Guten Morgen ihr Lieben,
vielen Dank für eure Antworten, sie haben mich sehr zum Nachdenken gebracht, insbesondere der von sadpk, die, wie ich finde, genau den Punkt getroffen hat. Das mit dem minimen Selbswertgefühl trifft nämlich genau zu; es ist nicht nur die Tatsache, dass er mich geschlagen hat, sondern er tut darüber hinaus auch noch alles, dass ich denke, ein minderwertiges Stück Dreck zu sein. Und das schafft er mit nicht besonders subtilen Mitteln.
Dass es irgendwann besser wird habe ich auch mal geglaubt. Wir sind jetzt seit einem Jahr zusammen, aber in dieser Zeit wurde es nicht besser, sondern eher schlimmer; auch wenn wir sehr gute Zeiten haben, in denen mir nichts fehlt und alles wunderbar ist. Ich glaube, der Ausdruck "Zuckerbrot und Peitsche" trifft es sehr gut. Aber so langsam mag ich kein Brot mehr haben und die Peitsche tut sehr weh.
Aber trotzdem habe ich es bisher noch nicht geschafft, mir zu verdeutlichen, was eigentlich passiert ist; mein Gehirn ist meinem Herzen noch nicht nachgekommen.
Ich habe in meiner Kindheit schon sehr viel Gewalt erlebt und es jahrelang in mir eingeschlossen, ich denke, das ist genau das, was mir jetzt noch einmal passiert.
Aber ich muss den Schlüssel finden, um endlich dort auszubrechen. Wie aber einige hier angemerkt haben, ist das nicht so einfach,wie es sich anhört. Fakten aufzählen, die dafür sprechen, jemanden zu verlassen, ist nicht die Lösung; das Leben ist keine plus/minus-Rechnung und schon gar keine, die restlos aufgeht. Allerdings weiß ich nicht,was noch alles passieren muss, dass mir die Augen (endgültig?) aufgehen.
@ stralsunderin: Ob er mich (noch) liebt, weiß ich nicht. Aber ich würde es verneinen. Denn wenn man liebt, tut man so etwas nicht. Und schon gar nicht, ohne sich hinterher zu entschuldigen und zu behaupten, ich sei selbst schuld, weil ich ihn provoziert hätte. Das Schwierige ist auch, dass wir zusammenwohnen und ich ganz einfach faktisch kein Geld habe, um auszuziehen. Familie is nicht wegen oben genannten Gründen. Aber ich weiß, dass wo ein Wille ist, auch immer ein Weg ist, und dass das letzten Endes alles nur fadenscheinige Ausreden sind.
Es tut sehr sehr gut zu lesen, dass man nicht alleine ist, auch wenn ich es sehr schlimm finde, dass auch andere Frauen so etwas mitmachen müssen. Fühlt euch ganz lieb gedrückt!
Es hat mir wirklich viel gebracht, eure Gedanken hier zu lesen; aber es schaut so aus, dass ich da ganz alleine durchmuss. Mit der Angst, die ich jetzt habe, dem Gefühl, ihm alles Recht machen zu müssen, damit er nicht sauer wird und wieder ausrastet, den Seitenhieben, die die ganze Zeit kommen, kann ich nicht wirklich umgehen.
Anvertraut habe ich mich meiner einzigen Freundin nicht, weil die mich ansonsten sofort eingepackt hätte und dafür gesorgt hätte,dass ich ihn nie mehr sehe. Aber das kann ich (noch) nicht; warum nicht? Wenn ich DAS wüsste, wäre ich schon ein ganzes Stück weiter. Vielleicht bin ich wirklich so dumm, wie er immer behauptet hat. Ich weiß es nicht...In diesem Sinne bin ich wohl nicht weniger erbärmlich als er!
Ich wünsche euch allen einen schönen Tag