Eheprobleme?

Kaktus76

Neuer Benutzer
17. März 2014
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Hallo Zusammen!

Ich möchte mir einfach mal meine Traurigkeit, meine Wut und meinen Frust von der Seele schreiben.

Eigentlich sollte ich total glücklich sein, die Kinder sind alle gesund, mein Mann liebt mich und die Kinder und uns geht es sehr gut. Nur wenn das Wörtchen "eigentlich" nicht wäre. Also von Anfang an...das erste Kind ist nicht von meinem Mann, die SS war die Hölle, denn ich war total alleine damit. Als ich meinen Mann kennenlernte, wollte ich überhaupt keine weiteren Kinder, weil ich dachte, alle Männer sind gleich....er hat mich damit überzeugt, wie er mit meiner Tochter umgegangen ist. Die zweite SS war total schön, er umsorgte mich und ich fühlte mich extrem geborgen. Nach einiger Zeit haben wir uns dazu entschlossen noch ein weiteres Kind zu bekommen. In dieser "Entschlusszeit" erkrankte die Schwester von meinem Mann an Krebs. Ich habe ihn mehrmals darauf angesprochen, ob er sicher sei, genau in dieser Zeit die Familie zu erweitern. Ja, war die Antwort. Dazu muss ich sagen, dass wir nicht einfach so Kinder bekommen können, wir mussten med. nachhelfen. Es kam natürlich wie es kommen musste, die Schwester verstarb genau 2 Wochen nach dem Einsetzen der Eizellen. Für uns war die Zeit schwierig, zwischen Trauer und Hoffnung. An dem Tag, als ich endlich einen SS-Test machen konnte und ich sehr angespannt war, habe ich meinen Mann darauf angesprochen, ob er den Test mit mir zusammen machen möchte. Sein Antwort war, er hätte keine Zeit, er müsse den Lebenslauf der Schwester fertig schreiben, das sei jetzt das wichtigste. Diese Aussage hat mich sehr verletzt. Ich verstehe seine Antwort auf die eine Weise, auf die andere Seite kann ich nicht damit umgehen. Schlussendlich sind so die beiden Zwillinge entstanden. Während der SS war er zwar bei allen Untersuchungen dabei, aber irgendwie nicht mit dem Herzen. Er hat auch nie meinen Bauch eingecremt, obwohl ich ihn mehrmals darauf angesprochen habe. Er hat sich immer hinter seinem Computer verschanzt. Dazu muss ich wohl noch erwähnen, dass es bei uns seit längerer Zeit im Bett nicht mehr so klappt. Ich bin eher der Typ, der öfters möchte, auch mal etwas anderes ausprobieren und er gar nicht und nicht so oft. In der SS war dann der Grund warum er nicht mit mir schlafen möchte, ich sei schwanger...also gut, Hoffnung auf die Zeit nach der SS :eek: )) Dann der Tag der Geburt/Kaiserschnitt. Im OP war er dabei und als die beiden Kleinen dann auf die Welt geholt wurden, fühlte ich mich meinem Mann so nah, wie noch nie. Es war ein so schönes Gefühl und ich war der Ueberzeugung, dass nun alles gut wird. Aber als ich nach dem Spital wieder zu Hause war, ging es anders weiter. Ich konnte nichts mehr richtig machen. Z.Bsp. Der 3jährige hatte die Windeln voll. Ich habe es aber nicht gleich bemerkt, weil ich noch mit Stillen beschäftigt war, resp. als ich die Windeln kontrolliert habe, waren sie noch sauber. Da hat er mich angebrüllt, ich würde den Kleine vernachlässigen und überhaupt. Und so gab es noch viele Situationen. Ich habe versucht es allen