Ex Freundin im gleichen Verein

James42

New member
31. März 2022
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Hallo zusammen, meine Ex Freundin (23 Jahre) hat sich vor ca. 2 Monaten getrennt. Grund ich (24 Jahre) war zu sehr der Nice Guy. Hab alles für die gemacht, habe in ihrer Welt gelebt nicht in meiner, etc. Das hat sie bedrückt. Ich war die letzten 3 Wochen in Nepal und habe für kurze Zeit in einem Tempel gelebt und viel Zeit für mich gehabt und dabei die letzten Monate reflektieren können. (war auch eine sehr schwierige Zeit für mich) Ich kann sie nun in einer Gewissen Art und Weise verstehen, weshalb es soweit gekommen ist. Ich war zwar nicht lange mit ihr zusammen (6 Monate) doch es hat mich doch sehr getroffen, denn die Trennung kam aus dem Nichts. Kurze Rede kurzer Sinn, ich wusste das ich sie wieder sehen werde, denn wir spielen im gleichen Verein. Ich hatte sehr viel Angst und Panik vor dem treffen, kaum geschlafen, war nervös, etc. Heute hatten wir wieder unser erstes Training (Saisonsbeginn) und ich wusste ich werde sie treffen. Mein erster Gedanke war, das ich nicht aufs Training gehen werde, doch ich hatte mich überwunden hinzugehen. (Habe mir viele Szenarien ausgedacht wie das Treffen sein wird, doch ich wusste es wird sowieso anders sein) Ich wollte der starke Man sein dem alles Egal ist, doch leider war ich genau das Gegenteil. Ich habe kurz Hallo gesagt, sie hat mich gefragt wie es mir geht und ich sie dan auch. Beide Antworteten mit Gut aber man konnte spüren das es nicht so ist. Ich musste sehr stark mit meinen Gefühlen und Tränen kämpfen und das hat sie auch mitbekommen. Nach dem Training saßen wir alle noch dort und habe etwas getrunken. Ich bin ganz leise dort gesessen und habe mit niemandem geredet. Sie hingegen schon aber ich konnte spüren das die Situation für sie auch unangenehm war.

Jetzt stelle ich mir die Frage, ob ich für sie nun wie der hilflose schwache Typ rüberkomme und nicht wie ein "richtiger" Mann, dem so was egal ist. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und das weiß sie auch, doch ich wollte stark sein und ihr zeigen, das mir die Trennung egal ist. Doch ich denke ich habe ihr genau das Gegenteil gezeigt und das macht mir jetzt Sorgen. Denn sie sieht wieder in mir den emotionalen schwachen Typ.
Ob ich eine zweite Chance haben möchte, kann ich nicht sagen, denn mich hat das sehr stark verletzt und ich weiß so was bringt sowieso nichts. Nur nach dem treffen habe ich das Gefühl, dass es jetzt sowieso nicht mehr klappt, den ich war wieder der Typ der seine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte und schwach rüber kam. Ich bin zwar stolz auf mich, das ich mich meiner Angst gestellt habe und aufs Training gegangen bin. Doch kann ich mir nicht Vorstellen jedes Training, heulend nach Hause zu fahren. Momentan macht es mir null Spaß aufs Training zu gehen, obwohl ich meinen Sport seit 15 Jahren liebe.
Wart ihr in einer ähnlichen Situation? Ich weiß nicht was für Antworten ich mir hier erwarte aber vielleicht habt ihr einen Rat für mich.
Vielen Dank SG

 
Du musst und sollst dich nicht verstellen und ihr etwas vorspielen oder beweisen,  sowas klappt sowieso meistens nicht. Sie kennt dich doch und Du bist du bist und wirst es nicht plötzlich ändern können. 

Die Eigenschaften,  die sie bemängelt, wissen viele Frauen zu schätzen.  Gönne ihr einen bad  boy,  wenn es das ist,  was sie braucht, die Wahrscheinlichkeit,  dass sie es bereuen wird, ist groß. Möglicherweise ist es nur eine Ausrede,  ein Vorwand,  sie gibt etwas als Grund an, was du nicht ändern kannst,  um ohne lange Diskussionen abzuschließen. 

Liebeskummer tut sehr weh, pass gut auf dich auf und behandle dich selbst gut. Es ist wie eine Krankheit und es braucht etwas Zeit, es wäre besser, wenn du in dieser Zeit woanders oder gar etwas anderes trainierst. Gibt es nichts, was du schon immer ausprobieren wolltest und nie Die Zeit dafür gefunden hast?

 
 Hallo James42,

...Grund ich (24 Jahre) war zu sehr der Nice Guy. Hab alles für die gemacht, habe in ihrer Welt gelebt nicht in meiner, etc. Das hat sie bedrückt...(...)...Denn sie sieht wieder in mir den emotionalen schwachen Typ...(...)...Nur nach dem treffen habe ich das Gefühl, dass es jetzt sowieso nicht mehr klappt, den ich war wieder der Typ der seine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte und schwach rüber kam.
auch ich finde, Du solltest Dich nicht verstellen.

