@Marcel
die erste Lüge ist "manchmal" nur die Spitze des Eisbergs...
Oder, ob er allgemein ein kleines Problem mit Eifersucht hat.
Eine Lüge zerstört tausend Wahrheiten....
daß er verstandniss dafür aufbringen muss, was ich jedoch auch schwer finde, wenn man schon weiß daß die freundin gelogen hat
Probleme mit der EIFERSUCHT ?
Untreue
Menschliche Untreue wird von einigen Evolutions
biologen besonders seit den 1968er Jahren dadurch erklärt, dass sie einen Vorteil durch bessere Durchmischung der Gene bringen soll, d.h. die genetische Variabilität der Nachkommenschaft wird durch Untreue / Promiskuität angeblich erhöht.
Dieses Argument steht meines Erachtens aus mehreren Gründen auf ziemlich dünnen Säulen:
(1) wahrscheinlichkeitstheoretische Überlegungen zeigen, dass unter der Annahme
sehr großer Populationen und statistischer Unabhängigkeit bei der Wahl von Kopulationspartnern die daraus resultierenden Halbgeschwister im statistischen Mittel kaum höhere genetische Variabilität aufweisen als Vollgeschwister, die aus einer einmaligen Lebenspartnerwahl entstehen; auch unter anderen Annahmen sind die zu erwartenden Effekte bei der unter Menschen üblichen relativ geringen Geschwisterzahl relativ gering.
(2) der
differenzielle Anteil genetischer Einflussfaktoren am
gesamten menschlichen Fortpflanzungserfolg ist ohnehin sehr begrenzt, beispielsweise im Vergleich zu Umweltbedingungen.
Das Hauptargument gegen diese stark reduzierte biologische Sichtweise wird jedoch von Evolutions
psychologen geliefert:
Die Aufzucht menschlichen Nachwuchses benötigte bereits in der Steinzeit
viele Jahre, in denen sowohl die Frau als auch das Kind lange Zeit auf die Versorgung durch den Mann
existentiell angewiesen waren.
Weshalb ist die Steinzeit hierfür so wichtig? Ganz einfach: sie dauerte mehr als eine Million Jahre, unsere neuere Kulturgeschichte gibt es hingegen erst seit ein paar tausend Jahren, das liegt im Vergleich dazu nur in der Größenordnung weniger Promille!
Der Mechanismus der
langfristigen Partnerschafts-Bindung wurde offensichtlich von der Evolution während Millionen von Jahren erfunden, um die materielle Versorgung des Nachwuchses längerfristig sicherzustellen; auch zur emotionalen Reifung des Kindes ist nach entwicklungspsychologischen Erkenntnissen eine konstante männliche Bezugsperson notwendig.
In einfacher Alltagssprache ausgedrückt: wechselte der männliche Bindungspartner in der Steinzeit, dann sanken die Chancen des Kindes erheblich, überhaupt großgezogen zu werden, d.h es musste mit viel höherer Wahrscheinlichkeit verhungern, wenn der Mann nach einem Seitensprung seine Partnerin verließ und in der Übergangszeit bis zum Aufbau einer neuen stabilen Partnerschaft niemand auf Jagd ging.
Nicht nur in Märchen werden Kinder von "bösen Stiefeltern" buchstäblich "stiefmütterlich" behandelt - man kann das auch heute noch in Zeitungsberichten lesen.
Unsere Existenz ist also solchen männlichen Vorfahren zu verdanken, die sich an ihre Frauen
gebunden haben. Da sowohl männliche als auch weibliche Untreue diese Bindungen stark gestört hätten, ist davon auszugehen, dass Untreue aus evolutionspsychologischer Sicht einen gravierenden
Risiko- und Störfaktor darstellt. Zumindest "offene Untreue im großen Stil" kann also unter unseren Vorfahren
nicht der Regelfall gewesen sein, denn sonst würden wir nicht existieren!
