Tja, es ist jetzt genau ein Jahr her...
... und nun bin ich schon wieder hier.
Damals stand meine Geschichte unter „Es ist so schwer...“,
und das war es wirklich. Ein kurzer Rückblick:
Damals trennte sich meine Verlobte nach viereinhalb Jahren Beziehung von mir, weil Sie sich in ihren Arbeitskollegen verliebte. Unsere Beziehung stand eben auch mitten im Alltag, das kribbeln war raus, die Liebe und Beziehung stand, jedenfalls für mich, auf einer fortgeschritteren Ebene. Vertrauen, Geborgenheit, Sicherheit, Stärke.
Natürlich trug ich eine Mitschuld, zum Scheitern gehören immer zwei. Sie hatte zwei Kinder, jedoch nicht von mir. Gerade für ihre kleine sechsjährige Tochter brach auch eine Welt zusammen, war ich doch „ihr Papi“. Ich fühlte für das Mädchen ebenso, und deshalb war sie auch alle zwei Wochen bei mir. Diese Verbindung riss nie ab, und tat mir und auch „meiner Tochter“ unheimlich gut, obwohl mir die Begegnungen mit ihrer Mutter sehr schmerzten. Einen Abstand, einen entgültigen Schlussstrich konnte ich demnach nie herstellen.
Meine Ex fing etwas mit ihrem Kollegen an, jedoch führte er sie nur an der Nase herum. Er war das totale Gegenteil von mir. Ein Lebemann, laufend auf Achse. Ich bin mehr der ruhigere, bodenständigere Typ. Ich denke, das gerade dies auch einen unheimlichen Reiz auf meine Ex ausübte, da sie bereits mit 17 ihren Sohn gebar und mit 20 Jahren ihre Tochter. Ihre Jugend, der Erlebnisdrang war durch die Kinder beendet. Sie rutschte ziemlich bald in eine große Verantwortung, die sie auch meisterhaft bestand. Ich habe mich in unserer Beziehung dem häuslichen Familienleben angepasst. Und dann kommt ihr Kollege und weckt in ihr die verlorene Jugend. Wie gesagt, er war nicht der Familientyp für sie und ihre Kinder. Er versetzte sie pausenlos und im Februar beendete er die Beziehung. Aber anscheinend kam er auch nicht von ihr los, und sie probierten es auf’s Neue, was im Mai von seiner Seite zum zweiten Mal ein Ende fand. Meine Ex empfand unheimlich viel für ihn und war dementsprechend am Boden.
Aber er wickelte sie ein drittes Mal um den Finger (was ich jedoch nicht wusste).
Im Juni kamen wir uns wieder ganz vorsichtig näher.
Beim Abholen ihrer Tochter wechselten wir mal mehr als die Standardfloskeln „Wie geht’s...“, und wir waren im Sommer auch miteinander mit den Kindern im Freibad. Zwar war die Stimmung zwischen uns gespannt, wusste doch keiner was er so richtig sagen soll. Die Nähe war für mich auf der einen Seite schön, auf der anderen Seite tat es mir aber auch nicht sonderlich gut, da der Trennungsschmerz zwar bei weitem nicht mehr so heftig, aber eben doch noch vorhanden war.
Am 1. Juli wurde mein Großvater beerdigt, und sie war auch mit ihrer Tochter und ihrer Großmutter auf Beerdigung, da sich unsere beiden Großmütter sehr gut verstehen. Beim anschließenden Kaffeetrinken war sie auch dabei und wir unterhielten uns viel.
Ich schrieb ihr zwei Tage später eine e-mail, worin ich mich dafür bedankte, dass sie bei der Beerdigung mit dabei war, und das mir das sehr viel bedeutet hat.
Ihre Antwort kam prompt. Auch sie genoss meine Nähe und meine vertraute Familie.
Kurz darauf kam eine weitere Mail dass sie ihren Fehler von damals bereue, und das ihr das alles sehr leid tue. Viele Mails wechselten von Juli bis September hin und her, wir trafen uns häufiger. Sie hatte große wirklich romanreife Probleme in ihrem Elternhaus, und ich war für sie da, hörte ihr zu. Wir arbeiteten auch unsere Beziehung auf, fanden Gründe für das Scheitern, und das Gefühl bei mir flammte neu auf (so richtig erloschen war es eh nie). Auch ich tat ihr sehr gut und sie genoss meine Nähe. Wir unternahmen auch viele Sachen mit den Kindern (Bad, Spaziergänge, Museum, Spieleabende). Für ihre Tochter schien die Welt wieder in Ordnung zu kommen. Im August landeten wir zum ersten Mal wieder im Bett, und ich genoss die Leidenschaft. Wir waren uns beide einig, das wir es noch einmal miteinander versuchen, das wir uns neu kennenlernen und die Beziehung langsam und behutsam neu aufbauen. Sie erzählte und träumte schon lange davon, endlich von zu Hause auszuziehen. Ich wohne nur 3km von ihr entfernt, und in meinem Haus stand zufällig eine Wohnung leer.
So kam es wie es kommen musste. Im Oktober unterschrieb sie den Mietvertrag und sie zog genau neben meiner Wohnung ein. Sie schwärmte davon, dass wir jetzt unsere Beziehung wieder richtig aufbauen können. Seit Oktober waren wir praktisch jeden Tag und jede Nacht zusammen. In dieser Zeit lief noch der Umzug, einige Möbel kamen später, und es zog sich bis letzte Woche hin bis die letzten Teile kamen.
Vor zwei Wochen bemerkte ich jedoch eine Veränderung bei ihr. Sie war etwas distanziert, wich meinen Blicken aus. Zuerst vermutete ich, dass sie sich vielleicht unserer Sache doch nicht mehr so sicher wie am Anfang war. Es zermürbte mich und machte mich innerlich fertig, so dass ich sie am Sonntag darauf ansprach, was mit ihr nur los sei.
Und so kam eine Wahrheit für mich ans Licht, mit der ich nicht gerechnet hatte.
Sie empfinde immer noch sehr viel für ihren Kollegen, sie bekomme ihn einfach nicht aus dem Herz. Ihr Verstand weiß, dass sie mit ihm keinesfalls etwas anfangen kann, da er sie nur enttäuscht hat. Sie weiß was sie an mir hat, und das sie das nicht verlieren will, aber das Gefühl für den anderen ist unheimlich stark.
Wir redeten viel, und es kam alles auf den Tisch.
Ihr Kollege wickelte sie im Mai oder Juni ein drittes Mal um den Finger und sie ließ sich auf ihn ein. In dieser Zeit kamen wir uns wieder näher. Und je näher wir uns wieder kamen, desto stärker glaubte sie es zu schaffen, sich von ihm zu lösen.
Im August trennte sie sich von ihm. Das schien ihn zu treffen, war es doch bisher immer anders herum. Er sagte ihr, dass er jetzt alles verloren hat. Zuerst seinen Sport, den er durch eine Herzkrankheit und beginnende MS nicht mehr ausüben kann, und jetzt auch noch sie. Sie blieb hart und erwiderte nur, dass er seine Chancen gehabt hätte.
Als er dann mitbekam, das wir unsere Beziehung wieder aufbauen begann er wieder um sie zu kämpfen. Sie sei seine Liebe, so liebt man nur einmal. Er hat sich geändert. Er komme nicht über sie hinweg. Und da auch von ihrer Seite noch Gefühl für ihn da ist, sie im Team tagtäglich zusammenarbeiten verstärkte er ihr Gefühl nur noch.
Ich muss dazu sagen, dass sie sich in ihren drei Beziehungen zu ihm privat nicht öfter als 6 bis 7 mal sahen, sonst nur auf der Arbeit. In dieser Zeit schliefen sie dreimal miteinander. Dieses Gefühl kann sie nicht vergessen, es war ganz anders als mit mir. Sie sagte mir auch, das wir die letzten zwei-dreimal als wir miteinander intim waren mit dem Kopf wieder bei ihm war, und mir eigentlich nur etwas vorspielte. Das zu hören tut weh. Das tut sehr weh.
Jeder normale Mensch würde jetzt sagen:
Wenn du sie jetzt nicht entgültig in den Wind schießt, kann die keiner mehr helfen.
Es ist wahr. Ich komme mir verarscht vor. Und ich habe ihr auch gesagt das ich nie wieder was mit ihr begonnen hätte, wenn ich gewusst hätte das sie noch immer etwas für ihn empfindet.
Aber ich sehe auch ihre Tränen. Und es sind unendlich viele. Sie weiß das sie mir momentan sehr weh tut, dass sie das auch nicht so gewollt hätte. Aber sie mir auch nichts vorspielen kann. Zu Beginn unseres neuen kennenlernens war ihr Gefühl für mich wieder stark. War es vielleicht mehr ein Wunsch? Und jetzt, da sie nicht mehr in ihrem Elternhaus wohnt, nicht mehr mit den dortigen Problemen zu kämpfen hat, der Umzugsstress vorrüber ist, kommen ihre eigenen wieder hoch. Ich denke, es ging alles viel zu schnell. Zu schnell auch mit mir. Wir wollten beide die Beziehung langsam und behutsam aufbauen, da doch sehr viel Vertrauen erst wieder hergestellt werden muss. Aber eigentlich waren wir nach ihrem Umzug schon wieder in einer Beziehung mitsamt Alltag drin. Wo blieb der Aufbau?
Sie ist hin- und hergerissen. Grübelt, heult, will nicht das falsche tun. Sie weiß das ich für sie da bin, das es für sie und die Kinder keinen besseren gibt. Das sagt ihr Verstand. Ihr Gefühl sagt etwas anderes. Die Kinder haben davon noch nichts mitbekommen.
Ich habe gestern Abend über drei Stunden mit ihrer Schwester telefoniert. Sie weiß über alles Bescheid, da sich auch meine Ex (oder meine Freundin?) auch bei ihr ausweint.
Zeit. Einfach nur Zeit. Zeit das Chaos zu ordnen. Wenn ich es kann soll ich ihr diese geben, da sie uns ebenso wenig aufgeben will wie ich sie.
Im tiefsten Winkel meines Herzens weiß ich aber, dass sie mir vermutlich nie mehr das Gefühl entgegenbringen kann das ich mir wünsche oder auch in einer Beziehung erwarte.
Das der andere immer eine Rolle in ihrem Leben spielen wird. Vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätte auch mit ihm einmal einen Alltag erlebt. Hätte ihn von einer anderen Seite kennen gelernt. Ich finde es traurig, dass sie auch nach dreimaliger Enttäuschung nicht von ihm loskommt. Doch steht es mir zu sie dafür zu verurteilen? Geht es mir nicht genau so? Wurde ich nicht auch enttäuscht? Und werde, oder will ich von ihr loskommen?
Ich weiß es noch nicht.
Über Resonanz würde ich mich sehr freuen, ich glaube was anderes hilft mir im Moment nicht.
... und nun bin ich schon wieder hier.
Damals stand meine Geschichte unter „Es ist so schwer...“,
und das war es wirklich. Ein kurzer Rückblick:
Damals trennte sich meine Verlobte nach viereinhalb Jahren Beziehung von mir, weil Sie sich in ihren Arbeitskollegen verliebte. Unsere Beziehung stand eben auch mitten im Alltag, das kribbeln war raus, die Liebe und Beziehung stand, jedenfalls für mich, auf einer fortgeschritteren Ebene. Vertrauen, Geborgenheit, Sicherheit, Stärke.
Natürlich trug ich eine Mitschuld, zum Scheitern gehören immer zwei. Sie hatte zwei Kinder, jedoch nicht von mir. Gerade für ihre kleine sechsjährige Tochter brach auch eine Welt zusammen, war ich doch „ihr Papi“. Ich fühlte für das Mädchen ebenso, und deshalb war sie auch alle zwei Wochen bei mir. Diese Verbindung riss nie ab, und tat mir und auch „meiner Tochter“ unheimlich gut, obwohl mir die Begegnungen mit ihrer Mutter sehr schmerzten. Einen Abstand, einen entgültigen Schlussstrich konnte ich demnach nie herstellen.
Meine Ex fing etwas mit ihrem Kollegen an, jedoch führte er sie nur an der Nase herum. Er war das totale Gegenteil von mir. Ein Lebemann, laufend auf Achse. Ich bin mehr der ruhigere, bodenständigere Typ. Ich denke, das gerade dies auch einen unheimlichen Reiz auf meine Ex ausübte, da sie bereits mit 17 ihren Sohn gebar und mit 20 Jahren ihre Tochter. Ihre Jugend, der Erlebnisdrang war durch die Kinder beendet. Sie rutschte ziemlich bald in eine große Verantwortung, die sie auch meisterhaft bestand. Ich habe mich in unserer Beziehung dem häuslichen Familienleben angepasst. Und dann kommt ihr Kollege und weckt in ihr die verlorene Jugend. Wie gesagt, er war nicht der Familientyp für sie und ihre Kinder. Er versetzte sie pausenlos und im Februar beendete er die Beziehung. Aber anscheinend kam er auch nicht von ihr los, und sie probierten es auf’s Neue, was im Mai von seiner Seite zum zweiten Mal ein Ende fand. Meine Ex empfand unheimlich viel für ihn und war dementsprechend am Boden.
Aber er wickelte sie ein drittes Mal um den Finger (was ich jedoch nicht wusste).
Im Juni kamen wir uns wieder ganz vorsichtig näher.
Beim Abholen ihrer Tochter wechselten wir mal mehr als die Standardfloskeln „Wie geht’s...“, und wir waren im Sommer auch miteinander mit den Kindern im Freibad. Zwar war die Stimmung zwischen uns gespannt, wusste doch keiner was er so richtig sagen soll. Die Nähe war für mich auf der einen Seite schön, auf der anderen Seite tat es mir aber auch nicht sonderlich gut, da der Trennungsschmerz zwar bei weitem nicht mehr so heftig, aber eben doch noch vorhanden war.
Am 1. Juli wurde mein Großvater beerdigt, und sie war auch mit ihrer Tochter und ihrer Großmutter auf Beerdigung, da sich unsere beiden Großmütter sehr gut verstehen. Beim anschließenden Kaffeetrinken war sie auch dabei und wir unterhielten uns viel.
Ich schrieb ihr zwei Tage später eine e-mail, worin ich mich dafür bedankte, dass sie bei der Beerdigung mit dabei war, und das mir das sehr viel bedeutet hat.
Ihre Antwort kam prompt. Auch sie genoss meine Nähe und meine vertraute Familie.
Kurz darauf kam eine weitere Mail dass sie ihren Fehler von damals bereue, und das ihr das alles sehr leid tue. Viele Mails wechselten von Juli bis September hin und her, wir trafen uns häufiger. Sie hatte große wirklich romanreife Probleme in ihrem Elternhaus, und ich war für sie da, hörte ihr zu. Wir arbeiteten auch unsere Beziehung auf, fanden Gründe für das Scheitern, und das Gefühl bei mir flammte neu auf (so richtig erloschen war es eh nie). Auch ich tat ihr sehr gut und sie genoss meine Nähe. Wir unternahmen auch viele Sachen mit den Kindern (Bad, Spaziergänge, Museum, Spieleabende). Für ihre Tochter schien die Welt wieder in Ordnung zu kommen. Im August landeten wir zum ersten Mal wieder im Bett, und ich genoss die Leidenschaft. Wir waren uns beide einig, das wir es noch einmal miteinander versuchen, das wir uns neu kennenlernen und die Beziehung langsam und behutsam neu aufbauen. Sie erzählte und träumte schon lange davon, endlich von zu Hause auszuziehen. Ich wohne nur 3km von ihr entfernt, und in meinem Haus stand zufällig eine Wohnung leer.
So kam es wie es kommen musste. Im Oktober unterschrieb sie den Mietvertrag und sie zog genau neben meiner Wohnung ein. Sie schwärmte davon, dass wir jetzt unsere Beziehung wieder richtig aufbauen können. Seit Oktober waren wir praktisch jeden Tag und jede Nacht zusammen. In dieser Zeit lief noch der Umzug, einige Möbel kamen später, und es zog sich bis letzte Woche hin bis die letzten Teile kamen.
Vor zwei Wochen bemerkte ich jedoch eine Veränderung bei ihr. Sie war etwas distanziert, wich meinen Blicken aus. Zuerst vermutete ich, dass sie sich vielleicht unserer Sache doch nicht mehr so sicher wie am Anfang war. Es zermürbte mich und machte mich innerlich fertig, so dass ich sie am Sonntag darauf ansprach, was mit ihr nur los sei.
Und so kam eine Wahrheit für mich ans Licht, mit der ich nicht gerechnet hatte.
Sie empfinde immer noch sehr viel für ihren Kollegen, sie bekomme ihn einfach nicht aus dem Herz. Ihr Verstand weiß, dass sie mit ihm keinesfalls etwas anfangen kann, da er sie nur enttäuscht hat. Sie weiß was sie an mir hat, und das sie das nicht verlieren will, aber das Gefühl für den anderen ist unheimlich stark.
Wir redeten viel, und es kam alles auf den Tisch.
Ihr Kollege wickelte sie im Mai oder Juni ein drittes Mal um den Finger und sie ließ sich auf ihn ein. In dieser Zeit kamen wir uns wieder näher. Und je näher wir uns wieder kamen, desto stärker glaubte sie es zu schaffen, sich von ihm zu lösen.
Im August trennte sie sich von ihm. Das schien ihn zu treffen, war es doch bisher immer anders herum. Er sagte ihr, dass er jetzt alles verloren hat. Zuerst seinen Sport, den er durch eine Herzkrankheit und beginnende MS nicht mehr ausüben kann, und jetzt auch noch sie. Sie blieb hart und erwiderte nur, dass er seine Chancen gehabt hätte.
Als er dann mitbekam, das wir unsere Beziehung wieder aufbauen begann er wieder um sie zu kämpfen. Sie sei seine Liebe, so liebt man nur einmal. Er hat sich geändert. Er komme nicht über sie hinweg. Und da auch von ihrer Seite noch Gefühl für ihn da ist, sie im Team tagtäglich zusammenarbeiten verstärkte er ihr Gefühl nur noch.
Ich muss dazu sagen, dass sie sich in ihren drei Beziehungen zu ihm privat nicht öfter als 6 bis 7 mal sahen, sonst nur auf der Arbeit. In dieser Zeit schliefen sie dreimal miteinander. Dieses Gefühl kann sie nicht vergessen, es war ganz anders als mit mir. Sie sagte mir auch, das wir die letzten zwei-dreimal als wir miteinander intim waren mit dem Kopf wieder bei ihm war, und mir eigentlich nur etwas vorspielte. Das zu hören tut weh. Das tut sehr weh.
Jeder normale Mensch würde jetzt sagen:
Wenn du sie jetzt nicht entgültig in den Wind schießt, kann die keiner mehr helfen.
Es ist wahr. Ich komme mir verarscht vor. Und ich habe ihr auch gesagt das ich nie wieder was mit ihr begonnen hätte, wenn ich gewusst hätte das sie noch immer etwas für ihn empfindet.
Aber ich sehe auch ihre Tränen. Und es sind unendlich viele. Sie weiß das sie mir momentan sehr weh tut, dass sie das auch nicht so gewollt hätte. Aber sie mir auch nichts vorspielen kann. Zu Beginn unseres neuen kennenlernens war ihr Gefühl für mich wieder stark. War es vielleicht mehr ein Wunsch? Und jetzt, da sie nicht mehr in ihrem Elternhaus wohnt, nicht mehr mit den dortigen Problemen zu kämpfen hat, der Umzugsstress vorrüber ist, kommen ihre eigenen wieder hoch. Ich denke, es ging alles viel zu schnell. Zu schnell auch mit mir. Wir wollten beide die Beziehung langsam und behutsam aufbauen, da doch sehr viel Vertrauen erst wieder hergestellt werden muss. Aber eigentlich waren wir nach ihrem Umzug schon wieder in einer Beziehung mitsamt Alltag drin. Wo blieb der Aufbau?
Sie ist hin- und hergerissen. Grübelt, heult, will nicht das falsche tun. Sie weiß das ich für sie da bin, das es für sie und die Kinder keinen besseren gibt. Das sagt ihr Verstand. Ihr Gefühl sagt etwas anderes. Die Kinder haben davon noch nichts mitbekommen.
Ich habe gestern Abend über drei Stunden mit ihrer Schwester telefoniert. Sie weiß über alles Bescheid, da sich auch meine Ex (oder meine Freundin?) auch bei ihr ausweint.
Zeit. Einfach nur Zeit. Zeit das Chaos zu ordnen. Wenn ich es kann soll ich ihr diese geben, da sie uns ebenso wenig aufgeben will wie ich sie.
Im tiefsten Winkel meines Herzens weiß ich aber, dass sie mir vermutlich nie mehr das Gefühl entgegenbringen kann das ich mir wünsche oder auch in einer Beziehung erwarte.
Das der andere immer eine Rolle in ihrem Leben spielen wird. Vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätte auch mit ihm einmal einen Alltag erlebt. Hätte ihn von einer anderen Seite kennen gelernt. Ich finde es traurig, dass sie auch nach dreimaliger Enttäuschung nicht von ihm loskommt. Doch steht es mir zu sie dafür zu verurteilen? Geht es mir nicht genau so? Wurde ich nicht auch enttäuscht? Und werde, oder will ich von ihr loskommen?
Ich weiß es noch nicht.
Über Resonanz würde ich mich sehr freuen, ich glaube was anderes hilft mir im Moment nicht.