Erwartungen

LiliMarleen

Benutzer
03. Dez. 2009
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Hallo!

Ich hoffe Kaleu hat nichts dagegen, dass ich ihn hier zitiere.

An Kaleus Thread angelehnt und seinem Satz

Habe da eher Bammel, dass sich daraus wieder eine Erwartungshaltung an mich ergibt.


entnommen, möchte ich Folgendes von euch wissen: Welche Erwartungen habt ihr in euren partnerschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen?

Ich habe nämlich keine Erwartungen und nichts ist mir mehr zuwider, als das Gefühl zu haben, irgendwelchen Erwartungen entsprechen zu sollen oder diese erfüllen zu müssen.

Ist es schwer Menschen so zu nehmen wie sie sind und aus diesem Verhalten die Konsequenzen für sich zu ziehen?

Gehen nicht gerade so viele Beziehungen in Brüche, weil der Mensch von seinem Gegenüber ein Benehmen und Handeln erwartet, das gar nicht dem Charakter und Wesen des Anderen entspricht?

Ein Thema, was mich viel beschäftigt.

Auf eure Antworten wartet mit Spannung

LiliMarleen

 
Meine zwischenmenschliche Erwartungshaltung tendiert mittlerweile wie man unschwer erkennen kann, gegen Null. Was ich manchmal schade finde. Der Vorteil ist, ich kann Menschen so lassen wie sie sind. Und das tue ich im Allgemeinen. Der Nachteil, wenn man es so bezeichnen will ist, dass ich übersensibel auf eine an mich herangetragene Erwartungshaltung reagiere. Egal welcher Art diese Erwartungshaltung ist. Selbst dann, wenn von mir erwartet wird, einfach mit irgendwas alleine klar zu kommen, vielleicht will ich ja genau das einfach mal nicht. Natürlich ist es in Niemandes verantwortung, dafür zu sorgen, dass es mir gut geht, aber manchmal wäre es wünschenswert, wenn das Jemand wahrnimmt, nicht weil ich es erwarten könnte, sondern weil derjenige es wahrnehmen will.

Ansonsten ist die verbliebene Erwartung in einer Beziehung bzw. auch zwischenmenschlichen Beziehung Fairness. Fairness in der Form, dem Partner die Chance zu geben, sich auf eine veränderte Situation einzustellen indem man ihn davon in Kenntnis setzt. Regeländerungen sind ok, wenn sie auch offen geändert werden.

Aber hier geht es auch wieder um Erwartungshaltung, nämlich die, in meinem speziellen Fall an mich getragene Erwartungshaltung, dass ich Regeländerungen in der Kristallkugel erfragen muss um auf eine mir unbekannte Situationsänderung in der von mir erwarteten Art und Weise zu reagieren.

 
Erwartet man etwas, so fühlt sich der andere verpflichtet. Freundschaft kann keine Pflicht sein. Ein Freund ist da, weil er da sein will (wie auch kaleu schon mehrfach in anderen Threads geschrieben hat). Natürlich darf man einen Freund auch um Rat oder Hilfe bitten, aber man darf nicht erwarten, dass er Gewehr-bei-Fuss steht. Er soll frei entscheiden können, wie und in welchem Umfang er unterstützen kann. Oft reicht auch nur deren Anwesenheit.

 
Ansonsten ist die verbliebene Erwartung in einer Beziehung bzw. auch zwischenmenschlichen Beziehung Fairness. Fairness in der Form, dem Partner die Chance zu geben, sich auf eine veränderte Situation einzustellen indem man ihn davon in Kenntnis setzt. Regeländerungen sind ok, wenn sie auch offen geändert werden.

Aber hier geht es auch wieder um Erwartungshaltung, nämlich die, in meinem speziellen Fall an mich getragene Erwartungshaltung, dass ich Regeländerungen in der Kristallkugel erfragen muss um auf eine mir unbekannte Situationsänderung in der von mir erwarteten Art und Weise zu reagieren.
Exakt die einzigste Erwartung die man haben sollte bei den Menschen die uns begegnen.

