Es hat über 4 Jahre gedauert, bis ich es kapiert habe... ist es jetzt zu spät?

eleathyra

Neuer Benutzer
21. Apr. 2012
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Wie wohl viele, habe ich mich hier angemeldet, weil ich meine Geschichte einfach loswerden muss.

Ich habe mit 16 Jahren die Liebe meines Lebens gefunden. Als ich 19 und er 26 war, haben wir geheiratet, mit 20 kam unser erstes Wunschkind zur Welt, zwei Jahre später das zweite. Ich hab meine Ausbildung abgeschlossen, und dann kam das "Loch".

Er hat viel gearbeitet, zu viel Computer gespielt, ich war mit zwei Kindern oft alleine und überfordert - ich habe eine Erschöpfungsdepression gekriegt und fiel immer tiefer. Wir hatten nie Streit aber wir haben immer weniger aktiv Zeit miteinander verbracht, sondern uns in Computerspiele und alles möglich geflüchtet.

Im Juli 2008 habe ich ihn verlassen, aus einer Kurzschlussreaktion heraus, und unter psychischem Druck von einem jungen Mann, den ich online kennengelernt hatte, und meinen damaligen Mann permanent schlechtmachte und kritisierte. Ich war psychisch so angeschlagen, dass ich es nicht schaffte, mich zu wehren.

Ich will mich kurz fassen...

Alles fiel auseinander, ich zog mit den Kindern, damals 3 1/2 und 1 1/2 zu meinen Eltern. Mein damaliger Mann kämpfte und tat alles, um mich zurück zu kriegen. Ich wusste im Innersten, dass ich das nicht wollte, aber ich konnte mich nicht wehren, ich schaffte es nicht, die Kettenreaktion zu stoppen, mir fehlte einfach die Kraft.

Ich zog in eine eigene Wohnung, fing wieder an zu arbeiten. Mein Exmann bemühte sich noch immer. Ich wollte am liebsten nichts von ihm hören, jeder Kontakt tat mir im Herzen weh. Drei mal wurde ich schwach und traf mich mit ihm und machte ihm Hoffnungen, weil ich ihn im Innersten ja zurück wollte, aber immer wieder wurde ich von allen Seiten beeinflusst (in alle möglichen Richtungen) und ich brach den Kontakt wieder ab, weil mich alles zu sehr verletzte und ich Angst hatte zu zerbrechen.

Ich fing eine Fernbeziehung an mit einem Mann in Dänemark, wohl um mich zu trösten. Es lief immer holprig, und doch klammerte ich mich an diesen Mann, und zog im Sommer 2011 nach Dänemark. Ich fand einen genialen Job hier, rein aus Zufall, aber die Beziehung zerbrach nach kurzer Zeit - eigentlich nicht anders zu erwarten.

An diesem Punkt fühlte ich mich extrem befreit, und zum ersten Mal seit der Trennung von meinem Exmann 100 % klar im Kopf.

Mir wurde schlagartig bewusst, was für einen unverzeihlichen und enormen Fehler ich gemacht hatte. Es traf mich wie ein Messer ins Herz und ich hatte fast einen Zusammenbruch. Ich holte uralte Fotos hervor, versuchte die Adresse meines Exmanns zu lokalisieren, ich schrieb ihm eine Mail und bat ihn, mich zu kontaktieren. Ich sah meine schlafenden Kinder an, und es zerdrückte mir fast das Herz zu begreifen, was ich ihnen und meinem Exmann angetan hatte. Grausames. Ich hatte den Kindern den Vater weggenommen, und diesem seine Kinder. Was ich getan hatte, war unverzeihlich, und es zermürbte mich schier, schon in der kurzen Zeit.

Ich suchte so gut ich konnte. Das einzige, was ich herausfand war, dass er beim SC Schöftland spielt. Ich fand ein Foto, auf dem er zu sehen war. Ich suchte und suchte, ich fand einen Spielplan, sonst nichts.

Nachdem ich mehrere Tage nichts hörte, beschloss ich, ihm Blumen zu schicken, und zwar zu einem der Sportplätze, zu der Zeit, wo sie ein Spiel hatten. Ich hatte keine Ahnung, ob die Blumen ankommen würden.

