Ende oder Neuanfang?

Sandra87

Neuer Benutzer
20. Apr. 2012
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Hallo!

Ich bin neu hier und kann zur Zeit nicht sonderlich gut schlafen, daher versuche ich einmal hier ein wenig über meine Sorgen zu schreiben, damit es mir ein wenig besser geht und ich vielleicht ein paar objektive Antworten von allen da draußen bekomme, die sowas schon mal erlebt haben oder wissen, wie man sich fühlt...

Mein Name ist Sandra,

und ich habe gestern Abend eine fast dreijährige Beziehung beendet. Der Hauptgrund war, dass er fremd gegangen ist. Bis dahin ist die Entscheidung für mich und jede Frau einfach - gut, dass Du ihn los bist. Aber so einfach, wie das hier steht ist das nicht... zumindest jetzt auf einmal.

Fange ich am Anfang an:

Als wir uns und ich ihn näher hab kennen lernen dürfen habe ich schnell gespürt, dass er jemand ganz besonderes ist. Und unser erstes Jahr war das wundervollste was ich je in meinem Leben mit einem Mann haben durfte. Er ist zu jeder Uhrzeit zu mir gekommen, bei Wind und Wetter. Jedes mal wenn ich ihn sehen wollte ist er zu mir gekommen (und ich spreche hier von 1 1/2 Std. Fahrtzeit). Wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht und er hat mich immer wieder aufs Neue fasziniert. Insbesondere unsere langen Gespräche, die mehr als nur meine Seele berührten, haben mich dann dazu veranlasst ihn zu fragen, ob er nicht mit mir zusammen ziehen wolle in eine neue Wohnung. Da ich zuvor schon eine drei Jahre lange Beziehung hatte, die allerdings nur zum Befriedigen der gegenseitigen Bedürfnisse zählte ( :( ), war das für mich etwas vollkommen Neues und absolut Schönes. Doch irgendwie ab diesem Zeitpunkt machte er dicht, wir sahen uns weniger und der Kontakt schlief fast ganz ein. Irgendwann gestand er mir dann, dass er immer noch versucht seine Ex-freundin zu vergessen und deswegen mir gegenüber sich nicht so öffnen könne. Dies hatte mich schon recht verletzt und der Kontakt schlief gänzlich ein. Nach einiger Zeit so ca. zwei Wochen fingen wir an uns wieder anzunähern. Ich habe ihm sogar angeboten bei mir unter der Woche einzuziehen und ggf. über das Wochenende wieder zurück nach Hause zu fahren; wir waren beides Studenten an der gleichen Uni, aber er kam von weiter weg. Dies tat er dann auch und ich freute mich so sehr, ihn die ganze Zeit um mich zu haben. Wir kauften zusammen ein, teilten die Hausarbeit untereinander auf und ich fühlte mich wie im siebten Himmel. Doch dann kam das böse Erwachen: Sein Handy empfing immer häufiger sms und wenn ich ihn fragte wer schreiben würde meinte er nur "niemand" und wenn ich nachschauen wollte hat er es vor mir versteckt, was er vorher nie tat. Mein Misstrauen war geweckt und dann las ich eine dieser sms mit dem Inhalt "Ich liebe Dich!". Ich war außer mir vor Wut und Trauer und er meinte nur, dass das nichts wäre, die würde sich nämlich mehr einbilden als wirklich sei. Pustekuchen!!! Mein Misstrauen war nun permanent an der Tagesordnung und bei jedem sms-Ton bekam ich abrupte Bauchschmerzen. Als dann wieder Semesterferien waren verzog er sich wieder gänzlich nach Hause. Wir hörten einige Zeit lang nichts voneinander, weil er meinte, dass ich die Sache übertreiben würde und wir erstmal Abstand bräuchten. Selbst als ich nach dieser Zeit dann zu ihm fuhr und er meinte die Sache habe er geklärt kam urplötzlich wieder eine solche sms mit dem gleichen Inhalt! Ich flehte ihn an dieser Person zu schreiben, dass er keinen weiteren Kontakt mehr wolle, da seine Freundin (ich) das nicht möchte. Er tat es nicht...