recht zu machen, aber ich habe doch auch nur 2 Hände. Und es stimmt ja auch, dass ich öfters mal was vergessen habe, aber sicher nicht absichtlich. Es ist halt so mit 4 Kindern, ich war an etwas dran und dann kam der nächste und wollte etwas und darüber habe ich dann vergessen eine volle Windeln zu entsorgen oder eine Bettdecke nicht zurückgeschlagen. Irgendwann kam die Wut und dann die Tränen, er wollte es aber immer nicht wahrhaben, dass es hier ein Problem gibt. Irgendwann hat er sich für sein Verhalten entschuldigt. Ich bin aber nun soweit, dass ich immer das Gefühl habe, ich genüge nicht. Ich wusle den ganzen Tag rum und es reicht einfach nicht. Obwohl er sich total Mühe gibt, nichts mehr zu sagen, aber ich bin so sensibel, dass ich auf das kleinste Zeichen anspringe. Im Bett läuft immer noch sooo wenig, genau jetzt wo ich etwas Bestätigung gebrauchen könnte. Ich habe zwar 20kg wieder abgenommen, aber irgendwie an den falschen Stellen. Ich habe keine Brust mehr, dafür einen Bauch, der mich so stört. Er meint immer, dass sei nicht schlimm, aber berühren tut er mich ja trotzdem nicht (mehr). Möchte ich mit ihm über meine Gedanken und Gefühle reden, blockt er immer ab, ich solle doch mal glücklich sein und zufrieden, ich hätte ja alles. Das stimmt ja auch, ich habe materiell alles, aber ich wünsche mir auch mehr Nähe und liebe. Mich belasten die Vorfälle in der Vergangenheit sehr, auch weil ich sie mit ihm diskutieren möchte, er sie immer abblockt und ich sie so nicht ablegen kann. Sie sind für mich immer im Hintergrund. Er tickt hier ganz anders. Ich könnte ihm die grössten Schimpfwörter an den Kopf werfen und eine Stunde später ist alles vergessen und er weiss von nichts mehr. Irgendwie drehen wir uns im Kreis. Er will nicht reden, ich möchte reden. Reden wir, heisst es mit mir kann man nicht reden. Er wolle bloss seinen Frieden haben, ich solle still sein. Und genau dass kann ich nicht. Ich bin im Moment so dünnhäutig, dass ich selbst einen schiefen Blick einfach nicht mehr ertrage. Und dabei möchte ich doch bloss glücklich und fröhlich sein. Ich erkenne mich selbst nicht mehr. Im Grunde bin ich ein sehr fröhlicher Mensch, der viel Humor hat und der gerne lacht, aber im Moment bin ich mehr am weinen oder am rumschreien. Bin ich fröhlich, findet er sicher etwas, dass ich nicht so erledigt habe, wie er sich das vorstellt. Ich bin eher ein Chaot und er ist der strukturierte Typ :tongue: Was ich vielleicht noch erwähnen sollte, mein Mann arbeitet in einem sozialen Job und er hat immer viiiiieeeel Verständnis für die Nöte seiner Mitarbeiterinnen. Da heisst es schnell mal, dieser Mitarbeiterin geht es schlecht, da müssen wir aufpassen, dass es sie nicht "verbrennt". Und heute hat mir dieser Mitarbeiter diese und jene Probleme erzählt, ja da muss ich schauen und Verständnis haben. Da frage ich mich jeweils und was ist mit mir?! Nur weil ich den Nachnamen Sowieso trage, muss ich extrem hart sei`?! Und das macht mich auch extrem eifersüchtig. Es ist schon ein Witz, ich bin nicht eifersüchtig auf andere Frauen, sie könnten etwas mit meinem Mann haben, sondern auch das Verständnis, das er für sie hat :(

