einsamkeit - abhängigkeit?

xSchakalx

Erfahrener Benutzer
22. Apr. 2005
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ich habe mich das schon früher gefragt und da ich jetzt erneut an diesem punkt bin, mache ich mir wieder viele gedanken um dieses thema.

ich hasse es einfach in dieser einsamkeit zu leben und in all den jahren ist mir dafür keine lösung eingefallen. vielleicht ist es ja wirklich so, dass ich eine freundin brauche, um glücklich zu sein. nur das wäre echt keine lösung und würde mich von ihr abhängig machen. denn ich hätte nur diese gedanken im kopf wie es mir dann ginge, sobald es schlechter läuft. so erging es mir nun auch, als es die letzten 3 wochen sichs immer massiver zuspitzte.

ich denke mal darum ging es mir früher so scheisse. vor meiner exfrau, vor ca. nun 7 jahren. ich hatte damals alles. ne wirklich beste freundin, meine firma, mein hobby, freunde.. aber dennoch fiel ich in ein loch und wusste nicht woran es lag und wie ich da wieder rauskomme. ich habe mir schlussendlich jeden abend beim einschlafen gewünscht, nicht mehr aufzuwachen. es war früher die hölle. dann trat aus zufall meine damalige frau in mein leben (ich wohnte in berlin, sie in zürich).. es war ne schwere zeit generell aber als wir uns dann das erste mal sahen, war einfach der ganze druck und die leere wie weggewischt. ich blühte förmlich auf - so wie ich nun meine jetztige ex kennen lernte, nur sehr viel früher.

die trennung holte mich dann rasant wieder auf den boden und ich stellte fest, dass ich im nichts lebte. keine freunde, keine familie, keinen job und eine gescheiterte beziehung. ich hatte damals schlicht keinen menschen den ich mich anvertrauen konnte oder mit dem ich reden konnte. das war damals die schlimmste zeit meines lebens.

ich habe nach der trennung von meiner exfrau stark an mir gearbeitet. es hat zwar lange gedauert und durch die verschuldung und lohnpfändung war es fast unmöglich mir ein leben aufzubauen, aber nach 2 jahren war es dann geschafft. schuldenfrei. von dort an baute ich mir wirklich mein neues leben auf. ich lernte menschen kennen, ging viel raus, machte exzessiv sport. allerdings lenkte mich das alles nur geringfügig ab und diese leere und einsamkeit bleib stetig bestehen.

ich merkte wie sehr ich einen menschen brauche, mit dem ich mein erlebtes teilen kann. natürlich nicht irgendjemanden. es muss einfach dieses gefühl von vertrautheit, zuneigung und vertauen bestehen. nichts gegen meine leute die ich kenne, aber es ist nun mal so. es ist wie mit der liebe.. es muss einfach funken und das passiert eben nur bei einem menschen... damals war es meine jetzige exfreundin und ich erlebte wieder, wie ich mein leben geniessen konnte

ich hatte freude nach hause zu kommen, denn sie war im msn. ein mensch der auf mich gewartet hat und wissen wollte, wie der tag war, wie es mir ginge. und gleiches galt natürlich für mich.

wir kannten uns ein halbes jahr, mit einer unterbrechung weil sie den kontakt verebben liess (sie war in einer klinik), meldete sich dann aber wieder und es war so, als wäre die zeit stehen geblieben. von da an nahm alles seinen lauf.. wie ein buschfeuer was nicht aufzuhalten war. dann kamen wir zusammen und es war einfach perfekt. durch die jahre ohne beziehung konnte ich dieses mal bewusst die beziehung leben und geniessen. ich habe dort endlich, nach jahren, einen menschen gefunden, der mir das alles geben konnte und ich zurück geben konnte. so schien es zumindest, jedoch gehören die details ja hier nicht rein.

in meinen augen ist das doch eine art abhängigkeit oder nicht?

dazu muss ich noch sagen: zwischen meiner exfrau und meiner exfreundin (also bevor ich sie kennenlernte), lernte ich eine frau auf der arbeit kennen. in diese verliebte ich mich, wir hatten was zusammen etc aber es wurde nichts draus. bei ihr hatte ich aber nie dieses gefühl, was ich bei meinen beiden beziehungen hatte. also hat es nichts mit dem verliebtsein zu tun.

diese gewisse art von lebensfreude konnte mir nur diese beiden menschen geben. und bei der letzten beziehung fing es ja schon an, bevor ich sie überhaupt richtig kannte

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Mensch ist ein soziales Tier.

