Ein "nein" akzeptieren

Lausüberderleber

New member
05. Okt. 2015
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Ich arbeite in einem familiären Team, darunter auch ein Mann in meinem Alter. Er hat eine Freundin, die ich (und auch alle anderen im Team) kennen und schätzen. Sie sind glücklich, wohnen zusammen etc. Er ist höflich und nett zu mir, genauso wie zu allen anderen und so wie es sich gehört. Nichts mehr.Dennoch bekomme ich ihn nicht aus dem Kopf. Nicht dass ich ihn anmachen würde oder irgendetwas derartiges, ich bin überzeugt, er ahnt von gar nichts. Ich weiss ja, dass er nicht interessiert ist. Und es wäre gar nicht meine Art, einen liierten Mann anzumachen. Aber ich trauere ihm irgendwie hinterher. Das schlimmste: obwohl ich ihn ja kaum kenne und genau weiss, dass ich womöglich gar nicht so toll fände, würde ich ihn besser kennen. Dennoch belastet mich so ein tiefer Kummer darüber, das nicht herausfinden zu können. 

Anfangs dachte ich, das ergibt sich nach einer Weile von alleine. Aber nun ist es seit über einem Jahr so. Auch kurzweilige Beziehungen zu anderen Männern lenken mich nicht ab (davon hatte ich mehrere im letzten Jahr), an langfristigere Beziehungen ist gar nicht zu denken, wenn ich dauernd einem vergebenen, nicht-interessierten Mann nachtrauere... Auch "aus den Augen aus dem Sinn" klappt nicht. Ich hatte drei Monate unbezahlten Urlaub um in den Semesterferien zu reisen. Ich dachte von Florida bis Asien regelmässig und viel zu häufig an ihn. Ein Stellenwechsel ist derzeit ausgeschlossen, da ich sowohl die Arbeit als auch das Team sehr sehr mag und das professionelle Zusammenarbeiten mit ihm stellt kein Problem dar.Irgendwelche Tipps? Bin ich verrückt? Wie schlägt man sich jemanden aus dem Kopf, der da einfach nicht rauswill und ohne zu wissen weshalb er da überhaupt rein ist?...

 
Hallo "Laus"! :)

Wie schlägt man sich jemanden aus dem Kopf, der da einfach nicht rauswill und ohne zu wissen weshalb er da überhaupt rein ist?...
Das "weshalb" finde ich interessant.

Du gibst nämlich gar keine Hinweise auf das weshalb.

Alles, was für Dich feststeht ist: es darf nicht sein.

Er MUSS raus.

Du MUSST ihn vergessen.

Dass das Gehirn dann rebelliert ist klar - so ist das Gehirn.

Denke jetzt NICHT an eine grüne Giraffe. Mit rosa Halsband.

Siehst Du - Du hattest gerade ein Bild davon in Dir.

Stell Dir vor, es wäre verboten, so etwas zu denken! Du würdest sogar  von grünen Giraffen zu träumen beginnen! Mit rosa Halsband!

Ich seh 2 Möglichkeiten zu dem "verbotenen, verbotenen" weshalb:

a, Du empfindest wirklich Verliebtheit für ihn. Dann hättest Du das allerdings auch so benannt, oder? Oder traust Du Dich nicht, es zu benennen, weil es dann so wehtut wenn es "raus" ist? Und "echt" wird?

b, Du hast Dich irgendwie in ihn verbissen. Es geht gar nicht um "große Gefühle" - Du kannst ihn nicht loslassen. In diesem Fall geht es aber gar nicht um ihn. *Aufatmen* Dann geht es um etwas anderes in Dir, wonach Du Sehnsucht hast. Und das nicht sein darf. Möglicherweise etwas verbotenes Verbotenes. Oder etwas Unerreichbares. Davor schützt Du Dich - und er ist nur das Symbol dafür.

Was denkst DU?

Erzähl doch ein bisschen mehr darüber...über Deine Gefühle, über Deine Ängste, und über das, wovor Du Dich schützt.

Mani

 
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Finde ich gut, den Einwand von Manana. Erinnert mich an "Der den ich will"- von Annette Louisan.

Es kann dich ja auch vor etwas schützen, Jemandem hinterherzuschmachten, den man nicht erreichen kann. Es kommt so auch nie zu einer Auseinandersetzung mit dem Alltag und er kann auf seinem Podest stehenbleiben.

ich sehe da aber eigentlich gar kein Problem. Gedanken und Gefühle bleiben frei. Und ich denke, wenn du wirklich bereit bist für eine handfeste Beziehung, dann wird sich das Leben auch dahin entwickeln. Wer weiss, was dann passiert...? Ist im moment aber wohl eher nicht der Fall oder? Also, geniess es, egal wie lang es dauert. Schreib mal ein Lied drüber oder so, kann helfen. Musst es ja nicht veröffentlichen ;-)