Es ist so schwer... zum zweiten!

silverevil

Benutzer
15. Nov. 2002
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Tja, es ist jetzt genau ein Jahr her...

... und nun bin ich schon wieder hier.

Damals stand meine Geschichte unter „Es ist so schwer...“,

und das war es wirklich. Ein kurzer Rückblick:

Damals trennte sich meine Verlobte nach viereinhalb Jahren Beziehung von mir, weil Sie sich in ihren Arbeitskollegen verliebte. Unsere Beziehung stand eben auch mitten im Alltag, das kribbeln war raus, die Liebe und Beziehung stand, jedenfalls für mich, auf einer fortgeschritteren Ebene. Vertrauen, Geborgenheit, Sicherheit, Stärke.

Natürlich trug ich eine Mitschuld, zum Scheitern gehören immer zwei. Sie hatte zwei Kinder, jedoch nicht von mir. Gerade für ihre kleine sechsjährige Tochter brach auch eine Welt zusammen, war ich doch „ihr Papi“. Ich fühlte für das Mädchen ebenso, und deshalb war sie auch alle zwei Wochen bei mir. Diese Verbindung riss nie ab, und tat mir und auch „meiner Tochter“ unheimlich gut, obwohl mir die Begegnungen mit ihrer Mutter sehr schmerzten. Einen Abstand, einen entgültigen Schlussstrich konnte ich demnach nie herstellen.

Meine Ex fing etwas mit ihrem Kollegen an, jedoch führte er sie nur an der Nase herum. Er war das totale Gegenteil von mir. Ein Lebemann, laufend auf Achse. Ich bin mehr der ruhigere, bodenständigere Typ. Ich denke, das gerade dies auch einen unheimlichen Reiz auf meine Ex ausübte, da sie bereits mit 17 ihren Sohn gebar und mit 20 Jahren ihre Tochter. Ihre Jugend, der Erlebnisdrang war durch die Kinder beendet. Sie rutschte ziemlich bald in eine große Verantwortung, die sie auch meisterhaft bestand. Ich habe mich in unserer Beziehung dem häuslichen Familienleben angepasst. Und dann kommt ihr Kollege und weckt in ihr die verlorene Jugend. Wie gesagt, er war nicht der Familientyp für sie und ihre Kinder. Er versetzte sie pausenlos und im Februar beendete er die Beziehung. Aber anscheinend kam er auch nicht von ihr los, und sie probierten es auf’s Neue, was im Mai von seiner Seite zum zweiten Mal ein Ende fand. Meine Ex empfand unheimlich viel für ihn und war dementsprechend am Boden.

Aber er wickelte sie ein drittes Mal um den Finger (was ich jedoch nicht wusste).

Im Juni kamen wir uns wieder ganz vorsichtig näher.

Beim Abholen ihrer Tochter wechselten wir mal mehr als die Standardfloskeln „Wie geht’s...“, und wir waren im Sommer auch miteinander mit den Kindern im Freibad. Zwar war die Stimmung zwischen uns gespannt, wusste doch keiner was er so richtig sagen soll. Die Nähe war für mich auf der einen Seite schön, auf der anderen Seite tat es mir aber auch nicht sonderlich gut, da der Trennungsschmerz zwar bei weitem nicht mehr so heftig, aber eben doch noch vorhanden war.

Am 1. Juli wurde mein Großvater beerdigt, und sie war auch mit ihrer Tochter und ihrer Großmutter auf Beerdigung, da sich unsere beiden Großmütter sehr gut verstehen. Beim anschließenden Kaffeetrinken war sie auch dabei und wir unterhielten uns viel.

Ich schrieb ihr zwei Tage später eine e-mail, worin ich mich dafür bedankte, dass sie bei der Beerdigung mit dabei war, und das mir das sehr viel bedeutet hat.

Ihre Antwort kam prompt. Auch sie genoss meine Nähe und meine vertraute Familie.

Kurz darauf kam eine weitere Mail dass sie ihren Fehler von damals bereue, und das ihr das alles sehr leid tue. Viele Mails wechselten von Juli bis September hin und her, wir trafen uns häufiger. Sie hatte große wirklich romanreife Probleme in ihrem Elternhaus, und ich war für sie da, hörte ihr zu. Wir arbeiteten auch unsere Beziehung auf, fanden Gründe für das Scheitern, und das Gefühl bei mir flammte neu auf (so richtig erloschen war es eh nie). Auch ich tat ihr sehr gut und sie genoss meine Nähe. Wir unternahmen auch viele Sachen mit den Kindern (Bad, Spaziergänge, Museum, Spieleabende). Für ihre Tochter schien die Welt wieder in Ordnung zu kommen. Im August landeten wir zum ersten Mal wieder im Bett, und ich genoss die Leidenschaft. Wir waren uns beide einig, das wir es noch einmal miteinander versuchen, das wir uns neu kennenlernen und die Beziehung langsam und behutsam neu aufbauen. Sie erzählte und träumte schon lange davon, endlich von zu Hause auszuziehen. Ich wohne nur 3km von ihr entfernt, und in meinem Haus stand zufällig eine Wohnung leer.

