doch nur einer von vielen?

Baghira

Neuer Benutzer
04. Sep. 2010
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Meine Geschichte ist - wen wundert es eigentlich hier - ähnlich wie die aller anderen Geliebten hier.

Begonnen hat es vor etwa 3 Jahren mit einer, nennen wir es "intensiveren" Freundschaft, ganz klar die Aussage von ihm damals, daß er sich NICHT trennen wird.

Also haben uns einfach nur gegenseitig gut getan, SMS, Mails, Kleinigkeiten - das volle Programm. Später wurde doch eine Affäre daraus, auch wenn Sex - wie auch bei so vielen hier - nicht wirklich eine Rolle spielte sondern mehr das Gefühl, daß da "jemand ist" der an einen denkt und einen mag/liebt? und einfach gut tut. Ich hatte geglaubt, es einfach nur geniessen zu können so lange es eben ging und habe das auch eine ganze Weile lang getan - natürlich nicht ohne schlechtes Gewissen gegenüber seiner Familie usw.

Irgendwann wurde es kompliziert, als er von seinem ursprünglichen Entschluss abwich und doch über Trennung und ein "uns" nachzudenken und zu reden begann. Es folgte viel Hin und Her, Warten, nicht gehaltene Versprechen, mehrere Versuche es zu beenden ... habe wie ein Hund gelitten, ihr kennt das alles.

Jetzt schien es doch tatsächlich soweit zu sein - er trennt sich, hat es seiner Frau gesagt und auch seinen Kindern. Und was passiert?

Ich merke, wie schwer es ihm fällt, wie sehr er und auch seine Familie darunter leiden und weiß irgendwo in mir, daß er nicht mit dem umgehen kann, was er da ins Rollen gebracht hat. He - ICH leide auch, schon verdammt lange!

Und weil ich das nicht mehr will und kann - habe ich es beendet, zum ungünstigsten Zeitpunkt überhaupt und mit einer plötzlich vorhandenen unheimlichen Wut auf ihn im Bauch, die ich selber nicht wirklich zuordnen kann, die es mir aber wesentlich leichter macht.

Vielleicht war das der größte Fehler, den ich in dieser ganzen Zeit gemacht habe - vielleicht aber auch das Richtigste?

 
Hallo Bahira

Richtiger hätte es nicht sein können was du gemacht hast! Und bitte bleib bei diesem Entschluss! Er wird wieder mit dir Kontakt aufnehmen, wenn er es wirklich geschafft hat sich von seiner Familie zu trennen und sein eigenes Leben aufgebaut hat UND dich wirklich liebt.

Sollte dies alles nich gegeben sein hoffe ich, dass er sich nicht bei dir meldet! Denn du sollst nicht leiden. Du hast ebenso ein glückliches Leben verdient, ein Mann an deiner Seite der für dich da ist, der dir gut tut, dich liebt etc.

Wünsche dir viel Kraft um über die anfänglich schwierige Zeit hinweg zu kommen!

Lg Luu

 
Danke Luu für Deine Worte.

Gestern abend habe ich eine schon lange vergessene Flasche Sekt erfolgreich in Tränenflüssigkeit umgewandelt :/ Und auch wenn es mich nicht wirklich erleichtert hat ist nu immerhin mehr Platz im Kühlschrank *schiefgrins*

Habe im Moment Urlaub - schwierig, da ja ursprünglich mal geplant war den irgendwie schon zusammen zu verbringen und nun weiß ich nicht so recht wohin mit mir. Werd mir Gedanken machen müssen, wie ich die Tage jetzt einfach für mich gestalte - puh ... es "überfällt" mich aber auch an jeder Ecke.

Bis Sonntag muß ich jetzt erstmal durchhalten, das ist mein erstes Ziel so banal es klingen mag. Dann werde ich ihn gezwungenermassen sehen - daran mag ich noch gar nicht denken.

Und im Moment "fühlt" es sich trotz allem wie ein Fehler an.

 
Was ich mich bei solchen Geschichten immer frage: hast du denn außer ihm keine weiteren Freunde, Bezugspersonen, Menschen, die dir gut tun, die dir Halt geben bzw. mit denen du dich einfach austauschen kannst und die deine in meinen Augen auch richtige Entscheidung abfedern könnten?

Denn bei euch schien ja nicht das Bedürfnis nach Sex ausschlaggebend gewesen zu sein, sondern der Wunsch nach emotionaler Nähe, bzw. das Gefühl verstanden und gebraucht zu werden.

 
Hmm, ich habe einen zwar nicht sehr großen aber dafür sehr guten Freundeskreis und auch sonst "genug" mir nahestehende Menschen um mich herum (die mich natürlich auch hierbei unterstützen), denke also nicht, daß mir da irgendetwas "fehlt" und ich es mir woanders gesucht habe.

Bin auch der Meinung ein Mensch zu sein, der prima allein klar kommt. Ich "muss" nicht zwingend jemanden bei mir haben nur um nicht allein zu sein - im Gegenteil ich bin das zeitweise sogar sehr gerne.

Schwer ist es trotzdem. Fühle mich gerade einfach nur leer und erschöpft.

 
Ich merke, wie schwer es ihm fällt, wie sehr er und auch seine Familie darunter leiden und weiß irgendwo in mir, daß er nicht mit dem umgehen kann, was er da ins Rollen gebracht hat.
Klar fällt einem sowas schwer. Man kann in der Regel mehr schlecht als recht damit umgehen - wieso sagst du schon im voraus, er könne es nicht?

He - ICH leide auch, schon verdammt lange!
Und kriegst kalte Füsse, wenn's ernst zu werden droht?

Und weil ich das nicht mehr will und kann -
Was genau willst und kannst du nicht mehr?

 
Stimmt, ich kann nicht wissen ob er es kann oder nicht. Da spielt wohl auch die bisherige Erfahrung bei mir eine Rolle - bisher ist er immer ins Schwanken gekommen und mir hat mein ganzes Verständnis für ihn und seine Situation, das ganze Warten, Hoffen, ihm glauben und vertrauen jedes mal nur wieder Enttäuschung gebracht, weil er es eben dann doch nicht "konnte".

Und als ich gemerkt habe, daß er wieder ins zweifeln kommt, unsicher wird ... ja da bin ich vll einfach geflohen - purer Selbstschutz, wenn wohl auch sehr egoistisch :mauer:

Und kriegst kalte Füsse, wenn's ernst zu werden droht?
Puh, das hat gesessen *zugeb* Ich weiß es nicht, habe es aus dieser Perspektive noch nicht betrachtet - werde darüber nachdenken, auch wenn ich hoffe Du hast unrecht.

 
Schau, ich will dich ja nicht noch weiter ins Elend stürzen. Wollte nur dem vorherrschenden Tenor in diesem Thread noch einen anderen Aspekt entgegensetzen. Denn eigentlich ist das ja jetzt deine Stunde! Dass es manchmal gar nicht so leicht ist, in so einem Moment "den Sack zuzumachen", wie man sich vorher vielleicht in allen Farben ausgemalt hat, ist mir schon klar.

 
Ist schon ganz ok so - schließlich geht es ja hier auch darum, einen anderen Blick auf die Situation zu werfen - aus oder in Richtungen in die ich nie geschaut hätte.

Haben uns gestern auf einem Fest getroffen und nur kurz ein persönlicheres Gespräch geführt in dem es eigentlich nur um das gegenseitige Verständnis für die jeweilige Reaktion auf diese schwierige Situation ging.

Dann haben wir während des Festes ganz normale - ich glaube das "konnten" wir irgendwie schon lange gar nicht mehr so richtig - Gespräche geführt, wenn es sich gerade mal ergeben hat, ansonsten das Fest genossen jeder für sich und zwischendurch auch immer wieder mal (nicht zusammen aber) gemeinsam ... war insgesamt irgendwie sehr befreiend und hat unheimlich gut getan.

Und so geht es mir jetzt auch - gut. Der Druck ist weg, ich fühle mich "befreit" davon ständig aufs Handy oder ins Mailfach zu schauen, ob er sich nicht doch gemeldet hat, denn ich weiß er wird es nicht tun - nicht heute und auch nicht morgen, vielleicht "übermorgen", aber das ist abhängig davon in welche Richtung er nun gehen wird - und die Frage danach hat er mir ganz bewußt nicht beantworten wollen und ich habe das akzeptiert, empfand es als völlig in Ordnung - es ist "seins". Ich werde es irgendwann erfahren und auch wenn es komisch klingt - egal wie es ausgehen wird letztendlich, ich freue mich darauf.

 
Tja, wir haben es versucht - er war da, aber wirklich "angekommen" ist er nicht bei mir.

Auch wenn ich es eigentlich besser wußte und damit gerechnet habe, daß das auf diese Weise gar nicht funktionieren kann, wollte ich es versuchen. Habe ihn ganz bewußt nicht bedrängt mit Fragen etc. sondern eher sowas wie heile Welt "gespielt", ihm Zeit geben wollen sich zu sortieren und mit der neuen, schwierigen Situation klarzukommen - wollte einfach erstmal nur da sein für ihn.

Aber am Ende hatte ich keine Chance gegen die geballte Macht seiner ganzen Familie ... und gestern abend ist er zurück gegangen.

Sch...spiel! :(

 
Ja, Du hast recht Tylli - auch wenn das genau das war, was ich auf keinen Fall wollte und auch immer wieder versucht habe ihm klar zu machen. Aber irgendwie glaubt frau ja so einiges, wenn sie es nur glauben will :mauer:

 
auch wenn das genau das war, was ich auf keinen Fall wollte und auch immer wieder versucht habe ihm klar zu machen.
Tja, aber vielleicht hat ihn gerade dieser Satz herausgefordert. Einfach auch um mal deine Reaktion zu testen, wenn er ernst macht. :rolleyes:

Und überleg auch mal, warum du es nicht wolltest, dass er sich wegen dir trennt. Ich hab das damals zwar auch gesagt, aber bei mir steckte der Gedanke dahinter, dass ich keine Beziehung mit ihm wollte. Warum hast du es immer gesagt?

 
Hallo Baghira

Ich habe eine ähnliche Situation erlebt wie du. Ich begann eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Er sagte mir von Anfang an es sei nur eine Bettgeschichte und das war auch okay. Plötzlich kamen von ihm dann Liebeserklärungen und solche Dinge und auch ich verliebte mich. Er sagte mir aber immer und immer wieder das er trotz allem sich nie von seiner Frau trennen würde oder sich scheiden lassen würde.

Ein paar Wochen später ist er dann doch ausgezogen um mit mir zu sein. Doch die nächsten Monate war er hin und her gerissen zwischen seinem Pflichtgefühl, der Schuld seiner Frau das Herz zu brechen und seine Kinder zu verlassen und seinen Gefühlen zu mir. Ich pochte und pochte auf eine Entscheidung die er immer hinauszögerte. Irgendwann stellte ich ihn vor die Entscheidung und er ging zurück zur Frau. Es war für mich sehr schlimm, ich litt, aber konzentrierte mich einfach auf mich. Traf Freunde, stellte die Wohnung um, plante Ferien. Brach alle Kontakte ab.. schrieb nicht, rief nicht an und vermeidete das wir uns über den Weg liefen.

Plötzlich nach ein paar Wochen kam ein Brief von ihm das es ihm schlecht gehe und ich mich melden soll. Ich schrieb ihm einen langen Brief zurück, das ich nicht "Freunde" sein will und so eine Affäre wie vorher nicht mehr in Frage komme. Er müsse sich entscheiden, 100%ig und dann dazu stehen.

Fünf Wochen später stand er vor meiner Tür, mittlerweilen hat er seine Frau um die Scheidung gebeten, offizielle Trennung eingereicht und ist bei mir offziell eingezogen und ein Paar.

Allerdings muss ich sagen das ich jetzt diejenige bin die zweifelt.. ich liebe ihn und er tut jetzt alles für uns und steht dazu. Aber die Enttäuschung und Verletzung ist trotzdem da.

Ich würde dir raten - so schwer es ist- dich nicht bei ihm zu melden. Du hast doch auch deinen Stolz, er ist jetzt wieder bei ihr und vermutlich auch nicht happy. Aber du hast zu viel Würde um ihm "nachzurennen" - ich finde Frauen die betteln oder hinten-nach-rennen machen sich lächerlich und das willst du sicher nicht. Entweder will er dich voll und ganz, aus freien Stücken und mit allen Konsequenzen, oder - so dumm es klingt - du bist besser dran ohne ihn. Du willst ja keinen Mann der nicht wirklich und ganz sicher bei dir sein will, oder?

 
Danke Mercury,

eben kurz bevor ich Deine Antwort sah, habe ich Deine Geschichte gelesen und mich tatsächlich sofort gefragt ob es mir nicht womöglich ähnlich gegangen wäre wie Dir *fühl Dich virtuell ein klein wenig gedrückt*.

Und nein, ich will niemanden an meiner Seite, der sich nicht sicher ist. Allerdings glaube ich auch nicht - wie Tylli provozierend ;) anmerkte, daß er mich nur testen wollte und nur dafür mal schuppdiwupp nem ganzen Haufen Menschen die ihm nahestehen bewußt weh tun würde, inklusive sich selbst.

Habe ihm noch einen abschliessenden Brief geschrieben, ihm seine restlichen Sachen und Kleinigkeiten an einem Ort hinterlegt, wo er sie sich ohne Einfluss meinerseits abholen kann, ihn darüber informiert und dann den Kontakt abgebrochen.

Direkt im Anschluss habe ich für mich einen Städtetrip gebucht, den ich immer schonmal machen wollte und den passenden Sprachkurs vorneweg gleich oben drauf - auch wenn das ganze erst in einigen Wochen aktuell wird, freu ich mich jetzt schon darauf und es hat mir unheimlich gut getan.

Denn wenn ich so in mich hineinhorche, ist da zwar immernoch viel Enttäuschung und auch Herzweh - aber es geht mir auch irgendwie gut damit, denn wenn das alles letztlich "nur" dazu führt, daß er endlich wirklich weiß wohin er gehört und ich, was ich ganz bestimmt nicht will ... dann ist das doch irgendwie auch was wert, oder? :cool:

 
Knapp zwei Wochen kein Kontakt, aber das ist bald vorbei. Ab Montag werden wir uns wieder fast täglich zumindest hin und wieder sehen und miteinander auskommen müssen. Im Moment fühle ich mich relativ gut - natürlich ist "das alles" noch in mir und schmerzt, aber es schafft es immer seltener auch an die Oberfläche - gut so.

Aber in mir wächst das Bedürfnis nach einem klärenden Gespräch, ich hätte gern noch ein paar - wenn mögich brutal ehrliche - Antworten. Und selbst wenn ich diese nicht erhalte (ganz bestimmt sind sie auch irgendwann egal, wäre mir nur im Moment wichtig als Verarbeitungshilfe) würde ich gern darüber reden, wie wir uns zukünftig "arrangieren" können ... schließlich müssen wir das irgendwie.

Haltet ihr das für eine gute Idee? Oder sollte ich einfach abwarten, bis es soweit ist und dann "irgendwie" reagieren (gar nicht geht leider nicht)?

 
Heute hat sich, wenn auch nur kurz, die Gelegenheit zu einem Gespräch ergeben. Es war zwischen Tür und Angel und somit nicht wirklich Zeit und Ruhe um Antworten auf meine vielen Fragen zu bekommen. Allerdings habe ich ihn trotzdem um eine einzige ehrlich Aussage gebeten und diese letztlich - auch wenn es fast ein Kampf war, das aus ihm raus zu bekommen - klar und direkt erhalten: Er liebt mich nicht!

Eigentlich sollte jetzt meine Welt zusammenstürzen, aber im Gegenteil ich bin erleichtert ... das "was wäre wenn" Kopfkino hat kein Futter mehr. Egal was ich vll anders, nicht oder stattdessen getan, gesagt hätte ist nebensächlich geworden.

Er liebt mich nicht! Ok, ich bin traurig und enttäuscht warum er es dann überhaupt so weit hat kommen lassen ... aber he, er liebt mich nicht - egal was ich tue oder nicht, daran wird sich nichts ändern und irgendwie habe ich dadurch das erste mal seit Jahren wirklich das Gefühl ihn endlich "loslassen" zu können und das ist richtig gut!

 
puh ... ich hab doch kapiert, daß es für ihn doch nicht das war, was wir wohl beide erhofft hatten - und trotzdem haut es mich immer wieder fast k.o. ihn jeden Tag sehen zu müssen.

Bin so damit beschäftigt so zu tun als ginge es mir blendend, daß ich wenn ich heim komme einfach nur total erschöpft bin.

Könnte das bitte bald mal aufhören? *seufz*