Hallo ihr Lieben!
Nun ist es über neun Jahre (du meine Güte!) her, dass ich hier zuletzt etwas geschrieben habe. Ich denke, von den "alten" Gesichtern ist kaum mehr jemand hier und das ist sicherlich auch gut so.
Aber ich bin nun wieder hier.
Liebeskummer habe ich eigentlich nicht. Oder doch?
Die ganze Geschichte ist wahnsinnig kompliziert und es wird mich einige Beiträge kosten, das alles aufzudröseln.
Im Grunde lässt es sich alles auf einen Nenner bringen, der mir aber so gar nicht gefällt, weswegen ich hoffe, etwas Ordnung in das Chaos bringen zu können und vielleicht doch noch eine Lösung finde, die angenehmer ist.
Denn der eine Nenner, der eigentlich hinter jedem Problem steht, lautet: Trenn dich!
Egal, was ich hier aufschreiben werde, ich weiß genau, wie ich reagieren würde, wenn ich den Beitrag lesen würde. Ich würde entsetzt sein, Mitleid haben, vor allem aber klar sehen, dass es so nicht weitergehen kann. Und als Außenstehender ist es ja immer einfach, zur Trennung zu raten.
Daher bitte ich euch, Kommentare gerne etwas differenzierter abzugeben. Das soll keine Zensur sein.
Aber ich weiß selber, dass Trennung die "einfachste" Lösung wäre. Ich möchte aber wissen, ob es auch andere Ansätze gibt.
Oder ob der Fehler vielleicht doch bei mir liegt.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich habe ein Problem.
Ganz von vorne:
Ich habe im Februar letzten Jahres eine gut 9jährige Beziehung beendet.
Diese Beziehung hat mich nie wirklich glücklich gemacht. Es war immer angenehm, aber nie so leidenschaftlich, wie ich es mir gewünscht hätte.
Es blieb vieles auf der Strecke und ich letztendlich auch.
Ich habe geredet, geredet, geredet. Ich hatte viele Lösungsansätze und Ideen, aber letztendlich (und diesen Satz werde ich im Verlaufe des Threads bereuen, das weiß ich) gehören dazu auch immer zwei.
Also habe ich den Schlussstrich gezogen.
Wir sind nicht im Bösen auseinander gegangen.
Und somit ging es mir mit der Trennung auch von der ersten Sekunde an sehr gut.
Also fing ich nach einiger Zeit wieder an, Dates zu haben. Zur Übung.
Selbstbewusstsein langsam wieder auf den Normalstand bringen, unter Menschen kommen, etwas vom Leben haben.
Und beim dritten Date war da ER.
Wir verstanden uns von Anfang an, das war fast surreal.
Es war irgendwie anders mit ihm.
Anders als jemals zuvor.
Es passte. Von der ersten Sekunde an.
Und so wurde es auch ziemlich schnell ernst zwischen uns. Bereits nach wenigen Wochen zog er quasi bei mir ein.
Wir verbrachten den Alltag miteinander, sprachen über Hochzeit und Kinder. Darüber, was sein wird. Wie wir uns die Zukunft vorstellen.
Aber es wurde auch schwieriger.
Wir stritten immer häufiger.
Weil einfach grundlegende Dinge (ich finde sie grundlegend) nicht funktionieren..
Zum Beispiel ist er der unzuverlässigste Mensch, den ich jemals kennengelernt habe.
Verabredungen einhalten? Unmöglich. Ich rechne schon immer Minimum eine halbe Stunde drauf, aber meistens reicht nichtmal das.
Dann wollen wir rechtzeitig irgendwo hin los. Unmöglich.
Zwei, drei Stunden später.
Wenn er bei seiner Mutter ist und zu einer bestimmten Uhrzeit wieder hier sein wollte, klappt das nie. Und wenn ich ihn dann mal so zwei Stunden später anrufe, ist er meisten noch nichtmal lossgefahren.
Kriegt es aber nicht auf die Reihe, mir Bescheid zu geben.
Und diese Unzuverlässigkeit erstreckt sich auch auf andere Bereiche.
Er will irgendwas kaufen und hat gerade das Geld nicht. Also leihe ich es ihm. Er verspricht mir einen Tag, an dem ich es zurück bekomme.
Das passiert aber nie. Also erinnere ich ihn daran.
Und dann beginnt das Problem: Er wird wütend.
Er wird wütend, wenn ich ihn daran erinnere, dass er mir etwas versprochen hatte. Er wird wütend, wenn ich von ihm verlange, Verabredungen einzuhalten und Versprechen auch mal einzuhalten.
Mittlerweile nimmt das ungesunde Formen an. Weil es immer und immer wieder passiert, kann ich einfach nicht mehr sagen "och, nicht so schlimm", sondern ich zicke ihn direkt an. Und überhäufe ihn mit Vorwürfen, weil es mich einfach so sehr ankotzt, dass der gleiche Scheiss immer wieder passiert.
Und darauf reagiert er dann noch wütender.
Nun ist es teilweise so, dass er Telefonate in solchen Situationen schon beginnt mit "geh mir nicht auf die Nerven".
Dann flippe ich kurz aus, sage ihm die Meinung und wenn er anfängt, zurück zu zicken, lege ich auf, weil ich mir das nicht geben muss, mich noch blöd anmachen zu lassen.
Insgesamt eine schwierige Situation. Ein Teufelskreis.
Je mehr er mich versetzt, desto schneller reagiere ich wütend.
Je wütender ich bin, desto ungefilterter kommt meine Reaktion
Je mehr ich ihn anzicke, desto weniger zeigt er Bereitschaft, auf mich zuzugehen.
Dass alleine ist schon blöd und lange noch nicht alles, was schief läuft.
Vielleicht wäre noch gut zu wissen, dass wir beide auch gute Zeiten haben. Wann immer von außen nichts zwischen uns gerät, ist es wunderbar.
Wir können nicht gut ohne einander sein. Selbst wenn wir uns ankeifen, können wir nicht getrennt schlafen. Wir lieben uns und für beide ist diese Beziehung von einer Intensität, die wir bisher nicht kannten.
Für uns beide ist der jeweils andere die Person, mit der wir alt werden wollen.
Deswegen ist es für mich auch so wichtig, Lösungen zu finden.
Denn in diesen Dingen bin ich die einzige, die Lösungen anstrebt, er reagiert nur. Was mich auch nervt, aber manchmal reicht es ja schon, wenn einer was grundlegendes begreift und sein Handeln umstellt. Und dazu wäre ich bereit,, auch wenn es natürlich schöner wäre, ich könnte das Problem mit ihm gemeinsam lösen statt mit euch.
Aber vielleicht habt ihr ja erstmal Ansatzpunkt, wie ich reagieren kann, wie ihr vielleicht mit sowas umgegangen seid, damit ich aus diesem Teufelskreis wieder rauskommen kann.
Und demnächst packe ich dann mal die anderen Probleme auf den Tisch. Letztendlich hängt nämlich alles zusammen. Aber der Text ist so schon lang genug.
Lg
shao
Nun ist es über neun Jahre (du meine Güte!) her, dass ich hier zuletzt etwas geschrieben habe. Ich denke, von den "alten" Gesichtern ist kaum mehr jemand hier und das ist sicherlich auch gut so.
Aber ich bin nun wieder hier.
Liebeskummer habe ich eigentlich nicht. Oder doch?
Die ganze Geschichte ist wahnsinnig kompliziert und es wird mich einige Beiträge kosten, das alles aufzudröseln.
Im Grunde lässt es sich alles auf einen Nenner bringen, der mir aber so gar nicht gefällt, weswegen ich hoffe, etwas Ordnung in das Chaos bringen zu können und vielleicht doch noch eine Lösung finde, die angenehmer ist.
Denn der eine Nenner, der eigentlich hinter jedem Problem steht, lautet: Trenn dich!
Egal, was ich hier aufschreiben werde, ich weiß genau, wie ich reagieren würde, wenn ich den Beitrag lesen würde. Ich würde entsetzt sein, Mitleid haben, vor allem aber klar sehen, dass es so nicht weitergehen kann. Und als Außenstehender ist es ja immer einfach, zur Trennung zu raten.
Daher bitte ich euch, Kommentare gerne etwas differenzierter abzugeben. Das soll keine Zensur sein.
Aber ich weiß selber, dass Trennung die "einfachste" Lösung wäre. Ich möchte aber wissen, ob es auch andere Ansätze gibt.
Oder ob der Fehler vielleicht doch bei mir liegt.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich habe ein Problem.
Ganz von vorne:
Ich habe im Februar letzten Jahres eine gut 9jährige Beziehung beendet.
Diese Beziehung hat mich nie wirklich glücklich gemacht. Es war immer angenehm, aber nie so leidenschaftlich, wie ich es mir gewünscht hätte.
Es blieb vieles auf der Strecke und ich letztendlich auch.
Ich habe geredet, geredet, geredet. Ich hatte viele Lösungsansätze und Ideen, aber letztendlich (und diesen Satz werde ich im Verlaufe des Threads bereuen, das weiß ich) gehören dazu auch immer zwei.
Also habe ich den Schlussstrich gezogen.
Wir sind nicht im Bösen auseinander gegangen.
Und somit ging es mir mit der Trennung auch von der ersten Sekunde an sehr gut.
Also fing ich nach einiger Zeit wieder an, Dates zu haben. Zur Übung.
Selbstbewusstsein langsam wieder auf den Normalstand bringen, unter Menschen kommen, etwas vom Leben haben.
Und beim dritten Date war da ER.
Wir verstanden uns von Anfang an, das war fast surreal.
Es war irgendwie anders mit ihm.
Anders als jemals zuvor.
Es passte. Von der ersten Sekunde an.
Und so wurde es auch ziemlich schnell ernst zwischen uns. Bereits nach wenigen Wochen zog er quasi bei mir ein.
Wir verbrachten den Alltag miteinander, sprachen über Hochzeit und Kinder. Darüber, was sein wird. Wie wir uns die Zukunft vorstellen.
Aber es wurde auch schwieriger.
Wir stritten immer häufiger.
Weil einfach grundlegende Dinge (ich finde sie grundlegend) nicht funktionieren..
Zum Beispiel ist er der unzuverlässigste Mensch, den ich jemals kennengelernt habe.
Verabredungen einhalten? Unmöglich. Ich rechne schon immer Minimum eine halbe Stunde drauf, aber meistens reicht nichtmal das.
Dann wollen wir rechtzeitig irgendwo hin los. Unmöglich.
Zwei, drei Stunden später.
Wenn er bei seiner Mutter ist und zu einer bestimmten Uhrzeit wieder hier sein wollte, klappt das nie. Und wenn ich ihn dann mal so zwei Stunden später anrufe, ist er meisten noch nichtmal lossgefahren.
Kriegt es aber nicht auf die Reihe, mir Bescheid zu geben.
Und diese Unzuverlässigkeit erstreckt sich auch auf andere Bereiche.
Er will irgendwas kaufen und hat gerade das Geld nicht. Also leihe ich es ihm. Er verspricht mir einen Tag, an dem ich es zurück bekomme.
Das passiert aber nie. Also erinnere ich ihn daran.
Und dann beginnt das Problem: Er wird wütend.
Er wird wütend, wenn ich ihn daran erinnere, dass er mir etwas versprochen hatte. Er wird wütend, wenn ich von ihm verlange, Verabredungen einzuhalten und Versprechen auch mal einzuhalten.
Mittlerweile nimmt das ungesunde Formen an. Weil es immer und immer wieder passiert, kann ich einfach nicht mehr sagen "och, nicht so schlimm", sondern ich zicke ihn direkt an. Und überhäufe ihn mit Vorwürfen, weil es mich einfach so sehr ankotzt, dass der gleiche Scheiss immer wieder passiert.
Und darauf reagiert er dann noch wütender.
Nun ist es teilweise so, dass er Telefonate in solchen Situationen schon beginnt mit "geh mir nicht auf die Nerven".
Dann flippe ich kurz aus, sage ihm die Meinung und wenn er anfängt, zurück zu zicken, lege ich auf, weil ich mir das nicht geben muss, mich noch blöd anmachen zu lassen.
Insgesamt eine schwierige Situation. Ein Teufelskreis.
Je mehr er mich versetzt, desto schneller reagiere ich wütend.
Je wütender ich bin, desto ungefilterter kommt meine Reaktion
Je mehr ich ihn anzicke, desto weniger zeigt er Bereitschaft, auf mich zuzugehen.
Dass alleine ist schon blöd und lange noch nicht alles, was schief läuft.
Vielleicht wäre noch gut zu wissen, dass wir beide auch gute Zeiten haben. Wann immer von außen nichts zwischen uns gerät, ist es wunderbar.
Wir können nicht gut ohne einander sein. Selbst wenn wir uns ankeifen, können wir nicht getrennt schlafen. Wir lieben uns und für beide ist diese Beziehung von einer Intensität, die wir bisher nicht kannten.
Für uns beide ist der jeweils andere die Person, mit der wir alt werden wollen.
Deswegen ist es für mich auch so wichtig, Lösungen zu finden.
Denn in diesen Dingen bin ich die einzige, die Lösungen anstrebt, er reagiert nur. Was mich auch nervt, aber manchmal reicht es ja schon, wenn einer was grundlegendes begreift und sein Handeln umstellt. Und dazu wäre ich bereit,, auch wenn es natürlich schöner wäre, ich könnte das Problem mit ihm gemeinsam lösen statt mit euch.
Aber vielleicht habt ihr ja erstmal Ansatzpunkt, wie ich reagieren kann, wie ihr vielleicht mit sowas umgegangen seid, damit ich aus diesem Teufelskreis wieder rauskommen kann.
Und demnächst packe ich dann mal die anderen Probleme auf den Tisch. Letztendlich hängt nämlich alles zusammen. Aber der Text ist so schon lang genug.
Lg
shao