Entweder oder?

Shanon

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14. Sep. 2018
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Ich wollte euch hier nicht damit belästigen, weil irgendwie denke ich es ist Jammern auf sehr hohem Niveau... 

Aber mittlerweile beschäftigt mich das Thema als erstes am Morgen und als letztes am Abend und ich brauche doch irgendwie noch den ein oder anderen Input dazu. 

Also vor zwei Jahren bin ich umgezogen. Der neue Ort bedeutet mir sehr viel, meine grosse Liebe in Bezug auf Wohnort. Zum ersten mal (abgesehen von meiner Zeit im Ausland) fühle ich mich an einem Ort wirklich zu Hause. Ich habe hier Plätze wo ich hin kann wenn alles Schief läuft und dann sieht die Welt nur noch halb so düster aus. Ich hab ALLE meine Hobbies hier, hab innert kurzer Zeit viele tolle Menschen kennen gelernt und hätte auch beruflich die Möglichkeit hier zu bleiben. 

Kurz gesagt ich wollte hier eigentlich nie wieder weg. Und das obwohl ich früher eine unruhige Seele war, nie irgendwo ankommen wollte - vermutlich weil ich mich nie wo zuhause gefühlt habe. 

Mein Freund aber wohnt und arbeitet 2 Stunden entfernt... Und möchte sein Job nicht aufgeben. Das Thema zusammen ziehen stand schon im Raum und er wäre zu Kompromissen (längerer Arbeitsweg) bereit. 

Trotzdem müsste ich halt hier weg und zurück zumindest in die Richtung wo ich nie wieder zurück wollte. 

Ein Freund meinte warum wir es nicht erstmal so belassen wie es ist. 

Zur Zeit geht es, aber befriedigend ist es nicht. Ich mache zur Zeit eine Ausbildung und hab viel Homeoffice, das kann ich auch bei ihm machen, daher sehen wir uns öfters. Meist bin aber ich bei ihm. 

Aber: bedeutet ich bin jetzt schon mehr selten hier und merke, dass schon das mich innerlich enorm schmerzt. Ich habe kaum Zeit mehr an "meine Orte" zu gehen und komme nicht mehr zur Ruhe. 

Ich wohne an 3 Orten (Teils noch bei meiner Mutter, da ich dort noch öfters für Termine hin muss und auch damit sie nicht so alleine ist, nochmals 1.5h weiter weg) und das Pendel hängt langsam auch an. 

Das andere: ab April werde ich 100% arbeiten und dann wird das alles so mich mehr möglich sein. Da mein Freund aber kein normales Wochenende hat bliebe uns max. Ein Tag die Woche um uns zu sehen. Bedenkt man dass wir beide noch hobbies und Freunde haben nicht mal mehr das... Das das Thema gemeinsame Wohnung da aufkommt ist also irgendwie logisch. Ich vermisse ihn schon jetzt zu oft und wir sind nicht der Typ für eine Fernbeziehung. Er noch weniger als ich. 

Ich merke aber, dass ich nicht bereit bin hier weg zu ziehen und weiss nicht ob ich das jemals sein werde. 

Ich habe versucht mich mit dem Gedanken anzufreunden, gelingt mir nicht. Ich bin hier irgendwie angekommen. 

Wird das irgendwann zur Entscheidung zwischen zwei sehr grossen Lieben? 

Was meint ihr dazu? 

Mich beschäftigt es wirklich stark. Dass er mir ungemein viel bedeutet ist klar. Der Ort aber auch, hier hab ich mich selber gefunden und es ist einfach das, was ich immer schon wollte und als Kind davon geträumt habe an so nem Ort zu wohnen. 

Nein die Mitte wäre leider was ganz anderes und auch für meine Hobbies, ich hab keine Freunde da (die einen wären dann in die eine Richtung weg, die anderen in die andere). Und es ist jetzt schon Herausfordernd nich die Hälfte meines Lebens in der Region meiner Mutter wo ich aufgewachsen bin zu haben und das lässt sich zur Zeit auch nicht ändern. 

Im Moment sehe ich keine Lösung die passt und mein Umfeld meint einfach ich solle mal abwarten. Aber auf was? Es ist ja jetzt auch nicht gut und mich da noch Monate lang durch kämpfen erscheint mir weniger sinnvoll...

