Hallo in die Runde,
da ich neu hier bin, habe ich mich soeben im Vorstellungsbereich kurz beschrieben.
Ich hatte vier Monate lang einen neuen Freund, nach 2,5 Jahren solo.
Der davor war auch nur eine kurze Affäre von 3 Monaten.
Vor dreieinhalb Jahren ist mein langjähriger Lebenspartner gestorben, mit dem ich eine "auf und ab", aber insgesamt sehr erfüllende Beziehung führte.
Kurzum, ich habs nach den 2,5 Jahren seit der letzten gescheiterten Affäre noch mal gewagt, was Neues zuzulassen. Mit jemandem, den ich von meinem verstorbenen Lebenspartner kannte.
Das ist gründlich daneben gegangen.
Wir waren nie "Typen" füreinander. Früher ignorierten wir uns. Wahrgenommen haben wir uns, aber eher bestaunt:
"So was gibts auch?!"
Per Zufall trafen wir uns Mitte Februar, und zwei Wochen später lud er mich zum Kaffee zu sich nach Hause ein. Er ist Alkoholiker (Quartalstrinker), leitet dennoch seine kleine feine Firma gut und schreibt bis heute schwarze Zahlen.
Wir unterhielten uns über meinen verstorbenen Freund, der sein Angestellter war und irgendwie kamen wir uns näher.
Im Bett klappte es von Anfang an nicht.
Aber absolut nicht!
Das habe ich in 49 Jahren noch nie erlebt.
Ich kam mir vor wie die hässlichste Satteldecke (Schabracke) unterm Himmelszelt.
Ach was, sagte ich mir, wir sind beide aus der Übung (er ist seit 5 Jahren geschieden und seither von gelegentlichen One-Night-Stands abgesehen allein, was frau auch merkt). Mit etwas Geduld und Zärtlichkeit und Nähe kriegt man das schon hin.
Dachten wir vielleicht beide- keine Ahnung.
Zuerst wars eine Wochenend-Beziehung. Er rief ab und an in der Woche an, ich rief ebenfalls an, und die "Linge schmetterten" (die Schmetterlinge).
Nach drei, vier Wochenenden, an denen sex*** nix klappte, reduzierte er seine Anrufe auf Null. Ich telefonierte ihm nach- keine Antworten.
Ok, sagte ich, das kann ich auch.
Eine Woche Schweigen.
Dann rief er wieder an.
An den Wochenenden.
Ich fuhr zu ihm, oder er kam zu mir.
Da fielen mir zum ersten Mal die Lügen auf, die er erzählte.
Wenn jemand eine Geschichte fünf Mal erzählt, und jedesmal in einem anderen Zusammenhang, insbesondere finanzielle Zusammenhänge, werde ich skeptisch.
Er erzählte ununterbrochen von sich selbst. Was für ein toller Typ er doch wäre, in welcher "Oberliga" er mal gespielt habe.
Ach ja.
Sobald ich Fragen stellte oder Einwürfe wagte, wurden die gleich totgeredet, indem er gar nicht erst darauf einging.
Ok?
Ok!
Sexuell blieb alles beim Alten, nämlich Selbstbefriedigung zu zweit, weil mehr nicht drin war. Sehr ernüchternd.
Andererseits war er aufmerksam, liebevoll, zärtlich- nachdem ich die Vorgaben dazu lieferte.
Immer wieder kamen zwischendurch Bemerkungen von ihm, die tief unter die Gürtellinie gingen.
Das tat weh, aber ich dachte noch, dass das vielleicht eine Charaktereigenschaft eines emotional verletzten Kindes (er war Gewalt in der Familie ausgeliefert) wäre.
Er war hilfsbereit, aber nur, wenn ich direkt und fordernd (dominant) war.
Ansonsten wurde alles auf die lange Bank geschoben.
Anrufe kamen schließlich nur noch von mir.
Von ihm, wenn er etwas von mir wollte (sic!).
Meine Alarmglocken schrillten bereits seit Ende April.
Vorsicht, der benutzt dich!