Noch plastischer ausgedrückt: wenn einer meiner Vorfahren auf Dauer promisk gelebt hätte, dann hätten seine daraus hervorgegangenen Kinder wohl kaum überlebt; also kann dieser Vorfahr nicht mein Vorfahr gewesen sein und ich selber würde nicht leben.
Meine eigene Existenz verdanke ich dem weitgehend nicht-promisken Verhalten meiner Vorfahren!
Im Klartext: die
Stabilität einer Partnerschafts-Beziehung
entscheidet über Leben oder Tod! Oder andersherum:
längerfristige Beziehungen sind für uns Menschen deshalb so wichtig, weil von ihnen unser
Leben abhängt!
Folgerung:
Andauernde (d.h. nicht in Richtung einer stabilen Beziehung aufgelöste) Promiskuität gefährdet nicht nur die eigene, sondern auch fremde menschliche Fortpflanzung und ist daher aus Sicht der Evolutionspsychologie ein
Fortpflanzungshemmnis, das sich
gegen die Grundlagen menschlicher und gesellschaftlicher Existenz richtet.
Davon zu unterscheiden ist
vorübergehende Promiskuität, die unter
gleichaltrigen Jugendlichen einen möglicherweise notwendigen
Entwicklungsschritt darstellen kann, bei dem der evolutionäre Werdegang der menschlichen Gesellschaft quasi "im Zeitraffer" (angefangen von der Embryonalentwicklung) nachvollzogen wird.
Seitensprünge mit Fremden sind genau dann erfolgreich im Sinne der Fortpflanzung, wenn daraus eine
bessere und
stabilere neue Partnerschaft mit
besserer Versorgung der Nachkommenschaft entsteht.
Eine Möglichkeit hierzu gibt es in folgendem Steinzeit-Szenario: oft gab es lange Perioden mit knappem Nahrungsangebot und Gefahr von Hungertod, in denen die Versorgung des Nachwuchses extrem gefährdet war. Dies konnte gelegentlich dazu führen, dass rivalisierende Horden miteinander einen
Kampf um die Nahrung führten.
Die Weibchen der unterlegenen (schwächeren) Horde wurden dann gelegentlich von der "stärkeren" Horde aufgenommen, allerdings zum Preis einer unteren Hierarchie-Stellung. Man findet Beschreibungen derartiger Vorgänge nicht nur im römischen Mythos vom Raub der Sabinerinnen, sondern auch im Alten Testament.
Demnach könnte die Seitensprung-Bereitschaft oder -Initiative von Frauen also etwas damit zu tun haben, dass in der neuen Beziehung (in einer neuen Horde) eine bessere Versorgung als Belohnung winkt - jedenfalls in der subjektiven Vorab-Einschätzung im Vergleich zu einer instabilen oder sonstwie desolaten momentanen Beziehung.
Da auch Männer in einer Beziehung eine emotionale und sexuelle Versorgung durch die Partnerin erfahren, kann dieses Motiv auch bei ihnen hinter einem Seitensprung oder hinter Wilderer-Versuchen stecken.
Seitensprünge sind in diesem Modell also als Versuche anzusehen, eine andere (bessere) Horde / Beziehung zu finden, und für diese vagen Zukunfts-Aussichten die jetzige Beziehung (im Extremfall auch die eigene
Existenz!) aufs Spiel zu setzen.
Hieraus kann man ableiten, dass Seitensprünge höchstwahrscheinlich auf irgend eine
Notlage eines oder beider Partner (evtl. auf psychischer Ebene) hinweisen. Es gibt Untersuchungen, wonach die Wahrscheinlichkeit von Seitensprüngen nicht nur von Gelegenheiten, sondern auch von der Zerrüttetheit der Beziehung und der Attraktivität des Seitensprung-Partners abhängt.
ein Ding..., ein Gedanke...,etwas was uns beschäftigt.
Gruß Magnus