Es gibt so gut wie keinen Einzelkämpfer in unserer Spezies und wenn, dann ist dieser wohl mit Suizid oder verfrühtem Ableben verstorben.

Die Märchen, dass wir alle ohne den anderen auskommen, ist gut gelogen. Wir haben immer irgendwelche Kontaktpersonen, Vertrauenspersonen oder Bekannte mit denen wir den Umgang pflegen und unsere Geschichten erzählen.

Es ist keine Abhängigkeit, sondern etwas ganz natürliches.

 
ja und eine vertrauensperson hab ich in dem sinne nicht. die kollegin die ich hier kennengelernt hab, war das früher für mich.. nun hatten wir ja länger nur sehr sporadischen kontakt und ja.. wir treffen uns jetzt wieder und mal schaun. aber es war auch bei ihr nie so wie bei meiner ex. mich macht der gedanke einfach wahnsinnig, dass ich so einen menschen einfach brauche, um die lebensfreude zu haben die ich brauche/mir wünsche.

 
Ich denke, dass es halt einen Zusammenhang hat, dass du keine Vertrauensperson sonst hast im Moment. Aus diesem Grund wächst dieses Gefühl von Abhängigkeit...

Sonstige Freunde?

 
ja freunde habe ich, die mir auch zuhören... aber naja, das reicht einfach nicht. keine ahnung. es mag auch sicher damit zu tun haben, wie nah ich einen menschen an mich ranlasse. eigentlich passiert dieser für mich grosse schritt nur bei meiner freundin, wenn ich bei ihr das richtige gefühl habe...

 
Daraus schliesse ich, dass du eher ein zurückgezogener Mensch bist.

Vielleicht erwacht aus dem ganzen deinen Abhängigkeit, weil du 'endlich' eine Person gefunden hast, bei der du aufblühen und dich selbst sein kannst?

 
Ich würd mich nicht von einer Person "abhängig" machen. Solange du die Zufriedenheit nicht in dir selber findest, wird es auch nicht in einer Partnerschaft funktionieren. Der Weg zu dieser Zufriedenheit ist weit und auch sehr schwierig - aber man kann ihn gehen. Es wäre für dich jetzt der richtige Zeitpunkt, mal darüber nachzudenken.

 
@tylli:

+1. ich bin genau deiner meinung. ich frage mich jeden tag, ob ich mich attraktiv und interessant finde, wenn ich mich in einer bar treffen würde. könnte ich mich in so eine person wie mich verlieben? so fahre ich am besten und arbeite immer wieder an mir. mit dieser taktik machst du dich auch für dich persönlich interessant, ganz geschweige von deinem andersgeschlechtlichen gegenüber :)

es hat überhaupt nichts mit selbstverliebt zu tun, eher mit tagtägliches an sich arbeiten. so unternimmt man plötzlich viel eher was mit sich selber, ohne dass eine person im eigenen lebenskreis sein muss, um alles zu teilen. nur so entsteht die totale unabhängigkeit.

 
Hallo Schakal,

deine Zeilen haben mich sehr angesprochen.

Ich verstehe genau was du meinst.

Du hattest immerhin das Glück, das schon zwei da waren, die in dir so ein Gefühl auslösen konnten.

Bei mir war es im Leben nur einer und bis jetzt ist das nie wieder vorgekommen.

Abhängigkeit, in gewisser weise denke ich ja....

Ich sehne mich im Prinzip nach dem Gleichen wie du.

Halte mich aber zurück und will im Moment auch niemanden, da ich weiss, dass wohl doch einiges erst in mir selbst geklärt werden muss.

Beide Beziehungen, gingen nicht gut aus, meine auch nicht.

Warum.... ich vermute und mutmaße mal, weil wir mehr geliebt haben, wahrscheinlich, wie entgegenbracht wurde, weil wir so viel sicherheit gaben, das man sich ja eh nicht bemühen muss, weil wir viel oder den größeren Teil an Verantwortung übernommen haben, weil wir gekämpft haben.....

Waren deine Partnerinnen fähig zu echter Nähe?

Bist du es?

Lg

Still

 
ja das stimmt auch. das habe ich damals erkannt, als die scheidung war. nach dem ganzen mist und den schulden, hab ich mir mein leben so aufgebaut, dass ich eigentlich glücklich sein könnte. nur leider warf ich all meine prinzipien und prioritäten über bord, als wir zusammenkamen. ich hab mich dann nur noch auf die beziehung konzentriert und somit nahm sie dann den grössten teil meines lebens ein. das war fatal...