So kam es wie es kommen musste. Im Oktober unterschrieb sie den Mietvertrag und sie zog genau neben meiner Wohnung ein. Sie schwärmte davon, dass wir jetzt unsere Beziehung wieder richtig aufbauen können. Seit Oktober waren wir praktisch jeden Tag und jede Nacht zusammen. In dieser Zeit lief noch der Umzug, einige Möbel kamen später, und es zog sich bis letzte Woche hin bis die letzten Teile kamen.

Vor zwei Wochen bemerkte ich jedoch eine Veränderung bei ihr. Sie war etwas distanziert, wich meinen Blicken aus. Zuerst vermutete ich, dass sie sich vielleicht unserer Sache doch nicht mehr so sicher wie am Anfang war. Es zermürbte mich und machte mich innerlich fertig, so dass ich sie am Sonntag darauf ansprach, was mit ihr nur los sei.

Und so kam eine Wahrheit für mich ans Licht, mit der ich nicht gerechnet hatte.

Sie empfinde immer noch sehr viel für ihren Kollegen, sie bekomme ihn einfach nicht aus dem Herz. Ihr Verstand weiß, dass sie mit ihm keinesfalls etwas anfangen kann, da er sie nur enttäuscht hat. Sie weiß was sie an mir hat, und das sie das nicht verlieren will, aber das Gefühl für den anderen ist unheimlich stark.

Wir redeten viel, und es kam alles auf den Tisch.

Ihr Kollege wickelte sie im Mai oder Juni ein drittes Mal um den Finger und sie ließ sich auf ihn ein. In dieser Zeit kamen wir uns wieder näher. Und je näher wir uns wieder kamen, desto stärker glaubte sie es zu schaffen, sich von ihm zu lösen.

Im August trennte sie sich von ihm. Das schien ihn zu treffen, war es doch bisher immer anders herum. Er sagte ihr, dass er jetzt alles verloren hat. Zuerst seinen Sport, den er durch eine Herzkrankheit und beginnende MS nicht mehr ausüben kann, und jetzt auch noch sie. Sie blieb hart und erwiderte nur, dass er seine Chancen gehabt hätte.

Als er dann mitbekam, das wir unsere Beziehung wieder aufbauen begann er wieder um sie zu kämpfen. Sie sei seine Liebe, so liebt man nur einmal. Er hat sich geändert. Er komme nicht über sie hinweg. Und da auch von ihrer Seite noch Gefühl für ihn da ist, sie im Team tagtäglich zusammenarbeiten verstärkte er ihr Gefühl nur noch.

Ich muss dazu sagen, dass sie sich in ihren drei Beziehungen zu ihm privat nicht öfter als 6 bis 7 mal sahen, sonst nur auf der Arbeit. In dieser Zeit schliefen sie dreimal miteinander. Dieses Gefühl kann sie nicht vergessen, es war ganz anders als mit mir. Sie sagte mir auch, das wir die letzten zwei-dreimal als wir miteinander intim waren mit dem Kopf wieder bei ihm war, und mir eigentlich nur etwas vorspielte. Das zu hören tut weh. Das tut sehr weh.

Jeder normale Mensch würde jetzt sagen:

Wenn du sie jetzt nicht entgültig in den Wind schießt, kann die keiner mehr helfen.

Es ist wahr. Ich komme mir verarscht vor. Und ich habe ihr auch gesagt das ich nie wieder was mit ihr begonnen hätte, wenn ich gewusst hätte das sie noch immer etwas für ihn empfindet.

Aber ich sehe auch ihre Tränen. Und es sind unendlich viele. Sie weiß das sie mir momentan sehr weh tut, dass sie das auch nicht so gewollt hätte. Aber sie mir auch nichts vorspielen kann. Zu Beginn unseres neuen kennenlernens war ihr Gefühl für mich wieder stark. War es vielleicht mehr ein Wunsch? Und jetzt, da sie nicht mehr in ihrem Elternhaus wohnt, nicht mehr mit den dortigen Problemen zu kämpfen hat, der Umzugsstress vorrüber ist, kommen ihre eigenen wieder hoch. Ich denke, es ging alles viel zu schnell. Zu schnell auch mit mir. Wir wollten beide die Beziehung langsam und behutsam aufbauen, da doch sehr viel Vertrauen erst wieder hergestellt werden muss. Aber eigentlich waren wir nach ihrem Umzug schon wieder in einer Beziehung mitsamt Alltag drin. Wo blieb der Aufbau?

