehen, ob tante, oma oder wer da auch sonst noch war.

ich habe damals oft in meinem bett gelegen und habe nur geweint, aber nur wenn ich alleine war, es sollte ja niemand wissen wie schlecht es mir wirklich ging. nachts hab ich geträumt das sie wieder da war( wobei man doch in dem Alter weiß, dass sowas nicht geht, aber das war wohl so ein Wunsch von mir.)

Bin dann bei meinen Großeltern aufgewachsen die sich ja auch sehr viel Mühe gegeben haben, aber die Mutter fehlte halt. Ich habe dann meine Schule beendet und wollte eine Ausbildung machen, aber es gab leider nichts. Dann bin ich arbeiten gegangen und das ging ja dann auch.

Eines Tages als ich dann von der Arbeit kam, präsentierte mein Vater mir seine neue Frau das heißt sie sollte es werden.

Die dann auch noch eine Tochter mit brachte, eigentlich war die Tochter ganz nett nur die Frau wuste genau was sie wollte und ich war eigentlich im Weg. Da ich ja nachts auf einer Tankstelle gearbeitet habe, war ja mein Bett nachts frei und da sollte dieses Mädchen dann drin schlafen. Ich fühlte mich da echt über.

Dann habe ich meinen jetztigen Mann kennengelernt und nach einem Jahr haben wir geheiratet. Ich denke mal das war eine Flucht was ich aber auch nicht beräuhe. Wir haben zwei Kinder und ich habe jetzt meine eigene Familie und das tat mir auch sehr gut.

Ja und dann kam das zweite Schicksal mein Vater ist am Herzversagen gestorben. Mein heißgeliebter Vater. Gut mußte ich mit fertig werden, war zwar auch nicht leicht aber ich habe es geschaft, ich hatte ja meine eigene Familie.

Nur ab jetzt konnte meine Stiefmutter machen was sie wollte und eines Tages schmiess sie mich aus meinem Elternhaus, nur weil ich meine Oma besucht habe.

Von nun an bin ich nur heimlich zu ihr gefahren und wenn ich dann dagewesen bin, ging dann abends das Telefon und ich wurde erstmal wieder fertig gemacht, was ich schon wieder da wollte. Sie meinte nur: Sie hätte mir Hausverbot erteilt und ich solle mich da gefälligst dran halten.

So ging das dann auch noch ein Jahr und dann war auch meine Oma gestorben.

Was mich heute doch ziemlich fertig macht ist halt, das man mir vorwirft ich gehe nicht genug zum Friedhof. Ich muß dazu auch sagen das ich da sehr selten hin gehe. Ersatmal muß ich nicht wo hingehen um einen Menschen zugedenken, dass kann ich auch so. Und zum anderen wirft man mir vor, das ich da nichts zum Friedhof bringe.

(Aber das Geld war knapp und ich war arbeitslos und wir hatten gebaut und die Kinder, da war einfach kein Geld für sowas da).

Dann wurde mein Sohn letztes Jahr sehr krank und er zeigte die gleichen Syntome an wie das bei meiner Mutter. Ich habe teilweise gedacht, mein Kind überlebt das nicht. Das war für mich der reinste Alptraum.

Da hatte meine Schwester es auch nicht nötig mal zu fragen wie es ihm geht.

Und jetzt mal warum ich das heute mal aufgeschrieben habe.

Meine Tante machte mich gerade eben so fertig, weil ich mich einfach nicht um das Grab kümmer. Und dann meinte sie doch eben auch noch, meine Schwester würde das auch tun nur ich nicht, da würden meine Eltern auch liegen.

Meine Tante meinte nur, meine Schwester hätte ihr Mutter auch verloren und ich mit dem Argument, aber nicht in dem Alter was ich hatte. Ich war 12 und sie 21, das ist ja wohl ein kleiner Unterschied.

Ich bin langsam ach soweit, dass ich mit meiner "Familie" nichts mehr zutun haben möchte.

Ist vielleicht falsch, aber ich weiß echt nicht mehr weiter.