Deinen Schilderungen nach klingt es für mich zudem eher so, als ob sie nicht deine emotionale Seite störte, sondern, deine Selbst-aufgabe während der Beziehung. Dass Du sie also womög-lich auf einen hohen Podest gestellt und rund um die Uhr umkreist, ihr nach dem Mund geredet usw. ("Gefallsucht") hast und eben nicht mehr Du selbst warst.

Selbstaufgabe ist nie gut und noch weniger in einer Beziehung. Zum einen ist so jemand für den Partner nicht wirklich als Person greifbar (hat keine eigenen Ecken und Kanten). Zum anderen verliert man darüber rasch auch mal den Respekt vorm anderen, denn selbst ein gesundes Abgrenzen fällt so jemanden oft schwer.

Du bist noch jung und wirst das noch lernen. Sei auch während einer Beziehung Du selbst, pflege eigene Hobbies, deine Freundschaften und fixiere Dich nicht ungesund auf deine Partnerin. Dazu musst Du weder ein Bad Boy, noch ein gefühlloser Egomane oder ähnliches werden. Das wäre ein "komisches Männerbild" zudem.

Es kommt vielmehr darauf an, eben neben dem "Wir" auch sein eigenes "Ich" zu bewahren. Für sich selbst (eigene Wünsche, Träume, Bedürfnisse, Meinungen usw.) einzustehen bzw. diese zu artikulieren, sie mit in die Waagschale zu werfen.

Das bedarf ebensolchen "Mut" (bzw. ein gesundes Selbstwertge-fühl), wie dein Erscheinen beim Training trotz deiner negativen Befürchtungen.

Und nun schau: ihr habt euch gegrüßt und kurz unterhalten, das ist doch positiv zu werten. Lediglich deine Gedanken dabei, ihr irgendwie zu Gefallen sein zu wollen, solltest Du in Zukunft lieber lassen. Entweder mag dich ein Mensch, wie Du nun mal bist oder halt nicht. Vielleicht hattet Du während eurer Beziehung zu viele Ängste gepflegt, sie verlieren zu können und hast dich deshalb so ungünstig verhalten. Dann arbeite daran.

Versuche deine (irrationalen) Ängste in positive Gedanken umzuwandeln, dann wird Dir eher auch positives begegnen.

Das erste Wiederaufeinandertreffen hast Du gemeistert und überlebt. Das wirst Du auch die nächsten Mal meistern und mit der Zeit -wenn es zwischen euch nicht neu funkt- auch mehr emotionalen Abstand zu ihr gewinnen. Dann wirst Du sie nicht mehr auf den hohen Podest stellen, sondern erkennen, dass auch sie nur ein ganz normaler Mensch mit seinen eigenen Stärken und Schwächen ist.

 
Hallo James42, auch ich interpretiere dein Verhalten so, das du zu sehr versucht hast es ihr Recht zu machen. Wenn das so war, dann kann ich nur sagen sowas nervt und ist für manchen Partner kaum auszuhalten. Nun, sie hat eure Beziehung beendet, warum auch immer. Für dich ist es viel schwerer das zu akzeptieren, weil du nicht erkennst was genau denn nicht gepasst hat. Also ihr gepasst hat. Das verunsichert dich. Ich versuche nun mich in dich rein zu versetzen und muss feststellen, das ich mir dieses Leid, sie zu sehen und nicht zu wissen wie verhalte ich mich nun ihr gegenüber, lieber vorerst nicht antun würde. Ich würde tatsächlich ein paar Wochen mit dem Sport aussetzen, mir alternativen suchen, joggen, Radfahren, schwimmen, Jedermänner, etc. bis ich etwas gefestigter wäre. Also, diese "Auszeit" würde ich mir nehmen. 

 
Ich versuche nun mich in dich rein zu versetzen und muss feststellen, das ich mir dieses Leid, sie zu sehen und nicht zu wissen wie verhalte ich mich nun ihr gegenüber, lieber vorerst nicht antun würde...
Hm, selbst wenn ich auch das verstehen kann, denke ich, das jeder anders tickt und das für sich selbst heraus finden muss.

Meiner Meinung nach hat James42 hier einen durchaus positiven Schritt gewagt, wo es m.E..n. eher einem Rückschritt gleichkäme, würde er die Situation nun zu meiden suchen. Vermeidung ist zudem nicht immer die "beste Lösung".

Ich finde es an ihm eher sehr "lobenswert" (mutig), dass er sich den Tatsachen versucht hat einfach doch zu stellen, obgleich er Muffensausen hatte.