 
Für das eigene Glück braucht es mehrere Standbeine, d.h. Familie, Beruf, Hobbies, Freundschaften, Liebe. Gut ist, wenn man all diese Positionen bedient. So wie ich das sehe wird eure Beziehung den Bach runter gehen. Du bist jetzt schon ubglücklich und wirst es noch mehr, wenn du komplett nach gibst. Ist er ernsthaft an einem Kompromiss interessiert, dann müsdt ihr Teilzeit bei ihm und Teilzeit bei dir leben. Wenn du alles auf eine Karte setzen wirst und für ihn alles aufgibst wirst du unglücklich, verlierst am Ende vielleicht noch fie Beziehung und stehdt dann alleine da. Nur weil man in einer Partnerschaft ist, gibt man nicht sein ganzes Leben auf…. Zu riskant…

 
Du bist jung und kannst an diesen Ort zurückkehren,  vielleicht ziehst du faktisch um,probeweise,  behältst aber noch deine Wohnung,  frag den Vermieter, ob Untermiete in Frage kommt. Im Leben muss man Entscheidungen treffen,  und falls du ihn wirklich ist: es ist etwas, was man nicht ersetzen kann. Freundschaften kann man mit etwas Mühe aufrechterhalten, man lernt auch neue Leute kennen, Orte, die einem gut tun, sind ersetzbar, aber die große Liebe kaum🤷🏼‍♀️ 

Ich lebe auch in der Stadt, in der ich immer leben wollte und bin trotzdem einsam. 

Und obwohl die Stadt wirklich ganz besonders ist, würde ich nicht um jeden Preis bleiben wollen, wenn ich in ähnlicher Situation wäre. 

Würde dein Freund keinen geeigneten Job in deiner Stadt finden?

 
Ich sehe das anders. Freundschaften bleiben, Familie bleibt, aber Liebschaften sind selten fürs Leben, Partner sind austauschbar….. und dann habt man slles auf die eine Karte gesetzt und am Ende steht man alleine da oder ist total unglücklich, weil man man alles aufgegeben hat.

 
Man bricht doch damit nicht mit Freunden und Familie.

Entscheidend ist vermutlich,  wie leicht es einem fällt,  eine Beziehung einzugehen, sich zu binden und wie sehr man den Menschen liebt. Manche Menschen sind einfach nicht austauschbar.

Jeder muss die Entscheidung für sich treffen,  manchmal kann man leider nicht alles haben. 

 
Liebe Shanon, 

Du bist noch nicht soweit eine Entscheidung zu treffen.

Deine Gedanken darüber sind ja durchaus gerechtfertigt, aber musst du dich unbedingt jetzt entscheiden? Man möchte natürlich mit dem Menschen den man liebt zusammen sein. Aber eine Beziehung auf Entfernung ist doch auch möglich. 

Auch ich habe mal vor dieser Entscheidung gestanden. Er hatte sein eigenes Geschäft. 350 km von meinem Ort entfernt. Es war klar das ich diejenige sein muss die die Entdcheidung treffen muss. Als der Druck auf mich immer größer würde, hab ich mir dort einen Job gesucht. Hab mich von der Familie verabschiedet, mit Freunden eine Abschiedsparty gefeiert, um dann einen Rückzieher zu machen. Ich konnte nicht. 

Warte einfach noch ab, solange dein Herz sich nicht 100% sicher ist.

 
Für sie steht hier zu Wahl:

a) Zufrieden und Glücklich in der "Traum"Stadt, dann aber erst einmal ohne Freund leben

oder

b) Erst einmal unzufrieden in einer anderen Stdt wohnen aber mit Freunde

zu A) Wenn man glücklich und zufrieden ist, dann ist man offener für andere Menschen, und wer sagt den das Du, wenn Du in der jetzigen Stadt bleibst, nie wieder eine neue, mind. genauso gute Liebe finden wirst. Sicherlich istr es sehr,sehr schwer und würde auch Abende voll tränen bedeuten wenn man sich trennen müsste. Aber Du kannst, so lese ich es, Kraft in , neue Kraft in der jetztigen Stadt schöpfen, oder ? Es kann ja auch sein, das er, wie Leela schrieb, auch einen Job in Deiner Stadt finden könnte.

zu b) Bedenke, wenn Du Deiner großen Liebe folgst und ihr zwei werdet glücklich, kannst Du Dir nicht vorstellen, das Du dort auch "ankommen" könntest ? Könntest Du Deien Job dort auch fortführen oder müsste Du Dir einen neuen suchen ?

Das Du es schwer hast  hier zu entscheiden kann ich sehr gut nachvollziehen, zusätzlich *drückt jetzt auch noch die Weihnachtsstimmung, der Jahreswechsel aufs Gemüt und läßt einen evtl. noch nachdenklicher und evtl. auch trauriger werden.

 
Ich sehe das pragmatisch. Du musst dich entscheiden zwischen Freund und Wohnort. 

Entscheide dich für den Freund, sucht einen guten Wohnort, der auch praktisch ist wegen deiner Mutter. Und dann darfst du ein Abenteuer erleben, den neuen Ort entdecken, neue Plätze für dich finden. 

