es ist so kompliziert glücklich zu sein

shaoris

Erfahrener Benutzer
07. Aug. 2003
2.503
1
0
42
Hallo ihr Lieben!

Nun ist es über neun Jahre (du meine Güte!) her, dass ich hier zuletzt etwas geschrieben habe. Ich denke, von den "alten" Gesichtern ist kaum mehr jemand hier und das ist sicherlich auch gut so.

Aber ich bin nun wieder hier.

Liebeskummer habe ich eigentlich nicht. Oder doch?

Die ganze Geschichte ist wahnsinnig kompliziert und es wird mich einige Beiträge kosten, das alles aufzudröseln.

Im Grunde lässt es sich alles auf einen Nenner bringen, der mir aber so gar nicht gefällt, weswegen ich hoffe, etwas Ordnung in das Chaos bringen zu können und vielleicht doch noch eine Lösung finde, die angenehmer ist.

Denn der eine Nenner, der eigentlich hinter jedem Problem steht, lautet: Trenn dich!

Egal, was ich hier aufschreiben werde, ich weiß genau, wie ich reagieren würde, wenn ich den Beitrag lesen würde. Ich würde entsetzt sein, Mitleid haben, vor allem aber klar sehen, dass es so nicht weitergehen kann. Und als Außenstehender ist es ja immer einfach, zur Trennung zu raten.

Daher bitte ich euch, Kommentare gerne etwas differenzierter abzugeben. Das soll keine Zensur sein.

Aber ich weiß selber, dass Trennung die "einfachste" Lösung wäre. Ich möchte aber wissen, ob es auch andere Ansätze gibt.

Oder ob der Fehler vielleicht doch bei mir liegt.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Ich habe ein Problem.

Ganz von vorne:

Ich habe im Februar letzten Jahres eine gut 9jährige Beziehung beendet.

Diese Beziehung hat mich nie wirklich glücklich gemacht. Es war immer angenehm, aber nie so leidenschaftlich, wie ich es mir gewünscht hätte.

Es blieb vieles auf der Strecke und ich letztendlich auch.

Ich habe geredet, geredet, geredet. Ich hatte viele Lösungsansätze und Ideen, aber letztendlich (und diesen Satz werde ich im Verlaufe des Threads bereuen, das weiß ich) gehören dazu auch immer zwei.

Also habe ich den Schlussstrich gezogen.

Wir sind nicht im Bösen auseinander gegangen.

Und somit ging es mir mit der Trennung auch von der ersten Sekunde an sehr gut.

Also fing ich nach einiger Zeit wieder an, Dates zu  haben. Zur Übung.

Selbstbewusstsein langsam wieder auf den Normalstand bringen, unter Menschen kommen, etwas vom Leben haben.

Und beim dritten Date war da ER.

Wir verstanden uns von Anfang an, das war fast surreal.

Es war irgendwie anders mit ihm.

Anders als jemals zuvor.

Es passte. Von der ersten Sekunde an.

Und so wurde es auch ziemlich schnell ernst zwischen uns. Bereits nach wenigen Wochen zog er quasi bei mir ein.

Wir verbrachten den Alltag miteinander, sprachen über Hochzeit und Kinder. Darüber, was sein wird. Wie wir uns die Zukunft vorstellen.

Aber es wurde auch schwieriger.
Wir stritten immer häufiger.

Weil einfach grundlegende Dinge (ich finde sie grundlegend) nicht funktionieren..

Zum Beispiel ist er der unzuverlässigste Mensch, den ich jemals kennengelernt habe.

Verabredungen einhalten? Unmöglich. Ich rechne schon immer Minimum eine halbe Stunde drauf, aber meistens reicht nichtmal das.

Dann wollen wir rechtzeitig irgendwo hin los. Unmöglich.

Zwei, drei Stunden später.

Wenn er bei seiner Mutter ist und zu einer bestimmten Uhrzeit wieder hier sein wollte, klappt das nie. Und wenn ich ihn dann mal so zwei Stunden später anrufe, ist er meisten noch nichtmal lossgefahren.

Kriegt es aber nicht auf die Reihe, mir Bescheid zu geben.

Und diese Unzuverlässigkeit erstreckt sich auch auf andere Bereiche.

Er will irgendwas kaufen und hat gerade das Geld nicht. Also leihe ich es ihm. Er verspricht mir einen Tag, an dem ich es zurück bekomme.

