Ex-Freundin zu Zeugen Jehovas

Markyy

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16. Dez. 2019
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Hallo zusammen,

ich befinde mich aktuell in einer kleinen Winterdepression. Zuerst kurz zu mir: ich bin Mark, 37 Jahre alt und komme aus Österreich. Ich habe vor 5 Jahren eine Frau kennen- und lieben gelernt. Sie ist 8 Jahre jünger als ich und befand sich zu dem Zeitpunkt mitten in ihrem Jurastudium, welches Sie in Passau absolviert hat. Wir sind bereits nach 5 Monaten in mein neu gebautes Haus gezogen. Es hat sich sofort ganz anders angefühlt, als die vorherigen Beziehungen. Es hat 5 Jahre wunderbar funktioniert. Ich würde sagen, dass nur in den letzten 3 Monaten die Meinungsverschiedenheiten etwas zugenommen haben, was ich aber auf ihr stressiges Studium inkl. Staatsexamen und Referendariat geschoben habe.
Vor 6 Monaten hat sie mir erzählt, dass sie überlegt zu den Zeugen Jehovas zu gehen. Dazu sei gesagt, dass sie bereits in ihrer Kindheit 10 Jahre bei den Zeugen Jehovas war, im Alter von 17 allerdings ausgetreten ist. Bei mir hat sich sofort ein Bild ergeben, wieso die letzte Zeit so "angespannt" verlaufen ist. Geschockt von der Nachricht habe ich dann erfahren, was das bedeuten würde. Ein Zusammensein wäre nicht mehr möglich, weil die Zeugen Jehovas das verbieten. Ihre Aussage war, dass sie mich liebt und dass ich der einzige Grund dafür wäre, dass sie noch nicht zurück gegangen ist. Dennoch habe ich erkannt, dass es bereits Spuren hinterlassen hatte und sie das für sich klären muss. Also habe ich ihr gesagt, dass wir die Beziehung beenden müssen, damit sie ihren Weg herausfinden kann. Sie ist darauf hin in Tränen ausgebrochen und hat mir gesagt, dass ich der Mann bin mit dem sie alt werden möchte. Ich habe ihr gesagt, dass sie sich mit dem Thema auseinandersetzen soll und wenn sie sich gegen die Zeugen Jehovas entscheidet, ich gerne wieder mit ihr zusammen sein möchte, aber ich möchte, dass sie glücklich ist. Sie ist dann aus dem Haus ausgezogen. Dazu muss ich sagen, dass sie einen Hund mit in die Beziehung gebracht hatte, den ich ins Herz geschlossen habe. Wir haben vereinbart, dass ich den Hund regelmäßig sehen darf. Das ist bis heute der Fall.
Nach 1 Monat hat sie mich um ein Gespräch gebeten und mir gesagt, dass sie sich für eine Rückkehr zu den Zeugen Jehovas entschieden hat. Ich hatte es mir schon irgendwie gedacht, dennoch war ich etwas geschockt. Wir hatten eine unglaublich schöne Zeit zusammen und ich weiss, dass sie das auch so sieht (bzw. gesehen hat). Sie hat mir oft gesagt, dass sie froh ist ihren Mann im Leben gefunden zu haben, sie sich endlich angekommen fühlt etc. Ich habe so etwas noch nie in der Form von einer Frau gehört.
In den ersten Monaten habe ich mir gedacht "Wer sich eher für einen Glauben als für einen Mensch entscheidet, dem sollte ich nicht nachtrauern". Nun ist es Dezember und seit 2 Wochen bin ich wieder in einem ziemlichen Tief. Ich vermisse mein altes Leben. Mein Kopf weiss, dass es keine Zukunft hat, weil sie wieder bei den Zeugen Jehovas ist, aber mein Herz vermisst die gemeinsame und die schönste Zeit in meinem Leben. Ich habe sie damals per WhatsApp gefragt, was sie dazu gebracht hat, sich gegen mich und für die Zeugen Jehovas zu entscheiden. Ihre Antwort lautete, dass ich ein toller Mann bin und war und dass es in keinster Weise an mir lag, sondern sie mit dem Weg zu den Zeugen Jehovas jetzt herauszufinden muss, ob sie so glücklich werden kann. Sie meinte danach, dass sie die Frage allein wieder sehr aufgewühlt hat und ich hatte den Eindruck, dass sie nochmal ins Schwanken kam - es hatte sich aber nichts an der Entscheidung geändert. Sie meinte noch, dass sie es mir irgendwann vielleicht nochmal genauer erklären könnte.
Aktuell kommt bei mir alles wieder hoch. Die schöne Zeit "zwischen den Jahren", die wir in den letzten Jahren immer sehr intensiv, gemeinsam und vor allem schön verbracht haben. Ich weiss im Grunde, dass es vorbei ist, denn sonst wäre sie sicherlich auf mich zugekommen. Selbst im Fall, dass es anders wäre - es wäre kein einfacher Weg zurück, denn es wurde natürlich viel Vertrauen zerstört. Aber dennoch beschäftigen mich noch Dinge. Zum Beispiel, was am Ende den Ausschlag gegeben hat (quasi die Antwort, die ohnehin noch aussteht und sie meinte, sie könnte es mir irgendwann nochmal erklären) oder einfach nur die Frage, ob sie inzwischen glücklich ist und behaupten kann, dass die Liebe erloschen ist. Ich denke ich brauche diese (harten) Antworten, um die Sache wirklich besser abschließen zu können, denn es fiel mir schon immer schwer, Dinge abzuschließen, wenn mir Erklärungen fehlten.
Sorry für den langen Text, aber nun die Frage: was meint ihr? Sollte ich das Gespräch suchen oder sollte ich einfach noch ein paar Wochen durch schlimme Zeiten gehen und es gut sein lassen? Wir sehen uns ja wie gesagt noch regelmäßig und sprechend freundschaftlich wegen dem Hund. Reden konnten wir schon immer auf einer sehr guten Ebene - ein weiterer positiver Aspekt unserer tollen Beziehung bei der ich mir sicher bin, dass sie das auch so sieht.