Das Schlimme ist, dass ich meinen Mann sehr liebe. Aber ich immer mehr spüre, wie die Liebe geht. Wir haben immer noch schöne Momente, die ich in vollen Zügen geniesse und immer denke, jetzt haben wir den Bogen raus, aber irgendwann kommt immer der Hammer.

So, nun fühle ich mich schon etwas besser. Vielen Dank an denjenigen, der meinen grossen Text gelesen hat.

Herzliche Grüsse

Kaktus

 
Liebe Kaktus

Eine "Krankheit" welche ich bei vielen Männer beobachte, und auch bei mir selbst, ist, dass man, wenn jemend etwas braucht, hilfe, unterstüzung oder ähnliches, ist man sofort bereit zu unterstüzuen. Kommt dazu, dass jemand beruflich dazu "verpflichtet ist" verständnisvoll, zurückhaltend, behutsam und rücksichtsvoll zu sein, kann ich mir gut vorstellen, dass man es zuhause perfekt möchte. Der Gedanke, bei mir auf der Arbeit muss ich mit solchen Personen umgehen können (weil diese krank sind?). Kann ich mir gut vorstellen, dass man manchmal die Nase voll hat. Irgendwann kommt man nach hause und es scheint als würde es im gleichen takt weitergehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass dein Mann mit der Situation zuhause ein wenig überfordert ist. Vier kinder ist nicht nichts, da steckt viel viel Arbeit dahinter. Weiss dein Mann was Du machst? zum Beispiel kinder wecken, Kinder waschen, Windeln wechseln, Frühstück und Schoppen vorbereiten, kinder anziehen, zur Schule/Kindergarten schicken, alles nötige mitgeben, aufräumen, staubsaugen, die Betten lüften, was koche ich zu Mittag, was zum Nachtessen, eventuell einkaufen, Kinder mitnehmen, auf sie aufpassen, Wäsche ordnen, Kleider zusammenlegen, bald ist Mittagszeit, in die Küche, zwischendurch Windeln wechseln, Gedanke, komm ich mit dem Geld über die runden, was darf ICH mir leisten, wo kriegen wir für die Kinder gute, günstige Kleider, jetzt wachsel sie schnell. Kinder kommen zu Mittag nach hause oder werden von dir abgeholt....ich glaube wir finden zusammen noch sehr viel mehr was Du den ganzen lieben Tag zu tun hast. Weiss dein Mann was es zu tun gibt? Ich denke eher nicht. Es geht dir ja gut, Du hast ja alles, wie Du selbst sagst. nur mit dem ist es nicht gemacht. Hilfr er dir beim kochen, windel wechseln, einkaufen, und alles darum herum?

Dass er anders Tickt ist ja gut, gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Du und er habt euch entschieden, in guten und auch in schlechten Zeiten. Versuch ihn an seinem "können", Leute zu verstehen, mit ihnen behutsam umzugehen zu erinnern. Darfst Du von ihm auch ein wenig von dem abverlangen? Meiner Meinung nach ja, nur hat er es vergessen, dass Du NICHT Kundin oder Pazientin bist sondern FAMILIE und zu der hat er zu stehen. Er ist nicht nachtragend wie Du schreibst. Er soll sich von aussen ansehen, wie er auf dich und Familie wirkt, er soll sich von aussen ansehen wie er bei der Arbeit auf andere wirkt. Sich selbst beschreiben, wie bin ich wirklich. Versuche mit ihm zu reden reden reden und nochmals reden, über alles.

Du bist ein guter Mensch, dass soll ihm auch wieder bewusst werden.

 
Lieber Aurelio

Vielen lieben Dank für Deine Worte. Mein Mann hilft bei den Kindern sehr viel mit, dh. dort wo ich ihn lasse. Ich finde halt, da ich nicht arbeite und nur zu Hause bin, dass ich für den Haushalt, das Kochen, Einkaufen, die Wäsche und den Garten zuständig bin. Alles was mit den Kids anfällt (anziehen, schöppelen, wickeln, spielen), darf er mir gerne helfen oder übernehmen. Aber er soll sich ja auch von seiner Arbeit erholen können und darum habe ich immer Mühe, wenn er mir helfen will. Auch weil ich dann noch mehr das Gefühl habe, ich genüge nicht. Ich kann es nicht ertragen, wenn ich z.Bsp. mit der Wäsche im Rückstand bin und er eine Maschine startet. Das ist meine Arbeit und wenn er sie tut, dann fühle ich mich sehr klein und ungenügend. Ich bin halt total kompliziert.

Manchmal denke ich, ich sollte mich von meinem Mann anstellen lassen. Dann käme ich auch in den Genuss seiner Einfühlsamkeit :eek: Es tut halt schon weh, wenn er mir erzählt, wie er helfen konnte und ich mir von ihm auch ein offenes Ohr wünsche. Wenn ich ihn daraufhin weise, dass ich mir das auch wünsche, dann meint er nur, ich hätte es ja und ich solle doch nicht so eifersüchtig sein. Aber eben so verschieden sind die Wahrnehmungen!! Ich weiss auch, dass sein Job nicht einfach ist und er viel Kraft dafür braucht. Und ich habe auch oft ein schlechtes Gewissen, wenn ich wieder reden möchte und er eigentlich nur seine Ruhe will. Aber ich kann auch vieles, dass mich beschäftigt nicht stehen lassen und wie er darüber hinwegsehen.

 
Liebe Kaktus,

herzlich willkommen im Liebeskummer-Forum!

Blöde Geschichte: Du wünschst Dir Einfühlsamkeit von Deinem Mann. Tut er es, fühlst Du Dich ungenügend. Das ist ein Rezept zum Unglücklichsein. Siehst Du den Teufelskreis?

Mach Dir doch bitte klar, dass Haushalt und vier Kinder (davon die Jüngsten auch noch Zwillinge) ein 24/7 Job sind, nicht mit Geld bezahlt wird und leichter fällt je besser man organisiert ist. Es ist also als erstes mal vollkommen in Ordnung, wenn Dein Mann von seinem ebenso anstrengenden Job nach Hause kommt und dann Dich unterstützt. Vielleicht kannst Du ja von seinen Begabungen Dir etwas abschauen? Was wäre so schlimm daran, wenn Du selber sagst, dass er strukturierter ist als Du und Du Dir genau da etwas bei ihm abguckst?

Ich könnte mir auch vorstellen, dass Du mit etwas Entspannung in Deiner Einstellung zu Deinem eigenen Job auch gelassener damit umgehen kannst, wenn Dein Mann die Waschmaschine anstellt, die Du zwischen Windeln wechseln und Haushalt hinterher eben ausräumst. Ein Lächeln mit einem "Danke, Schatz" kann auch zur gegenseitigen Entspannung beitragen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass genau so etwas das ist was er im Job auch seinen Mitarbeitern an Unterstützung zukommen lässt.

Klar wäre es schöner, wenn der Haushalt erledigt wäre sobald er von der Arbeit nach Hause kommt. Dann könntet ihr euch zum Feierabend gemeinsam um die Kinder kümmern, hättet Familienzeit und sobald die Kinder im Bett sind gäbe es auch wieder Zeit für euch als Paar.

Hast Du denn überhaupt Zeit ohne Kinder für den Haushalt? Vielleicht nimmst Du seine Ideen zur Strukturierung erst einmal an, ohne sie als Angriff zu werten? Niemand erwartet, dass Du sie 1:1 umsetzt. Integriere die Ideen, die Dir liegen so wie Du es kannst. Wenn Du sie werten möchtest, dann als die Einfühlsamkeit, die Du Dir von ihm wünschst. ;)

Alles Gute, pitsch

 
Liebe Pitsch

Vielen lieben Dank für Deine Zeilen. Was ich wohl nicht so genau beschrieben habe. Ich habe schon Strukturen in meinem Haushalt. Nur werden diese halt immer wieder von meinem Mann und der 14jährigen nicht beachtet. Was nutzt es, wenn ich z.Bsp. den Tag durch die Nuggis immer am gleichen Ort in die gleiche Schachtel lege, damit ich in einem Notfall gleich einen zur Hand habe und am Abend/Wochenende die Nuggis einfach im Haus verteilt werden? Oder der 3jährige darf, bevor er ins Bett geht, noch etwas Yakari schaun. Ich ziehe im jeweils davor das Pischi an, nach den 10 Minuten, putzen wir die Zähne und er geht ins Bett. Bei meinem Mann läuft es folgendermassen ab, er darf vor den Fernseher, das Pischi wird danach angezogen und die Schreierei geht los, weil der Kleine meint, nach dem Pischi anziehen, er könne nochmals Fernsehen. Und so gäbe es noch einige Beispiele. Weise ich daraufhin, dass ich hier meine Struktur habe, wird bloss mit der Schulter gezuckt. Es sind halt meine Strukturen und nicht die seinen.... :tongue: nein, im ernst, ich versuche schon auch seine Strukturideen im Alltag umzusetzen. Leider sind halt die seinen nicht immer praktikabel, weil sie wohl eher etwas "geschäftlicher Art" sind (seine Mitarbeiter halten sich wohl eher daran, als 4 Kinder... ;) )

Und weisst Du, mann kann eine Waschmaschine mit so oder so einem Gesichtsausdruck anstellen. Ein lachendes "Schatz, kann ich Dir helfen", wäre viel einfacher als ein verkniffenes "Ich musste noch die Waschmaschine anstellen".

Betreffend dem Wunsch nach Einfühlsamkeit: Der 3jährige war ein Notkaiserschnitt, wir haben wirklich glück, dass er bei uns ist. Nach der Geburt hatte ich wirklich daran zu knabbern. Ich bin oft dagesessen und habe den Kleinen angeschaut und musste weinen, einfach weil ich so glücklich war, dass er da ist und weil der ganze Notkaiserschnitt ein grosser Schock war. Da musste ich mir anhören, ich solle bloss nicht so blöd tun und solle doch froh sein, dass er da ist. Die Tränen konnte er einfach nicht verstehen. Etwa ein Jahr später (dazwischen hatte ich immer mal wieder tiefs, vor allem wenn der Kleine krank war, ich hatte total Angst, ihn doch noch zu verlieren.) frage mich mein Mann, ob ich eine Geburts-Gesprächstherapie machen möchte. Er habe mit einer Mitarbeiterin darüber gesprochen und diese habe ihn daraufhingewiesen, dass so ein Notkaiserschnitt ein traumatisches Erlebnis sein kann. Mir hat er nicht geglaubt, sondern ich musste "hart" sein. Ich wünschte mir, dass er mir zuhört.

 
Denk mal so. Das Kind kann Papa und Mama sehr wohl auseinander halten und jeder hat seine Methode mit dem Kind um zu gehen. Ihr müsst euch nur einig sein, das das Kind ins Bett soll, dann ist es egel ob der Schafanzug vorher oder nachher angezogen wird.

Im Grunde bist du übelastet mit den Kindern und Haushalt. Da solltest du versuche dich mal aus zu klinken. Gibt es keine Oma oder Tante oder Nachbarin, die mal mit mithelfen könnte? Wenn du alles auf deinen Mann abschiebst, wird das nichts. Er scheint auch überfordert zu sein.

 
Liebes Schneeweisschen

Vorher weisst Du, dass ich überbelastet bin? Ich glaub, dass ich nirgends geschrieben habe, dass mir die Kinder oder der Haushalt zuviel sind. Ich möchte, bloss dass mein Mann mir zuhört und mich ernst nimmt und er mir nicht immer das Gefühl gibt, ich genüge nicht. Und ich schiebe auch keine Arbeiten meinem Mann ab. Genau das, tue ich nämlich nicht. Wenn er sich um die Kids kümmert, dann tut er das freiwillig. Die Probleme, die wir haben, können nicht nur an den Kids festgemacht werden. Das sind Verhaltensformen, die sich über die Zeit eingespielt haben, bevor wir alle unsere Kinder bekommen haben.

 
Erst bringst du eine Tochter mit in die Beziehung. Da war dann alles super, dass er da war.

Nun habt ihr eigene, gemeinsame Kinder und nun genügt er nicht mehr.

 
OK, der nächste Vorwurf wird sein, dass ich nur einen Ernährer gesucht habe. Auf diesem Niveau möchte ich eigentlich nicht diskutieren.

Das er sich stark verändert hat, kann ja nicht sein, oder?

 
Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen. Aber wenn du meinst, wird da ja vielleicht etwas dran sein.

Natürlich verändert sich ein Mensch im Laufe seines Lebens. Du auch.

 
Ich schätze, dass was dir fehlt ist die Wertschätzung und Anerkennung deines Mannes. Dies kann ich gut verstehen. Vielleicht solltest du mal ganz alleine für ein paar tage wegfahren. Dann sieht dein Mann was du alles leistest und du kannst dich mal wieder verwöhnen lassen z.B. Wellness. Dennoch ist deine Traurigkeit und dein gefühl nicht ausreichend zu tun und zu machen auch ein Zeichen. Nicht zwangsläufig der Überforderung aber des ausgelaugt seins. Und es ist wichtig, dass du dich wieder als Frau und nicht nur als Mama und Putze wahrnimmst.

Und was dein Notkaiserschnitt anbelangt, kann ich dich sehr gut verstehen mir erging es Gefühlsmäßig ähnlich wie dir.

 
Schau, du siehst jetzt Überlastung als etwas Schlechtes an, was du dir nicht eingestehen willst. Wenn du erkennst, was für dich gut ist, kannst du die Dinge auch in die Wege leiten und suchst nicht das Verkehrte in deinem Mann. Ihr habt da gemeinsam etwas zu wuppen, was eure ganze Kraft in Anspruch nimmt. Wenn er der Buhmann sein soll, für deine Probleme, dann geht das schief.

Er kann nicht dein Therapeut sein. Er kann dir zur Seite stehen und du ihm. Hole dir die Anerkennung nicht von ihm. Gebe sie dir selber und klopfe dir selber auf die Schulter, wenn du etwas gut gemacht hast.

Lass doch deinen Mann mal einen Tag alles alleine machen und triff dich mit einer Freundin, dann sieht er, wie viel Arbeit zu Hause ist. Dann wird er es vielleicht mehr wertschätzen, was du leistest. Aber eigentlich sollte das zweitrangig für dich sein, versuch die Situation so an zu nehmen, wie sie ist und sei glücklich damit. Das strahlst du dann aus und ihr seid dann alle zusammen glücklicher.

Hole dir Hilfe von aussen, wenn ihr es nicht alleine schafft. Drei kleine Kinder zu versorgen und einen Teenie dazu, ist bestimmt nicht einfach.

Aber, du siehst das Unheil in deinem Mann, dabei ist es die Gesamtsituation.

 
Er kann nicht dein Therapeut sein. Er kann dir zur Seite stehen und du ihm. Hole dir die Anerkennung nicht von ihm. Gebe sie dir selber und klopfe dir selber auf die Schulter, wenn du etwas gut gemacht hast.

ich sehe das etwas anders. Natürlich sollte man sich auch selbst loben und das was man tut auch selbst anerkennen. Dennoch ist es wichtig es auch mal von jemanden gezeigt und gesagt zu bekommen und auch zu wissen dass der Andere das was ich tue auch wertschätzt. Und dazu gehört auch nicht rumzunörgeln wenn die Waschmaschine heute nicht gelaufen ist sondern als Mann die maschine anzuschmeissen ohne dabei das Gesicht zu verziehen und dem anderen damit das Gefühl zu geben du schaffst nicht mal das bisserl Haushalt. Denn dem ist nicht so. Mir bedeutet es verdammt viel wenn mein Mann meine Leistung anerkennt und dies auch ausspricht.

Ich denke auch immer, oh je der arme arbeitet den ganzen Tag oder Woche und kümmert sich dann um den Kleinen damit ich meinem Hobby nachgehen kann. Für ihn ist es aber Erholung und er genießt die Zeit mit dem Kleinen. Für mich ist Erholung Zeit für mich zu haben.

Auch mein Tagesablauf ist anders wenn mein Mann sich um den Kleinen kümmert. Er macht es einfach anders und das ist auch gut so. Ich lasse ihn einfach machen und wenn die Sachen nicht mehr da liegen wo sie sonst liegen, frage ich halt nach bevor ich ewig suchen muss. Und wenn er wieder arbeitet mache ich meinen Stiefel wieder. Und ansonsten muss man sich absprechen und den anderen einfach machen lassen. Ich hab den Kleinen in 10Minuten angezogen, mein Mann braucht halt 20, aber das ist doch Wurscht.

Du würdest dich über verlegte Schnuller nicht so aufregen wenn du dich indem was du tust wertgeschätzt fühlen würdest. Und du könntest leichter was abgeben wenn deine Leistung im Alltag mehr wertgeschätzt werden würde.

Warum glaubst du hast du das Gefühl nicht genügen zu leisten und seit wann ist dem so? Liegt es wirklich an deinem Mann oder machst du dich auch selbst runter?

Und nur weil dein Mann im sozialen Beruf tätig ist, heißt das nicht dass er sich zu Hause auch so verhält. Denn Arbeit ist Arbeit und zu Hause ist zu Hause. Dennoch sollte er dich ernst nehmen und für Gespräche offen sein. Auch wenn er nach Feierabend genug von Problemen und Sorgen hat.

Aber ich bleibe dabei, du scheinst zur Zeit sehr dünnhäutig zu sein aufgrund der Dauerbelastung und wie du in deinem ersten Beitrag schon geschrieben hast, erkennst du dich gerade selbst nicht wieder. Kann es nicht sein, dass dein Mann schon immer so war und du zur Zeit einfach mehr Zuwendeung brauchst und du deshalb denkst er kümmert sich nur um die Belange anderer und nicht um dich?

Suche einen ruhigen Moment und rede mit ihm, ganz in Ruhe und ohne Vorwürfe. Bleibe bei dir und dabei wie du dich fühlst. Und was du dir wünscht von ihm. Oft sind es Missverständnisse die einem das leben schwer machen. Oft erkennt der Andere den wald vor lauter Bäumen nicht.