Spät an diesem Abend kontaktierte er mich endlich, in dem Online-Textspiel Avalon, in dem wir uns damals kennengelernt hatten. Die Blumen waren angekommen, und hätten für Ärger gesorgt. Ich schüttete ihm mein Herz aus, doch erfuhr relativ kurz gefasst, dass er keinerlei Kontakt zu mir und den Kindern wünscht.

Das war heute.

Wie kann ich ihm das verübeln, nach allem, was ich ihm angetan habe?

Und trotzdem ist es wie ein Fausthieb ins Gesicht. Ich schreib ihm, dass ich es mir unendlich leid tut, dass ich alles tun werde, um den Kontakt wieder herzustellen, und dass ich auf ihn warten werde, falls er irgendwann seine Meinung ändern sollte.

Danach lag ich fast zwei Stunden auf dem Bett und wurde von Weinkrämpfen geschüttelt.

Ganz ehrlich, ich weiss nicht wie weiter, wie wohl viele in diesem Forum. Wir hatten ein geradezu perfektes Leben, doch meine psychischen Probleme haben dies völlig überdeckt, ich wusste nicht was ich tue, und habe alles blind auseinander gerissen. Den Traum, den ich immer hatte, die Familie, die ich mir immer gewünscht hatte, das alles habe ich zerstört. Und nun sieht es so aus, als ob es zu spät wäre.

Im Moment bereue ich es, dass ich ihn nicht gefragt habe, ob er denn eine Freundin hat, wie ich vermute... Er hatte gesagt, die Blumen hätten für Ärger gesorgt, aber nicht wieso. Die Hoffnung stirbt ja zuletzt.

Vielleicht ändert er seine Meinung eines Tages?

Ich weiss einfach nicht wie weiter... Soll ich die Hoffnung aufgeben... oder warten... Im Moment bin ich fest entschossen zu warten... Auch wenn es Monate oder Jahre dauert.

Danke für's Zuhören.

 
Hallo eleathyra,

Herzlich willkommen im Liebeskummer-Forum!

Ich habe noch nicht verstanden was du meinst, nach über 4 Jahren kapiert zu haben.

Ihr (zumindest du) habt jung geheiratet und seid auch schnell Eltern geworden. Das sind viele Veränderungen und mindestens ebenso viele Herausforderungen. Sind deine Depressionen behandelt worden? Bist du aktuell in Behandlung?

Eure Kinder sind inzwischen 7 und 5 Jahre alt? Fragen sie nach ihrem Vater? Was wissen sie über ihn bzw den Grund dafür, dass ihr getrennt seid? Was und wie erzählst du von ihm?

Du bist jetzt 27 und er 34. So wenig wie du allein geblieben bist, ist er es vielleicht auch. Vielleicht hat er sogar noch einmal geheiratet? Du hattest den Kontakt vollständig abgebrochen?

Lass es langsam angehen. Es gibt mindestens vier Personen, die beachtet werden möchten.

Alles Gute, pitsch

 
Hallo Pitsch und danke für die Antwort...

Nach 4 Jahren bin ich endlich aufgewacht, und habe begriffen, dass er alles ist, was ich je haben wollte und immer noch will.

Ja, wir waren sehr jung, das macht es nicht einfacher, und doch haben wir zusammen immer alles geschafft, bis ich diesen einen unverzeihlichen Fehler gemacht habe.

Meine Depressionen sind behandelt worden, mit Medikamenten, und eine Weile ging ich auch zu einem Psychiater. Heute bin ich nicht mehr depressiv, einfach sehr sehr verzweifelt.

Meine Kinder sind 7 und 5, ja. Es kommt immer noch ab und zu vor, dass sich der Grosse am Abend in den Schlaf weint, weil er seinen Papa vermisst. Ich weiss oft nicht, wie ich ihn trösten soll. Der Kleine erinnert sich nur in bestimmten Situationen an den Vater, ist neugierig, oft auch traurig, weil er ja merkt, dass er "anders" ist, als die andern Kinder im Kindergarten. Die haben alle einen Vater, und er nicht.

