Hallo liebe Community,
ich bin neu hier. Ich habe mir vorher einige Foren angeschaut und fand die Antworten hier am besten. Daher meine Registrierung.
Warum ich mich angemeldet habe? Am vergangenen Montag hat sich meine Freundin von mir getrennt. Ich brauche kein Mitleid, keinen Trost. Das ist auch nicht der Zweck meines Themas. Vielmehr hätte ich gerne ein neutrales Feedback zu meinem Abschiedsbrief (siehe unten).
Hintergrund: Meine (Ex)Freundin ( 27 ) und ich ( 28 ) waren etwa 14 Monate zusammen. Wir hatten viel zusammen gemacht, viel erlebt und viel durchgemacht. Am Montag hatte Sie sich jedoch getrennt, weil Sie "keine Kraft mehr hat und zu viel kaputt gegangen ist". Solch eine Situation hatten wir schon zwei drei Mal, am Ende haben wir uns aber wieder am selben Tag zusammen gerauft. Dieses Mal war es leider nicht so.
Sicher, wir hatten öfter Differenzen, zumeist jedoch nur kleine und unnötige Probleme.
Um zwei Beispiele zu nennen:
(1) Sie wollte, dass wir uns nicht ständig sehen. Wollte ich dann aber was getrennt machen, kamen zuhäuft Antworten wie "Ich hab doch aber morgen 14 Uhr Feierabend, da würde ich gern die Freiheit mit dir verbringen" oder "Wir müssen doch nicht auf Teufel-komm-raus was getrennt machen." Zwei Tage später hat sich sich dann wieder beschwert, dass Sie keinen Freiraum hat.
(2) Ich habe für sie im Internet eine DVD Box für ihre Schwester zum Geburtstag bestellt und es an meine Adresse schicken lassen. Da ich jedoch bei Lieferung nicht da war, wurde es zwei Dörfer weiter bei der Post zur Abholung abgegeben. Ich wollte es dann auch am nächsten Tag holen (sie musste arbeiten - es war ein Samstag), jedoch war kurzer Wintereinbruch bei uns. Das war Ende Oktober. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt mein neues Auto erst eine Woche und noch Sommerreifen drauf. Außerdem war der Geburtstag erst 4 Tage später - daher hätte man es auch Montag vor der Arbeit holen können. Also bin ich nicht gefahren, obwohl ich's erst versprochen hatte. Sie war dann total sauer, weil "ich nicht zu ihr stehe" und "nicht mal eine kleine Bitte nachkomme".
Randnotiz zur Verständlichkeit: Ich bin zugegeben schnell bockig, sie ist ein ziemlicher Sturkopf. Zudem möchte ich alles bis auf's Messer ausdiskutieren (hab Kommunikation studiert
), sie empfindet alles schnell als Stress (hat sie von ihrer Mutter). Ihre letzte längere Beziehung lag drei Jahre zurück (zwei Jahre Wochenendbeziehung), meine ein halbes Jahr (drei Jahre fast jeden Tag gesehen). Ich hab viele sinnlose Fragen zur Vergangenheit gestellt und sie teils auch noch dafür sinnlos kritisiert.
Lange Rede - kurzer Sinn: Nun ist Schluss. Es klingt jetzt vielleicht so, dass Sie eigentlich die Böse ist und ich froh sein könnte, dass es vorbei ist. Das ist aber nicht so. Ich habe auch einige Fehler und sie hat sehr sehr viele tolle Eigenschaften. Ich will hier aber nicht den Rahmen sprengen.
Nun haben wir seit Montag keinen Kontakt mehr. Wir haben uns nur noch mal Donnerstag kurz vor der Arbeit gesehen, weil sie mich gefragt hat, ob ich ihr was vorbei bringen kann (Geld und ein Gutschein für eine Kollegin zum Abschied, die die Filiale wechselt). Da ihre Wohnung auf dem Weg liegt und ich ihr zudem noch einmal deutlich machen wollte, dass ich uns einen Neuanfang wünsche und weiß, dass wir es viel besser machen können, bin ich vorbei gefahren - und hab ihr das auch gesagt. Bei dem kurzen Gespräch hatte ich auch das Gefühl, dass die Worte bei ihr ankommen. Seither hab ich aber nix mehr von ihr gehört.
Kommende Woche müssen wir uns aber noch einmal sehen, weil ich weitere wichtige Dinge von ihr habe (u.a. ihren Laptop mit Bildern für die Abschiedsfeier der Kollegin, die Sie spätestens Ende der Woche braucht). Ich möchte Sie dann fragen, ob Sie über alles nachgedacht und ob sie mich vermisst hat. Ich rechne damit, dass sie dann sagt, dass es keinen Neuanfang geben wird. Ich habe es im Gefühl - leider. Dafür ist sie einfach zu stolz. Sollte es so kommen, habe ich heute einen Brief geschrieben, den ich ihr dann geben würde. Dazu bitte ich sie, "Herz brennt" von den Toten Hosen zu hören.