Sie ist hin- und hergerissen. Grübelt, heult, will nicht das falsche tun. Sie weiß das ich für sie da bin, das es für sie und die Kinder keinen besseren gibt. Das sagt ihr Verstand. Ihr Gefühl sagt etwas anderes. Die Kinder haben davon noch nichts mitbekommen.

Ich habe gestern Abend über drei Stunden mit ihrer Schwester telefoniert. Sie weiß über alles Bescheid, da sich auch meine Ex (oder meine Freundin?) auch bei ihr ausweint.

Zeit. Einfach nur Zeit. Zeit das Chaos zu ordnen. Wenn ich es kann soll ich ihr diese geben, da sie uns ebenso wenig aufgeben will wie ich sie.

Im tiefsten Winkel meines Herzens weiß ich aber, dass sie mir vermutlich nie mehr das Gefühl entgegenbringen kann das ich mir wünsche oder auch in einer Beziehung erwarte.

Das der andere immer eine Rolle in ihrem Leben spielen wird. Vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätte auch mit ihm einmal einen Alltag erlebt. Hätte ihn von einer anderen Seite kennen gelernt. Ich finde es traurig, dass sie auch nach dreimaliger Enttäuschung nicht von ihm loskommt. Doch steht es mir zu sie dafür zu verurteilen? Geht es mir nicht genau so? Wurde ich nicht auch enttäuscht? Und werde, oder will ich von ihr loskommen?

Ich weiß es noch nicht.

Über Resonanz würde ich mich sehr freuen, ich glaube was anderes hilft mir im Moment nicht.

 
Die Frage ist, was Du aushalten kannst. Kannst Du den Gedanken ertragen, dass Du letztenendes eine Vernunftlösung für sie bist? Dass sie in bestimmten Situationen mit ihren Gedanken bei ihm ist? Sie kann ihre Gefühle in diesen Situationen nicht ausschalten, selbst wenn sie sich für Dich entscheidet.

Ich weiss nicht, ob ihre Gefühle für den anderen vergehen, wenn genügend Zeit vergangen ist oder sie möglicherweise ein viertes Mal mit ihm zusammen war und die Beziehung wieder gescheitert ist (denn das wird sie). Die Chancen, dass sie mit ihren Gefühlen wieder zu 100 % bei Dir ist, stehen bestenfalls 50:50.

Aber vergiss nicht - Auch DU kannst eine Entscheidung treffen. Du bist dem nicht wehrlos ausgeliefert. Denn auch Du hast einen Willen und Vorstellungen von Deinem Leben.

 
Hi silverevil,

welch eine Berg- und Talfahrt.......

Im tiefsten Winkel meines Herzens weiß ich aber, dass sie mir vermutlich nie mehr das Gefühl entgegenbringen kann das ich mir wünsche oder auch in einer Beziehung erwarte.
meiner Meinung nach kann man auf so ein Gefühl viel geben.

wenn sie jetzt keine Kollegen wären, würde ich sagen, es wäre günstig, wenn sie ihn nie wieder sieht, aber das ist ja leider nicht möglich. so fällt es ihr wohl viel schwerer sich von ihren Gefühlen zu ihm zu lösen.....

liebe Grüsse

Verlassen?

 
das ist eine sehr harte und schmerzhafte story die du da erlebst...

du liebst deine ex freundin über alles, für sie bist du aber "nur" der perfekte mann,

die echten gefühle hat sie für einen anderen.

das ist schwierig zu lösen und hat bestimmt damit zu tun, das sie sich nie richtig ausgelebt hat...der andere war und ist nicht der familienmensch. er gibt ihr das, was man "normalerweise" in der zeit zwischen zwanzig und vielleicht dreissig erlebt... und du bist ihre familie.

es kann sein, das die gefühle für dich wieder uneingeschränkt aufflammen, wie du dirs wünschst, wenn sie diesen inneren konflikt gelöst hat...

es kann aber auch sein, das ihre gefühle für dich immer mehr "freundschaftlich" sind und sie den anderen nie vergisst...

würde sie dich auch mehr begehren, wenn du mehr wie der andere handeln würdest, wenn du nicht so zuverlässig wärst, nicht immer für sie da wärst, sie auch mal verletzen würdest?

vielleicht bist du einfach zu lieb und zu zuverlässig. vielleicht sucht sie einen mann der auch mal verrückt ist und mit dem sie ihre jugend etwas nachholen kann, wo die leidenschaft brennt und den sie nie richtig auf sicher besitzt...

könntest du dir vorstellen, ihr dieser mann zu sein?

diese inneren bedürfnisse zu befriedigen...