Indem er sich fürsorglich gibt, immer was zu essen macht und charmant, manchmal auch zärtlich ist, lullt er dich ein, Dinge zu tun, die du für deinen verstorbenen Lebenspartner nie getan hättest (z. B. Schnaps kaufen usw).
Dann verstrickte er sich in Lügengebilde, die Fassade des immer hilfsbereiten, verständnisvollen Mannes begann zu bröckeln.
Wenn ich gegen Mitternacht schlafen wollte, da ich morgens um 8°° Uhr Termine hatte und er als nachtaktiver Geschäftsmann keine Lust auf Schlaf hatte, wurde der Fernseher im Schlafzimmer auf volle Lautstärke gestellt, ich wurde geschüttelt und gekniffen, um wieder wach zu werden. Bis ich mich ins Wohnzimmer verzog.
Nach Hause fahren konnte ich nicht, da ich entweder ohne Auto bei ihm war (bin sportlich), oder aber kein Geld fürs Taxi (bin Sozialrentnerin) hatte.
Nachts 45 Minuten durch den dunklen Park zwischen seiner und meiner Wohnung zu joggen ist nicht mein Ding, tagsüber geht das locker.
Die Zeit der Tränen begann.
Mein Herz verstand gar nichts, mein Verstand sehr wohl:
"Das ist einer der Seelenfresser, dem es nur um sich, aber nicht um dich geht, mirrorface! Der macht so lange weiter, bis du nur noch ein Schatten Deiner selbst bist und dann sagt, dass du selbst schuld bist- hättest ja gehen können, dich hält niemand auf."
Ich habe es mir noch einen Monat lang angetan.
Zwei Wochen von diesem Monat lag er im KH, psychosomatische Magen-, Darm-, Gallen-, Milzprobleme, für die es keine Ursache zu finden gab.
Ach ja?!
Angst, Panik vor Kontrollverlust...?
Vor zwei Wochen habe ich mich schmerzlos getrennt.
Indem ich Widerspruch zu einer seiner mich verplanenden Aktionen einlegte.
Das reichte für ihn, seine "Maske" aufzusetzen bzw. sein wahres Gesicht zu zeigen:
Ich war ihm herzlich gleichültig.
Solange ich seine Bedürfnisse jetzt und sofort und spontan, ohne Rücksicht auf meine eigenen Belange befriedigte, war ich seine "Süße", seine "Hübsche", seine "Allerbeste", seine "Seelenpartnerin".
Toll.
Einmal nein sagen, und das wars.
Ich empfinde keinen Schmerz. Den habe ich im April und Mai schon weggeweint.
Erleichterung?
Nicht wirklich.
Es ist zu vieles offen, was bei solchen Menschen immer offen bleiben wird.
Weil sie in ihrer eigenen Welt leben, in der die Individualität des Anderen keinen Platz hat.
Nachtrauern?
Ja, sicher.
Er ist ein begnadeter KFZ-Techniker, der mir preiswert hätte helfen können, mein Auto zu reparieren, das zur Zeit arg im Eimer ist.
Aber dafür mich selbst aufgeben?
Für ein paar hundert Euronen, die ich in einer anderen Werkstatt mehr zahlen müsste?
Nö.
Dazu bin ich zu alt.
Manche Frauen (oder auch Männer) meinen, für den "kleinen Vorteil" den großen Nachteil einer Beziehung mit einem Narzissten in Kauf nehmen zu müssen.
Das ist falsch.
Dafür habe ich zu viele dieser "Patienten" hinter mir.
Einer von denen kostete mich 1994 meine Existenz.
Ich bin gebranntes Kind, höre solchen Leuten ununterbrochen in ihrer Selbstbeweihräucherung zu, bis ich die ersten Risse in der Fassade wahr nehme, und die kommen ganz schnell.
Niemand kann auf Dauer so perfekt lügen.
Nicht mal ein narzisstischer BPS-Patient mit ADHS.
Meine "Schmetterlinge" interessiert das nicht, aber meinen Verstand durchaus.
Ich habe diese Erfahrung aufgeschrieben, weil ich all jene bestätigen möchte, die "Schmetterlinge im Bauch", aber einen klaren Verstand haben, der ihnen _nein_ sagt.
