Tja, irgendwie mache ich mir je älter ich werde, je mehr Erfahrungen ich mache und die Welt beobachte, immer mehr Gedanken um diesen Zustand, die Phase Liebe. Was macht Liebe aus, warum machen wir das überhaupt? Beziehungen sind sich immer wieder so gleich, verlaufen gleich, haben die selben Probleme immer wieder aber trotzdem hat das Ganze irgendwie in der heutigen Zeit eine neue Dimension erlangt. Liebe scheint allzeit präsent zu sein. Wir lesen, schreiben und diskutieren über das Thema, über die eigenen und die Probleme wildfremder Menschen wie vermutlich nie zuvor.
Was haben die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen damit zu tun? Was hat sich vielleicht verändert? Sicherlich gibt es heute wesentliche Unterschiede dazu, wie Beziehungen geführt werden können oder entstehen. Die Telekommunikationsmedien erlauben neue Kontaktwege, Fernbeziehungen laufen oft mit mehr Kontakt ab und generell scheinen Beziehungen offener geführt zu werden.
Warum verlieben wir uns? Klar kann man einfach sagen wir verlieben uns, weil es so wunderschön ist zu lieben und geliebt zu werden. Weil es unsere Programmierung und Steuerung so vor sieht, sich anzuziehen, zu binden, sich fortzupflanzen und gegenseitig in den verschiedenen Lebensphasen zu stärken. Trotzdem ist nicht leugbar, dass das Gefühle Liebe sich mit der Zeit in einer Beziehung sehr verändert und sogar erlischen kann. Einfach ein Punkt kommt, wo man etwas neues sucht, aufregenderes, Zweifel bekommt die davor nicht da waren, das Gegenüber auf ein mal anders sieht und nicht mehr so akzeptiert wie zu Beginn. Das war wohl schon immer so. Aber es scheint auch so als haben Menschen heute öfters schneller genug von Beziehungen, suchen das Singleleben. Es entwickeln sich Einstellungen, gerade im Bereich der Sexualität, die kurzfristig reine körperliche Anziehung, den Trieb, vor das Verlangen nach Bindung schieben. Vielleicht wird das ganze auch heute nur öffentlicher gemacht.
Aber was ist der Sinn dessen? Warum suchen wir nach neuen Partnern, werden alte uns schneller langweilig? Liegt es daran, das wir heute mehr wahrnehmen was die Welt uns zu bieten hat? Suchen wir stetig einen besseren Partner? Vielleicht einfach weil wir so viele tolle, schöne, interessante Menschen sehen? An sich wäre diese Erklärung nur logisch, wenn man sich mit seinem Partner keine (oder keine weiteren) Kinder mehr vorstellen kann und das ist in der Tat öfters ein Trennungsgrund, Differenzen im Kinderwunsch/der Realisierbarkeit, wenn der Glaube an das Vertrauen in den Partner dafür fehlt. Aber was ist wenn wir eigentlich in einer Partnerschaft alles erreicht haben? Wieso schmeißen wir eine langweilig gewordene Beziehung weg, wo wir doch alle Möglichkeiten haben neues zu gestalten? Natürlich verändern sich manchmal Menschen auch so stark oder sind Partnerschaften so eingefahren, das sich nichts mehr groß verändern lässt. Hat es dann nie richtig gepasst, oder sind wir nur zu faul?
Was schürt diese Unzufriedenheit, woran so viele Partnerschaften vergehen? Wollen wir nicht mehr hinnehmen und reiben sich die manchmal konträren Ansichten von Mann und Frau einfach heute mehr auf, weil selbstbewusster agiert wird? Natürlich gibt es genug Beziehungen in denen einfach die gegenseitige Aufmerksamkeit verloren geht, der Alltag einkehrt und die Liebe vergessen wird und auf der Strecke bleibt, es fängt uns also an zu langweilen. Scheitert der Mensch an seiner eigenen natürlichen Neugier?