in dem sinne kannst du aktiv etwas dafür tun, das ihre gefühle für dich wieder stärker werden... ich bin überzeugt, das sie grosse augen machen wird und sich der spiess plötzlich umkehrt...

sie hat fehler gemacht, du machst vielleicht diesen, das du zu anhänglich und zu nett bist...

was man nicht mit sicherheit haben kann ist interessant...

versuchs, sei mehr du selber und hör zunehmend auf deine egoistische innere stimme... :) )

 
Hallo,

ich kann Dir nur sagen dass ich mich in der selben Situation wie Deine Freundin befand. Auch ich hatte mich nach vier Jahren Beziehung in meinen Kollegen verliebt, ich trennte mich von meinem Freund, weil ich dachte endlich das gefunden zu haben was ich lange vermisst habe. Auch mein Kollege hat mich sehr verletzt, es war auch gut so denn sonst hätte ich nie zu Denken begonnen und angefangen die Veränderung bei mir selbst und nicht an meiner Umwelt vorzunehmen. Ich bin letztes Wochenende wieder bei meinem (Ex-)Freund eingezogen, es hat ein Jahr gedauert, ein Jahr in dem er sehr gelitten hat und ich einen Schritt vor und wieder drei zurückgegangen bin sobald mein Kollege wieder greifbar schien. Bis ich eben zu denken begonnen habe...

Das was Deine Freundin durchmacht kann ich gut verstehen, genauso natürlich auch Deine Seite. Ich glaube auch, dass sie denkt dieser Kollege wäre ihr Traummann - welch eine Illusion, denn jeder Mensch hat seine Ecken und Kanten, die man in dem ersten Verliebtheitsstadium leider nicht wahrhaben möchte. Bewähren tut sich die Beziehung die auch die folgenden Höhen und Tiefen übersteht. Ich glaube, sie vermisst den gewissen "Pep" in eurer Beziehung, so was es bei mir, aber man muß schon auch selbst was dafür tun. Ich gehe nun auch alleine weg, treffe mich mit meinen Freunden die ich vorher vernachlässigt habe, habe einen Tanzkurs begonnen. Sprich mit ihr: was vermisst sie? Sie wird sich hin- und hergerissen fühlen zwischen Dir als Familienmensch und ihm, der scheinbar genau das Gegenteil ist. Was kannst Du tun? Ich glaube schon dass noch Hoffnung besteht wenn ich mir meine Geschichte so ansehen, aber Du wirst oft traurig sein weil sie sich wieder zurückzieht. Wichtig ist dass SIE erkennt was sie möchte, dass sie erkennt dass sie an sich arbeiten muß, da kannst Du ihr leider nicht helfen. Sei nicht zu verständnisvoll, mein Rat, mein Freund war auch immer sehr lieb und nett und ich habe ihm immer wieder gesagt, dass ich nicht möchte dass er sich so von mir behandeln lässt. Es hat gewirkt......auch er hat sich verändert, gibt mir jetzt auch kräftig kontra.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück!!!

Gummibaerchen

 
Nun ist es doch dazu gekommen.

Meine Freundin hat die Beziehung zum zweiten Mal beendet.

Und wieder war der Grund der gleiche...

sie kommt nicht von ihrem Kollegen los.

Sie beginnen wieder was. Zum vierten Mal in einem Jahr. Jedes Mal hat er sie enttäuscht. Und er wird es wieder tun. Und wieder wird ihre kleinste Tochter am meisten leiden. Ich bin so leer, ich weiß nicht mehr was ich fühlen und denken soll.

Ich habe ihr wieder vertraut, ihr geglaubt. Wir wollten es noch einmal versuchen.

Nichts. Enttäuschung pur.

Noch dazu das wir jetzt Wohnungstür an Wohnungstür wohnen, ich Idiot habe ihr vor sechs Wochen die freie Wohnung neben der meinen beschafft. Sie wollte unbedingt von zu Hause ausziehen, und neben mir schien es ihr ideal, um unsere Beziehung auf's neue aufzubauen. Sie war so glücklich. Dachte ich...

Toll gemacht, Eigentor.

Mir zerreist es das Herz wenn ich sie sehe, und das lässt sich leider nicht vermeiden. Aber den gefühlsmäßigen KnockOut wird es geben, wenn ich ihrer neuen Liebe über den Weg laufe.

Es ist schon pervers: Ich sitze hier in meinem Arbeitszimmer am PC, der Schreibtisch steht genau an der Wand die an das Schlafzimmer meiner Ex grenzt. Meine Tastatur steht höchstens 1 Meter Luftlinie neben dem Kopfende ihres Bettes. Gäbe es keine Mauer, könnte ich ihren Kopf streicheln wenn ich mich ein bisschen strecke. Sie liegt schon im Bett, ich habe vor 10 Minuten ihre Schlafzimmertür zufallen hören. Und irgendwann liegt dann der Neue daneben, und ich darf mir alles anhören...

