Er weiß nicht, was er will...

Briseis

Erfahrener Benutzer
01. Okt. 2006
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Hallo allerseits!

Es geht um folgendes: Vor ca. zweieinhalb Monaten habe ich übers Internet einen Mann kennen gelernt. Es war von beiden Seiten aus als unverbindlicher Flirt geplant, aus dem eventuell eine Affäre werden könnte. Auf der Suche nach einer Beziehung waren wir beide nicht.

Nun schrieben wir uns beinahe täglich lange Mails, begonnen stundenlang zu telefonieren, redeten über Gott und die Welt und auch sehr persönliche Dinge und verstanden uns blendend. Nach gut einem Monat besuchte ich ihn für drei Tage, er lebt ca. 700 km entfernt. Nun ja, wir hatten großartigen Sex, haben aber auch sonst viel zusammen unternommen, es war sehr innig. Und ich Idiot hab mich verliebt. :mauer:

Ich hab's ihm dann zwei Tage nach der Rückkehr am Telefon gesagt. Er sagt, er hat zwar Gefühle für mich und mag mich sehr, aber sein Plan war es eigentlich, erstmal Single zu bleiben. In seinem bisherigen Leben sind bei ihm einige Beziehungen in die Brüche gegangen (wobei zwei ca. 9 Jahre hielten), er hat drei Kinder und ist entsprechend ein gutes Stück älter als ich, allerdings sehr jung geblieben. Vor einem halben Jahr wurde er von seiner letzten Freundin verlassen, die nur drei Jahre älter war als ich und sich nach vielen schlechten Erfahrungen nicht mehr fest binden wollte/konnte. Und jetzt bin ich in der gleichen Position, mit den gleichen Argumenten und Hoffnungen wie er damals.

Er sagt ehrlich, er scheut momentan die Probleme, die eine feste Beziehung mit sich bringen kann. Wegen seiner Familie hat er lange Zeit auf sportliche Wettkämpfe verzichtet und genießt es jetzt, dass er ohne schlechtes Gewissen viel Zeit auf Sport verwenden kann. Außerdem glaubt er nicht mehr so recht daran, dass eine Beziehung überhaupt gut gehen könnte, weil ihm bisher alle schief gegangen sind. Von dem Altersunterschied und der Entfernung ganz zu schweigen.

Andererseits sagt er aber auch, dass die Tage mit mir wunderschön waren (ich war über Silvester noch mal fünf Tage bei ihm) und er mich vermisst. Zu einem definitiven Nein kann er sich auch nicht durchringen, er sagt, er weiß gar nichts mehr. Wir telefonieren immer noch fast täglich, schreiben uns u.s.w. Reden oft darüber, kommen aber zu keinem Ergebnis, da sich Gefühle eben nicht erzwingen lassen. Egal, wie sehr die Logik hinkt, dass es immer schief gehen muss, nur weil es bisher schief gegangen ist.

Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll. Ich traue ihm nicht zu, dass er mich bewusst ausnutzt und hinhält; man merkt schon, dass ihm die ganze Sache auch sehr nahe geht. Ich hab ihn schon weinen sehen deswegen. Weil ich vor ihm eine unglückliche Affäre mit einem gebundenen Mann hatte, habe ich sehr das Gefühl verinnerlicht: Besser eine negative Entscheidung als gar keine. Aber es ist ja auch erst einen Monat her, dass ich mich verliebt habe, und ich will ihm noch Zeit geben, da ich seine Zweifel teilweise schon nachvollziehen kann, auch wenn's schwer fällt.

Nun ja, was ich mir hier erhoffe: Vielleicht war jemand schon mal in derselben Situation und mag berichten, wie es bei ihm gelaufen ist? Oder vielleicht hat jemand Tipps, wie ich mich jetzt am besten weiter verhalte? Ich schwanke stetig zwischen Frustration, Hoffnung und einem lockeren "Ach, es wird schon alles gut, egal ob mit oder ohne ihn". Wie gesagt, ich will die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben, weil es ja noch keine so lange Zeit läuft und ich schon denke, dass es mit uns klappen könnte, falls seine Gefühle denn für einen Versuch ausreichen. Ich habe ihm aber auch ganz klar gesagt, dass es für mich keine Option ist, auf Dauer nur eine Affäre zu führen...