Und leider werden "Trennungen" ja immer mit ganz viel "Leidenmüssen" bzw. "Endzeitsze-narien" assoziiert vermittelt, was so einfach nicht der Realität entspricht, aber trotzdem in einigen Köpfen erstmal so festsitzt und gerade deshalb eben auch enorm Angst macht.

Dabei ist es bei vielen Menschen sogar eher so, dass sie, wenn sie aus dem Vermeidenwollen austreten und sich der Realität stellen, viel schneller "über`n Berg" sind, als sie einst dachten.

Noch andere erleben eine Trennung als weniger "schmerzhaft", wenn der ehemals geliebte

Mensch nicht direkt aus ihrem Umfeld verschwindet (natürlich nur, wenn man nicht besitzer-

greifend unterwegs dabei ist). Und nicht selten hat man unter den "aus den Augen aus den Sinn" Leuten gerade jene, die es selbst nach Jahren dann nochmal richtig hart trifft, begeg-

net man sich doch bzw. hört voneinander wieder (weil sie lediglich "verdrängten", anstatt ver-arbeiteten).

Ich würde es mir an der Stelle des Threadersteller jedenfalls nicht "nehmen lassen", liebt er seinen Sport und Verein, hiervon fern zu bleiben, nur, weil sie auch dort ist bzw. sein könnte.

Damit würde er sich lediglich selbst weiter in dem beschneiden, was ihm sonst gut tut bzw.

gut getan hat.

Rein theoretisch dürfte man ansonsten ja auch gar nicht mehr aus dem Haus bzw. zur Arbeit nach einer Trennung gehen, könnte der Ex- Partner einem auf der Straße begegnen und müs-se man sich davor schonen. 

Während eines ganz "bösens" (wie ich das damals, jung, so empfunden habe) Praktikum habe ich zudem mal erlebt, wie die Fachärzte einer Psychiatrie jemanden, wegen akuter Suizidge-danken aufgrund von  Liebeskummer (unerwiderte Liebe) "knallhart" der Realität aussetzten.

Da wurde die "geliebte Person" direkt kontaktiert bzw. ein solcher Kontakt begrüßt und die

(erwatete) darauf folgende, erneute Abfuhr eben in Kauf genommen, wo sich die abgelehnte Person zuvor immer noch an dem Strohhalm festhielt, jetzt zumindest auf Gnade/ erwiderte Liebe usw. zu stoßen. Damals empfand ich diese Art von "Therapie" als so ziemlich unbarm-

herzig und wollte mit derartigen "Methoden" auch direkt nichts mehr zu tun haben. Auf der

anderen Seite war diese Liebeskummer-Person ja aber in fachärtzlichen Händen und sich nicht (ganz) selbst überlassen. Kann natürlich dennoch ziemlich nach hinten losgehen. Ich weiß auch nicht, wie diese Geschichte endete, da ich damals überhaupt kein Verständnis dafür (Methode) hatte. Aber, wie es beim Verdrängten nur oft weiter kommt, begegnete mir

im privaten Leben dann selbst so eine Geschichte. Da habe ich im Ergebnis lieber auf die bis-

herige "Freundschaft" verzichtet, als im Zweifel darauf, dass diejenige Person ihr angekün-

digtes Vorhaben tatsächlich umsetzt und aus u.a. "Kurzschluß" daran eben verendet. Zudem

waren die "Retter" viel schneller vor Ort, als ich das je hätte sein können oder wer anderes, der dieser Person nah stand.

Es ist eine "Mär", dass Liebeskummer immer etwas Destruktives bedeutet. Denn Liebeskum-

mer kann sogar eher "befreiend", "ermutigend", "kräftigend" usw. sein und einem selbst noch

mal viel besser vor Augen führen, was man selbst eigentlich will und bisher verschluderte, dafür selbst einzutreten usw. usf. Selbst Wut aus Enttäuschung z.B. setzt nicht selten sogar positive Kräfte frei, derer man sich vorher so gar nicht mehr bewusst gewesen ist. Die einem quasi neu beflügeln.

Für jedes Menschenkind selbst wäre es sicher gesünder, von mir aus zu jeder "Jahreswende", anstatt neuer Verbots-Vorhaben ("Ich werde nicht mehr rauchen"... usw.), sich vorzunehmen, in Zukunft mehr bei sich selbst zu bleiben und auf sich selbst zu achten, sich seinen Ängsten zu stellen, anstatt diese zu vermeiden bzw. diesen aus den Weg zu gehen.

Wer so etwas selbst mal durchgemacht hat, wird wissen, wie ich das meine und was das für Kräfte freisezt bzw. überhaupt an neuer Lebensqualität bedeutet, die kaum mit was anderem zu messen ist.

Keine echte "Kritik" an deinem oben zitierten Post, sondern einzig als "Denkanstoß" an den TE gemeint, der im Handeln schon ganz seinen Weg macht, wo nur das entsprechende Denken dazu noch fehlt, m.E.n.

 
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