Ende einer ehe, Ende einer Freundschaft und ich fühle mich leer!

miaflorentine

Erfahrener Benutzer
01. Juli 2009
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Liebes Forum.

Ich verfasse diesen Thread, weil ich niemanden habe, mit dem ich reden könnte, der mir ein neutrales Feedback geben könnte und um mich zu sortieren.

Ich danke allen, die meine Geschichte lesen und sich die Mühe machen, mir ihre Meinung zurück zu melden.

Ich habe das Gefühl, auf dem Höhepunkt der Einsamkeit angekommen zu sein. Einige von euch kennen meine (komplizierte) Beziehungsgeschichte. Um diesen Teil meines Lebens zu verstehen, ist es aber keine Voraussetzung.

Ich bin nun seit eineinhalb Jahren verheiratet, seit sechs Jahren mit meinem Mann liiert. In gewisserweise haben mein Mann und ich ein stilles Arrangement getroffen. Ich war bereit, viele Unehrlichkeiten seinerseits zu tollerieren, weil ich mich abhängig fühlte. Ich habe darauf vertraut, dass er an sich arbeitet und nichts tut, dass mich zerstören wurde.

Als nun aber ein Brief seiner Exfreundin hier eintraf, war das Mass voll.

Aus diesem Brief ging hervor, dass mein Mann sich all die Jahre ohne mein wissen mit seiner Exfreundin getroffen hat und auch mit anderen Frauen. Mein Mann hat es selbst eingeräumt, allerdings beteuert, er hätte mich nie betrogen- obwohl in diesem Brief davon die Rede war. (Allerdings nicht, mit der Frau, von der dieser Brief geschrieben wurde).

Ich habe Konsequenzen gezogen und mich vorläufig getrennt.

Andererseits kenne ich die Hintergründe meines Mannes und kann sein Verhalten teilweise verstehen. Ich sehe, wie hart er an sich arbeitet. Leider lassen sich Gefühle und Vertrauen nicht einfach wieder herstellen.

Im selben Zuge endet nun auch die Freundschaft zu meinem besten Freund. Auch hier war schon lange der Wurm drin. Ich wollte dass nicht, aber ich habe Verachtung empfunden, für sein dahergerede, dass ich zu genüge von meinem Mann kenne und einfach nicht mehr ertragen kann. Wie schwach er seinen Gefühlen dieser Frau gegenüber ist und unfähig, einmal Konsequenzen zu ziehen. Ja, vermutlich, weil ich mich selbst für meine eigene Inkonsquenz verachte.

Nun ist die Situation endgültig eskalliert. Ich war immer eine gute Freundin. Habe viel Kraft und Gedanken in seine Probleme investiert. Bin immer dagewesen. Habe mir jahrelang die Misere mit dieser Frau angesehen und obwohl ich oft kurz davor war, die Beherrschung zu verlieren weiterhin alles getan, um ihm mit einer möglichst neutralen Meinung zu unterstützen.

Aber nun geht es nicht mehr, obwohl ich es versucht habe. Ich habe ständig nur noch Wut empfunden, obwohl wir versucht haben, das Thema auszuklammern. Ich farge mich nun- BIN ICH EINE SCHLECHTE FREUNDIN? Liegt der Fehler bei mir?

Ich bin so wütend, dass er mir sagt ich sollte lernen, wie man eine Freundschaft führt. Mir, die jetzt seit fast zehn Jahren immer loyal war und ihm durch jede Krise zur Seite stand.

Ach ich weiß nicht, es ist alles durcheinander, auch in meinem Kopf.

Ich warte gerade auf einen Klinikaufenthalt, weil ich eine schwere Angsterkrankung habe. Ich habe solche Angst davor, dennoch habe ich mich dazu entschieden. Ich will nicht mehr abhängig sein. Ich will wissen, dass ich auch alleine eine starke und glückliche Frau sein kann.

Diese Wut ist schrecklich. Und ich habe Angst, dass ich unfair geworden bin- vor allem zu meinem besten Freund.

Bin ich naiv? Bin ich dumm? Weil ich das Gefühl haben, zu verstehen, warum mein Mann so gehandelt hat? Er ist ohne jegliche Konsequenzen aufgewachsen, hat nie gelernt, seine eigenen Bedürfnisse zu vetreten, sich und sein Fehrhalten zu hinterfragen und Grenzen zu setzen. Konfliktsituationen vermeidet er durch lügen und Bestätigung holt er sich, weil kein echtes Selbstbewusstsein da ist.

Ich bin traurig. Ich wünschte, ich könnte mein Leben vorspulen, zu einem Punkt, an dem ich gesund und glücklich bin.