P.S.: Letztens hat er mir erzählt, was er vor unserem ersten Treffen zu seinem besten Kumpel gesagt hat: "Wenn wir uns persönlich auch so gut verstehen wie am Telefon, wird's kompliziert, eigentlich geht das mit uns schon viel zu tief." Tja. Letztendlich konnte er das Ganze ja noch ganz gut trennen, im Gegensatz zu mir...

 
Was mir dazu einfällt; wenn ich mein Leben an den gescheiterten Beziehung fest gemacht hätte, wäre ich jetzt nicht so glücklich mit meinem Freund.

Das ist einfach Blödsinn, zu sagen, ich habe nur schlechte Erfahrungen gemacht und will deshalb nicht. Dass man nach einer gerade frisch gescheiterten Beziehung vielleicht nicht gleich wieder die nächste eingehen möchte, mag alles verständlich sein, aber gar keine... Ich bitte dich!

Ich denke mal, dein Angebeteter ist so um die Mitte/ Ende 30, d.h. ihr habt echt einen enormen Altersunterschied. Ich will jetzt nicht sagen, dass es nichts werden kann, ich muss da nur meine Ellis anschauen, die sind 22 Jahre auseinander und seit knapp 30 Jahren zusammen, seit 20 Jahren verheiratet. Es kann also klappen. Ich hatte auch schon wesentlich ältere Freunde, aber bei mir ging es nur ein paar Monate, dann hat sich der Altersunterschied so stark bemerkbar gemacht, dass es einfach nicht mehr ging. Auch ist es, sobald Kinder im Spiel sind, nicht mehr so einfach.

Ih rate dir, genieß die schöne Zeit mit ihm, aber erhoffe dir keine Beziehung. Für eine Beziehung, such dir einen in deinem Alter...

Viel Glück

 
Das ist einfach Blödsinn, zu sagen, ich habe nur schlechte Erfahrungen gemacht und will deshalb nicht.
Weiß ich ja selber. Wenn ich von meinen bisherigen Erfahrungen auf alle Männer schließen müsste, wäre das auch ein katastrophales Männerbild und ich könnte mit 22 sagen, das wird nie mehr was. Tu ich aber nicht. Ich kann das bei ihm auch nicht richtig einschätzen - ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass er jetzt sein Leben lang Single bleibt, auch wenn er im Moment so resigniert ist und denkt, es müsse ja an ihm liegen, dass seine ganzen Beziehungen nicht geklappt haben. Er meinte aber auch mal, seine letzten Trennungen wären noch zu frisch. Na ja, die letzte ist wie gesagt ein halbes Jahr her und da war zum ersten Mal er der Verlassene. Hundertprozentig ist er da auch noch nicht drüber weg, glaube ich.

Die Hoffnung ist halt da, dass er sich mit der Zeit auch wieder auf was Festes einlassen möchte. Schließlich ist er nicht generell bindungsunfähig, ich bin offenbar nur zum einzigen Zeitpunkt in seinem bisherigen Leben aufgetaucht, an dem er wirklich die Nase voll hat von Beziehungen. Aber wenn er doch noch mal eine eingeht - wird das dann mit mir sein, oder nicht eher mit einer ganz neuen Frau, die irgendwann des Weges kommt? :(

Den Altersunterschied sehe ich jetzt nicht als Hauptproblem und denke auch nicht, dass er mich großartig stören würde.

 
Naja, ich sag immer, es ist alles Schicksal.

Versuch dich einfach umzuschauen und evtl. nen anderen zu finden. Ich habe auch gelernt nicht zu warten, obwohl ich doch auch froh bin, dass mein jetziger Freund 3 Monate gewartet und gekämpft hat. Aber ich denke auch, was zusammen passt, kommt zusammen.

Wenn du dich jetzt auf dein Leben konzentrierst und er in paar Monaten ankommt und doch mit dir zusammen sein will, du noch nicht vergeben bist und es auch noch willst, dann soll es so sein. Wenn nicht, dann nicht.