Ich weiss nie, wie ich den Kindern erklären soll, warum wir auseinander sind. Vielleicht, weil ich es mir selbst ja auch gar nicht richtig erklären kann... Ich versuche ihnen aber immer offen und ehrlich und möglichst objektiv zu ihrem Vater Auskunft zu geben, auch wenn es sehr weh tut. Mein Grosser wünscht sich nichts mehr, als seinen Vater anrufen zu können oder ihm zu schreiben, aber das geht nicht.

Wir haben uns vor 4 Jahren getrennt, aber uns erst vor 14 Monaten wirklich scheiden lassen. An diesem Punkt war er Single und wollte mich immer noch zurück.

Ich habe keine Ahnung, ob er in einer Beziehung ist. Es klang danach, da meine Blumen für "Ärger" gesorgt haben, wie er sagte. Ich habe ihn leider aber nicht direkt gefragt, und weiss daher überhaupt nicht, ob er alleine ist, oder vergeben.

Ich weiss nicht, was ich tun soll, ich weiss es wirklich nicht. Ich weiss nur, dass ich etwas tun MUSS, sonst zerfrisst mich das und die Kinder. Und auch wenn ich versuche, mit dem jetzt abzuschliessen... Ich weiss einfach, dass und das alles eines Tages einholen wird, so wie adoptierte Kinder meist keine Ruhe finden, bevor sie nicht ihre leiblichen Eltern gefunden haben... Meine Kinder werden nicht aufhören, ihre "Herkunft" klären zu wollen, erst recht, wenn sie grösser werden.

 
Hallo eleathyra,

Ich wünsche dir, dass deine Depressionen Vergangenheit sind. Pass auf, dass sie es bleiben.

Was deine Kinder betrifft... Natürlich können sie ihrem Vater schreiben oder etwas malen. Und du lügst sie nicht an, wenn du sagst, dass du den Brief abschickst sobald du die Adresse hast. Denn genau dann würdest du es doch auch tun, oder? Und wenn deine Kinder Sehnsucht nach ihrem Vater haben, erzähl ihnen etwas schönes von ihm. Sie können nichts für die Trennung.

Was war vor 14 Monaten für dich noch so anders als heute, dass du die Scheidung wolltest? Ich nehme mal an, dass er in dem Moment die Hoffnung nach immerhin fast 3 Jahren aufgegeben hat.

Was war damals der Auslöser für deinen Auszug? Was würdest du heute anders machen?

LG, pitsch

 
Hallo Pitsch

Natürlich würde und werde ich den Kindern helfen, wenn sie einen Brief schicken wollen. Vielleicht würde er sogar ankommen, nur mit dem Namen und dem Namen der Stadt, da der Ort nicht sehr gross ist. Aber das wird ihnen wahrscheinlich nicht wirklich helfen, wenn nie eine Reaktion darauf kommt.

Damals, als wir und haben scheiden lassen, habe ich sehr gelitten. Ich WOLLTE gar keine Scheidung, aber ich war nervlich so fertig, dass ich überhaupt nicht versucht habe ordentlich über die Situation nachzudenken, ich habe mich völlig in mich zurückgezogen, mich versucht gegen alles abzuschirmen (Augen zu, Ohren zu). Deswegen habe ich auch so strikt meinen Ex nie sehen wollen, am liebsten auch nichts von ihm hören, der kleinste Kontakt hat mir so weh getan, dass ich kaum damit klar kommen konnte. Ich habe krampfhaft versucht, mich gegen diesen endlosen Schmerz zu schützen, und war dadurch unfähig irgendwie zu handeln.

Als ich ihn vor Gericht sehen MUSSTE war das die Hölle. Wir mussten vor dem Gerichtssaal warten, mein Ex sass auf einer Bank, ich etwas entfernt schräg gegenüber, und wir haben beide geweint. Ich hatte in diesem Moment nicht das Gefühl, irgend eine Wahl zu haben, obwohl ich das eigentlich da noch gehabt hätte. Ich hab einfach alles geschehen lassen, bin wie ein Verurteilter zum Galgen gegangen ohne mich zu wehren.

Warum bin ich damals ausgezogen...