 
Den Fehler hab ich früher gemacht. Und viel zu hohe Erwartungen gehabt, bzw. überhaupt Erwartungen gehabt. Das führt zu heftigsten Enttäuschungen. Es war ein langer und harter Prozess das zu ändern und heute klappt es wesentlich besser. Statt etwas zu erwarten formuliere ich jetzt mein Gefühl bzw. eine konkrete Bitte. Manchmal auch eine Bitte um Hilfe oder einfach nur die Bitte wahrgenommen zu werden.

Auch wenn es mir noch nicht immer gelingt, so merk ich doch, dass man seine Erwartungshaltung verändern kann.

Schlimm ist nur, wenn die Bitte auf Ablehnung stösst. Ich meine nicht die Erfüllung der Bitte, sondern wenn die Bitte bzw. das Äussern dieser auf Ablehnung stösst. Dann wird es unangenehm. Wie yertan schon sagt, manchmal genügt schon die Anwesenheit und manchmal genügt es auch sich wahrgenommen zu fühlen. "Ich habe wahrgenommen, dass Dir etwas fehlt, kann Dir aber zur Zeit nicht behilflich sein" Allein das kann oft schon reichen.

 
Gehen nicht gerade so viele Beziehungen in Brüche, weil der Mensch von seinem Gegenüber ein Benehmen und Handeln erwartet, das gar nicht dem Charakter und Wesen des Anderen entspricht
Da stimme ich Dir zu. Und statt dass man die eigenen Wünsche dem Partner mitteilt, erwartet man oft dass er merkt, was man selber will.

Beziehungen gehen auch auseindander, weil man zuwenig miteinander über sich selber spricht, Probleme ausdiskutiert und die eigene Meinung sagt.

Für mich gibt es zwei verschiedene Erwartungen:

Von Anderen, egal ob Partner oder Freunden, erwarte ich normalerweise nichts. Aber halt, doch ich erwarte, dass man miteinander respektvoll umgeht...

Und ich erwarte auch z.B., dass Versprechen oder Sachen über die man gesprochen hat, eingehalten werden.

Oder bei den Kindern erwarte ich, dass sie z.B. Anstandsregeln einhalten.

Umso mehr ich darüber nachdenke, desto schwieriger wird es, Deine Fragen zu beantworten.

Bewusst oder unbewusst, behaupte ich mal, hat jeder Erwartungen an die Anderen.....

 
Also ich habe erwarungen- und fnde das auch gut so!

Für mich sind erwartungen eine andere art von hoffnung.Und wenn keiner mehr erwartungen hätte(egal ob an einen partner oder sein leben oder sontiges)dann würden wir doch alle stillstehen und keine entwicklung wäre möglich.

Keine erwartungen zu haben empfinde ich als "vermeidungstaktik", d.h. keine erwartungen,keine enttäuschung.

Aber enttäuschungen gehören zum leben und damit klar zu kommen bedeutet eine persönliche weiterentwicklung.

Und das maß der erwartungen ist bei jedem mensch unterschiedlich- zu hohe sind sicher nicht förderlich , aber keine eben auch nicht!

B.

 
ich finde auch, dass man Erwartungen zweierlei aufspalten muss.

einersiets gibt es die erwartungen, die ich jetzt mal Grunderwartungen nenne,die ich habe und auch umgesetzt haben möchte, um überhaupt eine Freundschaft/Bezeihung/umgange zu anderen leuten zu pflegenz.b. respektvoller Umgang, treu in der beziehung, Loyales verhalten in eienr Freudnschaft.

Wenn diese Erwartungen nichte rfüllt werden, muss man sich eher überlegen, ob diese Leute dann überhaupt in das Leben passen, was, wie B52 gesgat hat, schmerzhaft sein kann und zur Weiterentwicklung führt.

Ansonsten gibt es aber auch die anderen Erwartungen ( die übertriebenen Erwartungen)udn die versuche ich auch, wie kaleu es sgat,w eitesgehend zu verändern, d.h. ich erwrate nicht, das andere immer für mich da sind, sich so verhalten, wie ich es will, etc. Denn vieles muss freibestimmt vom anderen kommen.

 
Vielen Dank für die zahlreichen und durchdachten Antworten!

Aber hier geht es auch wieder um Erwartungshaltung, nämlich die, in meinem speziellen Fall an mich getragene Erwartungshaltung, dass ich Regeländerungen in der Kristallkugel erfragen muss um auf eine mir unbekannte Situationsänderung in der von mir erwarteten Art und Weise zu reagieren
.
Das hast du schön formuliert, Kaleu! Du artikulierst genau die Problematik, die ich bei vielen Menschen erlebe und auch selbst erlebt habe. Und hier sehe ich auch die Crux: Es prallen Erwartungen aufeinander, die sich diametral gegenüber stehen. Eine Annäherung ist nicht möglich, weil kein Gespräch stattfindet und/oder keine Empathie vorhanden ist.

Und statt dass man die eigenen Wünsche dem Partner mitteilt, erwartet man oft dass er merkt, was man selber will.
Danke für diesen Satz, Sealife! Ich wollte ihn auch oben schon schreiben, wollte jedoch eine Überladung des Threads vermeiden. Ich sehe hier auch eine Hauptursache für Enttäuschungen.


Aber halt, doch ich erwarte, dass man miteinander respektvoll umgeht...Und ich erwarte auch z.B., dass Versprechen oder Sachen über die man gesprochen hat, eingehalten werden.
Und wenn nicht? Rechnest du nicht auch mit der Möglichkeit, dass genau das Gegenteil passieren kann? Ich meine jetzt nicht, mit Angst und Verbitterung, sondern sich einfach mal neutral auf beide Eventualitäten vorbereiten…

Umso mehr ich darüber nachdenke, desto schwieriger wird es, Deine Fragen zu beantworten.
Das beruhigt mich. Ich habe jahrelang darüber nachgedacht. ;)

Für mich sind erwartungen eine andere art von hoffnung.
Ich sehe, wir sind sehr verschieden, liebe B52. Ich kann mit Hoffnungen nichts anfangen, denn Hoffen ist für mich ein passives Verhalten, d.h. ich überlasse dem anderen die Entscheidung über meine Gefühle und mein Wohlbefinden. Natürlich bin auch ich nicht gefeit gegen solche Gefühle, versuche sie jedoch, sobald ich ihnen bewusst werde, sie schnellstens wieder los zu werden.

Und wenn keiner mehr erwartungen hätte(egal ob an einen partner oder sein leben oder sontiges)dann würden wir doch alle stillstehen und keine entwicklung wäre möglich.
Es ist für mich ein großer Unterschied, ob ich Erwartungen an andere oder an mich stelle. Ich gebe zu auch eigene Erwartungen an mich manchmal nicht erfüllen zu können.
Das mit der Entwicklung sehe ich genau konträr zu deiner Aussage. Ich sehe es als Stillstand wenn ich mich den Erwartungen hingeben würde. Erwartungshaltung verdammt mich eben zum warten, also wieder Passivität und Ausgeliefert sein.

Keine erwartungen zu haben empfinde ich als "vermeidungstaktik", d.h. keine erwartungen,keine enttäuschung.
Stimmt. Und ich will auch nicht enttäuscht werden und versuche es, soweit es in meiner Möglichkeit steht, auch zu vermeiden. Ich sehe darin einen Vorteil.

Wenn diese Erwartungen nichte rfüllt werden, muss man sich eher überlegen, ob diese Leute dann überhaupt in das Leben passen, was, wie B52 gesgat hat, schmerzhaft sein kann und zur Weiterentwicklung führt.
In dem Moment sind auch keine Erwartungen mehr vorhanden. Und erst hier sehe ich dann auch eine Weiterentwicklung.
lg von LiliMarleen

 
Erwartungen Hoffnung

Also Hoffnung ist für mich nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht,

sondern dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht.

Begegne ich einem Menschen, habe ich schon den Anspruch oder die Erwartung,

dass wir fair miteinander umgehen.

Gibt derjenige mir persönliche Einstellungen zum Leben preis, habe ich schon die Erwartung,

dass er das auch so meint und lebt.

Ich kann erwarten, dass man mich nicht (grundsätzlich) täuscht und belügt.

Missverständnisse wird es immer geben.

Die kann man aber normalerweise früher oder später klären.

Es gibt die unberechtigte Erwartungshaltung.

Wenn man sich darauf einläßt, hat man nicht nur ein Problem, sondern man blutet energetisch aus.

Gruß

Magnus