Bin auf eure Antworten gespannt.

Gruß Mark

 
Hallo Mark,

Es tut mir sehr leid für dich? 

Wenn du diese Antworten brauchst,  solltest du sie um ein Gespräch bitten. Es kann aber gut sein, dass sie es selber nicht wirklich weiß und du zwar irgendeine Antwort bekommst, aber nicht die eigentlichen Gründe erfährst.

Ist es möglich, dass sie von anderen beeinflusst wurde, sind ihre Angehörigen auch  Zeugen Jehovas?

War sie in der Zeit mit dir mit dem Glauben irgendwie beschäftigt,  war es ein Thema?

oder sollte ich einfach noch ein paar Wochen durch schlimme Zeiten gehen und es gut sein lassen?
Es kann sein, dass es viel länger dauert, wenn du also dieses Bedürfnis hast,  frag sie danach.

Du musst aber damit rechnen, dass sie dich mit ehrlichen Antworten noch mehr verletzt. LG

 
Es tut mir sehr leid für dich?
Danke, das ist nett von dir. Vielen Dank auch für deine Antwort, Leela.

Wenn du diese Antworten brauchst,  solltest du sie um ein Gespräch bitten. Es kann aber gut sein, dass sie es selber nicht wirklich weiß und du zwar irgendeine Antwort bekommst, aber nicht die eigentlichen Gründe erfährst.
Ja, das habe ich mir auch schon gedacht. Aber wenn ich es nicht probiere, kann ich es nicht wissen. Ich bin daher noch unentschlossen.

Ist es möglich, dass sie von anderen beeinflusst wurde, sind ihre Angehörigen auch  Zeugen Jehovas?
Ihre Mutter war auch bei den Zeugen Jehovas, aber aktuell auch nicht mehr. Ob sie sie beeinflusst hat, kann ich schwer sagen. Ich schätze aber eher nein, weil sie eher eine Person ist, die gerne unbeeinflusst ihre eigenen Entscheidungen trifft (die ihr aber eigentlich schwer fallen).

War sie in der Zeit mit dir mit dem Glauben irgendwie beschäftigt,  war es ein Thema?
Ein Thema war es nie so richtig. Wir haben natürlich mal darüber gesprochen, weil es zu ihrer Vergangenheit gehört hat. Im Trennungsgespräch hat sie mir aber erzählt, dass sie in der gesamten Zeit noch an die Grundsätze der Zeugen Jehovas geglaubt hat. Das hatte mich etwas überrascht.

Es kann sein, dass es viel länger dauert, wenn du also dieses Bedürfnis hast,  frag sie danach.

Du musst aber damit rechnen, dass sie dich mit ehrlichen Antworten noch mehr verletzt. LG
Ich weiss, das ist jetzt leicht zu sagen, aber ich glaube, dass mir harte, ehrliche Antworten helfen würden die Sache endlich abzuschließen. In meiner Vergangenheit hatte ich 1, 2 Beziehungen, die mir anfangs auch keine richtige Antwort gegeben haben und es ist mir total schwer gefallen es zu verarbeiten. Erst, als ich nachgefragt hatte, war es besser. Einmal allerdings, weil die Frau in diesem Gespräch ein dermaßen anderes Gesicht gezeigt hat, dass das mir auch geholfen hatte.

Bei meiner jetzigen Ex-Freundin würden mir Aussagen wie eine erloschene oder neue Liebe sicherlich weiterhelfen, auch, wenn sie mich natürlich sehr verletzen würden.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dann weißt du also, dass du es brauchst. Warum zögert du überhaupt,  euer Verhältnis ist freundschaftlich, rs wird also kein Drama und es scheint, dass dir diese Aussprache tatsächlich helfen wird.

Ich wünschte, ich könnte dir mehr schreiben,  aber ich bin eher Expertin für unerwiderte Liebe?

Vielleicht schreibt dir noch jemand anders.

Wann gehst du wieder den Hund besuchen?

Vergiss nicht, zu berichten.

Ich drücke dir die Daumen?

 
Ja, eigentlich schon. Aber tatsächlich habe ich bisher wegen dem Hund gezögert. Ich möchte gerne, dass das weiterhin Bestand hat ihn zu sehen und es würde mir sehr weh tun, wenn das Gespräch so verlaufen sollte, dass sie da einen Riegel vorschiebt. Das halte ich aber für sehr unwahrscheinlich und hat sie mir eigentlich schon direkt bei der Trennung zugesagt, dass ich den Hund weiterhin sehen kann, weil er mich auch total ins Herz geschlossen hat. Aber das wäre der Worst-Case. Wie gesagt - wir konnten immer gut reden von daher hoffe ich, dass sie einem Gespräch zustimmt. Ich sehe ihn am Samstag wieder, dann kann ich natürlich berichten, wenn ich mich dazu durchringen sollte.

Vielen Dank!

 
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