 
Hallo Schakal,
deine Zeilen haben mich sehr angesprochen.

Ich verstehe genau was du meinst.

Du hattest immerhin das Glück, das schon zwei da waren, die in dir so ein Gefühl auslösen konnten.

Bei mir war es im Leben nur einer und bis jetzt ist das nie wieder vorgekommen.

Abhängigkeit, in gewisser weise denke ich ja....

Ich sehne mich im Prinzip nach dem Gleichen wie du.

Halte mich aber zurück und will im Moment auch niemanden, da ich weiss, dass wohl doch einiges erst in mir selbst geklärt werden muss.

Beide Beziehungen, gingen nicht gut aus, meine auch nicht.

Warum.... ich vermute und mutmaße mal, weil wir mehr geliebt haben, wahrscheinlich, wie entgegenbracht wurde, weil wir so viel sicherheit gaben, das man sich ja eh nicht bemühen muss, weil wir viel oder den größeren Teil an Verantwortung übernommen haben, weil wir gekämpft haben.....

Waren deine Partnerinnen fähig zu echter Nähe?

Bist du es?

Lg

Still

exakt... ja wenn sie bei mir war, war alles toll.. sie sagte zu mir sogar noch, dass sie mich hoffentlich nicht nervt, weil sie viel nähe braucht. da war ich nur glücklich denn mir ergings ja auch so..

nur wenn sie bei sich war, änderte sich das alles. das war ein problem, mit dem ich nicht klarkam...

 
@elcorazon

@ Tylli

Klar habt ihr recht.

Aber:

- ich kümmere mich um mich

- ich kann auch gut alleine sein

- ich pflege und hege mich

- ich würd nicht sagen, ich bin unattraktiv

- ich bin finanziell unabhängig

- ich hab Hobbys

- ich hab Freunde

- ich hab Familie

- ich kann auch alleine ausgehen, wenn ich unbedingt wo hin will

Trotzdem ist da eine Sehnsucht, die immer noch nicht gefüllt wurde.

Nach Platon, wartet man ja immer auf seinen zweiten Teil....

Vielleicht doch nicht so abwägig und "normal" ;)

 
ich hab mich dann nur noch auf die beziehung konzentriert und somit nahm sie dann den grössten teil meines lebens ein. das war fatal...
herzlich willkommen im club...

hab ich auch getan und mein leben mehr oder weniger ihr untergeordnet...böser fehler...das merkt man aber erst, wenns zu spät ist...ich kitte gerade diverse freundschaften etc. die ich dadurch fast verloren hätte...

warum ich mich mehr oder weniger untergeordnet habe, hat nur einen grund, denke ich: ich fühle mich sauwohl, wenn es ihr richtig gut geht und damit es ihr gut geht, tue ich alles...

falsch...das weiß ich jetzt...

passiert mir hoffentlich nie wieder...muss aber trotzdem dafür sorgen, dass ich mich in einer beziehung wohlfühle ohne den partner "totzulieben"...

 
Ich glaube nicht, dass das etwas mit Abhängigkeit zu tun hat. Ich habe auch meine beste Freundin mit der ich über alles reden kann, und doch besteht meiner Meinung nach zwischen einem Paar eine andere Art von Vertrauen und man spürt eine andere Art von Glück wenn man liebt oder verliebt ist.

Und mit der Zeit lernt man auch, dass man nicht immer aufeinanderhocken muss, um dieses Glück permanent zu erleben.

Ich kann auch alleine leben, das habe ich geübt und ich habe mich schon so daran gewöhnt, dass ich mich manchmal frage, ob ich das wirklich aufgeben will und kann für einen Partner.

Und auf der anderen Seite geht es mir wie dir, Schakal, dass ich gerne diese Vertrautheit wieder erleben möchte die man nur mit einem Partner teilen kann.

 
stetho, ja das haut bei mir exakt ebenfalls hin. nicht nur wie du über dich schreibst. ich kitte nun auch grad wieder freundschaften...

den weg den partner nicht totzulieben ist nicht leicht. das setzt ein gesundes privat- und sozialleben voraus. das hatte ich z.b. so lange, bis ich mit ihr zusammen kam. von da an, gab es einfach nur noch sie. ich hatte ja nicht mal lust was alleine zu machen... das ist für mich eben weder für mich selbst gesund, noch für die beziehung oder der freundin...

gefjon

ich meine wir alle wissen um diese probleme. nur diese zu lösen, ist ein andere problem ;o) ich bin eigentlich gar nicht der mensch, der ständig bei der freundin hocken muss. sie war ja bspw. teils 4 wochen am stück bei mir. und ich habe da gemerkt, dass ich dennoch meinen freiraum brauchte. aber das gefühl der neuen beziehung war erst mal noch grösser. dass es dann noch eine fernbeziehung war, hat sie sache noch deutlich verkompliziert...

 
abgesehen von familie und alleine weggehen (geschweige denn alleine verreisen) ist es bei mir ganz genau das gleiche.

allerdings fehl einfach immer was.. früher, also vor 7 jahren, wusste ich nicht was es war und bin echt dran verzweifelt..

@elcorazon- ich kümmere mich um mich

- ich kann auch gut alleine sein

- ich pflege und hege mich

- ich würd nicht sagen, ich bin unattraktiv

- ich bin finanziell unabhängig

- ich hab Hobbys

- ich hab Freunde

- ich hab Familie

- ich kann auch alleine ausgehen, wenn ich unbedingt wo hin will
 
Hallo!

Auch mir sind diese Empfindungen wohl bekannt! Ich komme auf so Ideen, wie dass es nur ein "richtiges" Leben ist, wenn ich diese Intensität und Tiefe an Gefühlen leben kann, wenn es jemanden an meiner Seite gibt, mit dem ich meine Eindrücke und Erinnerungen teilen kann. Den Großteil meines Lebens war ich allein, bin auch allein verreist. Natürlich habe ich Freunde, die sich für meine Erlebnisse interessieren, aber wie anders ist es, wenn man die Eindrücke mit einem Partner teilen kann, den man liebt.

Was ist, wenn ich allein bleibe - wie gestalte ich mein Leben lebenswert? Mit solchen Fragen beschäftige ich mich in den letzten Jahren, davor war das für mich kein Thema - auch die Partnerlosigkeit hat mich nicht gestört, ich war autonom, unabhängig, glücklich und zufrieden. Manches Mal sehne ich mich nach dem zurück.

Bezüglich Abhängigkeitsgefühlen gibt es einen Fachbegriff - Zuneigungshunger - google mal, wenn es dich interessiert!

LG Mana

 
frage mich jeden tag, ob ich mich attraktiv und interessant finde, wenn ich mich in einer bar treffen würde. könnte ich mich in so eine person wie mich verlieben?
@elcorazon: So hatte ich es eigentlich nicht gemeint... ;) Ich denke aber zu dem Begriff "Selbstfindung" ist hier im Forum schon genug geschrieben worden. Letztendlich fragst du dich ja mit dem o.g. Satz wieder, wie dich andere finden.

 
stetho, ja das haut bei mir exakt ebenfalls hin. nicht nur wie du über dich schreibst. ich kitte nun auch grad wieder freundschaften... den weg den partner nicht totzulieben ist nicht leicht. das setzt ein gesundes privat- und sozialleben voraus. das hatte ich z.b. so lange, bis ich mit ihr zusammen kam. von da an, gab es einfach nur noch sie. ich hatte ja nicht mal lust was alleine zu machen... das ist für mich eben weder für mich selbst gesund, noch für die beziehung oder der freundin...
ich hatte das problem und kam wegen beruf in eine neue stadt, keiner da den ich kannte...lernte die erste kennen, lieben, waren zusammen...hatte immernoch keine freunde und darum hing ich zu sehr an ihr...der tod der beziehung war vorprogrammiert...

lernte die zweite und jetzige ex kennen...hatte nur sportfreunde und hab auch diese vernachlässigt...fehler...hab ihre freunde kennengelernt und es sind jetzt auch meine...kein fehler aber gerade etwas schwierig in der situation...man passt unbewußt auf was man sagt und wie man es sagt wenn es um sie geht...

bei beiden war das sozialleben reduziert und das bringe ich gerade wieder in die spur...und ich hab mir fest vorgenommen, das keine person mich wieder so einschränkt...

 
das ist wirklich heftig. leider gehts immer nu dem so, der verlassen wird.

anders gesehen und ich vermute mal auch rationaler: jede beziehung ist nur auf zeit, komme was wolle, irgendwann ist es vorbei. und an jedem selbst liegt es, sich sozial zu "sichern". nicht nur wegen der trennung natürlich.