Ein paar Monate später, es lief bei uns weiter auf Sparflamme, an seinem Geburtstag kam er mit einem Strauß Blumen zu mir und meinte, dass er sich bei mir entschuldigen wolle und er an uns glauben würde. Da ich ihn erwartet hatte wies ich ihn an den Blumen Wasser zu geben und schon mal den Kuchen anzuschneiden... In der Zeit fischte ich sein Handy aus der Jackentasche und ich hätte auf der Stelle brechen können... er war mit ihr ebenfalls zusammen... und sie wusste scheinbar nichts von mir. Auch wenn es sein Geburtstag war, so stellte ich ihn zur Rede und er ließ die ganze Sache platzen...

Ich ließ ihn die Nacht bei mir bleiben, wir schliefen beide nicht...redeten nur... über das warum und das wieso... ich wollte es einfach nicht wahrhaben, dass gerade er so etwas tut... Wir führten wieder eines dieser tiefgreifenden Gespräche und in mir brannte wieder der Funke, dass wir es doch noch hinbekommen würden...

Am Morgen ließ ich ihn mit einem schlechten Gefühl im Bauche fahren. Den Tag über hatte ich keine Ruhe und rief letztendlich die Nummer an von der anderen Frau. Wir unterhielten uns kurz und verabredeten uns...

Während dieses Gespräches trat dann die gesamte Wahrheit ans Tageslicht. Sie hatte ihn im Internet kennengelernt, sich getroffen und er hatte zwei Wochenenden mit ihr verbracht... Sie war sogar zu dem Zeitpunkt, 600 km von zu Hause weg, zu ihm in die Nähe gezogen, weil sie mit ihm feste Pläne hatte. Er allerdings hatte schon zuvor versucht sie umzustimmen und machte sogar mit ihr Schluss, was sie überhaupt nicht mehr verstand. Kurz um ... wir beschlossen ihn zur Rede zu stellen und fuhren am Abend zu ihm. Erwischten ihn und zwangen ihn uns Rede und Antwort zu stehen... Was er erstaunlicher Weise tat und uns dabei sogar in die Augen sehen konnte. Seine Erklärung: Ich habe ihn zu sehr bedrängt und ihm dann nach der Beichte mit seiner Ex die kalte Schulter gezeigt (was auch stimmt); er dagegen war auf der Suche nach Zuwendung und einer Schulter zum ausweinen, die er dann ja auch fand... Er meinte, dass er nicht mehr wusste was er tat, er fühlte sich wie in einem Alptraum, wo er zusah, aber nicht eingreifen konnte. Zum Schluss meinte er nur, dass er genug Schaden angerichtet habe und bat uns zu gehen. Meine "Konkurrentin" sprang sogleich auf und ging zur Tür, ich folgte ihr und blieb dann aber auf halber Strecke stehen und sagte ihr, dass ich trotz allem an ihm und uns festhalten würde... mit einem "*********" knallte die Tür zu und sie war weg. Er und ich dagegen verbrachten die Nacht in seinem Zimmer, redeten, weinten zusammen... und keine Ahnung was mich dazu trieb... ich forderte ihn auf alles und wirklich ALLES was er hatte einzupacken und mit zu mir zu bringen. Am Morgen fuhren wir mit zwei geladenen Autos zu mir..

Und jetzt geschieht das "wohl zu späte Wunder"...:

Seitdem er wieder bei mir war, veränderte er sich zusehenst täglich. Er wurde wieder zugänglich, lachte (wie sehr sehe ich ihn doch lachen)...wir lachten. Doch was ich auch tat, die dunkle Wolke des "Betrogen worden sein" hing stets über mir und ich wusste nicht, ob ich das jemals aus meinem Kopf kriegen würde...

Er sagte zu mir: "Ich kann nichts tun, damit das was ich getan habe ungeschehen wird, aber ich kann jeden Tag daran arbeiten es besser zu machen."

Und das waren keine leeren Worte von ihm. Er tat und half wo er nur kann. Angefangen von den kleinen Dingen im Alltag, bis hin zu den ganz großen Dingen. Er sagte und zeigte mir, wie sehr er mich liebte. Kochte für mich, wenn ich abends spät von der Arbeit oder Uni wieder heim kam. Wusch die Wäsche und bügelte meinen Stapel immer als erstes. Ging überall mit hin und war immer(!) da wenn ich ihn brauchte. Selbst als es um Leben und Tod meiner Katze ging, stand er mir bei und ging dann auch noch von sich in die Kirche und betete für sie...die Katze hatte eine 10% Überlebenschance... sie überlebte und lebt immer noch.