Je älter wir werden, je eher wir realisieren das wir vergänglich sind, je mehr gemeinsame Zeit und Trennungen wir durchlitten, durchlebt und verarbeitet haben und wissen was uns wirklich wichtig ist, umso eher scheinen wir uns aber dann doch mit Dingen abzufinden, an Beziehungen zu halten, zu arbeiten, durch die Tiefs zu gehen. Tun wir das, weil wir unseren eigenen "Marktwert" geringer einschätzen? Oder sehen wir mehr was uns das Ganze gibt, sehen wir etwas Wesentlicheres?Entscheiden wir uns so weil wir mehr im Leben stehen und unsere Befriedigung nicht nur in der Partnerschaft sehen/suchen, vielleicht die Probleme gewöhnter sind und störende Dinge nicht mehr als so belastend empfinden? Werden wir rationale Eogmanen? Laufen Zuneigung, Vertrauen und gemeinsame Erfahrung (Verbundenheit) dem Gefühl Liebe den Rang ab, bekommen eine neue Wertigkeit?
Gerade wenn ich mir die Beziehungen von jüngeren Menschen anschaue sehe ich oft das man schnell Probleme als belastend empfindet. Man weiß gerade in der heutigen Zeit seinen Wert, das da draußen lauter Singles sind und das das Leben noch vor einem liegt. Wir haben so einen verdammten Luxus uns frei ausleben zu können, den wir gar nicht wirklich zu schätzen wissen. Sind wir heute eigentlich in unserer Jugend gar nicht dauerhaft beziehungsfähig? Brauchen wir diese Alterseinsicht/Erfahrung heute mehr den je? Die Gesellschaft lebt die Freiheit vor die wir wollen. Die Industrie bedient dies alles, weil wir uns verführen lassen, weil es schön ist. Wurden wir früher mehr in eine Partnerschaft gezwungen oder hatten wir andere Werte?
Natürlich lässt sich kaum leugnen, das sich die moralischen Vorstellungen heute grundlegend geändert haben. Die Emanzipation der Frau ermöglicht es ihr sich viel eher von einem Mann zu lösen, unabhängig zu sein. Die Ehe ist entmoralisiert, mehr Privatsache. Die Frau heute ist in der Regel eigenständiger, zielbewusster, selbstbewusster und einfach im Leben stehend und hat sich das erkämpft und kämpft dafür mehr den je. Auch die Vorstellungen von Beziehungen sind heute viel weiter ausdifferenziert. Offene Beziehungen, Sexbeziehungen, große partnerschaftliche Unterschiede, neue Lebensformen, das Ausleben, die Singlekultur ist Teil der heutigen Lebenskultur geworden. Natürlich gab es all dies auch früher schon, aber es fand eben meist eher versteckt statt und genug Partnerschaften hielten, weil sie es einfach mussten/sollten.
Was sind die Folge des ganzen Phänomens? Wir haben Scheidungsraten in völlig neuer Höhe. Wir haben alleinerziehende Mütter die quasi eine neue soziologische Gruppe darstellen. Wir haben Kinder die ohne Väter aufwachsen bzw. eben nicht immer ein festes Partnerschaftsverhältnis der Mutter erleben. Wir haben Patchworkfamilien etc.. Wie die Auswirkungen dessen sind wird sich erst zeigen, es ist auf jeden Fall interessant.
Zeitgleich haben wir einen absolut boomenden Kontakt/Singlemarkt, ein ständiges sehen und gesehen werden. Noch nie wurde sich, auch durch das Internet, aber auch durch die Freizeitkultur so durchmischt, regional übergreifend und stark gesucht und gefunden. Der Genpool des Menschen hat sich quasi über das lokale hinaus, ja sogar global unglaublich erweitert/ausgeweitet.
Die Folgen dessen sind logisch, wir haben somit vermutlich auch einen Anstieg der Beziehungen überhaupt, weil sie nicht mehr so lange halten und wir doch den Trieb nach Liebe in uns nicht abstellen können, immer wieder neue entstehen. Auch fallen nun völlig neue Altersgruppen in neuer Dimension in die beziehungsrelevante Gruppe, eben jene, die früher einfach meist in festen Beziehungen blieben/lebten.
Ich glaube das sind einige Fragen und Punkte über die man schon mal nachdenken kann. Ich will hier gar keine moralischen Fragen stellen, aber ich denke zu vielem fällt einem etwas ein und gibt es Meinungen. Aber wohin geht unsere Gesellschaft eigentlich?
Was meint ihr dazu? Ich freue mich über jede Antwort die eine der zahlreichen Fragen betrachtet oder gar neue aufwirft.
Bitte versucht persönliche Leidensgeschichten mal etwas außen vor zu lassen, versucht es auf eine sachliche Ebene zu heben, auch wenn das nicht immer gelingen mag.
Danke,
C.
Was haben die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen damit zu tun? Was hat sich vielleicht verändert? Sicherlich gibt es heute wesentliche Unterschiede dazu, wie Beziehungen geführt werden können oder entstehen. Die Telekommunikationsmedien erlauben neue Kontaktwege, Fernbeziehungen laufen oft mit mehr Kontakt ab und generell scheinen Beziehungen offener geführt zu werden.
Warum verlieben wir uns? Klar kann man einfach sagen wir verlieben uns, weil es so wunderschön ist zu lieben und geliebt zu werden. Weil es unsere Programmierung und Steuerung so vor sieht, sich anzuziehen, zu binden, sich fortzupflanzen und gegenseitig in den verschiedenen Lebensphasen zu stärken. Trotzdem ist nicht leugbar, dass das Gefühle Liebe sich mit der Zeit in einer Beziehung sehr verändert und sogar erlischen kann. Einfach ein Punkt kommt, wo man etwas neues sucht, aufregenderes, Zweifel bekommt die davor nicht da waren, das Gegenüber auf ein mal anders sieht und nicht mehr so akzeptiert wie zu Beginn. Das war wohl schon immer so. Aber es scheint auch so als haben Menschen heute öfters schneller genug von Beziehungen, suchen das Singleleben. Es entwickeln sich Einstellungen, gerade im Bereich der Sexualität, die kurzfristig reine körperliche Anziehung, den Trieb, vor das Verlangen nach Bindung schieben. Vielleicht wird das ganze auch heute nur öffentlicher gemacht.
Aber was ist der Sinn dessen? Warum suchen wir nach neuen Partnern, werden alte uns schneller langweilig? Liegt es daran, das wir heute mehr wahrnehmen was die Welt uns zu bieten hat? Suchen wir stetig einen besseren Partner? Vielleicht einfach weil wir so viele tolle, schöne, interessante Menschen sehen? An sich wäre diese Erklärung nur logisch, wenn man sich mit seinem Partner keine (oder keine weiteren) Kinder mehr vorstellen kann und das ist in der Tat öfters ein Trennungsgrund, Differenzen im Kinderwunsch/der Realisierbarkeit, wenn der Glaube an das Vertrauen in den Partner dafür fehlt. Aber was ist wenn wir eigentlich in einer Partnerschaft alles erreicht haben? Wieso schmeißen wir eine langweilig gewordene Beziehung weg, wo wir doch alle Möglichkeiten haben neues zu gestalten? Natürlich verändern sich manchmal Menschen auch so stark oder sind Partnerschaften so eingefahren, das sich nichts mehr groß verändern lässt. Hat es dann nie richtig gepasst, oder sind wir nur zu faul?
Was schürt diese Unzufriedenheit, woran so viele Partnerschaften vergehen? Wollen wir nicht mehr hinnehmen und reiben sich die manchmal konträren Ansichten von Mann und Frau einfach heute mehr auf, weil selbstbewusster agiert wird? Natürlich gibt es genug Beziehungen in denen einfach die gegenseitige Aufmerksamkeit verloren geht, der Alltag einkehrt und die Liebe vergessen wird und auf der Strecke bleibt, es fängt uns also an zu langweilen. Scheitert der Mensch an seiner eigenen natürlichen Neugier?
Je älter wir werden, je eher wir realisieren das wir vergänglich sind, je mehr gemeinsame Zeit und Trennungen wir durchlitten, durchlebt und verarbeitet haben und wissen was uns wirklich wichtig ist, umso eher scheinen wir uns aber dann doch mit Dingen abzufinden, an Beziehungen zu halten, zu arbeiten, durch die Tiefs zu gehen. Tun wir das, weil wir unseren eigenen "Marktwert" geringer einschätzen? Oder sehen wir mehr was uns das Ganze gibt, sehen wir etwas Wesentlicheres?Entscheiden wir uns so weil wir mehr im Leben stehen und unsere Befriedigung nicht nur in der Partnerschaft sehen/suchen, vielleicht die Probleme gewöhnter sind und störende Dinge nicht mehr als so belastend empfinden? Werden wir rationale Eogmanen? Laufen Zuneigung, Vertrauen und gemeinsame Erfahrung (Verbundenheit) dem Gefühl Liebe den Rang ab, bekommen eine neue Wertigkeit?
Gerade wenn ich mir die Beziehungen von jüngeren Menschen anschaue sehe ich oft das man schnell Probleme als belastend empfindet. Man weiß gerade in der heutigen Zeit seinen Wert, das da draußen lauter Singles sind und das das Leben noch vor einem liegt. Wir haben so einen verdammten Luxus uns frei ausleben zu können, den wir gar nicht wirklich zu schätzen wissen. Sind wir heute eigentlich in unserer Jugend gar nicht dauerhaft beziehungsfähig? Brauchen wir diese Alterseinsicht/Erfahrung heute mehr den je? Die Gesellschaft lebt die Freiheit vor die wir wollen. Die Industrie bedient dies alles, weil wir uns verführen lassen, weil es schön ist. Wurden wir früher mehr in eine Partnerschaft gezwungen oder hatten wir andere Werte?
Natürlich lässt sich kaum leugnen, das sich die moralischen Vorstellungen heute grundlegend geändert haben. Die Emanzipation der Frau ermöglicht es ihr sich viel eher von einem Mann zu lösen, unabhängig zu sein. Die Ehe ist entmoralisiert, mehr Privatsache. Die Frau heute ist in der Regel eigenständiger, zielbewusster, selbstbewusster und einfach im Leben stehend und hat sich das erkämpft und kämpft dafür mehr den je. Auch die Vorstellungen von Beziehungen sind heute viel weiter ausdifferenziert. Offene Beziehungen, Sexbeziehungen, große partnerschaftliche Unterschiede, neue Lebensformen, das Ausleben, die Singlekultur ist Teil der heutigen Lebenskultur geworden. Natürlich gab es all dies auch früher schon, aber es fand eben meist eher versteckt statt und genug Partnerschaften hielten, weil sie es einfach mussten/sollten.
Was sind die Folge des ganzen Phänomens? Wir haben Scheidungsraten in völlig neuer Höhe. Wir haben alleinerziehende Mütter die quasi eine neue soziologische Gruppe darstellen. Wir haben Kinder die ohne Väter aufwachsen bzw. eben nicht immer ein festes Partnerschaftsverhältnis der Mutter erleben. Wir haben Patchworkfamilien etc.. Wie die Auswirkungen dessen sind wird sich erst zeigen, es ist auf jeden Fall interessant.
Zeitgleich haben wir einen absolut boomenden Kontakt/Singlemarkt, ein ständiges sehen und gesehen werden. Noch nie wurde sich, auch durch das Internet, aber auch durch die Freizeitkultur so durchmischt, regional übergreifend und stark gesucht und gefunden. Der Genpool des Menschen hat sich quasi über das lokale hinaus, ja sogar global unglaublich erweitert/ausgeweitet.
Die Folgen dessen sind logisch, wir haben somit vermutlich auch einen Anstieg der Beziehungen überhaupt, weil sie nicht mehr so lange halten und wir doch den Trieb nach Liebe in uns nicht abstellen können, immer wieder neue entstehen. Auch fallen nun völlig neue Altersgruppen in neuer Dimension in die beziehungsrelevante Gruppe, eben jene, die früher einfach meist in festen Beziehungen blieben/lebten.
Ich glaube das sind einige Fragen und Punkte über die man schon mal nachdenken kann. Ich will hier gar keine moralischen Fragen stellen, aber ich denke zu vielem fällt einem etwas ein und gibt es Meinungen. Aber wohin geht unsere Gesellschaft eigentlich?
Was meint ihr dazu? Ich freue mich über jede Antwort die eine der zahlreichen Fragen betrachtet oder gar neue aufwirft.
Bitte versucht persönliche Leidensgeschichten mal etwas außen vor zu lassen, versucht es auf eine sachliche Ebene zu heben, auch wenn das nicht immer gelingen mag.
Danke,
C.