 
Ich werd's versuchen, ist sicher das Klügste...

Darf ich fragen, wie das bei dir und deinem Freund war? Warum wolltest du zuerst nicht, und warum hast du deine Meinung dann doch geändert?

 
Ich bin's mal wieder, der ewige Pechvogel... Vor kurzem war ich 6 Tage im Urlaub mit ihm, erst am Meer, dann war er noch zwei Tage bei mir zu Hause. Wandern, Sightseeing, Kuscheln, es waren wunderschöne Tage. Wir waren wieder so innig und vertraut und zärtlich miteinander, dass niemand denken würde, wir wären kein Paar.

Aber: Am zweiten Abend des Urlaubs hat er sich dann endlich zu einer Entscheidung durchgerungen - leider nur zu der, dass er momentan keine feste Beziehung eingehen kann/will. Ich war natürlich erstmal am Boden zerstört, konnte den Abend nur noch heulen und am nächsten Tag immer mal wieder. Danach hab ich es irgendwie geschafft, das Ganze zu verdrängen und die restlichen vier Tage so weiter mit ihm zu verbringen, als wäre nichts gewesen. Hab mir auch ehrlich gesagt wieder ein bisschen Hoffnungen gemacht, dass er seine Meinung noch ändert, zumal er sich ja nie wirklich sicher war.

Als er dann abgereist war, wusste ich aber doch, dass es so nicht weitergehen kann. Hab mich drei Tage nicht gemeldet, nur kurz auf seine SMS geantwortet, und ihm dann am Telefon gesagt, dass ich Abstand brauche. Auf Entzug muss, endlich meine Hoffnungen begraben. Erstmal keinen Kontakt mehr. So sehr er mir fehlt - auf die Dauer kann es mich nicht glücklich machen, nur die Affäre/Brieffreundin/was auch immer zu sein.

Er war getroffen und meinte, er wisse ja auch nicht, ob es die richtige Entscheidung sei und er sei wahrscheinlich ein Idiot, aber im Moment könne er eben nichts Festes eingehen. Er habe auch die ganze Zeit über verdrängt, dass er mich wahrscheinlich ganz verlieren würde, wenn er sich nicht für mich entscheiden kann.

Das ist jetzt zwei Tage her. Es ist schwer, zumal ich auch noch mindestens eine Woche krank zu Hause liege und mich schlecht ablenken kann. Ich muss mir immer wieder vorhalten, dass es das Vernünftigste so ist. Lieber gar nicht als halb. Aber es ist schon unglaublich frustrierend, wenn man sich so gut mit jemandem versteht, wundervolle Tage zusammen verbringt, er mich wirklich mag - und reichen kann es trotzdem nie, weil er im Moment nicht an das Prinzip "Beziehung" glaubt. Er denkt, jede Beziehung läuft im Alltag automatisch nur auf Probleme und Pflichtgefühl heraus, und außerdem sei es zu früh nach seiner letzten Trennung. Gott, ich bin es so satt, das auszubaden, was mit meinen Vorgängerinnen schief gelaufen ist.

Das einzig Gute ist, dass es nicht an mir liegt. Mit mir ist alles in Ordnung, ich wäre eine gute Partnerin, aber seine irrationalen Ängste kann ihm niemand nehmen. Wir sehen uns in einem halben Jahr auf jeden Fall noch mal wieder, weil ich dann für ein Praktikum eine Weile in seine Stadt ziehe. Mag sein, dass er bis dahin sein Single-Leben genug ausgekostet hat, aber darauf warten will ich nicht. Ich warte nur noch darauf, dass es aufhört weh zu tun.

 
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass er so vehement eine beziehung ablehnen würde, wenn er sich verliebt hätte ...m.E. hat er sich einfach nicht in dich verliebt, aber alles andere nimmt er halt gerne mit.

