Hallo
Ich tendiere schon seit meiner frühesten Kindheit zum Eremiten-Dasein, Einzelgängertum. Ich hatte nie wirklich einen Freundeskreis, oder gehörte zu einer Clique.
Sich anbahnende Beziehungen habe ich oft schon nach wenigen Wochen wieder beendet, weil ich mich so schnell eingeengt fühlte und Angst hatte, mein Einzelgängerdasein aufzugeben. Ich war da teilweise sehr gemein zu meinen Freundinnen.
Trotzdem habe sogar ich es mal geschafft, etwas länger mit einer Frau zusammen zu bleiben und mit ihr ein Kind zu zeugen. Bin auch Jahre nach der Trennung (die mich schon etwas traumatisiert hat, sie hat mich noch während der Schwangerschaft verlassen, da sie endlich erreicht hatte, was sie wollte) überglücklicher und stolzer Papa einer mittlerweile 7 1/2 jährigen Tochter.
Die Trennung ist nun schon fast 8 Jahre her, seitdem hatte ich 2 kurzlebige Beziehungen, in denen ich sogar bereit war, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, doch wurden diese von den Frauen jäh beendet. Ich war in einer für sie schwierigen Zeit in ihr Leben getreten, in denen sie jemanden brauchten. Natürlich haben sie die Chance beim Schopf gepackt und mich sie trösten lassen. Als die Trauer dann überwunden war, wurde ich wieder abgestossen.
Seitdem habe ich versucht, mein "Eremiten-Projekt" durchzuführen und zu perfektionieren. Da es mir einige Jahre lang auch beruflich bzw. finanziell nicht gut ging, hatte ich genug Sorgen um die ich mich kümmern musste. Seit etwa einem Jahr geht es in dieser Hinsicht konstant bergauf. Ich habe einen guten Job, der mir viel Freude macht und in dem ich erfolgreich bin. Verdiene nicht schlecht, habe dadurch meine Schulden im Griff (die Schuldenfreiheit ist nicht mehr weit) und ich kann es mir sogar leisten, mein komplettes Ferien-Pensum im Ausland zu verbringen. Auch zu mein Verhältnis zu meiner Tochter ist seit einiger Zeit sehr eng, wir verbringen viel Zeit miteinander und haben auch sehr viel Spass.
Nun merke ich langsam, das mir trotz den vielen positiven Dingen in meinem Leben etwas fehlt. Ich habe eine Familie, mit der ich mich gut verstehe, sympathische Mitarbeiter, aber ich hab keine Freunde.
Da ich auch als Einzelgänger in unregelmässigen Abständen (so ca. alle 2-3 Monate) mal an einem Wochenende was mit Bekannten unternommen habe, dachte ich, ich könnte diese Kontakte intensivieren und in eine richtige Freundschaft umwandeln. Doch leider habe ich mich da schwer getäuscht. Mir ist aufgefallen, dass all die Jahre ich es war, der den Kontakt aufrecht gehalten hatte. Ich war es, der ab und an mal per SMS angefragt hat, ob man am kommenden Wochenende was unternehmen könnte.
Besonders schlimm war es bei einer alten Bekannten. Sie war damals die beste Freundin der Mutter meiner Tochter, noch als wir zusammen waren, hatte ich mich sehr gut mit ihr verstanden. Wir konnten uns stundenlang unterhalten, können das auch heute noch (im Gegensatz zu meiner Ex habe ich den Kontakt zu ihr nicht abgebrochen).
Da ich mich immer (auch damals schon) irgendwie zu ihr hingezogen fühlte, habe ich sie kürzlich gefragt, ob sie auch auf ein richtiges Date mit mir gehen würde. Wir hatten uns beim letzten Treffen schon darüber unterhalten, das wir beide Einzelgänger sind und uns zumindest ein besonderer Freund im Leben fehlt. Da ich an meiner Lebenseinstellung zweifelte, dachte ich, sie würde es auch tun. Weit gefehlt, sie hat mir klipp und klar zu verstehen gegeben, das sie ausschliesslich platonische Kontakte möchte.
Da fiel mir so richtig auf, dass wenn ich sie nicht bald 8 Jahre lang alle paar Monate nach einer gemeinsamen Wochenends-Unternehmung gefragt hätte, hätten wir seitdem überhaupt keinen Kontakt mehr. Auch bei ein paar anderen ist es genauso. Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten Jahren auch nur einmal gefragt wurde, ob ich mit jemandem was unternehmen möchte.
Nun steh ich total auf dem Schlauch. Zum einen habe ich Angst davor, neue Bekanntschaften zu machen (ich kenn es ja nicht). Dann kommt die (bereits erklärte) Angst, bestehende Bekanntschaften zu intensivieren. Noch dazu habe ich auch noch Angst davor, dass ich nach kurzer Zeit wieder alles abbrechen könnte, weil ich mich dann plötzlich doch wieder in mein Eremiten-Dasein zurückziehen möchte.
Es stimmt, das es schon mal vorkommen kann, das ich meine Einsamkeit kurz wieder geniesse. Aber ich weiss auch, das diese Intervalle immer kürzer werden und ich jetzt endlich was machen muss um ein "normales Leben" zu führen.
Was mache ich bloss? Und entschuldigt bitte meinen "Roman".