Wenn ich dies nicht gerade selbst erleben würde, es ist fast nicht zu glauben.

Nach der Trennung im November letzten Jahres gab es immerhin einen räumlichen Abstand von 3 Kilometern. So konnte ich wenigstens einigermaßen abschalten, auch wenn sich die Schmerzen beim Abholen ihrer Tochter immer auf's neue einstellten.

Soll ich nun meine Wohnung aufgeben, in der ich seit 15 Jahre wohne?

Ich wünschte, ich könnte die Zeit und mein Gefühl auf Stand Juni zurückdrehen und das wissen was ich seit heute weiß. Nie mehr hätte ich mich auf diese Frau eingelassen.

Ein absolut ratloser, enttäuschter und leerer Bernd!

PS: Einen passenden Smiley zu meiner Gefühlslage habe ich noch nicht entdeckt...

 
oje, ich fühle mit dir...

das ist wirklich zu hart um worte zu finden.

wie kann sie so handeln?! man kann nur hoffen das es mit dem anderen

wieder nicht allzulang dauert und sie bald alleine ist.. dann musst du

wenigstes der andere nicht mehr ertragen...

:trost:

 
Hallo manzana,

danke für den Trost.

Ich weiß, das es wieder nicht lange dauern wird. Er hat sie schon dreimal hängen lassen. Eigentlich wünsche ich den beiden einmal einen richtigen Alltag, denn den hatten sie nie.

Mir tut nur die kleinste Tochter so unsagbar leid. Sie hat mit Sicherheit schon was gespürt, aber heute wird sie von ihrer Mutter über die Situation aufgeklärt.

Es ist ein Scheißgefühl wenn sich der Feierabend nähert und ich auf dem Weg nach Hause bin...

Ich weiß einfach nicht mehr weiter.

 
Gedanken am 24.11.03

Der erste Schock der Trennung ist überwunden, ich lebe wieder.

Obwohl ich heute Nacht einen ähnlichen Traum hatte als bei unserer Trennung im letzten Jahr. Es kriselte, und ich versuchte Dich zu halten. Diesmal kam auch Jana in meinen Träumen vor. Und plötzlich warst Du verschwunden, mein Traum änderte seine Geschichte.

Gestern Abend kam Jana zu mir.

Sie setzte sich zu mir auf die Matratze und kämpfte gegen ihre Tränen. Wir drückten uns fest, dieses Gefühl war unbeschreiblich. In solchen Momenten vergesse ich meinen Schmerz, da ich fühle, dass meine Tochter mehr leidet als ich. Ich fühle so mit diesem Mädchen, und ich möchte ihr den Schmerz nehmen, aber ich kann es nicht.

Je klarer ich sehe, umso mehr bröckelt die für mich perfekte Pia auseinander. Ich versuche immer Vergleiche mit unserer ersten Trennung zu ziehen. Und es wiederholt sich tatsächlich alles. Als wir uns im letzten Jahr trennten war dies für beide ein Schock, den wir am Montag Abend wiedergutmachen wollten. Wir haben uns was vorgemacht. Am Dienstag große Aussprache und räumliche Trennung, am Mittwoch ein hoffnungsvoller Brief von Dir. Am Montag darauf hast Du meine Sachen gepackt und Dich von mir getrennt. Keine Chance diese Krise zu bewältigen, sondern Flucht. Ist ja auch viel einfacher.

Und diesmal lief es wieder so ab. Am Sonntag der Schock, am Montag Abend ein hoffnungsvolles Gespräch, und am Donnerstag bist Du wieder umgefallen. Wieder keine Chance für uns, wieder geflüchtet. Dabei gibt es eigentlich nur Verlierer. Und Du bist so unglaublich kalt.

Je klarer mir diese zweite Trennung von Dir bewusst wird, umso mehr beginne ich Deinen wahren Kern zu sehen. Es tut furchtbar weh von Dir getrennt zu sein, da ich mein zukünftiges Leben mit Dir und mit den Kindern verbringen wollte. Die Betonung liegt diesmal jedoch auf wollte. Denn diesmal hast Du mich im Gegensatz zur letzten Trennung so gnadenlos verletzt, das es für mich sicherlich kein zurück mehr gibt.

Ich weiß was ich will. Ich will eine Beziehung, die von Liebe geprägt ist. Hundertprozentiges Vertrauen, Nehmen und Geben mit allen Ecken, Fehlern und Kanten, und vor allem Ehrlichkeit. Ich muss mich in einer Beziehung fallen lassen können, einfach auch mal so sein wie ich bin und mich nicht künstlich verstellen. Aus so einer Vertrautheit und Zweisamkeit kann man Kraft für das Leben schöpfen. So eine ehrliche Liebe ist ein Geschenk der Zeit.