Warum schlussendlich, weiss ich bis heute nicht. Das klingt total verrückt, aber es war wie eine Art Zwang, und ich bin auch manipuliert worden durch einen, den ich online kennengelernt hatte, und mich haben wollte. Ich war psychisch völlig am Boden, extrem labil, deswegen wie eine Marionette... Er konnte mich beeinflussen, wie er wollte. Er war ein ausgezeichneter Redner und hat mich täglich stundenlang bearbeitet und mir eingeredet, wie schlecht mein Leben war, und dass ich dringend da raus musste - zusammen mit ihm. Ich habe es getan, eigentlich gegen meinen Willen - klingt total verrückt, oder? Und von diesem Punkt an fühlte ich mich wie auf einer endlosen Rutschbahn, und ich rutschte und rutschte, versuchte mich immer wieder festzuklammern, aber hatte einfach nicht die Kraft dazu. Eigentlich wollte ich zurück hoch, aber ich rutschte einfach weiter.

Warum es so weit gekommen ist, kann ich auch nur ungefähr nachvollziehen. Vor der Geburt meines zweiten Kindes fing mein Mann an, ein Onlinespiel zu spielen. Unsere gemeinsamen Aktivitäten, gemeinsam fernsehen, reden, puzzeln, zusammen kochen, was wir halt alles gemacht haben früher... Das fiel immer mehr weg, weil er sehr oft einfach spielte. Da ich damit unzufrieden war, überlegte ich, was ich tun könnte, und traf die falsche Entscheidung. Ich entschloss mich nämlich dazu, einfach mit ihm zusammen zu spielen. Das hat echt Spass gemacht, und nach kurzer Zeit spielen wir beide viel zu viel. So bald mein Sohn schlief, ging es los, und der Abend war gelaufen. Wir erkannten unsere Sucht auch teilweise, und versuchten, spielfreie Tage zu vereinbaren, aber hielten uns dann nie lange dran.

An einem Punkt ging es mir dann aber doch zu weit, und ich hörte komplett auf. Mein Mann spielte aber weiter, und ich sass oft alleine da. Deswegen fing ich dann nach einigen Wochen doch wieder an, um Zeit mit ihm zu verbringen (das war doch nur eine Illusion von "Zeit miteinander verbringen"). Unser zweites Kind kam zur Welt, und das Spielen ging an den Abenden weiter. Da ich aber hinterherhinkte durch meine Pausen, war aus dem "gemeinsam Spielen" ein parallel jeder für sich Spielen geworden. Wir bauten jeder unsere eigenen online Bekanntenkreise auf und entfernten uns immer mehr voneinander, ohne es zu merken, da wir ja der gleichen "Tätigkeit" nachgingen.

Ich wurde depressiv, wohl durch mangelnde soziale Kontakte, körperliche Belastung durch Schwangerschaft und Stillen, und die Belastung, die zwei kleine Kinder halt mit sich bringen. Die Medikamente halfen nicht viel, was ich wohl WIRKLICH gebraucht hätte, wäre ganz viel persönliche Zuwendung von meinem Mann gewesen. Hier passierte wohl der entscheidende Fehler. Hier hätten wir einen Schlussstrich ziehen müssen, mit dem Spielen, hier lief es schief. Mir fehlte Zuwendung und Liebe, meine Reserven waren auf null, körperlich und psychisch. Ich flüchtete mich in dieses Spiel, und da taucht ein unglaublich charmanter junger Mann auf, der sich plötzlich ganz wundervoll um mich kümmerte, mir Komplimente machte, usw. Er gab mir genau das, was mir fehlte, und ich klammerte mich sofort daran, statt einzusehen, dass ich dies bei meinem Mann hätte suchen müssen, und auch eigentlich dort hätte suchen wollen, wenn ich die Kraft gehabt hätte, auf den Tisch zu hauen, und der Spielsucht ein Ende zu setzen.

Ich bin froh, das alles einmal loswerden zu können.

 
Hallo eleathyra!

Nach 4 Jahren bin ich endlich aufgewacht, und habe begriffen, dass er alles ist, was ich je haben wollte und immer noch will.
Schön, dass dir plötzlich auffällt, dass du deinen Exmann und den Vater deiner Kinder zurückmöchtest, aber wie du siehst funktioniert es nicht so einfach. Was hast du denn gedacht wie er nach all dem reagiert? Dich freudestrahlend zurücknimmt? Ist dir nicht der Gedanke gekommen, dass er wieder angefangen haben könnte sein Leben zu leben ...ohne dich?