Danke fürs lesen.
lg
mirrorface
da ich neu hier bin, habe ich mich soeben im Vorstellungsbereich kurz beschrieben.
Ich hatte vier Monate lang einen neuen Freund, nach 2,5 Jahren solo.
Der davor war auch nur eine kurze Affäre von 3 Monaten.
Vor dreieinhalb Jahren ist mein langjähriger Lebenspartner gestorben, mit dem ich eine "auf und ab", aber insgesamt sehr erfüllende Beziehung führte.
Kurzum, ich habs nach den 2,5 Jahren seit der letzten gescheiterten Affäre noch mal gewagt, was Neues zuzulassen. Mit jemandem, den ich von meinem verstorbenen Lebenspartner kannte.
Das ist gründlich daneben gegangen.
Wir waren nie "Typen" füreinander. Früher ignorierten wir uns. Wahrgenommen haben wir uns, aber eher bestaunt:
"So was gibts auch?!"
Per Zufall trafen wir uns Mitte Februar, und zwei Wochen später lud er mich zum Kaffee zu sich nach Hause ein. Er ist Alkoholiker (Quartalstrinker), leitet dennoch seine kleine feine Firma gut und schreibt bis heute schwarze Zahlen.
Wir unterhielten uns über meinen verstorbenen Freund, der sein Angestellter war und irgendwie kamen wir uns näher.
Im Bett klappte es von Anfang an nicht.
Aber absolut nicht!
Das habe ich in 49 Jahren noch nie erlebt.
Ich kam mir vor wie die hässlichste Satteldecke (Schabracke) unterm Himmelszelt.
Ach was, sagte ich mir, wir sind beide aus der Übung (er ist seit 5 Jahren geschieden und seither von gelegentlichen One-Night-Stands abgesehen allein, was frau auch merkt). Mit etwas Geduld und Zärtlichkeit und Nähe kriegt man das schon hin.
Dachten wir vielleicht beide- keine Ahnung.
Zuerst wars eine Wochenend-Beziehung. Er rief ab und an in der Woche an, ich rief ebenfalls an, und die "Linge schmetterten" (die Schmetterlinge).
Nach drei, vier Wochenenden, an denen sex*** nix klappte, reduzierte er seine Anrufe auf Null. Ich telefonierte ihm nach- keine Antworten.
Ok, sagte ich, das kann ich auch.
Eine Woche Schweigen.
Dann rief er wieder an.
An den Wochenenden.
Ich fuhr zu ihm, oder er kam zu mir.
Da fielen mir zum ersten Mal die Lügen auf, die er erzählte.
Wenn jemand eine Geschichte fünf Mal erzählt, und jedesmal in einem anderen Zusammenhang, insbesondere finanzielle Zusammenhänge, werde ich skeptisch.
Er erzählte ununterbrochen von sich selbst. Was für ein toller Typ er doch wäre, in welcher "Oberliga" er mal gespielt habe.
Ach ja.
Sobald ich Fragen stellte oder Einwürfe wagte, wurden die gleich totgeredet, indem er gar nicht erst darauf einging.
Ok?
Ok!
Sexuell blieb alles beim Alten, nämlich Selbstbefriedigung zu zweit, weil mehr nicht drin war. Sehr ernüchternd.
Andererseits war er aufmerksam, liebevoll, zärtlich- nachdem ich die Vorgaben dazu lieferte.
Immer wieder kamen zwischendurch Bemerkungen von ihm, die tief unter die Gürtellinie gingen.
Das tat weh, aber ich dachte noch, dass das vielleicht eine Charaktereigenschaft eines emotional verletzten Kindes (er war Gewalt in der Familie ausgeliefert) wäre.
Er war hilfsbereit, aber nur, wenn ich direkt und fordernd (dominant) war.
Ansonsten wurde alles auf die lange Bank geschoben.
Anrufe kamen schließlich nur noch von mir.
Von ihm, wenn er etwas von mir wollte (sic!).
Meine Alarmglocken schrillten bereits seit Ende April.
Vorsicht, der benutzt dich!
