ein "trauma" durch eine beziehung....???

Schnoopy

Benutzer
23. Juli 2004
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hi @ll

naja, am besten ich fang mal ganz vorne an.

letztes jahr im oktober hab ich meinen ex kennen gelernt. am anfang war alles toll, ich war absolut begeistert von der beziehung, alles war klasse... tja, und dann fing der käse an. er hat im november angefangen, für eine klausur zu lernen, die im februar stattfinden sollte und durch die er schon 2mal durchgefallen ist. nochmal durchfallen wäre dann das ende vom studium gewesen. diese blöde lernerei ging sogar soweit, daß wir an weihnachten einen riesenstreit hatte, weil ich mir es erlaubte, ihm mal ausnahmsweise für 10 minuten sein buch wegzunehmen, was ich eigentlich sonst niemals tat, weil ichs ja irgendwo noch verstehen konnte, daß er halt lernen muß, damit er weiterstudieren kann. ich hab alle meine bedürfnisse zurückgesteckt, weil ich dachte, daß die zeit vorbeigeht und er dann bald wieder mehr zeit hat. und nur weil ich ihm die bücher weggenommen habe, waren dann die ganzen weihnachtsfeiertage so derart versaut, einfach weil er sauer war und nichtmehr mit mir sprach.

so gings dann weiter bis im februar. zeit hatte er kaum und wenn er welche hatte, dann konnte er sich nicht wirklich mit mir beschäftigen, er war müde vom lernen, alles was noch ging, war zusammen mal bißchen fern sehen oder so.

und ich dachte immer, daß ich nur geduld haben brauche, alles andere erledige sich dann von selbst wenn die klausur vorbei ist und ich war auch fest davon überzeugt, daß er die klausur diesmal packt.

und dann kam die klausur und er fiel durch. nicht schlimm, dachte cih, das leben geht weiter und auch er wird das einsehen, vielleicht wars einfach nicht das richtige. er wurde exmatrikuliert. ich hab ihm zugeredet, hab versucht, ihn aufzubauen, hab mein möglichstes getan, daß er sich nicht wie ein versager fühlt... keine chance. ein gespräch mit seinem vater, was täglich mehrmals der fall war, und alles war für die katz. es ging bergab und zwar steil. durchhalten, dachte ich, und hab ihn unterstützt. zähne zusammenbeißen, das wird wieder.

und es ging ihm immer schlechter, er zog sich immer weiter runter, machte sich immer mehr fertig, las nochmehr fachbücher als zuvor und wurde noch gereizter, wenn man mal versuchte, ihn davon abzulenken... er war ganz unten, ihm gings schlecht und leider nicht nur ihm... umso länger die misere dauerte, desto schlimmer gings auch mir. und eigentlich gings mir nichtmal schlecht, nur einfach was die beziehung anging. ich hatte einen tollen job in ner schule für geistig behinderte... hab eltern, die mich verstehen, liebe freunde... er hatte nichts von alledem... und er begann, sich von seiner verantwortung zurückzuziehen und alles auf mich abzuwälzen. er traf keine eigenen entscheidungen mehr, konnte nichtmal sagen, was er am WE gerne tun würde. alles fiel auf mich ab...

letztendlich suchte er dann nach einer ausbildungsstelle... bekam aber nur absagen, absagen ohne ende. mittlerweile wurde ich dann für alles verantwortlich gemacht, was schief ging. selbst wenn wir nur einfach mit dem auto wo hin fahren wollten und ich mich verfahren habe, obwohl ich ihn bat, nach dem weg zu sehen, weil viel verkehr war, war ich schuld und somit unfähig. und es gab ein riesen donnerwetter, er machte mich fertig. wegen nichts. und so ging es mit allem. er machte mich fertig, weil ich im sport nicht gleich gut bin wie er, machte mich fertig, wenn ich mal kopfschmerzen hatte, behauptete ich jammere den ganzen tag nur... als wir im urlaub waren, mußte ich alles allein machen... das zelt aufbauen, die geschäfte mit dem campingplatz abwickeln... er sprach mit keinem, nichtmal mit den zeltnachbarn... wenn wir ausflüge machen wollten, mußte ich alles entscheiden und wehe, mein plan war nicht korrekt oder nicht gut genug, dann gabs wieder anschiss und dumme kommentare... und so ging es über ein halbes jahr lang. ich hab leider nicht gemerkt, wie schlecht es mir ging, ich dachte ja immer, er brauche nur zeit, bis er sich von dem schock erholt hat und einen neuen weg gefunden hat... aber das zog sich verdammt lange hin... und ich konnte einfach nichtmehr. die last, immer und überall perfekt sein zu müssen, an alles denken zu müssen und bloß keine fehler zu machen, überall seine augen zu haben, damit bloß nichts schief geht und alles so läuft, wie er es will... oder die konsequenz, wenn war nciht so lief, nämlcih stundenlange diskussionen wegen nichts eigentlich... und die tatsache, daß ich dann immer als schuldige aus dem streit ging und somit wochenlang wieder hören mußte, wie sch**** ich doch bin und eh nichts auf die reihe bekomme. das bekam ich dann jedesmal aufs brot geschmiert, jeden tag, jede woche... immer und immer wieder....

mittlerweile hab ich mich von ihm getrennt. als ich ihm sagte, daß es vorbei ist, tat nichts weh, ich hab keine träne geweint, dazu fehlte mir die kraft. ich war wie betäubt von den demütigungen der letzten zeit, mir ging es einfach nur dreckig. mein selbstbewusstsein war total kaputt... denn wenn man etwas zigmal gesagt bekommt, glaubt man das irgendwann auch, daß es so ist....

und jetzt hab ich einen neuen freund... er ist komplett anders, das genaue gegenteil von meinem exfreund. der pure gedanke an ihn ist wie balsam für meine seele. ich bin endlcih wieder glücklich.

leider mach ich mir jedesmal vorwürfe, wenn etwas nicht so gut läuft. neulich ging es meinem freund nicht gut, er hatte wenig geschlafen und fühlte sich deshalb nicht wohl. eigentlich liegt das ja auch nicht an mir, er ist alt genug, um zu wissen, wann er schlafen muß und wie lange... und trotzdem mache ich mir vorwürfe, weil ich ihn nicht ins bett geschickt habe, was ich nicht wollte, denn ich hab es satt, immer für andere bei solchen kleinigkeiten mitdenken zu müssen und er ist wirklich alt genug. ich hab kein problem, bei wichtigen dingen mitzudenken und ich würde das auch auf alle fälle tun, keine frage, aber nicht, wenn es um dinge geht, die man normalerweise als kind schon beigebracht bekommt... schlafen, essen... lernen! daß es meinem freund so schlecht ging, kam auch vom vielen stress, den er die letzten wochen einfach hatte. und wieder machte ich mir vorwürfe, weil ich ja noch zusätzlich zeit in anspruch nehmen, zb. wenn wir reden. (im moment trennen uns noch 60km, dh, wir telefonieren abends. ab nächstem monat bin ich dann vorort, weil ich in der selben stadt mein studium beginne) und ich geb mir dann die schuld... und ich lasse absolut außer acht, daß er ja gerne mit mir zusammen ist und ich ihm fehle, wenn er nicht mit mir redet... ich sehe mich selber als last (ich habe immernoch diese minderwertigkeitsgefühle, die ich von meinem exfreund mitnahm...und ich krieg es nicht so leicht los)

ich hab meinem freund alles erzählt, was mit meinem exfreund passiert ist, was alles vorgefallen ist. er hat wirklich viel verständnis dafür und sagt mir auch immer wieder, daß ich nicht schuld bin und er es selbst wissen muß und alt genug ist. aber ich will ihn damit nicht nerven, weil ichs einfach nicht auf die reihe bekomme, diese gedanken, daß ich eine nervige last bin, abzustellen... er würde mir niemals vorwürfe machen sondern mich immer in schutz nehmen, egal was passieren würde... aber irgendwie geht das nicht in meinen kopf rein und das nervt mich schon selber...

und deshalb gehts mir schlecht.... obwohl es mir eigentlich blendend geht, weil ich einfach einen so wunderbaren menschen gefunden habe, den ich wirkich über alles liebe und er mich...

hat jemand von euch schonmal was ähnliches durchgemacht??? oder habt ihr einen tipp für mich, wie ich das in griff bekommen kann? ich habe angst, daß meine denkweise im bezug auf mich (schuldgefühle, ich mache mich immer verantwortlich, wenn was nicht so gut läuft...) meiner beziehung zu meinem freund irgendwann mal schaden kann und das will ich nicht...

entschuldigt bitte, daß es so lang wurde!

schnoopy :(

 
Ich kenn dieses Phenomän, wenn man etwas nur lang genug gesagt bekommt, glaubt man daran.

Aber umgekehrt funktioniert es auch, du musst deinem neuen Freund einfach nur "glauben". Hört sich leichter an, als es ist. Erkläre die alten Erfahrungen einfach als ungültig, da dein Ex nicht dich bewertet hat, sondern sein eigenes Verhalten anscheinend kompensiert hat. Letztendlich hatte er mit allem unrecht und das musst du dir nur begreiflich machen.

Einen richtigen Tipp gibt es dafür nicht, daran musst du selber arbeiten, aber es klappt sicher, wenn du es willst. Sei dir nur jedesmal sicher, das richtige getan zu haben, egal wie andere darauf reagieren.

 
Hi,

absolut nachvollziehbar, was Du da erzählst. evtl. bist Du relativ schnell mit Deinem jetzigen Freund zusammengekommen und hast Deine alte Beziehung noch nicht 100%-ig verarbeitet und bist tatsächlich traumatisiert. ich kann mir gut vorstellen, daß sich das mit der Zeit legen wird.....

Liebe Grüße

Verlassen?

 
erstmal danke für die lieben antworten...

stimmt schon. letztendlich war er der grund, warum ich dann endgültig den schlußstrich gezogen habe und ich habe es nicht bereut. sonst hätte ich mich wohl noch ne ganze weile mit meinem ex rumgeplagt, mein jetztiger freund hat mir da nochmal die augen geöffnet und mir damit auch nochmal deutlich gemacht, daß es eben keine normale beziehung ist, wenn man dauernd hängen gelassen wird.

und seit ich mit ihm zusammen bin, gehts auch shcon aufwärts. ich bin so froh, daß es ihn gibt... aber ich will mir halt dieses glück nicht von sowas verderben lassen. irgendwie blöd.