Es sieht mich an..

Irin

Erfahrener Benutzer
19. Okt. 2010
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Ist mein erstes selber eröffnetes Thema und ich hoffe ich habe die richtige Sparte erwischt, sonst krieg ich wohl was von den Mods zu hören.

Also ich möchte hier was los werden und ich will keine Heilrezepte. Ich frag mich, ob es anderen auch so geht.

In letzter Zeit starre ich in den Spiegel und es ist ein seltsames Gefühl. Es fühlt sich so fremd an. So als würde jemand anders einem entgegenstarren. Die Haare habe ich verändert, damit es mich nicht mehr an vorher erinnert. Die Augen starren weit weit in die Ferne und der Blick ist so kalt. Es ist fast so als würde ich mich mit einer Fremden wortlos unterhalten. Ich weiss, dass nur ich es sein kann. Trotzdem strahlt sie so eine Sicherheit aus. Es ist als wäre ihr Verstand so klar und sie wüsste auf alles was kommt bereits eine Antwort. Doch ihre Antworten gefallen mir nicht.

Kennt jemand dieses Gefühl?

 
Liebe Irin,

was flüstert Dir denn Dein Spiegelbild zu, was Du selbst in Dir nicht wahrhaben möchtest ?

 
Du hast ein anderes (Selbst-)Bild von dir, als dir aus dem Spiegel entgegensieht.

Das ist dann meistens der Moment, an dem man wieder mal munter wird und zu sich selbst finden sollte.

 
@starrily

Okay, wie soll man das ausdrücken, um nicht seltsam rüberzukommen? Es ist nichts was ich nicht hören will. Die Aussagen sind nüchtern und sehr wohl bedacht. Ich weiss dass es ebenfalls ein Teil meiner selbst ist. Nur ist es eben so kalt! Mir ist bewusst dass einige Dinge gerechtfertigt sind, doch andere erscheinen mir zu radikal.

Dazu ist wohl zu sagen, dass mein Leben sich entscheidend neu strukturiert hat. Ich lebe an einem ungewohnten Ort, ich habe den Menschen verloren der mir alles bedeutete und mir fehlt der Halt. Aber das ist nicht das was mich so wurmt...es ist als würde ich manchmal abseits von mir leben. Ein Leben neben dem meinigen führen.

@Tylli

Ja sich wiederfinden ist schwer, wenn der Boden einem unter den Füssen weggezogen wurde. Das heisst nicht, dass ich nicht vor habe ihn wieder an seinen Ort zurückzustellen.

Es ist eben so ein taubes Gefühl und ich vermisse mein Bild, welches ich mal im Spiegel sah.

 
ich glaub, ich verstehe, was Du meinst, liebe Irin.

Du steckst in einer Schublade, in die man Dich gesteckt hat, die Zwänge des Alltags, Du musst funktionieren und hast eine Maske auf. Dein Spiegelbild will Dir aber sagen: Du guckst mich an und hast eine Maske auf.

Vielleicht ist das Gefühl bei Dir dann da, dass diejenige, die Dich da anguckt, eine Fremde ist ? Du kannst Dich nicht selbst leben, fühlst Dich beschnitten, evtl. abgeschnitten von Dir selbst. Das Spiegelbild könnte Dein inneres Kind sein, das Dich ermahnt, zu Dir zurückzufinden.

So ? Oder lieg ich komplett daneben ?

 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Starrily,

Du hast es auf den Punkt gebracht. Als ich es gelesen habe, dann hab ich so richtig einen Schauer gespürt. Ich war mir vielleicht unbewusst bewusst....aber es jetzt bewusst noch zu lesen..

Ich hab es so satt in einer Schublade gelandet zu sein. Mir wurde mal gesagt, dass man seine Aussagen gut durchdenken sollte. Auch ist das Aussehen ein Indikator zum Schubladisieren. Aber manchmal braucht es nicht einmal das.....was nicht besteht wird sich zusammengeschustert.

 
Dazu ist wohl zu sagen, dass mein Leben sich entscheidend neu strukturiert hat. Ich lebe an einem ungewohnten Ort, ich habe den Menschen verloren der mir alles bedeutete und mir fehlt der Halt.
Aber damit beschreibst du es doch schon: Bei dir hat es gravierende Veränderungen gegeben, mit denen du nicht klar kommst.

Solche "Spiegel-Situationen" kommen meistens dann, wenn sich etwas Gravierendes im Leben verändert. Dann wird gekämpft, nur um das bisherige Leben zu erhalten - und man vernachlässigt sich selbst völlig. Man wird sich fremd. Und diese Fremde blickt dir jetzt aus dem Spiegel entgegen.

 
Ja vermutlich, es braucht wohl einen Imput um wieder seinen Anker zu finden.

 
und ich möchte wieder ergänzen:

Du, liebe Irin, bist nicht mehr in Deiner Mitte. Du schwankst zwischen Reallife (der bitteren) und Traumwelt (so könnte es auch sein).

Was jetzt zu tun ist, ist, sich selbst erspüren, wie man wieder ins sich mittig wird. Damit das Gleichgewicht wieder stimmt. Die Waage gerade steht.

Mach mal eine Liste, was Du abschütteln musst, weil es Dich beschwert und was Du Dir gerne aneignen willst, was Dich fröhlich macht. Zum Beispiel mal am richtigen Tag, am richtigen Ort zur richtigen Zeitpunkt: NEIN zu sagen ? Nein, ich will das nicht. Oder Nein, so nicht.

Lerne Dich besser kennen, liebe Irin. Was will Dein inneres Kind haben ? Die Leichtigkeit im Sein ? Die Leichtigkeit im Sich-Selbst-Leben ?

 
Hach starrily,

Was mein inneres Kind will? Es will so sein können wie es ist ohne dafür einen Darfschein zu benötigen. Es will die farben wieder leuchten sehen. Es will sich geborgen fühlen dürfen. Es will frei sein!

Was mich beschwert? Ich bin ein Kontrollfreak auch Perfektionist genannt. Ich überlege mir alles mehrfach und bin sehr überlegt. Das macht mich eben auch nachdenklich. Ich habe es satt mich ständig zu erklären....ich habe doch das anrecht zu sein wer ich bin und ich brauche doch nicht ständig diese Angst dass mich jemand nicht mögen könnte und dies dazu führt dass auch andere mich nicht mögen.

Ich will jemanden kennenlernen, der mich so nimmt wie ich bin, denn das tue auch ich, wenn mir dieser Mensch wichtig ist!

 
aber Du projizierst Dich auf Dein Ggü. Und das klappt nicht, weil jeder seine eigenen Wünsche, Ideen, Vorstellungen, Träume, Vorstellungen und Ziele hat.

Du möchtest so genommen werden, wie Du bist. Okay. Aber nimmst Du Dich selbst ernst ? Du hinterfragst Dich. Gut. Damit beschwerst Du Dich aber auch wieder. Weil es Dich von Dir wegbringt. Zuviele Gedanken bringen einen nicht dahin, wo es sich unbeschwert lebt. Irgendwann wirds kompliziert und man findet aus der Sackgasse garnicht mehr raus, bewegt sich im Kreis, sieht überall Stop- und Umleitungsschilder. Bewegt sich weg von sich selbst.

Um seine innere Mitte wieder zu finden, bedarf: Selbstliebe. Sich annehmen wie man ist und mit sich im Reinen sein. Mit sich zufrieden sein. Was übrigens das höchste Gut ist, Zufriedenheit.

Lehn Dich doch mal heute Abend auf Deinem Sofa zurück und genieße nur. Spür Dich selbst und sei zufrieden mit Dir. Denke nicht. Hinterfrage nicht. Sei einfach mit Dir zusammen. Du und Dein inneres Kind. Die Hülle und Dein Inneres. DU bestehst aus 2 Teilen, vereint in einem einzigen Haupteil. Du und das was die Außenwelt sieht.

Um im Einklang mit sich zu sein, bedarf es diese beiden Teile zusammenzufügen. DU und die wie Dich die Außenwelt sieht. Und Dich in Schubladen steckt. Nein, sie stecken nicht den Teil in die Schublade, der in den Spiegel guckt. Sie stecken auch nicht den Teil in die Schublade, der aus dem Spiegel guckt.

Du guckst in den Spiegel und siehst Dich ! keine Fremde. Keine Dir unbekannte. Keine Frau, die nicht vorhanden ist !

Du bist da. Nimm Dich wahr und lass mal die Außenwelt --außen vor. Die geht Dich nichts an. Dich geht nur 1 Person was an. Irin.

bin heute wieder mal total durchgeistet :D Hilfe.

 
Hört sich interessant an :)

Es ist nur so, dass ich manchmal denke ich bin zu dritt und das auch nur mindestens.

Die einzelnen Phacetten mal aussen vor gelassen.

Es ist schon eine Identitätskrise. Ich habe nur das Gefühl ich hätte da das Kind, die Neutrale und dann das Welches alles aussen regelt. Aber ich glaube eben da liegt der Knackpunkt. Die Person Aussen hat grad echt ein Infostau.

Sie nimmt alle Erwartungen, Anreize etc. von Aussen und wertet sie aus. Einige sind ihr unlogisch und sie weiss nicht mehr wie sie sich konform zu verhalten hat um in der Gesellschaft anerkannt zu werden. Auch weiss sie gerade nicht was als ernste Meinung angenommen werden soll und was nicht.

Es sind so viele Vorurteile und unbegründete Dinge darunter, die ziemlich an mir als gesammtes Nagen. Das Kind weiss, dass sie nicht stimmen....doch bloss die Annahme, dass die Info da ist macht mich fertig.

Okay ich hoffe ich bin nicht zu sehr übergedrifftet^^

 
schön, Du kannst mir folgen.

Wie liest sich folgendes für Dich ?

dreigeteilt:

Kopf ist gleich Verstand

Geist ist gleich Seele

Herz ist gleich Gefühl

3 wichtige Elemente in 1 Person. Gehören alle 3 in den Menschen. Ohne den Verstand, den Geist, das Herz ist der Mensch nicht komplett.

Welches Element tanzt bei Dir aus der Reihe ?

 
Hmmm okay, nach diesen Gesichtspunkten ist es schwer einzuordnen.

Ich würde da eher nach Freud argumentieren.

Es-->impuls/grundbedürfnis

Ich--> vermittler

über-Ich--> gesellschaftliche Norm

Deswegen ist bei mir das über-ich am ticken, denn es hat zu viele Daten..

Der eine denkt ich sei so,

der ander ich sei so,

dann der behauptet ich sei so ohne irgendwelche fakten

alles wird zu viel....