Du hättest den kontakt schon viel früher abbrechen sollen, nämlich nachdem er dir zum ersten mal gesagt hat, dass er keine beziehung möchte (du aber zu dem zeitpunkt schon verknallt warst) Diese hoffnung, dass er sich umentscheidet mit der zeit ist unsinn...das klappt nie--für mich ist dieses " ich will grad keine beziehung" sowieso ne ausrede, denn mal ehrlich, wenn jetzt ne bombenfrau um die ecke kommt, die so richtig sein herz berührt, dann vergisst er diese vorsätze, aber du warst es eben leider nicht, so gut ihr auch harmoniert habt und so hart das jetzt auch ist.

Ich kann auch ehrlich gesagt nicht verstehen, dass du auch noch mit ihm in den urlaub fährst? Du gibst es dir echt hart ;-)

Kopf hoch--das leben geht weiter...

B.

 
Danke für die Antwort!

Ich kann auch ehrlich gesagt nicht verstehen, dass du auch noch mit ihm in den urlaub fährst? Du gibst es dir echt hart ;-)
Ich hab halt gehofft, dass wir noch mehr schöne Tage miteinander verbringen und er mit der Zeit merkt, dass er mich nicht mehr missen will. Die Tage waren ja auch schön, und deswegen bereue ich es im Nachhinein nicht mal. Aber du hast schon Recht - egal, wie perfekt die Tage waren, er will sich nur die Rosinen rauspicken und sich nicht mal das kleinste bisschen Mühe geben. Während mir die Rosinen bedeutungslos erscheinen ohne den Rest.

wenn jetzt ne bombenfrau um die ecke kommt, die so richtig sein herz berührt, dann vergisst er diese vorsätze
Hab ich auch schon oft gedacht und wir haben manchmal über diese Möglichkeit geredet. Entweder ist es das oder er ist sogar zu verkorkst, um eine Bombenfrau jetzt überhaupt als solche erkennen zu können. (Richtung "Übergangsfrau", nachdem ein Mann verlassen wurde - später bleibt er bei einer, die in gar nichts besser ist, sondern einfach nur zum richtigen Zeitpunkt auftauchte.) Aber egal ob ich jetzt die falsche Frau bin oder nur zum falschen Zeitpunkt da oder beides - wenn er mich nicht zu schätzen weiß, kann ich da auch nichts dran ändern...

 
Mittlerweile sind es genau zwei Wochen her, dass ich den Kontakt abgebrochen habe. Zumindest größtenteils: Nach 5 Tagen habe ich ihm noch eine Mail geschickt mit unseren Urlaubsfotos, weil ich das versprochen hatte. In der Mail dann noch mal geschrieben, dass ich aufgebe, weil ich es leid bin, mich an seiner Bindungsunfähigkeit abzukämpfen. Dann das mit dem Rosinen-Rauspicken und dass ich die Affäre definitiv nicht weiterführen kann, weil es mich nur noch unglücklicher machen würde. Ganz kurz zusammengefasst.

Zwei Tage später hat er mich auf Facebook angeschrieben und wir haben kurz gechattet. Er schrieb, es wäre schon hart, die Mail zu lesen, aber ich hätte ja in jedem Punkt Recht. Er sei über die Woche auch immer unsicherer geworden und wisse nicht, ob seine Entscheidung richtig ist. Meine Antwort: Falls er jemals so weit sein sollte, uns eine Chance geben zu wollen, DANN könne er nachfragen, ob ich noch will - ansonsten wäre es nett, wenn er seine Zweifel für sich behalten und es mir nicht noch schwerer machen würde. Er meinte, er akzeptiere den "Kontaktabbruch bis DANN".

Zwei Tage danach hat er mich wieder angechattet und wir haben uns kurz unterhalten. Seitdem gehe ich nur noch zu Uhrzeiten auf Facebook, zu denen er normalerweise nicht am Computer sein kann. Gerade hab ich gesehen, dass er mir gestern Nacht eine Mail geschrieben hat, freundschaftlicher Text und ein paar Links.

Ich weiß nicht recht, wie's mir geht. Besser als ich befürchtet hatte, ich hoffe, der große Einbruch kommt nicht erst noch. Er fehlt mir, aber der Kontaktabbruch tut mir gut. Und sei es zu einem Teil auch nur, weil ich mich stark fühle, dass ich die Konsequenzen gezogen habe und das durchhalte, auch wenn er mich eigentlich abgewiesen hat.