Gruss, Frabelaut
Ich tendiere schon seit meiner frühesten Kindheit zum Eremiten-Dasein, Einzelgängertum. Ich hatte nie wirklich einen Freundeskreis, oder gehörte zu einer Clique.
Sich anbahnende Beziehungen habe ich oft schon nach wenigen Wochen wieder beendet, weil ich mich so schnell eingeengt fühlte und Angst hatte, mein Einzelgängerdasein aufzugeben. Ich war da teilweise sehr gemein zu meinen Freundinnen.
Trotzdem habe sogar ich es mal geschafft, etwas länger mit einer Frau zusammen zu bleiben und mit ihr ein Kind zu zeugen. Bin auch Jahre nach der Trennung (die mich schon etwas traumatisiert hat, sie hat mich noch während der Schwangerschaft verlassen, da sie endlich erreicht hatte, was sie wollte) überglücklicher und stolzer Papa einer mittlerweile 7 1/2 jährigen Tochter.
Die Trennung ist nun schon fast 8 Jahre her, seitdem hatte ich 2 kurzlebige Beziehungen, in denen ich sogar bereit war, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, doch wurden diese von den Frauen jäh beendet. Ich war in einer für sie schwierigen Zeit in ihr Leben getreten, in denen sie jemanden brauchten. Natürlich haben sie die Chance beim Schopf gepackt und mich sie trösten lassen. Als die Trauer dann überwunden war, wurde ich wieder abgestossen.
Seitdem habe ich versucht, mein "Eremiten-Projekt" durchzuführen und zu perfektionieren. Da es mir einige Jahre lang auch beruflich bzw. finanziell nicht gut ging, hatte ich genug Sorgen um die ich mich kümmern musste. Seit etwa einem Jahr geht es in dieser Hinsicht konstant bergauf. Ich habe einen guten Job, der mir viel Freude macht und in dem ich erfolgreich bin. Verdiene nicht schlecht, habe dadurch meine Schulden im Griff (die Schuldenfreiheit ist nicht mehr weit) und ich kann es mir sogar leisten, mein komplettes Ferien-Pensum im Ausland zu verbringen. Auch zu mein Verhältnis zu meiner Tochter ist seit einiger Zeit sehr eng, wir verbringen viel Zeit miteinander und haben auch sehr viel Spass.
Nun merke ich langsam, das mir trotz den vielen positiven Dingen in meinem Leben etwas fehlt. Ich habe eine Familie, mit der ich mich gut verstehe, sympathische Mitarbeiter, aber ich hab keine Freunde.
Da ich auch als Einzelgänger in unregelmässigen Abständen (so ca. alle 2-3 Monate) mal an einem Wochenende was mit Bekannten unternommen habe, dachte ich, ich könnte diese Kontakte intensivieren und in eine richtige Freundschaft umwandeln. Doch leider habe ich mich da schwer getäuscht. Mir ist aufgefallen, dass all die Jahre ich es war, der den Kontakt aufrecht gehalten hatte. Ich war es, der ab und an mal per SMS angefragt hat, ob man am kommenden Wochenende was unternehmen könnte.
Besonders schlimm war es bei einer alten Bekannten. Sie war damals die beste Freundin der Mutter meiner Tochter, noch als wir zusammen waren, hatte ich mich sehr gut mit ihr verstanden. Wir konnten uns stundenlang unterhalten, können das auch heute noch (im Gegensatz zu meiner Ex habe ich den Kontakt zu ihr nicht abgebrochen).
Da ich mich immer (auch damals schon) irgendwie zu ihr hingezogen fühlte, habe ich sie kürzlich gefragt, ob sie auch auf ein richtiges Date mit mir gehen würde. Wir hatten uns beim letzten Treffen schon darüber unterhalten, das wir beide Einzelgänger sind und uns zumindest ein besonderer Freund im Leben fehlt. Da ich an meiner Lebenseinstellung zweifelte, dachte ich, sie würde es auch tun. Weit gefehlt, sie hat mir klipp und klar zu verstehen gegeben, das sie ausschliesslich platonische Kontakte möchte.
Da fiel mir so richtig auf, dass wenn ich sie nicht bald 8 Jahre lang alle paar Monate nach einer gemeinsamen Wochenends-Unternehmung gefragt hätte, hätten wir seitdem überhaupt keinen Kontakt mehr. Auch bei ein paar anderen ist es genauso. Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten Jahren auch nur einmal gefragt wurde, ob ich mit jemandem was unternehmen möchte.
Nun steh ich total auf dem Schlauch. Zum einen habe ich Angst davor, neue Bekanntschaften zu machen (ich kenn es ja nicht). Dann kommt die (bereits erklärte) Angst, bestehende Bekanntschaften zu intensivieren. Noch dazu habe ich auch noch Angst davor, dass ich nach kurzer Zeit wieder alles abbrechen könnte, weil ich mich dann plötzlich doch wieder in mein Eremiten-Dasein zurückziehen möchte.
Es stimmt, das es schon mal vorkommen kann, das ich meine Einsamkeit kurz wieder geniesse. Aber ich weiss auch, das diese Intervalle immer kürzer werden und ich jetzt endlich was machen muss um ein "normales Leben" zu führen.
Was mache ich bloss? Und entschuldigt bitte meinen "Roman".
Gruss, Frabelaut