Wolltest du deinen Kindern dann mal eben so ihren Vater wieder vor die Füße knallen und den Dreien sagen, dass sie sich mit der neuen Situation irgendwie arrangieren sollen?

Hast du vorher mal nachgedacht oder nur egoistisch deinen Gefühlen nachgegeben? Es geht doch hier nicht nur um dich, da sind doch noch andere Menschen involviert.

Mit einer lahmen Entschuldigung ist sowieso nicht wieder gut zu machen, was über Jahre kaputt gegangen ist.

An deiner Stelle würde ich erstmal wirklich nur versuchen wieder Kontakt zwischen Vater und Kindern herzustellen. Alles was dich bzw euch betrifft ist doch erstmal viel zu viel und schon fast unverschämt da von deiner Seite Erwartungen zu haben.

 
Hallo sunshine_girl

Doch, dass er einen Neuanfang gemacht hat, habe ich mir sicherlich überlegt, habe es auch vermutet/befürchtet. Man klammert sich halt an die Hoffnung, um nicht ganz abzustürzen.

Klar, ich habe viele, sehr viele, schwerwiegende Fehler gemacht, das sehe ich ein. Ich konnte damals nicht anders handeln, ich habe es nicht geschafft. Erwartungen habe ich nicht... aber noch einen Funken Hoffnung, irgend etwas rettet zu können.

 
Klar, ich habe viele, sehr viele, schwerwiegende Fehler gemacht, das sehe ich ein.
Für dich war das auch keine leichte Zeit, also zieh einen Strich unter die Vergangenheit. Wichtig ist es in Zukunft keiner schwerwiegenden Fehler mehr zu machen. Versteh mich nicht falsch, Fehler macht jeder mal, aber es gibt eben auch welche die unverzeihbar sind. Mit den Konsequenzen muss man dann leben lernen.

Wie kam es denn dazu, dass dein Exmann keinen Kontakt zu den Kindern hatte? Hat er sich nicht groß drum bemüht oder hast du sie ihm vorenthalten in all den Jahren? Wusste er von deinem Umzug nach Dänemark oder hast du einfach die Kinder gepackt und bist weggezogen?

 
Wie kam es denn dazu, dass dein Exmann keinen Kontakt zu den Kindern hatte? Hat er sich nicht groß drum bemüht oder hast du sie ihm vorenthalten in all den Jahren? Wusste er von deinem Umzug nach Dänemark oder hast du einfach die Kinder gepackt und bist weggezogen?
Es war ein bisschen beides. Zwar liebte er seine Kinder, aber ihm machte die Trennung von MIR noch ein ganzes Stück mehr zu schaffen. Am Anfang schlug er immer wieder vor, etwas gemeinsam zu machen (alle zusammen). Ich kam aber mit dem Schmerz, ihn zu sehen, nicht klar. Fast immer, wenn ich ihm sagte, dass er die Kinder gern nehmen darf, ich aber nicht mitkommen wolle, war dann sofort Stille. Insgesamt denke ich, dass es uns beiden immer extrem weh getan hat, einander zu sehen und wir deswegen aus einem instinktiven Schutzreflex und voneinander fern gehalten haben. Aber ich weiss es nicht genau... Es ist aber nicht so, dass er die letzten 4 Jahre keinen Kontakt hatte. Am Anfang gab es noch Kontakt, und im Herbst 2010 waren wir sogar noch gemeinsam zwei Wochen in den Ferien.

Über den Wegzug wurde er schon informiert, aber da wir bereits monatelang vorher keinen Kontakt mehr hatten, wusste ich auch nicht, was es bringen sollte, noch lange darüber zu reden. Keinen Kontakt im gleichen Land, oder keinen Kontakt in zwei verschiedenen Ländern, was macht es für einen Unterschied.

Von dem her... Er hat sich nicht sehr um Kontakt bemüht, aber vielleicht weil er gesehen hat, wie es mir weh tut, und es ihm gleichzeitig wohl auch weh getan hat. Und ich habe mich auch nicht bemüht, weil ich grosse Angst vor weiteren psychischen Schmerzen hatte.

Die Kinder sollten immer an erster Stelle stehen bei solchen Sachen. Das war in unserer Situation leider leider nicht der Fall. Wie wir uns verhalten haben, war eine absolute Katastrofe.