Ich wollte nie ins Dorf X, wo ich jetzt bin. War lange traurig. Bin wegen meinem Mann hier hin. Der Mann ist längst der EX, aber der Ort gehört mir. Bin sehr glücklich hier, habe meine Wege gefunden. 

Wenn alles schief geht, kannst du jederzeit wieder an den alten Ort zurück. 

 
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Hej Shanon,

ich bin damals in die Stadt meiner Exfreundin gezogen und habe mich dort nicht wohlgefühlt. Als Fernbeziehung war unsere Beziehung sehr schön. Wir haben uns natürlich stark vermisst, wenn wir getrennt waren, doch während der gemeinsamen Zeit waren wir glücklich. Meine Exfreundin war nicht 'die große Liebe', doch ich wollte es irgendwie und bin deshalb zu ihr gezogen. Das war nicht gut, weder für mich persönlich, noch für unsere Beziehung. Vielleicht kann man mit jemandem, den man wirklich liebt, glücklich zusammensein, auch wenn man sich in seinem Umfeld nicht wohl fühlt. Das weiß ich nicht. 

Was empfindest du für deinen Freund? Wie schätzt du die Festigkeit eurer Beziehung ein? Eventuell entwickelt sie sich weiter, wenn ihr gemeinsam 'ein Opfer bringt' und einen Kompromiss bezüglich der Wohnsituation findet. Kannst du dir vorstellen, dass es so wäre?

Um glücklich in einer Beziehung zu sein, muss man meistens selbst er einmal mit dem eigenen Leben außerhalb der Beziehung zufrieden sein. Deshalb lief es bei mir während der Fernbeziehungszeit, später dann aber nicht mehr. Vielleicht ist es bei dir zurzeit ähnlich: Du fühlst dich in deinem derzeitigen Umfeld wohl, magst deinen Freund und bist glücklich in der Beziehung. Doch wenn du vieles aufgibst, um in seine Nähe zu ziehen, fallen erst einmal viele der Dinge weg, die dich persönlich, unabhängig von deinem Freund, glücklich machen. Darunter leidet dann auch die Beziehung.

Nach dem Lesen deines Textes habe ich den Eindruck, dass du nicht umziehen solltest. Eure Beziehung scheint mir dafür nicht bereit zu sein. Doch da geht jetzt viel Spekulation etc. ein. Vielleicht hilft es dir, die Fragen weiter oben für dich zu beantworten.

 
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Vielleicht suchst du (unbewusst) einen Vorwand,  um die Beziehung zu beenden 🤔

 
Vielleicht kann man mit jemandem, den man wirklich liebt, glücklich zusammensein, auch wenn man sich in seinem Umfeld nicht wohl fühlt. Das weiß ich nicht. 

Was empfindest du für deinen Freund?
Ich glaube, das ist entscheidend: ist man in der Beziehung,  um nicht allein zu sein, dann ist der Partner vielleicht ersetzbar. Oder ist er dein Seelenverwandter, hast du das Gefühl, angekommen zu sein, träumst vom Heiraten,  Kinderkriegen,  hast Verlustängste und alles, was dazu gehört. Dann spielt alles andere so gut wie keine Rolle, weil du nicht unglücklich sein kannst,  wenn du neben ihm aufwachst. Aber im letzteren Fall würdest du dir die Frage im Titel vermutlich gar nicht stellen.

 
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Hallo zusammen, 

erstmal danke für die vielen Antworten, es hat gut getan sie durch zu lesen. 

Das spannende: ich gebe allen recht und auch wieder nicht. 

Für mich ist weder Er noch der Ort ersetzbar. 

@Leela Doch es ist schon der letzte Fall. Ich wollte nie Kinder - mit ihm würde ich welche wollen. Wenn ich bei ihm bin, ja dann bin ich glücklich, egal wann egal wo. 

Aber das Leben besteht eben nicht nur aus ihm. Und wenn er weg ist und ich an dem Ort - und das wird es geben, Hobbies, Freunde, Arbeit wir können ja nicht 24/7 zusammen sein und ich bin auch der Ansicht das das für eine Beziehung auch gar nicht gut wäre. Jedenfalls ja wenn ich bei ihm bin und er nicht da ist, weiss ich an seinem Wohnort einfach nicht was mit mir anfangen. Ich gehöre da nicht hin. 

Wenn ich aber an meinem Wohnort bin und alleine aufwache, dann fehlt eben er mir und ich wünschte bei ihm zu sein oder er bei mir. 

Von meiner Seite her ist er "die grosse Liebe". Ich bin zwar schon der Meinung dass es nicht EINE grosse Liebe im Leben eines Menschen gibt. Aber ein Menschen zu finden, den ich so liebe wie ihn, der so zu mir passt wie er es tut, der mich so verankern vermag wie er es tut, das ist was sehr sehr seltenes und definitiv nichts, das ich so in ein paar Wochen wieder finden würde/könnte. Nicht umsonst hab ich ein Jahr auf ihn gewartet. 