Das passiert aber nie. Also erinnere ich ihn daran.

Und dann beginnt das Problem: Er wird wütend.

Er wird wütend, wenn ich ihn daran erinnere, dass er mir etwas versprochen hatte. Er wird wütend, wenn ich von ihm verlange, Verabredungen einzuhalten und Versprechen auch mal einzuhalten.

Mittlerweile nimmt das ungesunde Formen an. Weil es immer und immer wieder passiert, kann ich einfach nicht mehr sagen "och, nicht so schlimm", sondern ich zicke ihn direkt an. Und überhäufe ihn mit Vorwürfen, weil es mich einfach so sehr ankotzt, dass der gleiche Scheiss immer wieder passiert.

Und darauf reagiert er dann noch wütender.

Nun ist es teilweise so, dass er Telefonate in solchen Situationen schon beginnt mit "geh mir nicht auf die Nerven".

Dann flippe ich kurz aus, sage ihm die Meinung und wenn er anfängt, zurück zu zicken, lege ich auf, weil ich mir das nicht geben muss, mich noch blöd anmachen zu lassen.

Insgesamt eine schwierige Situation. Ein Teufelskreis.

Je mehr er mich versetzt, desto schneller reagiere ich wütend.

Je wütender ich bin, desto ungefilterter kommt meine Reaktion

Je mehr ich ihn anzicke, desto weniger zeigt er Bereitschaft, auf mich zuzugehen.

Dass alleine ist schon blöd und lange noch nicht alles, was schief läuft.

Vielleicht wäre noch gut zu wissen, dass wir beide auch gute Zeiten haben. Wann immer von außen nichts zwischen uns gerät, ist es wunderbar.

Wir können nicht gut ohne einander sein. Selbst wenn wir uns ankeifen, können wir nicht getrennt schlafen. Wir lieben uns und für beide ist diese Beziehung von einer Intensität, die wir bisher nicht kannten.

Für uns beide ist der jeweils andere die Person, mit der wir alt werden wollen.

Deswegen ist es für mich auch so wichtig, Lösungen zu finden.
Denn in diesen Dingen bin ich die einzige, die Lösungen anstrebt, er reagiert nur. Was mich auch nervt, aber manchmal reicht es ja schon, wenn einer was grundlegendes begreift und sein Handeln umstellt. Und dazu wäre ich bereit,, auch wenn es natürlich schöner wäre, ich könnte das Problem mit ihm gemeinsam lösen statt mit euch.

Aber vielleicht habt ihr ja erstmal Ansatzpunkt, wie ich reagieren kann, wie ihr vielleicht mit sowas umgegangen seid, damit ich aus diesem Teufelskreis wieder rauskommen kann.

Und demnächst packe ich dann mal die anderen Probleme auf den Tisch. Letztendlich hängt nämlich alles zusammen. Aber der Text ist so schon lang genug.

Lg

shao

 
Liebe shao

Kann es sein, dass wir den gleichen Freund haben? =)

Nein, jetzt mal ehrlich. Mein Freund ist genauso unzuverlässig wie Deiner und es bringt mich manchmal echt auf die Palme, ich könnt' ihn an die Wand klatschen.

Vor allem dann, wenn wir meine Familie besuchen wollen, trödelt er. IMMER. Mit ihm ist man immer 0.5 - 1 Stunde zu spät.

Aber nach bald 4 Jahren hab' ich mich daran gewöhnt. Ich versuchte, ihn in die Schranken zu weisen. Ab und zu klappt es mittlerweile und wir sind pünktlich. Aber wenn er alleine weg geht, dann nennt er mir keine Zeit mehr, denn ich weiss, dass er eh nie zur vereinbarten Zeit zu Hause ist. Mir ist aber wichtig (und ich finde es hat auch mit Respekt zu tun), dass wenn wir meine oder seine Familie besuchen, pünktlich sind. Wenn er alleine los geht, kann er kommen wann er will :D  Ich schlaf' dann eh meistens schon.

Ändern kannst' Du ihn nicht. Das wird nicht klappen. Entweder kommst Du mit seiner Unzuverlässigkeit klar oder Du trennst Dich. Es gibt' glaub' ich, keinen anderen Ansatz.

Wenn er wieder mal trödelt, zieh' doch mal ohne ihn los?!