Durch den Abstand entferne ich mich jeden Tag ein kleines bisschen weiter von ihm. Fühlt sich einerseits nicht gut an, aber andererseits ist es das Vernünftigste. Ein bisschen hoffe ich natürlich insgeheim schon noch, dass er jetzt, wo ich weg bin, merkt, was er an mir hatte. Braucht wohl noch ein bisschen Zeit, die Hoffnungen komplett zu begraben...

 
Ehrlich Briseis

von dir könnten sich hier mehr als nur einer eine Scheibe abschneiden...klar, es tut weh aber du machst es genau richtig.....

is doch egal, wer zuerst da war, die Henne oder das Ei

wichtig ist, daß du die Stärke in dir verspürst und dadurch so handeln konntest..

gut gemacht....

lg isuza

 
Danke für die aufbauenden Worte! Es tröstet ein wenig, wenn man weiß, man tut das Richtige.

Und ich geb die Hoffnung nicht auf, dass ich irgendwann auch einfach mal Glück habe, anstatt immer nur das Beste aus meinem Unglück machen zu können... :D

 
Nun sind drei Monate vergangen und ich fürchte, ich muss das Lob zurückgeben. Nach sechs Wochen Kontaktsperre hab ich mich kein bisschen besser gefühlt und den Kontakt wieder aufgenommen. Hatte ein klein wenig die Hoffnung, dass wenn der Abstand nichts bringt (gut, war ja auch nicht so lang), der Kerl mir vielleicht bei wiederholter Konfrontation irgendwann von selbst auf die Nerven geht. Hat natürlich auch nicht funktioniert.





Er war wieder unsicher, ob er eine Beziehung will oder nicht. Schließlich habe ich mich breitschlagen lassen, ihn noch einmal zu besuchen, um uns „besser kennen zu lernen“, wie er meinte. Wir hatten uns ja erst dreimal gesehen und ansonsten Telefon- und Mailkontakt. Ich bin also vor einem Monat wieder für ein paar Tage zu ihm gereist und hab das Thema Beziehung zunächst extra nicht angeschnitten. Dafür hat er am zweiten Tage wieder „Panik“ geschoben, weil ja seine schlechten Erfahrungen, weil er doch Single bleiben wollte und blablabla. Nachdem er mir also wieder einen Korb gegeben hatte, war er danach entspannter und konnte das Zusammensein mit mir soweit genießen, dass er wieder in manchen Momenten kurz davor war und dachte: „Warum eigentlich nicht?“ Toll, hilft mir so aber auch nicht weiter.





Seit meiner Rückkehr bin ich also wieder auf Abstand gegangen, bis auf ca. einmal die Woche ein kurzer Chat. Ging mir natürlich nicht gut. Da schon lange fest steht, dass ich ab September für ein halbes Jahr ein Praktikum in seiner Gegend mache, war ich auf Wohnungssuche. Da hat er mir Asyl angeboten, falls ich nichts finde. Ich dachte erst, das wäre nur für ein paar Tage notfalls gedacht. Aber nein: Er wollte tatsächlich, dass ich ein halbes Jahr zu ihm in seine 55 m2-Wohnung ziehe!





Bitte? Eine Fernbeziehung findet er zu einengend, aber zusammenwohnen nicht? Kann mir das mal jemand erklären? Wahrscheinlich liegt es nur daran, dass er das „WG“ nennen kann statt „Beziehung“ und dass es von vornherein zeitlich begrenzt ist. Auf eine Putz- und Kochhilfe spekuliert er bestimmt nicht, dafür kennt er mich zu gut.





Nicht, dass ich in Erwägung gezogen hätte, das Angebot anzunehmen, ich hab sofort den Mietvertrag für eine eigene Bleibe unterschrieben. Dennoch spukt das in meinem Kopf herum. Es nagt an mir, weil ich mir natürlich wünschen würde, zumindest testweise ein paar Wochen bei ihm zu sein – aber eben nicht als WG oder Affäre, sondern als Beziehung oder wenigstens Beziehungstest.