Indem er sich fürsorglich gibt, immer was zu essen macht und charmant, manchmal auch zärtlich ist, lullt er dich ein, Dinge zu tun, die du für deinen verstorbenen Lebenspartner nie getan hättest (z. B. Schnaps kaufen usw).
Dann verstrickte er sich in Lügengebilde, die Fassade des immer hilfsbereiten, verständnisvollen Mannes begann zu bröckeln.
Wenn ich gegen Mitternacht schlafen wollte, da ich morgens um 8°° Uhr Termine hatte und er als nachtaktiver Geschäftsmann keine Lust auf Schlaf hatte, wurde der Fernseher im Schlafzimmer auf volle Lautstärke gestellt, ich wurde geschüttelt und gekniffen, um wieder wach zu werden. Bis ich mich ins Wohnzimmer verzog.
Nach Hause fahren konnte ich nicht, da ich entweder ohne Auto bei ihm war (bin sportlich), oder aber kein Geld fürs Taxi (bin Sozialrentnerin) hatte.
Nachts 45 Minuten durch den dunklen Park zwischen seiner und meiner Wohnung zu joggen ist nicht mein Ding, tagsüber geht das locker.
Die Zeit der Tränen begann.
Mein Herz verstand gar nichts, mein Verstand sehr wohl:
"Das ist einer der Seelenfresser, dem es nur um sich, aber nicht um dich geht, mirrorface! Der macht so lange weiter, bis du nur noch ein Schatten Deiner selbst bist und dann sagt, dass du selbst schuld bist- hättest ja gehen können, dich hält niemand auf."
Ich habe es mir noch einen Monat lang angetan.
Zwei Wochen von diesem Monat lag er im KH, psychosomatische Magen-, Darm-, Gallen-, Milzprobleme, für die es keine Ursache zu finden gab.
Ach ja?!
Angst, Panik vor Kontrollverlust...?
Vor zwei Wochen habe ich mich schmerzlos getrennt.
Indem ich Widerspruch zu einer seiner mich verplanenden Aktionen einlegte.
Das reichte für ihn, seine "Maske" aufzusetzen bzw. sein wahres Gesicht zu zeigen:
Ich war ihm herzlich gleichültig.
Solange ich seine Bedürfnisse jetzt und sofort und spontan, ohne Rücksicht auf meine eigenen Belange befriedigte, war ich seine "Süße", seine "Hübsche", seine "Allerbeste", seine "Seelenpartnerin".
Toll.
Einmal nein sagen, und das wars.
Ich empfinde keinen Schmerz. Den habe ich im April und Mai schon weggeweint.
Erleichterung?
Nicht wirklich.
Es ist zu vieles offen, was bei solchen Menschen immer offen bleiben wird.
Weil sie in ihrer eigenen Welt leben, in der die Individualität des Anderen keinen Platz hat.
Nachtrauern?
Ja, sicher.
Er ist ein begnadeter KFZ-Techniker, der mir preiswert hätte helfen können, mein Auto zu reparieren, das zur Zeit arg im Eimer ist.
Aber dafür mich selbst aufgeben?
Für ein paar hundert Euronen, die ich in einer anderen Werkstatt mehr zahlen müsste?
Nö.
Dazu bin ich zu alt.
Manche Frauen (oder auch Männer) meinen, für den "kleinen Vorteil" den großen Nachteil einer Beziehung mit einem Narzissten in Kauf nehmen zu müssen.
Das ist falsch.
Dafür habe ich zu viele dieser "Patienten" hinter mir.
Einer von denen kostete mich 1994 meine Existenz.
Ich bin gebranntes Kind, höre solchen Leuten ununterbrochen in ihrer Selbstbeweihräucherung zu, bis ich die ersten Risse in der Fassade wahr nehme, und die kommen ganz schnell.
Niemand kann auf Dauer so perfekt lügen.
Nicht mal ein narzisstischer BPS-Patient mit ADHS.
Meine "Schmetterlinge" interessiert das nicht, aber meinen Verstand durchaus.
Ich habe diese Erfahrung aufgeschrieben, weil ich all jene bestätigen möchte, die "Schmetterlinge im Bauch", aber einen klaren Verstand haben, der ihnen _nein_ sagt.
Danke fürs lesen.
lg
mirrorface