LG & alles Gute

tobe

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich probiere es mal und wage mich in den Hexenkessel: 

"Trenn dich"

Nein natürlich nicht, oder noch nicht. 

Lange Zeit war ich auch in einer Beziehung bei welcher die Verbundenheit in Ordnung war, jedoch der Alltag nicht funktionierte. 

Zuerst dachte man "das wird schon wieder", irgend wann merkt man, dass dies nicht so ist also beginn der Versuch dagegen etwas zu unternehmen. 

Man steigert sich immer wie mehr hinein, sieht nur noch was alles falsch läuft und "sie/er" es wieder nicht auf die Reihe gekriegt hat. 

Meine Lösungsversuch war, dass ich den Spies umgedreht habe, ich versuchte alle Konflikte welche aus vergessen,vertuschen, nicht erledigen wollen so gut es ging zu vermeiden und reagierte nicht mehr darauf (z.B. wenn wir mit jemandem verabredet waren schaute ich mein eigenes Auto zu nehmen und direkt zu fahren). Dies führte zu sehr unerfreulichen Situationen auf der Seite meiner Partnerin (es folgten Mahnungen wegen vergessenen Rechnungen, die Steuerklärung wurde nicht eingereicht, Konzerttickets wurden gelöst aber der Termin vergessen, etc.).

Das schöne für mich war aber das ich erkennen durfte wie unselbständig und undankbar ein Mensch sein kann. Sie merkte das es mir nun immer wie besser ging und ich mich freier und wohler fühlte denn je, sie jedoch immer wie mehr in Schwierigkeiten geriet verursacht durch ihre Arroganz,Unfähigkeit, und Überheblichkeit. 

Natürlich könnte man nun sagen dies war "egoistisch", ja dies war es auch! aber jeder der die Situation kennt wo man das Gefühl hat man müsse immer für den Partner denken, dieser aber nichts zurückgibt weiss wie anstrengend und zermürbend dies ist. 

Für mich folgte daraus dann die Trennung. Heute bin ich freier denn je, ich habe kein Bremsklotz mehr am Bein und bin für mein Handeln verantwortlich.

 
Hallo ihr Zwei!

Ja, genau so. Ich versuche jedes Mal, dass es beim nächsten Mal besser wird, aber er kriegt es einfach nicht hin.

Und ich ärgere mich mehr und mehr und mehr darüber.

Und reagiere dann entsprechend.

Zugegebenermaßen: ich kann wirklich (echt und ehrlich) total eklig sein, wenn ich sauer bin. Und  das bekommt er dann volle Breitseite ab. Ist auch nicht die feine Englische, ich weiß. Ich weiß mir aber auch dann einfach nicht mehr anders zu helfen.

Meistens finde ich weniger die Tatsache, dass er zu spät ist, schlimm als viel mehr die Art und Weise wie er damit umgeht.

Ich wurde so erzogen, dass ich mich melde, wenn ich weiß, dass ich nicht rechtzeitig sein werde.

Das nennt sich Höflichkeit und Respekt dem anderen gegenüber, nicht wahr @tobe? ;)

Er aber meldet sich nicht. Beispiel "er bei seiner Mutter". Das ist ein Fahrtweg von 45 bis 55 Minuten je nach Verkehr.

Wenn er also sagt, er ist um 20 Uhr daheim, weiß er spätestens um 19.15, wenn er noch bei ihr auf der Couch hockt, dass es später wird.

Aber er meldet sich nicht.
und wundert sich dann, wenn ich ausraste, wenn ich ihn um 21 noch immer auf der Couch sitzend erreiche. Ich finds einfach total unhöflich. Als wäre ich nichts wert, als könnte man mich ruhig warten lassen.

Und ja, es wird schlimmer, je mehr ich mich drüber aufrege. Vielleicht, weil ich mehr darauf achte,, aber ich denke auch, ein Stück weit macht er es (unbewusst?) mit Absicht um mich abzustrafen.

Warum? Weil ich manchmal ganz schön selbstgerecht bin. Er kriegt einiges nicht auf die Reihe. Er ist wirklich ein guter Kerl und viel zu gutmütig, aber er schafft einfach manchmal Dinge nicht, die für mich zum Standard "sein Leben selber auf die Reihe bringen" gehören.

Und das reibe ich ihm dann unter die Nase, wenn ich sauer bin. Und ich bin oft sauer in letzter Zeit.

Hinzu kommt, dass ich bei uns diejenige bin, die das Geld verdient. Das ist manchmal extrem hart für ihn. Ich hätte es auch lieber anders herum, aber so ist es nunmal.

Und damit müssen wir beide klarkommen.

Aber ich denke, er fühlt sich oft herabgesetzt von mir. Von dem, was ich mache im Vergleich zu ihm, von dem, was ich manchmal sage und vor allem davon, dass ich mühelos Dinge organisieren kann und er nicht.

Und dieses "mich warten lassen" ist da irgendwie etwas, worüber er die Macht hat.

Zumindest sagt das meine Hausfrauenpsychologie.

Und damit wären wir beim Punkt Machtspielchen. Und da kann ich mich wohl gerechtfertigterweise mal fragen, ob ich das noch ewig mitmachen möchte oder nicht. Eine Beziehung auf Augenhöhe sollte doch unabhängig davon sein, was einer verdient oder erreicht hat und der andere vielleicht nicht. Es kommt doch auf die Persönlichkeit an, ob man was wert ist und nicht auf den beruflichen Erfolg.

Und ich finde, respektvoller Umgang miteinander ist dann eher der Grundstein, oder?

Zum Beispiel heute.

Ich muss berufsbedingt umziehen. Er war über Pfingsten bei seiner Mutter, weil die krank ist (leidiges, langes, anderes Thema die Beziehung zwischen den beiden).

Wollte aber heute um 11 hier sein, weil er mir helfen wollte (und sollte, verdammt!) mit den Sachen.
Er ist noch immer nicht da.

Weil er erst noch seine Mutter zum Arzt begleiten musste (!!!) und dann konnte er ja noch nicht weg, weil wasauchimmerloswar.

Und dann sagte er um 13.45, er würde jetzt das Auto holen und losfahren. (Geschätzte Ankunft wäre dann 14.30/14.45 gewesen).

Als ich ihn eben erreicht habe (keine Selbstverständlichkeit), war er gerade zehn Minuten unterwegs.

Vor 16 Uhr ist er also nicht hier.

Mal locker 5 Stunden nach dem vereinbarten Termin.
Und ratet mal - eine Entschuldigung werde ich dafür im Leben nicht bekommen. Sondern noch Vorwürfe, dass ich mich drüber aufrege. Immerhin war er ja bei seiner kranken Mutter. Und wir würden ja alles schon geregelt bekommen (in seinem Tempo).
Dass ich endlich aus der Wohnung raus will und muss und das so nicht geht, ist ihm egal.

Sein Problem ist, dass ich ihm dann klar und deutlich sage, wie asozial ich das Verhalten finde und dass jeder normale Mensch Verabredungen einhalten kann. Dann fühlt er sich wieder angegriffen und geht auf die Barrikaden.

Kann ich ja alles nachvollziehen.

Leider bin ich in der Situation der Skorpion. Ich kann einfach nicht aus meiner Haut. Ich KANN dann nicht aufhören, ihm Vorwürfe zu machen, weil ich sonst platzen würde.

Wie kommen wir da nur wieder raus?

Und ja, für die Zukunft: "einfach" nicht mehr mit ihm rechnen und alles so machen, als wäre ich allein. Aber man hofft ja doch. Und ist wider besseren Wissens enttäuscht, wenn es wieder schief läuft.

Das bedeutet dann, ich mache alles, als wäre ich Single und rege mich trotzdem drüber auf, dass er so unzuverlässig ist. Dabei möchte ich eigentlich gar nicht, dass er immer zu 100% pünktlich ist. Den Anspruch habe ich gar nicht. Ich möchte einfach, dass er mir genug Respekt entgegen bringt, mir Bescheid zu geben, wenn er sich verspätet.

Ach mensch, ich hab den ganzen Ärger so satt... :(

 
Hallo shaoris,

ich findem, dass du sein Verhalten entweder akzeptieren lernen musst, oder du trennst dich. Ja, das ist die rationale Variante, ohne "Oh, ich liebe ihn doch" und "Ich will mich nicht trennen", aber ändern kannst du ihn nicht und er dich nicht.

Was mir noch zu deinem Threadtitel einfällt - so kompliziert ist es gar nicht glücklich zu sein. Ich hänge mich zum Beispiel möglichst wenige daran auf, dass Menschen sich moralisch, respektvoll, ethisch u.s.w. verhalten müssen.