Mit Dir war es leider keine ehrliche Liebe. Demnach fallen alle Punkte die darauf aufbauen von vorneherein ins Wasser. Darauf kann ich verzichten, denn mit Lügen werde ich nicht glücklich. Als Jana gestern bei mir war und mich mit feuchten Augen fest drückte, dies war ein unbeschreiblich ehrliches und überwältigendes Gefühl. Ich bin sehr froh, und das ist das einzige was ich Dir zugute halten kann, dass ich auch weiterhin Jana’s Papa sein darf. Denn dieses Mädchen hat es nicht verdient unter unserer Trennung zu leiden.

Je mehr ich mir diese kurze gemeinsame Zeit mit Dir vor Augen halte, desto glücklicher sollte ich eigentlich sein dass nun entgültig alles vorbei ist. Nicht nur, das Du mit unehrlichen Gefühlen in diesen Partnerschaftsversuch gegangen bist, einige Gespräche mit Dir hätten mich vielleicht schon vorher aufhorchen lassen sollen. Du sagtest mir, dass Du von Juni bis August eine sexuelle Beziehung laufen hattest. Toll. Da warst Du doch auch mit Deinem Kollegen zusammen. Demnach hast Du ihn betrogen. Dann kamen wir uns näher und Du ließt Deine sexuelle Beziehung fallen. Und es hat Dir Spaß gemacht, auch mal Männer auszunutzen. Das waren Deine Worte, als wir an jenem Abend schon zwei Gläser Wein hatten. Aber ich war nur ein Mittel zum Zweck um Deinen Kollegen eines auszuwischen, da er Dich auch schlecht behandelt hat. Du wolltest Dich an ihm rächen. War es nicht so Pia? Du hast mir tatsächlich die ganze Zeit etwas vorgemacht. Dies ist Dir auch bis Anfang November ganz gut gelungen, Respekt. Es wäre wohl besser für mich gewesen, hätte ich diese Zeichen rechtzeitig gedeutet, und selbst dementsprechend gehandelt. Aber ich wollte und konnte Deine Lügen bis zum letzten Sonntag einfach nicht glauben. Liebe macht eben blind. Und ich habe Dich aus tiefen Herzen und ehrlich geliebt, und Dir mein angeknackstes Vertrauen wieder geschenkt, damit Du es festigen und aufbauen konntest. Und Du hast es ausgenutzt und mit Füßen getreten.

Dieses altbackene Sprichwort trifft aber nun auch wieder auf Dich zu. Liebe macht auch Dich blind. Und Du stürzt Dich wieder in dieses Abenteuer, wo Du von vorneherein selbst weißt, wie es endet. Auch für Dich im Schmerz. Dein Verstand weiß es, aber Dein Herz ignoriert diese Warnungen. Ich könnte Dir zwei interessante Seiten aus einem Buch zukommen lassen. Darin steht sehr genau beschrieben, was Dein Kollege beziehungstechnisch für ein Typ ist. Er ist ein Mann, der nicht zu einer Beziehung fähig ist. Er liebt Dich, hat aber Angst vor zuviel Nähe. Wenn er Dich haben könnte, geht er wieder auf Abstand. Er hat aber auch panische Angst davor von Dir verlassen zu werden. Mit ihm wirst Du nie das Leben leben können was Du Dir vorstellst. Der Traum von einer glücklichen Familie, ein zuverlässiger und vertrauter Partner, noch dazu ein Vaterersatz oder zumindest ein vertrauensvoller Freund für Deine Kinder. Pia, das wird er wohl nie sein, und Du weißt das. Aber was tut man nicht alles für ein kurzes Glück? Er wird Dich wieder verletzen, Du wirst darunter Leiden um kurz darauf wieder glücklich zu sein weil er es sich mal wieder anders überlegt hat.

Aus diesem Teufelskreis kommst Du nicht raus. Solange ihr euch täglich seht, seit ihr beide in einem Strudel gefangen, der mehr Leid als Glück produziert. Viel Spaß dabei. Wenn Du nicht jede Würde dabei verlieren willst, schiebst Du einen Riegel davor. Aber das schaffst Du nicht, weil Dein Verstand zu schwach ist. Du dachtest, dass Du es mit meiner Hilfe schaffst. Das war ein Irrtum, und kein anderer Mann wird Dich aus diesen Fängen befreien können. Kurzfristige Abenteuer und vorgespielte Liebe werden wohl Deine nahe Zukunft ausfüllen. Ich hoffe nur, das Jana nicht zuviel davon mitbekommt. Ihr wünsche ich, dass sie von dem Gefühlschaos ihrer Mutter verschont bleibt, und später zu einer ehrlichen Liebe fähig ist. Was in meiner Macht steht, werde ich dazu beitragen.