Ich glaube ich werde das mal alles so aufschreiben und erzählen wir mir es so ergangen ist mit allen einzelheiten, vielleicht hilft das ja mal.

 
hey blümchen.

lass dich mal ganz doll drücken und trösten :trost:

es ist ganz schlimm was dir passiert ist und ich sag dir ehrlich, ich kann nicht nachvollziehen wie du dich fühlst, da ichs nicht erlebt habe, aber ich kann mir vorstellen dass das ganz schrecklich ist. ich lieb ja meine mam auch ganz heiß.

aber deine stiefmutter hat nicht das recht dir hausverbot zu erteilen. du bist die leibliche tochter und somit hättest du mehr recht in diesem haus als sie. aber ich denke du bist der typ der keinen streit provozieren will, das dir ja schon sehr elend geht.

kannst du mit deinem mann nicht über deine gefühle was deine mam anbelangt reden? war/ist er da für dich wenn du ihn brauchst?

hast du keine freundin mit der du über das reden kannst?

wie wärs wenn du mal eine therapie machst? um dir tips zu holen wie du mit deiner familie umgehen sollst. das wär schon gut.

meine frage ist halt, warum gehst du jetzt nicht hin und wieder auf den friedhof mit einem strauß blumen? ich bin eher auch der mensch der nicht am graben stehen muss nur damit die leute sehn wie ich trauer und die zufrieden sind und den mund halten. warum gehst du nicht mit deinen kindern hin? geht am abend hin wenn du weißt jetzt ist keiner am grab.

das mit deinem sohn tut mir auch sehr leid. ich hoffe es geht ihm inzwischen besser!

du bist eine starke frau, aber du brauchst dringenend eine schulter zum ausweinen. und zwar keinen aus der familie.

 
hallo Blümchen.

Als erstes muss ich dir sagen das ich sehr gut verstehen kann das du deiner Mutter nach so langer Zeit noch nachtrauerst. Du warst damals klein und hättest jemanden gebraucht der dir zeigt wie man mit so einer Art von Schmerzen und Kummer umgeht. Hast du seit dem tod deiner mutter mit einem anderen Menschen über deinen Kummer gesprochen?

Du musst dich nicht rechtfertigen -weder warum du nicht zum Grab deiner lieben gehst noch für deine Gefühle deiner famillie gegenüber. Wie du schon ganz richtig gesagt hast liegen in diesem Grab nur die leblosen körper bzw überreste deiner Mutter, deines Vaters und deiner Oma. Manche Menschen benötigen ein Symbol wie einen grabstein um sich an den geliebten Menschen zu erinnern, aber einige sind sich bewußt das man sich jederzeit, an jedem Ort an Dinge erinnern kann die der geliebte Mensch gesagt oder getan hat. Du brauchst keinen kalten Stein an einem deprimierenden Ort um dich an die schönen Tage mit deinen verstorbenen Famillienmitgliedern zu erinnern. Meine Großeltern sind beide tot und ich erinnere mich lieber an die Tage die sie als Lebende verbracht haben als an die Tage an die ich sie am Grab besuchte.

Deine jetzt noch übrigen famillienmitglieder haben weder das Recht noch die Möglichkeit dich zu etwas zu zwingen. Du muss ihnen noch nicht einmal erklären aus welchem grund du das Grab nicht besuchen möchtest.

Ich denke gerade der familie gegenüber sollte man viel geduld walten lassen und noch öfter bereit sein zu verzeihen aber für alles gibt es Grenzen! Deine Tante und deine Stiefmutter haben ihren "Famillienbonus" ausgereizt, niemand kann dir einen vorwurf machen wenn du dich jetzt von ihnen abwendest!

Ich hoffe du hast es bereits mehrmals mit einem klärenden Gespräch versucht aber ich denke an der Stelle würde das auch nicht viel bringen.

Du scheinst ein gutmütiger und sanftmütiger Mensch zu sein, aber

was würde den deine Mom sagen wenn sie mitbekäme wie du dich behandeln lässt - oder dein Dad?

~fühl dich gedrückt~

Alles Liebe

Thought

 
Deine Zeilen haben mich fast zum Weinen gebracht. Dass du deine Mutter (so früh) verloren hast, ist sehr traurig. Ich habe das nicht erlebt, aber ich denke auch oft daran, wie verzweifelt ich wäre, wenn ich meine Mutter verlieren würde. Meine Eltern sind nämlich schon 66 Jahre.. da darf man sich schon mal solche Gedanken machen, was passiert, wenn.. Ich könnte das auch nicht verkraften. Selbst, wenn der Tod deiner Mutter über 20 jahre zurückliegt, ist es ganz normal, dass man immer noch trauert und nie aufhören wird zu trauern. Aber deine Mutter , wo immer sie jetzt auch ist, wird bestimmt nicht wollen, dass du so traurig bist. Ich denke ja, dass die Toten an einem viel schöneren Ort sind, als wir...! Davon bin ich überzeugt! Kopf hoch! Sei froh, dass du nicht alleine bist und eine Familie hast, die dich umsorgt!

LG