Nun meine Frage: Was haltet ihr von diesem Brief? Welche Emotionen KÖNNTE er auslösen (auch wenn es kein Rezept dafür gibt)? Ich wünschte mir, es kommt nicht soweit, dass sie ihn lesen muss. Wir hatten nichtsdestotrotz eine tolle Beziehung, haben viel zusammen unternommen, uns geborgen gefühlt und gemeinsam gelacht. Ich möchte das nicht einfach so aufgeben müssen
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Liebe A.,
bevor du diesen Brief liest, bitte ich dich, deinen Laptop zu starten. Auf dem Desktop findest du ein Lied – bitte lass es während des Lesens im Hintergrund laufen.
Ich beginne meine letzten Worte an dich mit der Frage aus diesem Lied: Was kann man tun, wenn das Herz brennt, wenn die Flamme jede Hoffnung aus der Seele frisst?
Ich habe mir so sehr gewünscht, dass wir es noch einmal gemeinsam versuchen. Keine letzte Chance, viel mehr ein Neubeginn. Ein Neubeginn unserer Beziehung. Ein Neubeginn unserer Liebe.
Ich habe dir Zeit gegeben, über alles nachzudenken. Es scheint nahezu unmöglich, in solch einem Moment den Punkt zu finden, an dem man mit voller Überzeugung sagen kann: Ich mache das Richtige. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass du diesen Punkt schon gefunden hast. Aber du konntest die letzten Tage noch einmal in dich kehren, dir Ratschläge von Freunden holen und deine Gefühle auf die Probe stellen – und vielleicht gab es sogar Augenblicke, in dem du mich vermisst hast. Vielleicht hattest du gar einen Moment lang den Mut und die Hoffnung, dass wir es noch einmal schaffen können - auch wenn es nur eine kleine Flamme war, die schnell verloschen ist. Vielleicht. Ich weiß es nicht.
Ich wollte keinen Plan ausarbeiten. Keine Regeln vereinbaren. Keine Kompromisse eingehen. Ich hatte vielmehr gehofft, dass du den Mut hast, mit mir noch einmal einen gemeinsamen Weg einzuschlagen. Ich habe davon geträumt, mit dir die letzten Weihnachtstage zu verbringen. Mit dir ins neue Jahr zu feiern. Mit dir Nicole und Lea zu besuchen, um eine schöne Woche in den Bergen zu verbringen. Einfach nur das hier und jetzt zu genießen. Gemeinsam nach vorne zu schauen. Uns noch einmal die Zeit und die Chance geben, zusammen glücklich zu werden. Vielleicht käme nach einigen Wochen auch die Erkenntnis: Es funktioniert nicht mehr. Vielleicht würde auch alles intensiver und schöner werden als jemals zu vor. Vielleicht. Wir wissen es nicht. Wir werden es nie erfahren. Mein Herz brennt.
Da du diese Zeilen liest, hast du mir vermutlich eben gesagt, dass es für uns keinen Neubeginn mehr geben wird. Das Paradoxe ist eigentlich, dass ich diese Zeilen schon vor einigen Tagen geschrieben habe: Denn heute ist Samstag, der 15. Dezember 2012. Aber ich fühle schon jetzt, dass du deine Entscheidung nicht mehr ändern wirst. Ich habe Angst vor dem Tag, an dem du diesen Brief lesen wirst. Denn dies wird der Tag sein, an dem du meine letzte Hoffnung im Keim ersticken wirst. Aber ich kann es nicht mehr ändern.
Die Flamme der Hoffnung - dass du dich noch einmal besinnst und den Mut zum Neubeginn hast - wird von Stunde zu Stunde kleiner. Es tut innerlich so weh, denn ich weiß, dass wir es gemeinsam noch einmal schaffen können. Leider erkennt man die wichtigen und vor allem richtigen Dinge erst, wenn alles zu spät ist. Es gibt ein Zitat von Hermann Hesse: „Das Paradies pflegt sich erst dann als Paradies zu erkennen zu geben, wenn wir daraus vertrieben wurden.“ Leider ist so viel Wahres dran.
Ich würde jetzt gern auf unser gemeinsames Jahr zurückblicken. Auf die vielen Höhepunkte. Auf die Tiefpunkte. Auf das Ende. Aber ich mache es nicht - denn ich habe zu große Angst davor, emotional noch tiefer zu fallen. Vielmehr muss ich mir noch einmal die Frage stellen: Was kann man tun, wenn das Herz brennt, wenn die Flamme jede Hoffnung aus der Seele frisst? Die Antwort bekommt man ganz am Ende: Man kann nichts tun.
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ich bin neu hier. Ich habe mir vorher einige Foren angeschaut und fand die Antworten hier am besten. Daher meine Registrierung.
Warum ich mich angemeldet habe? Am vergangenen Montag hat sich meine Freundin von mir getrennt. Ich brauche kein Mitleid, keinen Trost. Das ist auch nicht der Zweck meines Themas. Vielmehr hätte ich gerne ein neutrales Feedback zu meinem Abschiedsbrief (siehe unten).
Hintergrund: Meine (Ex)Freundin ( 27 ) und ich ( 28 ) waren etwa 14 Monate zusammen. Wir hatten viel zusammen gemacht, viel erlebt und viel durchgemacht. Am Montag hatte Sie sich jedoch getrennt, weil Sie "keine Kraft mehr hat und zu viel kaputt gegangen ist". Solch eine Situation hatten wir schon zwei drei Mal, am Ende haben wir uns aber wieder am selben Tag zusammen gerauft. Dieses Mal war es leider nicht so.
Sicher, wir hatten öfter Differenzen, zumeist jedoch nur kleine und unnötige Probleme.
Um zwei Beispiele zu nennen:
(1) Sie wollte, dass wir uns nicht ständig sehen. Wollte ich dann aber was getrennt machen, kamen zuhäuft Antworten wie "Ich hab doch aber morgen 14 Uhr Feierabend, da würde ich gern die Freiheit mit dir verbringen" oder "Wir müssen doch nicht auf Teufel-komm-raus was getrennt machen." Zwei Tage später hat sich sich dann wieder beschwert, dass Sie keinen Freiraum hat.
(2) Ich habe für sie im Internet eine DVD Box für ihre Schwester zum Geburtstag bestellt und es an meine Adresse schicken lassen. Da ich jedoch bei Lieferung nicht da war, wurde es zwei Dörfer weiter bei der Post zur Abholung abgegeben. Ich wollte es dann auch am nächsten Tag holen (sie musste arbeiten - es war ein Samstag), jedoch war kurzer Wintereinbruch bei uns. Das war Ende Oktober. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt mein neues Auto erst eine Woche und noch Sommerreifen drauf. Außerdem war der Geburtstag erst 4 Tage später - daher hätte man es auch Montag vor der Arbeit holen können. Also bin ich nicht gefahren, obwohl ich's erst versprochen hatte. Sie war dann total sauer, weil "ich nicht zu ihr stehe" und "nicht mal eine kleine Bitte nachkomme".
Randnotiz zur Verständlichkeit: Ich bin zugegeben schnell bockig, sie ist ein ziemlicher Sturkopf. Zudem möchte ich alles bis auf's Messer ausdiskutieren (hab Kommunikation studiert
Lange Rede - kurzer Sinn: Nun ist Schluss. Es klingt jetzt vielleicht so, dass Sie eigentlich die Böse ist und ich froh sein könnte, dass es vorbei ist. Das ist aber nicht so. Ich habe auch einige Fehler und sie hat sehr sehr viele tolle Eigenschaften. Ich will hier aber nicht den Rahmen sprengen.
Nun haben wir seit Montag keinen Kontakt mehr. Wir haben uns nur noch mal Donnerstag kurz vor der Arbeit gesehen, weil sie mich gefragt hat, ob ich ihr was vorbei bringen kann (Geld und ein Gutschein für eine Kollegin zum Abschied, die die Filiale wechselt). Da ihre Wohnung auf dem Weg liegt und ich ihr zudem noch einmal deutlich machen wollte, dass ich uns einen Neuanfang wünsche und weiß, dass wir es viel besser machen können, bin ich vorbei gefahren - und hab ihr das auch gesagt. Bei dem kurzen Gespräch hatte ich auch das Gefühl, dass die Worte bei ihr ankommen. Seither hab ich aber nix mehr von ihr gehört.
Kommende Woche müssen wir uns aber noch einmal sehen, weil ich weitere wichtige Dinge von ihr habe (u.a. ihren Laptop mit Bildern für die Abschiedsfeier der Kollegin, die Sie spätestens Ende der Woche braucht). Ich möchte Sie dann fragen, ob Sie über alles nachgedacht und ob sie mich vermisst hat. Ich rechne damit, dass sie dann sagt, dass es keinen Neuanfang geben wird. Ich habe es im Gefühl - leider. Dafür ist sie einfach zu stolz. Sollte es so kommen, habe ich heute einen Brief geschrieben, den ich ihr dann geben würde. Dazu bitte ich sie, "Herz brennt" von den Toten Hosen zu hören.
Nun meine Frage: Was haltet ihr von diesem Brief? Welche Emotionen KÖNNTE er auslösen (auch wenn es kein Rezept dafür gibt)? Ich wünschte mir, es kommt nicht soweit, dass sie ihn lesen muss. Wir hatten nichtsdestotrotz eine tolle Beziehung, haben viel zusammen unternommen, uns geborgen gefühlt und gemeinsam gelacht. Ich möchte das nicht einfach so aufgeben müssen
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Liebe A.,
bevor du diesen Brief liest, bitte ich dich, deinen Laptop zu starten. Auf dem Desktop findest du ein Lied – bitte lass es während des Lesens im Hintergrund laufen.
Ich beginne meine letzten Worte an dich mit der Frage aus diesem Lied: Was kann man tun, wenn das Herz brennt, wenn die Flamme jede Hoffnung aus der Seele frisst?
Ich habe mir so sehr gewünscht, dass wir es noch einmal gemeinsam versuchen. Keine letzte Chance, viel mehr ein Neubeginn. Ein Neubeginn unserer Beziehung. Ein Neubeginn unserer Liebe.
Ich habe dir Zeit gegeben, über alles nachzudenken. Es scheint nahezu unmöglich, in solch einem Moment den Punkt zu finden, an dem man mit voller Überzeugung sagen kann: Ich mache das Richtige. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass du diesen Punkt schon gefunden hast. Aber du konntest die letzten Tage noch einmal in dich kehren, dir Ratschläge von Freunden holen und deine Gefühle auf die Probe stellen – und vielleicht gab es sogar Augenblicke, in dem du mich vermisst hast. Vielleicht hattest du gar einen Moment lang den Mut und die Hoffnung, dass wir es noch einmal schaffen können - auch wenn es nur eine kleine Flamme war, die schnell verloschen ist. Vielleicht. Ich weiß es nicht.
Ich wollte keinen Plan ausarbeiten. Keine Regeln vereinbaren. Keine Kompromisse eingehen. Ich hatte vielmehr gehofft, dass du den Mut hast, mit mir noch einmal einen gemeinsamen Weg einzuschlagen. Ich habe davon geträumt, mit dir die letzten Weihnachtstage zu verbringen. Mit dir ins neue Jahr zu feiern. Mit dir Nicole und Lea zu besuchen, um eine schöne Woche in den Bergen zu verbringen. Einfach nur das hier und jetzt zu genießen. Gemeinsam nach vorne zu schauen. Uns noch einmal die Zeit und die Chance geben, zusammen glücklich zu werden. Vielleicht käme nach einigen Wochen auch die Erkenntnis: Es funktioniert nicht mehr. Vielleicht würde auch alles intensiver und schöner werden als jemals zu vor. Vielleicht. Wir wissen es nicht. Wir werden es nie erfahren. Mein Herz brennt.
Da du diese Zeilen liest, hast du mir vermutlich eben gesagt, dass es für uns keinen Neubeginn mehr geben wird. Das Paradoxe ist eigentlich, dass ich diese Zeilen schon vor einigen Tagen geschrieben habe: Denn heute ist Samstag, der 15. Dezember 2012. Aber ich fühle schon jetzt, dass du deine Entscheidung nicht mehr ändern wirst. Ich habe Angst vor dem Tag, an dem du diesen Brief lesen wirst. Denn dies wird der Tag sein, an dem du meine letzte Hoffnung im Keim ersticken wirst. Aber ich kann es nicht mehr ändern.
Die Flamme der Hoffnung - dass du dich noch einmal besinnst und den Mut zum Neubeginn hast - wird von Stunde zu Stunde kleiner. Es tut innerlich so weh, denn ich weiß, dass wir es gemeinsam noch einmal schaffen können. Leider erkennt man die wichtigen und vor allem richtigen Dinge erst, wenn alles zu spät ist. Es gibt ein Zitat von Hermann Hesse: „Das Paradies pflegt sich erst dann als Paradies zu erkennen zu geben, wenn wir daraus vertrieben wurden.“ Leider ist so viel Wahres dran.
Ich würde jetzt gern auf unser gemeinsames Jahr zurückblicken. Auf die vielen Höhepunkte. Auf die Tiefpunkte. Auf das Ende. Aber ich mache es nicht - denn ich habe zu große Angst davor, emotional noch tiefer zu fallen. Vielmehr muss ich mir noch einmal die Frage stellen: Was kann man tun, wenn das Herz brennt, wenn die Flamme jede Hoffnung aus der Seele frisst? Die Antwort bekommt man ganz am Ende: Man kann nichts tun.
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