Ich werde über den Verlust unserer Verbindung hinweg kommen, da bin ich mir absolut sicher. Bestimmt auch schneller als beim ersten Mal. Denn nun kenne ich einen Teil Deines wahren Ichs, Deiner Berechenbarkeit, Deiner Gefühlskälte, Deines Egoismus. Du hast nichts mehr mit der Pia gemein, die ich 1998 kennen lernte, auf die ich so stolz war. Du bist für mich eine bemitleidenswerte Frau, die in ihrem Gefühlschaos nach einer perfekten Liebe sucht und dabei den eigentlichen Sinn des Lebens aus den Augen verliert.

Jedenfalls kann ich Dir wahrscheinlich schon bald im Treppenhaus begegnen, und Dir ohne Gefühlsregung ein „Hallo“ zukommen lassen. Auf diesen Zeitpunkt freue ich mich schon unendlich, da ich dann von diesen Fesseln der unehrlichen Partnerschaft erlöst bin und mein eigenes Glück finden kann.

 
hallo silverevil!

mensch würde ich mich glücklich schätzen, einen partner wie dich zu haben.

ich kann es einfach nicht begreifen, dass es leute gibt, die die gefühle der anderen mit den füßen treten (bin auch eine getretene - aber ein wenig anders).

keiner kann dir mehr nachempfinden wie das ist, so viel liebe zu investieren und dann herauszufinden, dass die liebe nicht in dem selben ausmaß von der gegenüberliegenden person zurückkommt. manchmal fühle ich mich als masochist -weil ich es noch immer erdulde den zu lieben, von dem ich nicht die liebe bekomme, die ich erwarte und mir zusteht.

du hast wenigsten schon den schlußstrich zu ziehen begonnen, du hast begriffen, dass sich nichts erzwingen lässt, schon gar nicht die gefühle der geliebten person.

auch ich habe es begriffen, doch in mir schlummert noch hoffnung. du hast die hoffnung schon aufgegeben und gemerkt, dass es so besser ist. ich bewundere dich dafür. ich bewundere dich dafür, dass du so lange die kraft besessen hast zu kämpfen, zu warten, den inneren schweinehund zu überwinden, einen 2. versuch zu starten und dann endlich zu wissen, wann es zeit ist zu gehen. wie erkenne ich diesen zeitpunkt? wann weiß man, dass die zeit gekommen ist, die hoffnung aufzugeben? wie geht man mit dem schmerz und der leere um, die sich in einem breitmachen?

derzeit versuche ich zu "über"leben und gegen die vernunft und die hoffnung anzukämpfen. aber langsam geht mir die kraft aus.

darum kannst DU mit stolz sagen, du hast alles probiert, du warst dir nicht zu gut, zu verzeihen, du suchst den kontakt mir ihren kindern, redest nicht schlecht über sie, hast alles gegeben - und du kannst endlich abschließen. für dich ein kapitel beenden.

sei mutig für ein neues leben ohne sie (ich hoffe, ich kann das über mich und zu mir auch bald sagen)

eine ebenfalls traurige

 
Gedanken am 27. November 2003

Meine Gefühle zu Dir fahren in einer Achterbahn. Ich weiß, dass dies normal ist. Weißt Du, wenn ich früh aufwache ist es am schlimmsten. Aber mit dem Tag legen sich meine Gefühle, und die Achterbahn gondelt gemütlich vor sich hin. Abends wenn ich nach Hause fahre und Dein Auto vor der Eingangstüre sehe schlägt mein Herz schneller. Die Achterbahn nimmt Fahrt auf, mein Herz pocht. Ich möchte Dir nicht im Hausgang begegnen, und doch wird es demnächst das erste Mal passieren. Bekomme ich ein „Hallo“ über die Lippen? Schweige ich Dich an? Wie reagierst Du? Ich mache mir einen Kopf und steigere mich in etwas hinein wegen einer flüchtigen Begegnung von nur einigen Sekunden Dauer. Schon irre.

Ich denke, ich sollte meine Zeit sinnvoller Nutzen.

Bin ich Dir Böse? Trage ich Dir Deinen Entschluss nach? Ja und Nein. Ich bin überzeugt Du wolltest mit uns einen neuen Anfang starten, für Deine ehrlichen Gefühle kann ich Dir nicht böse sein. Ich bin überzeugt, Du hast dies alles auch nicht so gewollt. Was mich an der ganzen Situation nur so enttäuscht, das Du mit mir in einen neuen Beziehungsversuch gegangen bist, obwohl Dein Herz nicht frei war. Du hast es bewusst in Kauf genommen mich wieder zu verletzen. Dabei geht es nicht nur um mich. Denke doch auch an Deine Tochter. Du warst Dir bewusst, auch sie erneut schwer zu verletzen. Wäre es dann nicht besser gewesen weiter auf Abstand zu bleiben und Dich Deiner Gefühle erst mal klar zu werden? Es wäre fairer gegenüber uns allen gewesen. Aber es ist nun mal so gekommen. Ich weiß, dass es dieses Mal der entgültige Schlussstrich ist. Auch von meiner Seite. Ich könnte mich nicht mehr im Spiegel ansehen wenn wir es ein Drittes Mal versuchen. Nein, das lässt meine Würde nicht zu. Aber auch Deine Würde wird Dich davor abhalten, wieder vor meiner Türe zu stehen. Ich hoffe für Dich, das Du dieses Mal den Absprung zu Deinem Kollegen schaffst. Den er wird Dich erneut enttäuschen. Das schlimme ist ja, das Du es selbst weißt, hast es mir kurz vor unserem Abschied selbst gesagt. Ich gönne Dir dieses kurze Glück, doch werde ich nicht mehr da sein wenn Du wieder Schmerz in Dir trägst. Mal sehen, wie lange es diesmal dauert. Du steckst in einer Endlosschleife aus der Du nicht mehr herauskommst. Eine „Alt-Break-Taste“ gibt es in diesem Spiel leider nicht.

Ich versuche, positiv in die Zukunft zu sehen. Ich habe mit meinem Chef eine Sondervereinbarung getroffen. Ich darf im Januar und Februar meinen kompletten Jahresurlaub und meinen Resturlaub nehmen. Ich werde vom 7. Januar bis 25. Februar einen guten Freund an der Südspitze Portugals besuchen. Er hat dort ein kleines Anwesen, 10km von der Algarve entfernt. Sieben Wochen Auszeit. Das wollte ich schon immer einmal verwirklichen, jetzt habe ich die Gelegenheit dazu. Einen Dank auch an dieser Stelle an meinen Chef, der mir dies ermöglicht. Ich freue mich sehr auf diese Zeit, dem Winter entfliehen und erst zu Frühjahrsbeginn wieder erscheinen. Mir wird der Abstand zu Dir auch unheimlich gut tun, davon bin ich felsenfest überzeugt. Als Flucht sehe ich das nicht, ganz im Gegenteil. Ich will mich selbst wieder finden und zu mir kommen. Ich werde weiter an meinem Gedichtebuch arbeiten dass ich nächstes Jahr veröffentlichen werde. Heute habe ich eine gute und sehr hübsche Bekannte getroffen. Sie hat mich eingeladen einmal in ihre neue Wohnung zu kommen und mir ihre Telefonnummer gegeben. Ich werde sie morgen anrufen.

Jetzt ist es genau eine Woche her, als Du alles beendet hast. Ich stecke immer noch in einem tiefen Loch, aber ich klettere schon nach oben. Unbewusst, aber spürbar. Ich sehe nur noch viel zu oft nach unten in die Dunkelheit. Ich weiß aus meiner Erfahrung, dass dies auch noch einige Wochen und Monate so gehen wird. Aber ich werde auch immer öfter nach oben sehen, wo eine helle Zukunft auf mich wartet.

 
Bevor ich Morgens ins Büro fahre, schaue ich zu Hause immer noch etwas ARD-Frühstücksfernsehen. Heute kam ein Bericht über den Christkindlesmarkt in Nürnberg.

Weihnachtsstimmung, besinnliche Zeit, das Fest der Familie.

Ich saß vor dem Fernseher, dachte an meine Tochter, an meine Ex, an das verlorene Familienglück. Ich konnte nicht mehr anders, einige Tränen rollten über meine Wangen.

Drei Kreuze, wenn die Weihnachtszeit vorbei ist.

:heulen:

 
Hallo Bernd,

erinnerst Du Dich an mich? Wir haben uns letztes Jahr sehr oft geschrieben in unserem Threats und ich habe nicht vergessen, wie sehr Du mir geholfen hast mit Deinen Beiträgen. :super:

Ich habe heute seit langem mal wieder diese Seite aufgerufen und nun wollte ich Dir doch ein ein paar Zeilen in deinen Threat schreiben.

Wie geht es Dir inzwischen? Dein letzter Eintrag ist ja doch auch schon eine Weile her. Bis Du wieder hier vorbeischaust, wird sicher auch Zeit ins Land gehen.

Mir geht es viel besser und ich würde mich freuen mal wieder von Dir zu hören. Schreib mir doch mal eine PN oder antworte bei Gelegenheit im Threat. Das würde mich freuen. ;)

Meg