Ob die Beziehung stabil ist - ich weiss es nicht. Verlustängste sind definitiv da. 

Ja und das ist schon der Anfang um für den Ort zu argumentieren. Wie manche hier geschrieben haben, ja was wenn er weg ist. Und ich dann alleine an einem Oft wo ich nicht gerne bin... Klar kann ich dann zurück. Aber das was ich jetzt habe hätte ich trotzdem aufgegeben und müsste es mir wieder aufbauen. 

Und auch bin ich der Meinung das Leben sollte nicht nur aus der Beziehung bestehen, diese kann nur funktionieren wenn ich als Person glücklich mit mir bin, wenn die Grundlage - meine Persönlichkeit - passt und da ist. Und wenn ich den Ort aufgebe, dann gebe ich damit schon ein Stück meiner Persönlichkeit damit auf. Was auch nicht für die Beziehung gesund ist. Und mir ist im Leben nicht das eine wichtiger als das andere - mir sind die Menschen um mich herum wichtig, ja allen voran er - aber eben auch meine Hobbies, meine Freiheit, der Ort. 

Zudem hat es zu lange gedauert und mich zu viel gekostet endlich hier sein zu können wo ich jetzt bin. Das schon wieder aufgeben? 

Eure Antworten haben mir also irgendwie noch klarer vor Augen geführt, dass das Dilemma wohl wirklich eines ist. Weil ich euch allen irgendwie recht geben kann und irgendwie auch nicht. Für mich ist es auch kein Wiederspruch jemanden unendlich zu leiben, daneben aber auch den "Rest" des Lebens genauso zu lieben. Und eigentlich möchte ich auch keines von beidem über das andere stellen. Beides ist doch wichtig und beides hat seine Daseinsberechtigung. Ohne meine Persönlichkeit mit allem was dazu gehört gibts keine gesunde Beziehung. Und doch hat mir das Leben auch immer wieder gezeigt wie wichtig es ist, die richtigen Menschen rundherum zu haben, wir Menschen sind nicht dazu gedacht alleine zu sein. 

Nichts desto trotz bin ich - auch dank dem lesen der Antworten hier - zu einem Entscheid gekommen. Vorerst werde ich nicht umziehen. Ich brauche da einfach noch Zeit. Und wenn er mich genauso liebt wie ich ihn, dann wird er mir die Zeit geben. 
Ich möchte gerne mit ihm das Gespräch suchen und ihm das auch so sagen. Auch dass ich bereit zu Kompromissen bin und um das Thema wieder aufzunehmen, nur noch nicht jetzt. 

Wenn er jetzt den Kompromiss einer Art "Fernbeziehung" eingeht und mir etwas Zeit gibt zeigt mir das einerseits, wie ernst er es meint. Andererseits brauche ich die Zeit einfach. 
Ich habe gestern dazu auch noch eine spannende Möglichkeit erhalten. Ich kann für 4 Monate an einem Ort arbeiten der zwischen seinem und meinem Wohnort liegt. Das würde zwar bedeuten täglich 2h zu pendeln (eine hin und eine zurück), aber es gibt mir die Möglichkeit meine Wohnung erstmal zu behalten und teils trotzdem bei ihm zu wohnen. Also eigentlich so ähnlich wie es jetzt ist, aber einfach das ich halt auch von ihm zur Arbeit würde und noch etwas mehr wirklich da wohnen könnte. So könnten wir sehen wie das mit dem zusammenwohnen überhaupt funktionieren würde und ich wie ich damit klar kommen würde nicht mehr so viel an "meinem Ort" zu sein. 

Dannach werde ich aber erstmal an meinen "Ort" zurück und ich hoffe dass dann alles ein bisschen klarer ist oder wird. 

Was haltet ihr davon?

Er könnte in meiner Stadt schon ein Job finden, aber es gibt einige Gründe warum er genau DIESE Stelle nicht aufgeben möchte. Er hat da Möglichkeiten, die er so schnell wo anders nicht bekommen wird. Und endlich eine Stelle wo er und sein Können geschätzt werden, er aber auch genug gefordert wird dass es nicht langweilig wird (er hatte schon mit beidem Pech - Unterforderung oder schlechter Chef...) 

 
Dann versuch es, vielleicht wirst du bald wissen,  was das Beste für euch ist. 1 Stunde pendeln ist ok. Mit dem Auto?. Ich brauche jeden Tag 1 Stunden und 15 Minuten,  minimum, in eine Richtung, mit Bahn, Bus und zu Fuß und ich mag es😁