Legst du vielleicht zu sehr eine Schablone auf, dass Menschen sich so und so zu verhalten haben müssen?

Menschen verhalten sich, wie sie sich verhalten. Mit dem erhobenen Zeigefinger durch die Gegend rennen fürht nur dazu, dass man Menschen kennen lernt, die sich nicht entsprechend verhalten.

Warum? Die Menschen, die nicht in diese Schablone passen sieht man nicht mehr.  Unter Menschen, die sich nicht "richtig" verhalten , verhalten sich Menschen nunmal nicht richtig, da bleibt nur die Wahl des kleineren Übels, oder man erlaubt sich alle Menschen zu sehen -> folglich kann man auch wieder Menschen sehen, die sich des eigenen Weltbildes entsprechend verhalten.

Für mich sind gewisse Verhaltensweisen auch tabu, allerdings versuche ich nicht immer diese Schablone auf zu setzen. Ich möchte (auch) entsprechend meines Weltbildes behandelt werden, ich zwinge aber dies zu tun. Entweder jemand tut es, oder er tut es nicht.

 
Wie kommen wir da nur wieder raus?


Hör auf rumzuzicken. Was soll das bringen, ausser, dass ihr Beide davon genervt seid?

Entweder Du beginnst zu kazeptieren wie er ist, oder Du beginnst konsequent zu sein. Muss ja nicht gleich die trennung her, aber Du musst ja nun auch nicht jeden Scheiss mitmachen. Du wirst doch ein bisschen mehr im Repertoire haben als rumnörgeln?

Den Anspruch habe ich gar nicht. Ich möchte einfach, dass er mir genug Respekt entgegen bringt, mir Bescheid zu geben, wenn er sich verspätet.


Nun, wurde bereits angesprochen - lass ihn auflaufen wenn er unzuverlässig ist. Bisher deckst Du seine Unzuverlässigkeit, schmierst sie ihm nachher aber auf's Brot. Hör auf damit. Und lass die damit verbundenen Probleme bei ihm. Dann steht er eben plötzlich sehr oft alleine da.

Ach mensch, ich hab den ganzen Ärger so satt


Dann nimm ihn nicht an.

Und dieses "mich warten lassen" ist da irgendwie etwas, worüber er die Macht hat.


Tatsächlich spielt sich das nur in Deinem Kopf ab. Macht hat er nur so viel wie Du ihm einräumst.

Leider bin ich in der Situation der Skorpion. Ich kann einfach nicht aus meiner Haut. Ich KANN dann nicht aufhören, ihm Vorwürfe zu machen, weil ich sonst platzen würde.


Jaja, vblbla, ich bin doch aber Skorpion und kann nicht anders. Ist doch auch kein anderes Gesülze wie das seine. Schön eine höhere Macht beschworen hinter der Du Dich feige versteckst. Was Dein gemecker angeht, stehst ihm in nichts nach. Hör auf ihn erziehen zu wollen und seine Mutter zu spielen, dann hört auch der Machtkampf auf. Das heisst nun umgekehrt nicht, dass Du jeden Blödsinn von ihm mitmachen musst. Lass ihn auflaufen. Wenn Du zu feige dafür bist, schieb's aber nicht mit Rumgemotze in seine Schuhe.

Ich versuche jedes Mal, dass es beim nächsten Mal besser wird, aber er kriegt es einfach nicht hin.


Was laberst Du? Du versuchst? Er kriegt nicht hin? Merkst Du was? Das kann nicht funktionieren, weil Du Du bist und er er. Hör auf das zu vermischen.

Aber ich denke, er fühlt sich oft herabgesetzt von mir.


Na kein Wunder so wie Du Dich als Bessere über ihn stellst.

Eine Beziehung auf Augenhöhe sollte doch unabhängig davon sein, was einer verdient oder erreicht hat und der andere vielleicht nicht. Es kommt doch auf die Persönlichkeit an, ob man was wert ist und nicht auf den beruflichen Erfolg.


Ach. Hast Du ja sogar Recht. Trotzdem vergeigst Du ebenfalls die Augenhöhe bei Deinen Werten die er nicht erfüllt. Behauptest aber im Umkehrschluss er solle doch die Augenhöhe halten wo seine Werte ungleichgewichtig liegen. Merkst Du wie schwierig das ist? Sicher lösbar, aber dann fang doch an, statt vor allem zu erwarten.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: