Es war einmal alles gut...

Blackwidow

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18. Jan. 2014
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Hallo zusammen,

wie sicher die meisten von euch bin ich total am Ende. Ich kann nicht mehr.

Ich bin seit im März 2013 mit jemandem zusammen und wir wohnen seit einem halben Jahr zusammen. Er freute sich, dass es nun unsere gemeinsame Wohnung wird. Kurz, nachdem wir zusammen gezogen sind, wollte er wissen, wie es um unsere Vergangenheiten aussieht (im Nachhinein hätte ich besser gelogen)..

Ich hatte eine Affäre mit jemandem, der viel älter ist als ich war und dies schien immer mehr zum Problem zu werden. Er könne dies nicht mit seinen Erfahrungen und seinem Ego vereinbaren.

Gegen Dezember 2013 erhielt ich keine Zuneigung mehr von ihm. Keine Küsse, keine Umarmungen, etc. Als ich ihn darauf ansprach, meinte er wieder, er könne damit (mit meiner Vergangenheit) nicht umgehen; nicht mit sich vereinbaren.

Ich litt total darunter und schlussendlich machten wir Schluss. Aber ich denke die ganze Zeit an ihn, seine Berührungen, seine Küsse und er kommt einfach nicht mehr heim, da er einen Beruf hat, in welchem er viel unterwegs ist. Er hat sich absichtlich lange Touren geben lassen; er flieht quasi!

Es scheint ihn auch nicht gross zu interessieren, wie es mir geht; in 2 Wochen seiner Abwesenheit fragte er nicht einmal nach, wie es mir geht. Ich bin am Ende meiner Kräfte; meinten wir beide, wir seien die Liebe unseres Lebens. Ich handle normalerweise nicht übereilt, aber da ich das Gefühl hatte, das richtige zu tun, zogen wir zusammen, ich gab Alles auf.

Nun meldet er sich nicht mehr und wenn ich ihn frage, meint er, es sei besser so. Was habe ich falsch gemacht? Aufgrund von persönlichen Erfahrungen mit ihm habe ich das Gefühl, er ist ein Borderliner, möchte mich jedoch nicht auf eine Pseudo-Diagnose festlegen.

Ich kann nicht mehr; wenn ich aufstehe, scheint dies belanglos, nichts erwartet mich. Mein Tag hat kein Inhalt mehr. Zuerst war ich enttäuscht, dann ratlos, dann sauer. Nun wechselt sich dies täglich ab.

Leider ist er auch nicht bereit, in nur eine einzige Therapie-Sitzung mituzkommen (non-compliance). Ich weiss nicht weiter, bin am Wohnungen Suchen und versuche, das beste draus zu machen.

Abstand scheint hier fast unmöglich, da wir zusammen wohnen.

Was würdet ihr tun?

 
Du hast nichts falsch gemacht.

ER will ja nicht mehr. Warum weiss nur er.

Aber vielleicht ist das besser so. Denn wenn er vorgibt, dass er wegen deiner Vorgeschicht (was muss da denn schreckliches vorgefallen sein?) dich plötzlich nicht lieben könne, es aber vorher genau das war, was er tat, dann ist er doch einfach ein A***.

Schiebt dir die Schuld zu wegen etwas, was ihn gar nichts angeht. Es könnte ja sein, dass SEINE Vergangenheit ihm zu schaffen macht. Dass da Schen auftauchen könnten, die ihn in ein schlechtes Licht stellen könnten.

Wenn er dich geliebt hätte, dann hätte er wohl nicht deswegen diesen Weg eingeschlagen. Da wird möglicherweise etwas anderes dahinterstecken.

Borderline hin oder her: Du musst Grenzen setzen, wie weit du dich mies behandeln möchtest. Man kann einem nicht auf den Kopf hauen und dann sich entschuldigen und meinen, dass es liebevoll gemeint gewesen wäre (aber die Hand ist nur ausgerutscht).

 
Ist diese Affäre während der Beziehung passiert? Dann wäre die Verletzung schon verständlich.

 
DU hattest eine Affäre und wenn dein Freund daraufhin den Rückzug antritt, ist er Borderliner?

Non- complince? Weil er nicht bereit ist, DEIN Fremdgehen aufzuarbeiten?

Ohne Worte!

 
Die Affäre war lange vor meinem Freund! Und ich bin nie fremd gegangen! Er kommt mit der Tatsache nicht klar, dass ich jemals eine Affäre mit jemandem hatte, der viel älter als ich war.

Es gibt noch einige Hinweise auf Borderline (Ritzen zum Beispiel) und dennoch möchte ich diese Ahnung nicht als Grundlage oder Erklärung, geschweige denn als Pseudo-Diagnose gelten lassen. Es würde einfach einige seiner Verhaltensweisen erklären und ich möchte mich ja nur mit dem umgehen können.





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Danke dir vielmals für deine Antwort! Er behauptet immer noch, er liebe mich über alles und er wird mich immer lieben. :confused: Was ich auch tue, leider..

 
Es erstaunt mich immer wieder, was so Alles unter Liebe flankiert. In meinen Augen ist Liebe, den Anderen so anzunehmen, wie er/sie ist. Erst recht die Vergangenheit des Anderen. Warum sollte er über diese befinden dürfen? Und warum glaubst du, dass er dich liebt? Er hat irgendein Bild von dir, das aber unbedingt so bleiben muss, wie er es sich vorstellt.

 
Zuerst mal danke für die Antworten!

Wir hatte so schöne Zeiten zu Beginn! Ich bin mir sicher, dass wir einander die grosse Liebe sind, was auch er noch immer sagt. Ich verurteile auch nicht seine Vergangenheit und liebe ihn so, wie er ist.

Wir kennen uns schon seit fast 10 Jahren und ich habe schon zweimal geliebt, aber noch nie so, wie jetzt. Sein Verhalten macht keinen Sinn und ist gar nicht (und für niemanden) nachvollziehbar. Es schmerzt so sehr. Mein Tag wechselt sich ab zwischen Wut, Angst, Trauer und dann wieder Stärke.

 
Das ist ja schön, dass du von den herrlichen Anfangszeiten zehren kannst. Weil die wohl nicht mehr kommen - alles schon lange vergangen. Aber man hatte es einmal schön, und daran denkt man gerne, daher nimmt man auch im Hier und Jetzt viele Mühen und Qualen auf sich. Denn was könnte schöner sein, als an alte Zeiten denken und die heutigen "Misshandlungen" zu verzeihen?

Wer weiss, vielleicht wird er ja mal so sein, wie du es schon lange willst. Ohne alle diese vollkommen unerklärlichen Handlungen. Und man muss es dir hoch anrechen, dass du deine Liebe mit ihm teilst, er so von dir geliebt wird, wie er es dir offensichtlich nie so zeigen kann, wie man das gemeinhin erwarten würde. Aber vermutlich ist sein Verhalten sein Liebesbeweis dir gegenüber. Und vielleicht ist sein Verhalten das beste Verhalten, das er an den Tag legen kann, weil er dich auch liebt. Würde er das nicht, wäre er vermutlich noch viel schlimmer.

Jaja, das ist wirklich die GROSSE Liebe. Denn bei einer kleineren Liebe würde man irgendwann nicht mehr zufrieden sein mit dem, was man bekommt.

Zweimal habt ihr euch schon geliebt in den 10 Jahren. Nun ist es das dritte Mal und so viel besser als zuvor. Und wenn es noch ein viertes und fünftes Mal dazu kommt, dann endlich wird es bestimmt ganz gut.

Könntest du dich selber und alleine aushalten?

 
Also im Moment würde ich mich nicht aushalten können. Ich habe so starke Stimmungsschwankungen eben von Trauer über Wut bis hin zur Gleichgültigkeit. Ich würde so gerne mit ihm reden, aber er hat einen Job, bei dem er öfters tagelang unterwegs ist und wenn er mal da war, hat er bei Kollegen übernachtet und irgendwie Angst, sich mit mir zu treffen.

Ich dachte auch schon, dass es am besten so ist (Ich dachte schon alle Szenarien durch) und ich bin eine Wohnung am Suchen - was den wahrscheinlich von ihm benötigten Abstand bringt. :(

Das Schlimme ist, dass man da durch muss und es weder Medikamente noch sonstige Rezepte gegen den Schmerz gibt. Ja, Ausgang, viel Bewegung an der frischen Luft, etc. bringt nur vorübergehend Linderung.





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Und ich denke, ich habe dank des Wirrwarrs in meinem Kopf die Fähigkeit verloren, mich deutlich genug auszudrücken, sorry: Ich hatte schon zwei Mal vorher jemanden geliebt, nicht ihn jetzt. Deshalb glaube ich unterscheiden zu können zwischen Liebe und der grossen Liebe. Und er jetzt ist die grosse Liebe. Oder er war es. Seit Samstag sind wir "offiziell" getrennt :heulen:

 
Hallo blackwidow,

"Es war einmal.... eine junge Frau, die davon überzeugt war, die grosse Liebe gefunden zu haben. Die beiden versprachen sich ihr Herz, damit sie von nunan für immer zusammenbleiben sollten und waren nun im Begriff gewesen zusammen zu ziehen. Es ward eines Tages der Zeitpunkt gekommen, an dem die junge Frau ihm von ihrer Vergangenheit erzählte, weil sie dachte, sie könne ihrer grossen Liebe alles anvertrauen. Doch ihr Freund erschrak innerlich und zog sich von nun an aus der Beziehung zurück. Nun wurde es immer kälter in ihrem Haus und auch um ihr Herz und sie verstand nicht, wie so etwas nur passieren konnte. Sie wehrte sich dagegen, dass nun auch ein Teil seiner Wahrheit zu ihr dringen konnte und erfand lauter Möglichkeiten, dem was nun am geschehen war, auszuweichen. Darin war sie sehr kreativ. Aber eigentlich hatte sie grosse Angst.

Grosse Liebe muss wohl grosse Angst erzeugen, denn was gross ist, kann nicht aufeinmal klein sein. Und so litt sie auch unter grossen Schmerzen, die der grossen Liebe eben angemessen erschienen. Aber unter ihren grossen Schmerzen traten auch langsam grosse Zweifel hervor, die sie Tag und Nacht quälten, alles für die grosse Liebe und so wendete sie sich hoffnungsvoll an ein Forum, welches ihren Kummer und Schmerz mildern sollte.

Es geschah nicht, und ihre Verzweiflung wuchs. Währenddessen sah sie alle grossen Hoffnungen dainschwinden und immer kleiner werden...

Sie wollte nicht verstehen, dass es ihr eigenes Bild von der grossen Liebe war, das ihr diese Schmerzen zufügte und so konnte sie auch nicht anders, als immer mehr zu leiden. Auch schloss sie damit die Wahrheit aus, die in seinem Herzen geschrieben stand, als er sich von ihr zurückzog. Liebe macht blind, dachte sie sich. Dabei kam sie, die sonst so kreativ war wenn es um ihre eigene Angstvermeidung ging nicht auf die Idee, ihr Bild von der grossen Liebe zu verändern. Dies kam ihr wie ein Verrat gleich. Und so verging sehr viel Zeit, in der sie sehr viel Leid und sehr viel Schmerz in ihr Leben ließ, aber, ihr Bild von der grossen Liebe konnte sie behalten. Es war einmal alles gut."

 
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Schön geschildert!

so ist es: Die eigene Vorstellung versperrt die Sicht auf das, was wirklich ist.

Und man gesteht sich ungern ein, dass man sich getäuscht hat.

 
Ich weiss, dass es schwer ist, damit umzugehen. Und vielleicht kann ich (hoffentlich schon sehr bald) auch diese Einsicht erlangen. Das Problem ist, dass ich trotz allem noch Hoffnung empfinde und ich verfluche mich selbst dafür. Dies, obwohl mein Verstand sagt, dass es zwecklos ist...

 
Hoffnungen gehen zu lassen ist auch um einiges schwieriger noch, als Ängste zuzulassen. Hoffnungen sind im Prinzip gar nichts anderes, als versteckte Ängste. Man muss sie aber erstmal demaskieren. Das Problem ist, man will es bei Hoffnungen meist gar nicht ;-).

Aber ich versuch mal mit dir zusammen darauf zu schauen: was passiert, wenn sich deine Hoffnungen nicht erfüllen? Was bedeutet das für dich?

 
Das heisst also, dass die Hoffnung auf ein Wiederzusammenkommen die Angst ist, nicht mehr zusammen zu kommen? Ich müsste damit leben. Für mich bedeutet es, mein Leben alleine zu leben, es anders zu gestalten. Es kostet auch viel Kraft, gerade eben geglaubt zu haben, man sei angekommen und nun: erneut umziehen, eine Wohnung suchen, Ummeldungen, etc.

Wie kann man denn die wahre Liebe erkennen? Anscheinend bin ich nicht in der Lage dazu ;(

 
Wahre Liebe kann man erkennen - aber sie äussert sich wohl nicht so deutlich, wie man das gerne hätte.

Was erwartest du von Liebe? Und was wäre dann wahre Liebe?

Nun kannst du das, ws du von Liebe erwartest oder geben würdest an dem messen, was dir widerfährt. Wenn der Verstand sagt, dass es irgendwie nicht stimmt, und der Bauch sagt das auch, dann meint das Herz noch lange, dass dem nicht so sei, weil es ja eben die wahre Liebe ist.

Aber im Grunde weiss man da schon, dass es eben genau das nicht ist, weil man diese Zweifel hat. Man hat diese Anstrengung, dieses Bemühen. Ist das Liebe?

Aber man strengt sich an, bemüht sich, und weil man schon so viel investiert hat und weiterhin glaubt, investieren zu müssen, endet die Sache mehr in einer kaufmännischen Bilanz: Soviel habe ich gegeben, das muss sich lohnen, und ich habe Anspruch darauf, endlich etwas zurück zu bekommen. Da nimmt man dann auch die kleinsten Krümel und bauscht sie zu einer Grösse auf, die sie nicht haben. Und nährt mit ihnen die Hoffnung, dass dann irgendeinmal alles so sein wird, wie es sein müsste.

Ich glaube, jeder wäre im Stand, Liebe zu erkennen, wenn er/sie genauer hinschauen würde, welche Verhalten NICHT von Liebe handeln.

 
Wahre Liebe kann man nur dann erkennen, wenn es auch eine unwahre Liebe gibt.

Was bedeutet für Dich wahre Liebe' und was 'unwahre Liebe'? Wo ist die Grenze?

Deine Hoffnung ist deine Angst, einfach von einem anderen Blickwinkel betrachtet. Beides ist ein weggehen von dem was jetzt ist. Beides löst sich auf, wenn das fliesst und sein darf, was jetzt ist.

Du willst nicht allein sein. Ist das wahr? Kannst du das mit absoluter Gewissheit sagen?

Was macht dieser Gedanke mit Dir, wie geht es Dir damit? Fühl mal hinein, was der Gedanke "ich will nicht alleine sein" mit deinem körper macht!

 
Wir redeten nach drei Wochen miteinander und er hat eine andere seit 2 Wochen. Es tut so weh. Ich muss da durch aber es tut so weh!! Was hilft?