Doch sechs Monate lang bemerkte ich an mir eine Wesensänderung. Ich wollte immer öfter mehr Raum zum atmen, ließ seine Zuneigung unerwidert. Kontrollierte regelmäßig sein Handy, aber da war nichts... gar nichts. Immer häufiger stritten wir und immer extremer waren meine Handlungen. Ich riss seine Kleidung kaputt, als er es nicht mehr aushielt und packen wollte, weil ich ihm wieder eine komplette Woche lang die kalte Schulter gezeigt hatte. Schlug ihm mit Kraft ins Gesicht, er tat nichts. Zerschlug seinen neu gekauften Wäschekorb auf ihm... er zog sich ein paar üble Flecken zu... doch er tat nichts ... er trotz allem immer und immer für mich da, wenn ich ihn brauchte... Einmal beobachtete ich ihn heimlich, wie er am Spiegel morgens stand, sich darin anschaute und nur den Kopf traurig schüttelte... als ich ihn darauf ansprach meinte er, dass er jeden Tag im Spiegel daran erinnert wird, was er für eine Sch... mir angetan hat :( .

Wir versuchten mit einer räumlichen Trennung die Lage doch zu retten, indem wir für ihn nach einer eigenen Wohnung suchten in meiner Nähe. Je mehr ihm eine Wohnung gefiel, desto weniger wollte ich, dass er bei mir auszieht. Letztendlich bekam er eine Wohnung und ich half ihm beim einrichten... An seinem Geburtstag (ein Jahr nach dieser ganzen Sache) wollte er dort mit mir seinen Geburtstag in Ruhe ausklingen lassen. Ich sagte ihm ab, verbrachte zwar den Nachmittag mit ihm, aber ließ ihn gegen Abend dann alleine ... ich wollte zu einer Geburtstagsfeier meiner Freundin, die reinfeierte. Er bot mir sogar an mich hin zu fahren, weil ich dann nicht so lange auf den Bus warten müsse. Am späten Abend rief ich ihn an, um ihm zu sagen,dass ich wieder da sei ... da bat er mich noch zu ihm zu kommen... er bettelte sogar... er würde nur alleine bei Kerzenlicht dort auf einer Matratze sitzen (weil sein Bett noch nicht da war) und die letzten Stunden seines Geburtstages damit verbringen wollen mit mir zusammen zu sein... ich schlug es aus, mit der Begründung, dass es mir zu weit jetzt sei - dabei waren es wirklich nur 20 Minuten Fußweg...

Zwei Tage danach bat ich ihn für mich eine Sache für die Uni zu schreiben, weil ihm das einfacher von der Hand ging als mir. Fünf Tage später schickte er mir zehn Seiten zu und ich sagte ihm, dass es zwischen ihm und mir aus ist... Zwei weitere Tage hörte ich nichts von ihm, dann machte ich mir Sorgen und rief an... niemand nahm nach den ersten Anrufen ab ... dann endlich hörte ich ihn und es ließ alles in mir zusammen zucken. Er litt, er litt wirkliche Qualen. Seine Stimme war total verzerrt und kraftlos... ich fühlte seinen Schmerz... und was tue ich....schreie ihn an und sagte ihm, dass das was er für mich geschrieben hat in der Mülltonne landen würde, weil es viel zu ausführlich war und ich jetzt auch nicht wissen würde, wie ich das jetzt in zwei Tagen ändern könne. Sofort bot er mir seine Hilfe wieder an, raffte sich auf und hat, trotz dass er nach eigenen Angaben zwei Nächte kaum geschlafen habe, eine Nachtschicht eingelegt und 10 Seiten komplett für mich umgeschrieben... mehr noch ... danach half er mir noch den übrig gebliebenen Tag bei den Abänderungen und tausend Kontrolllesungen....

Ich habe ihn danach eine weitere Woche nur selten angerufen... bis heute... ich sagte ihm, dass das nichts mehr mit uns wird und ich keine Beziehung mit ihm haben will...

Tue ich das Richtige? Er hat diesen ENORMEN Vertrauensbruch begangen, mich aufs tiefste verletzt und vorgeführt. Und doch hat er 1 1/2 Jahre so eng mit mir zusammen gelebt. Mir jeden Wunsch von den Lippen abgelesen, mir beigestanden und geholfen und sei es noch so schwer gewesen...

Vor mehr als 8 Stunden war ich mir meiner Sache so sicher, ich habe gefühlt, dass ich ihn zwar vermisse, aber nicht stark genug für eine Fortführung unserer Beziehung... doch jetzt... Stunde für Stunde steigt meine Unsicherheit... tue ich wirklich das Richtige? Bin ich zu verletzt und noch zu wütend, um ihm gänzlich zu verzeihen und ihn weiter beweisen zu lassen, dass er nur mich will...

Was soll ich tun? Hilfe! :(

Mein Dank für Euer tapferes Durchlesen und antworten ist Euch jetzt schon mal gewiss!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also, was er gemacht hat, ghätte ich von Angang an nicht verzeihen können.

Du hast es versucht, hast dich aber auf dem Vertrauensbruch ausgeruht und ihn ziemlich dafür leiden lassen.

Ich denke, WENN man jemandem verzeihen will, sollte man selbst auch dazu in der Lage sein.

Trotz allem hast du kein Recht ihn zu schlagen, ihn deine Arbeiten für die Uni machen zu lassen (und sie ihm dann vor die Füße zu werfen) und ihn generell so zu schikanieren.

Er hat sich das gefallen lassen, weil er scheinbar wirklich ein schlechtes Gewissen hatte.

Statt, dass ihr euch beide um vertrauensbildende Maßnahmen bemüht hättet, hast du ihn zu deinem Hündchen gemacht, der jetzt alles zu schlucken hat, weil er einen Fehler gemacht hat.

Ich denke, so eine Bezirhung hat keinen Sinn, also hast du schon das richtige gemacht.

 
Er zeigt dir auf allen Ebenen das er es bereut.. Nun hast du alles was du wolltest und schmeisst es hin…

Er hat einen Vertrauensbruch gemacht, ihr habt euch entschieden es trotzdem zu versuchen.. Aber nur er versucht es, du behandelst ihn wie ein Stück Scheisse..

Scheint mir als könntest du oder willst ihm nicht vergeben, wenn du das nicht kannst dann lass ihn gehen….

 
Also ich finde dich echt schlimm!

Klar hat er einen riesigen Fehler gemacht und ich hätte ihm diesen nicht verzeihen können. Aber du hast es. Du hast im verziehen und wolltest um die Beziehung kämpfen, aber das einzige was du getan hast ist ihn zu bestrafen. Er hat so viel für dich getan und machst Schluss. Und zur Krönung der ganzen Sache willst du das er auch noch deine Arbeit für die Uni macht!!

Davon mal abgesehen das du Gewalt an ihn ausgeübt hast. Dafür solltest du dich echt schämen! Wenn ein mann sowas gemacht hätte würde ihn alle als kompletten arsch abstempel der in den Knast gehört.

Also Mitleid bekommst du von mir nicht!

Mein Rat: lass ihn in Ruhe und such dir einen anderen. Das mit euch wird nichts mehr.

Und arbeite an deinen aggressiven verhalte!!!!

 
Mir fehlen die Worte! Wie kannst Du einen Menschen den Du angeblich liebst über einen solch langen Zeitraum erniedrigen und nichts anderes tun als Forderungen zu stellen?

Er sagte Dir das er Zuneigung suchte und sie von Dir nicht bekommen hat, früher oder später trifft man dann halt auf jemanden, der einem gibt was in der Partnerschaft fehlt. Nicht nett, aber blöderweise menschlich. Er trägt die Schuld an der Situation nicht alleine, aber genau das bürdest Du ihm auf.

Bleib bei der Trennung, der Mann kann einem nur leid tun und so leid es mir tut.....ohne Dich ist er besser dran! Du hast Dich gerächt, aufs Übelste, bewusst und gewollt und selber rein gar nichts getan. Mitleid für Dich fehlt mir leider komplett.

 
Tue euch Beiden einen Gefallen und bleib bei der Trennung. Ihr führt mittlerweile eine sehr ungesunde Beziehung und sein Fremdgehen rechtfertigt einfach nicht dein Verhalten ihm gegenüber. Ganz ehrlich, das kann von deiner Seite doch null Liebe sein ...dir geht's doch nur noch darum ihn zu erniedrigen, zu benutzen und ihn büßen zu lassen. Du wirst sicher irgendwann mal auf diese Zeit zurückblicken und dich furchtbar schämen. Vielleicht solltest du mit fachlicher Hilfe auch mal abklären wie du derart überreagieren kannst, über so einen langen Zeitraum.

Du wirst ihm nie verzeihen und wenn nur einer kämpft (er) dann kann es auch nichts werden. Bekomme erstmal dein aggressives Verhalten in den Griff und schleppe deine Probleme bloss nicht mit zum nächsten Mann.