Ich weiß, ich bin selbst nicht unschuldig an meiner Situation, aber das Ganze macht mich beizeiten echt fertig. Ich komm da echt nicht von los, zumal er mir ja auch immer wieder Hoffnung macht: Es sei ja nicht so, dass keine Gefühle da wären, aber diese ganzen „Ja, aber…“… Ich krieg es einfach nicht hin, die Hoffnung abzustellen, dass er es sich doch noch anders überlegt, wenn ich erst mal vor Ort bin anstatt hunderte Kilometer weg und wir ab und zu mal „freundschaftlich“ was unternehmen könnten… Scheißhoffnung. Dabei hab ich das Abgewiesenwerden so satt.

 
Danke nachträglich für deinen Beitrag. Vermutlich hast du Recht, aber ich krieg das alles diesmal echt nicht auf die Reihe.

Ich bin gerade total im Jammertal. Jetzt sind es knapp zwei Monate fast ohne Kontakt, und es geht mir genauso elend wie direkt nach unseren Treffen. Ich bin ständig traurig, weine, hadere mit meinem Schicksal. Ich wünsche mir so sehr einen Partner, Zweisamkeit, Zärtlichkeit, geliebt zu werden. Ich weiß, man soll sein Glück nicht von einer anderen Person abhängig machen, aber wünscht sich nicht trotzdem fast jeder eine erfüllte Beziehung? Mein Exfreund Mr. Hyde zieht mit seiner Neuen zusammen, und ich ziehe eine Niete nach der Nächsten. Es beunruhigt mich, wie verbittert und neidisch ich manchmal bin.

Ich versuche mich abzulenken, was zu unternehmen und auszugehen, und dann geht es für eine Weile besser, aber sobald ich auf dem Weg nach Hause bin, schweifen meine Gedanken wieder zu ihm und wie sehr ich mir wünsche, wir könnten ein Paar sein. Die einzige Zeit, in der mir dieser Wunsch nicht so wichtig scheint, ist, wenn ich todmüde bin. Dann will ich nur noch schlafen. Aber ich kann ja nicht ständig todmüde sein. Letztens hab ich sogar mit einem Typen rumgeknutscht, musste aber die ganze Zeit an den anderen denken und hab mich dann vor dem Kerl, der da war, geekelt. Blöde Aktion.

Ich denke immer noch, wenn er uns nur eine Chance geben würde, würde er doch merken, dass wir auch in einer Beziehung einfach eine schöne Zeit haben können und ich mich nicht plötzlich in ein kontrollsüchtiges, nörgliges Monster verwandle. Wenn ich jetzt eine Bereicherung für sein Leben bin, warum muss ich automatisch zu einer Belastung mutieren, wenn wir in einer Beziehung sind? Aber das hab ich schon so oft gesagt. Gegen die eingeprägten Erfahrungen mit seinen Exfrauen komme ich anscheinend nicht an.

Ich weiß nicht, was passiert, wenn wir uns im August wiedersehen. Ich komm noch nicht von ihm los, auch nicht durch den Abstand. Vielleicht hilft die Konfrontation besser. Vielleicht traut er sich doch noch, seine Zweifel über Bord zu werfen, wenn wir uns noch besser kennen lernen und mehr Zeit verstreicht. Wenn ich auch im Alltag da bin und nicht hunderte Kilometer entfernt. Ich habe gelernt, dass Druck, ein Ultimatum, bei ihm eher kontraproduktiv ist. Dann blockt er schon aus Trotz ab. Vielleicht überlegt er es sich, wenn ich möglichst keinen Druck mehr mache. - Aber vielleicht schaufle ich mir auch nur mein eigenes Grab damit. Falls ich das überhaupt hinkriegen würde.

Bewerten tut man die Geschichte ja doch erst wirklich, wenn sie vorbei ist. Hat sie ein Happy End, sagt man: Alles, was sich zu haben lohnt, lohnt auch das Warten. Hat sie kein Happy End, sagt man: Wenn sich jemand nicht gleich entscheiden kann, wird es nie was. Steckt man noch drin, schwankt man ständig zwischen beiden.

Ich fühl mich so schwach gerade. Als hätte ich mittlerweile meine Leidensfähigkeit aufgebraucht nach all den Männern, die mich abgewiesen, schlecht behandelt oder ausgenutzt haben. Als hätte ich nicht mehr die Kraft, mir noch einmal jemanden aus dem Herzen zu reißen. Ich weiß, ich bin ein Jammerlappen. Ich hoffe, ich rappel mich irgendwie wieder auf...

 
Hallo,

ich kann dich soooooo gut verstehen... Ich stecke in einer ähnlichen Situation. Hier mal meine Kurzfassung, er 29, ich 22. Er schon lange single und ich seit Oktober letzten jahres nach einer 5 1/2 jährigen Beziehung. Kennen gelernt, er hat mir jeden Tag geschrieben und seeehr oft gefragt wann wir uns sehen (kannten uns schon vorher ein wenig durch Freunde) und so weiter. im februar haben wir uns dann das erste mal getroffen, seitdem nimmt das seinen lauf, wobei ich sagen muss seit April sehen wir uns wirklich regelmäßig 2-3 mal die Woche, aber ich muss ehrlicherweise gestehen dann auch mal 1-2 Wochen gar nicht. Er meldet sich trotzdem sehr oft und er weiß das ich Gefühle für ihn habe. Er meinte immer er will mich ja nicht nur fürs Bett und er mag mich wirklich sehr und wenn er sich zurück zieht macht er das vll. immer auch etwas zum selbstschutz, da er nicht weiß ob er sich auf mehr einlassen möchte... es lief immer weiter und dann durfte ich mir anhören er weiß nicht was er will er will sich sicher sein... irgendwann konnte ich nicht mehr und habe es beendet. Es kam dann von ihm auch nur ein ja wahrscheinlich ist es besser wir kommen ja auf keinen grünen zweig und es liegt ja auch ganz allein an ihm und nicht an mir und er fand die zeit ja auch so schön. So ich hatte viel Ablenkung und nach 4 Tagen ne Nachricht von ihm.. Er dachte ich hätte ihm geschrieben aber er hat ausversehen alles gelöscht... :] ja nee ist klar.... so kam wieder alles ins rollen hab ihm gesagt ich vermisse ihn und er meinte er würde ja auch oft an mich denken und ich hab alles was er sich von einer frau vorstellt und alles wäre wunderbar aber er hat ein gefühl das ihn blockiert es 100% durch zuziehen sonst wären wir zusammen gekommen und wenn er an was festes denkt mit allem was dazu gehört schnürrt es ihm die luft ab... und so ging das ganze wieder los.. ich hab ihm dann auch den vorschlag gemacht es einfach erstmal weiter laufen zu lassen aber das wusste er auch nicht ob er das will weil ich ihm ja so wichtig bin nicht wie alle anderen die ihm egal waren...Daraufhin hab ich ihm einen ordentlichen Text gedrückt das er sich endlich klar werden soll was er will weil ja alles scheiße ist... Habe dann 1 1/2 wochen nichts gehört bis ich ihn letzten freitag beim feiern gesehen habe... plötzlich konnte er sich in der öffentlichkeit zu mir bekennen und hat mich geküsst vor seinen freunden usw. samstag kam dann auch abends ob ich zu ihm kommen mag und sonntag hatte er mir acuh direkt wieder geschrieben.. am montag hab ich dann geschrieben das es an der zeit ist zu reden... er hatte bis jetzt die woche keine zeit (fußball usw.) er meinte nur ich mache es ihm ja auch nicht leicht und ich wüsste ja wie ich ihn kriege und er weiß nicht ob das so funktioniert wie ich mir das vorstelle mit dem weiter laufen lassen, weil letzendlich sind ja beide single und könnten tun und lassen was wir wollen und wenn er mich dann mal mit nem anderen sehen würde wüsste er nicht wie er reagieren würde.... Tja... ich hoffe es klappt das ich heute mal mit ihm sprechen kann... :mauer: :mauer: wieso ist man manchmal so bescheuert und macht so einen Mist mit???!!X(X( X( :cool: