Hallo, liebes Forum!
Ich habe ein großes Problem mit meinem Ex-Freund. Wir sind seit knapp zwei Monaten getrennt. Er ist 36, ich bin 25. Wir haben eine sechsjährige, intensive Beziehung geführt, woraus auch eine gemeinsame Tochter entstanden ist. Diese ist nun 5 Monate alt. Nach der Trennung bin ich aus der gemeinsamen Wohnung in eine eigene gezogen.
Gut geht es mir mit der Trennung aber mittlerweile überhaupt nicht. Ich vermisse meinen Exfreund sehr, obwohl ich anfangs das Gefühl hatte, die Trennung war richtig. Ich habe mich frei gefühlt, habe mich direkt in sämtliche Singlebörsen gestürzt, Typen über Typen getroffen, aber letztendlich habe ich mir nur was vorgemacht.
Ich wollte mich anfangs einfach nicht mit der Trennung auseinandersetzen. Nunja, die Quittung habe ich jetzt, indem ich jetzt sehr oft an ihn denken muss und weiß, was er mir alles gegeben hat in der Beziehung....Er hat zwar auch seine Macken, war/ist sehr eifersüchtig, aber das bin ich auch, und irgendwo hat ja jeder seine Schattenseiten...Ich weiß auch, dass er mich immer noch unsagbar liebt und unbeschreiblich unter der Trennung leidet...
Aber ob ich nochmal einen Neuanfang wagen würde...Ich weiß es nicht...Es ist so viel passiert...Und ich habe Angst, dass es wieder so werden würde wie vorher...Er hat mir vor ca. zwei Wochen noch einen Brief zukommen lassen inkl. einem selbstgemachten Video, indem er mich um Verzeihung bittet und darum, mir nochmal Gedanken über einen Neuanfang zu machen...Ich habe ihm darauf aber bisher nicht geantwortet, weil ich mir so unsicher bin...Auf der einen Seite liebe und vermisse ich ihn immer noch sehr...Auf der anderen Seite diese Angst, dass es wieder so wird wie vorher...
Es gibt jetzt aber noch ein anderes Problem. Da wir uns nicht wirklich über die Besuchsregelung für unsere gemeinsame Tochter, die seit der Trennung bei mir lebt, einigen konnten, haben wir das Jugendamt hinzugezogen. Diese haben nun vorübergehend geregelt, dass mein Ex die Kleine 2 x pro Woche für ein paar Stunden sehen kann. Irgendwann soll diese Regelung dann ausgeweitet werden auf Wochenenden, feste Termine/Uhrzeiten, etc. Es ist auch so geregelt, dass die Kleine von einem Mitarbeiter des Jugendamtes zu meinem Ex gebracht bzw. abgeholt wird, weil mein Ex und ich uns einfach nicht sehen wollen, es würde uns einfach zu weh tun.
Das Problem ist nur, dass das Jugendamt diese Vermittlungstätigkeit zwischen uns nicht ewig fortsetzen wird. Sie werden irgendwann verlangen, dass wir uns selbst darum kümmern, wie die Kleine zum Papa kommt bzw. wieder zurück. Dritte Personen aus Freundes- und Familienkreis kommen nicht in Frage, es würde keiner diese Rolle übernehmen wollen, alles schon versucht.
So, nun Folgendes:
Mein Ex leidet wohl so erheblich unter der Trennung, dass er mir vor Kurzem über den Mitarbeiter des Jugendamtes hat mitteilen lassen, dass er die Situation so nicht mehr weiter aushält, und er möchte den Kontakt zu mir UND unserer Tochter konsequent abbrechen. Ok, "möchte" ist vielleicht der falsche Ausdruck. Sagen wir es so, dass er für sich keine andere Möglichkeit mehr sieht.
Begründung von ihm: Er sieht in unserer Tochter auch immer wieder mich und er kann es einfach nicht differenzieren, zu sagen: "DAS ist nun meine Tochter. Und das Andere ist meine Exfreundin!" Für ihn gibt es entweder nur uns Beide oder keinen. Er hält diese Situation wohl nicht mehr aus und leidet fürchterlich darunter, war wohl auch schon mal aufgrund eines Nervenzusammenbruchs im Krankenhaus.
Ihm geht es jedes Mal unfassbar schlecht, wenn er unsere Tochter wieder sieht. Aber - wie er sagt - aus dem Grund, weil er in ihr auch immer wieder mich sieht und er geht daran wohl total zu Grunde.
Und er sagt auch, dass er das unserer Tochter nicht weiter zumuten möchte, denn was hätte seine Tochter von einem Vater, den sie zwar sieht, aber dem es jedes Mal unsagbar schlecht wegen der Situation geht. Da würde es ihr wohl besser gehen, wenn sie alleine bei ihrer Mama bleibt und diese irgendwann einen "neuen Papa" kennen lernt. Das waren seine Worte.
Er hat mich nun gebeten - sollte ich mich gegen ihn und gegen einen Neuanfang entscheiden -, das alleinige Sorgerecht zu beantragen, er will dann das gemeinsame also an mich alleine abtreten.
Das mag sich zunächst wie eine Drohung/Erpressung anhören. Aber er hat so argumentiert, dass er lediglich dann auch seinen Weg gehen muss, und so, wie er dann meine Entscheidung gegen ihn akzeptieren müsste, müsste ich ebenso akzeptieren, dass er dann seine Konsequenzen daraus zieht.
Zudem will er dann auch komplett in eine andere Gegend ziehen, um irgendwie einen Abschluss mit mir zu finden. Er sagt (und er hat das wohl auch schon mit einem Psychotherapeuten besprochen), dass er keinen anderen Weg wüsste, um mit mir abschließen zu können, und er würde das irgendwann seiner Tochter erklären müssen, warum er damals so gehandelt hat. Er sagt auch, dass er nie wirklich eine richtige Bindung zu seiner Tochter hat aufbauen können.
Hintergrund dessen ist, dass ich von Anfang an eine unbeschreibliche Angst hatte, meine Tochter zu verlieren oder auch nur irgendetwas von ihr abgeben zu müssen, seien es ganz normale Dinge, wie Wickeln, Füttern, auf den Arm nehmen, mit ihr spielen, kuscheln, etc. Dies hat mit meiner Vergangenheit zu tun. Ich bin selbst ohne Mutter aufgewachsen, wurde von meiner Familie nahezu komplett verstoßen und ich möchte meiner Tochter das einfach ersparen.
Und so habe ich sogar Angst gehabt, dass mein Partner sie mir irgendwie wegnimmt, wenn er sie mal auf dem Arm hatte, mit ihr spielte, oder Ähnliches. Er hat dann mir zuliebe immer zurückgesteckt, konnte aber so auch keine richtige Bindung zu ihr aufbauen. Das tut mir heute unbeschreiblich leid, aber ich habe das nie mit böser Absicht getan.
Ich habe wirklich Angst, dass er für immer aus meinem Blickfeld verschwindet und irgendwann nicht mehr "greifbar" für mich ist, was er ja dann definitiv nicht mehr wäre, wenn er mehrere 100km weit weg ziehen würde.
Ich habe nun zwei Fragen an Euch:
1. Gibt es hier irgendjemanden, der seine Haltung/Entscheidung verstehen kann? Viele haben mir
gesagt, dass er sich gegenüber seiner Tochter einfach zusammen reißen soll. Aber wenn er doch
so extrem darunter leidet, kann man das dann nicht doch irgendwo verstehen?
2. Im Grunde könnt ihr mir das gar nicht beantworten, aber ich weiß absolut nicht, wie ich mich
nun entscheiden soll. Auf der einen Seite liebe und vermisse ich ihn immer noch sehr (was ich
nach der ersten Zeit der Trennung nie für möglich gehalten hätte), auf der anderen Seite habe ich
Angst, dass die Beziehung dann wieder so werden würde wie vorher.
Könnt ihr mir dennoch irgendwie eine Entscheidungshilfe in der Sache geben?
Bin über jegliche Art von Antwort sehr dankbar!
LG
Miriam
Ich habe ein großes Problem mit meinem Ex-Freund. Wir sind seit knapp zwei Monaten getrennt. Er ist 36, ich bin 25. Wir haben eine sechsjährige, intensive Beziehung geführt, woraus auch eine gemeinsame Tochter entstanden ist. Diese ist nun 5 Monate alt. Nach der Trennung bin ich aus der gemeinsamen Wohnung in eine eigene gezogen.
Gut geht es mir mit der Trennung aber mittlerweile überhaupt nicht. Ich vermisse meinen Exfreund sehr, obwohl ich anfangs das Gefühl hatte, die Trennung war richtig. Ich habe mich frei gefühlt, habe mich direkt in sämtliche Singlebörsen gestürzt, Typen über Typen getroffen, aber letztendlich habe ich mir nur was vorgemacht.
Ich wollte mich anfangs einfach nicht mit der Trennung auseinandersetzen. Nunja, die Quittung habe ich jetzt, indem ich jetzt sehr oft an ihn denken muss und weiß, was er mir alles gegeben hat in der Beziehung....Er hat zwar auch seine Macken, war/ist sehr eifersüchtig, aber das bin ich auch, und irgendwo hat ja jeder seine Schattenseiten...Ich weiß auch, dass er mich immer noch unsagbar liebt und unbeschreiblich unter der Trennung leidet...
Aber ob ich nochmal einen Neuanfang wagen würde...Ich weiß es nicht...Es ist so viel passiert...Und ich habe Angst, dass es wieder so werden würde wie vorher...Er hat mir vor ca. zwei Wochen noch einen Brief zukommen lassen inkl. einem selbstgemachten Video, indem er mich um Verzeihung bittet und darum, mir nochmal Gedanken über einen Neuanfang zu machen...Ich habe ihm darauf aber bisher nicht geantwortet, weil ich mir so unsicher bin...Auf der einen Seite liebe und vermisse ich ihn immer noch sehr...Auf der anderen Seite diese Angst, dass es wieder so wird wie vorher...
Es gibt jetzt aber noch ein anderes Problem. Da wir uns nicht wirklich über die Besuchsregelung für unsere gemeinsame Tochter, die seit der Trennung bei mir lebt, einigen konnten, haben wir das Jugendamt hinzugezogen. Diese haben nun vorübergehend geregelt, dass mein Ex die Kleine 2 x pro Woche für ein paar Stunden sehen kann. Irgendwann soll diese Regelung dann ausgeweitet werden auf Wochenenden, feste Termine/Uhrzeiten, etc. Es ist auch so geregelt, dass die Kleine von einem Mitarbeiter des Jugendamtes zu meinem Ex gebracht bzw. abgeholt wird, weil mein Ex und ich uns einfach nicht sehen wollen, es würde uns einfach zu weh tun.
Das Problem ist nur, dass das Jugendamt diese Vermittlungstätigkeit zwischen uns nicht ewig fortsetzen wird. Sie werden irgendwann verlangen, dass wir uns selbst darum kümmern, wie die Kleine zum Papa kommt bzw. wieder zurück. Dritte Personen aus Freundes- und Familienkreis kommen nicht in Frage, es würde keiner diese Rolle übernehmen wollen, alles schon versucht.
So, nun Folgendes:
Mein Ex leidet wohl so erheblich unter der Trennung, dass er mir vor Kurzem über den Mitarbeiter des Jugendamtes hat mitteilen lassen, dass er die Situation so nicht mehr weiter aushält, und er möchte den Kontakt zu mir UND unserer Tochter konsequent abbrechen. Ok, "möchte" ist vielleicht der falsche Ausdruck. Sagen wir es so, dass er für sich keine andere Möglichkeit mehr sieht.
Begründung von ihm: Er sieht in unserer Tochter auch immer wieder mich und er kann es einfach nicht differenzieren, zu sagen: "DAS ist nun meine Tochter. Und das Andere ist meine Exfreundin!" Für ihn gibt es entweder nur uns Beide oder keinen. Er hält diese Situation wohl nicht mehr aus und leidet fürchterlich darunter, war wohl auch schon mal aufgrund eines Nervenzusammenbruchs im Krankenhaus.
Ihm geht es jedes Mal unfassbar schlecht, wenn er unsere Tochter wieder sieht. Aber - wie er sagt - aus dem Grund, weil er in ihr auch immer wieder mich sieht und er geht daran wohl total zu Grunde.
Und er sagt auch, dass er das unserer Tochter nicht weiter zumuten möchte, denn was hätte seine Tochter von einem Vater, den sie zwar sieht, aber dem es jedes Mal unsagbar schlecht wegen der Situation geht. Da würde es ihr wohl besser gehen, wenn sie alleine bei ihrer Mama bleibt und diese irgendwann einen "neuen Papa" kennen lernt. Das waren seine Worte.
Er hat mich nun gebeten - sollte ich mich gegen ihn und gegen einen Neuanfang entscheiden -, das alleinige Sorgerecht zu beantragen, er will dann das gemeinsame also an mich alleine abtreten.
Das mag sich zunächst wie eine Drohung/Erpressung anhören. Aber er hat so argumentiert, dass er lediglich dann auch seinen Weg gehen muss, und so, wie er dann meine Entscheidung gegen ihn akzeptieren müsste, müsste ich ebenso akzeptieren, dass er dann seine Konsequenzen daraus zieht.
Zudem will er dann auch komplett in eine andere Gegend ziehen, um irgendwie einen Abschluss mit mir zu finden. Er sagt (und er hat das wohl auch schon mit einem Psychotherapeuten besprochen), dass er keinen anderen Weg wüsste, um mit mir abschließen zu können, und er würde das irgendwann seiner Tochter erklären müssen, warum er damals so gehandelt hat. Er sagt auch, dass er nie wirklich eine richtige Bindung zu seiner Tochter hat aufbauen können.
Hintergrund dessen ist, dass ich von Anfang an eine unbeschreibliche Angst hatte, meine Tochter zu verlieren oder auch nur irgendetwas von ihr abgeben zu müssen, seien es ganz normale Dinge, wie Wickeln, Füttern, auf den Arm nehmen, mit ihr spielen, kuscheln, etc. Dies hat mit meiner Vergangenheit zu tun. Ich bin selbst ohne Mutter aufgewachsen, wurde von meiner Familie nahezu komplett verstoßen und ich möchte meiner Tochter das einfach ersparen.
Und so habe ich sogar Angst gehabt, dass mein Partner sie mir irgendwie wegnimmt, wenn er sie mal auf dem Arm hatte, mit ihr spielte, oder Ähnliches. Er hat dann mir zuliebe immer zurückgesteckt, konnte aber so auch keine richtige Bindung zu ihr aufbauen. Das tut mir heute unbeschreiblich leid, aber ich habe das nie mit böser Absicht getan.
Ich habe wirklich Angst, dass er für immer aus meinem Blickfeld verschwindet und irgendwann nicht mehr "greifbar" für mich ist, was er ja dann definitiv nicht mehr wäre, wenn er mehrere 100km weit weg ziehen würde.
Ich habe nun zwei Fragen an Euch:
1. Gibt es hier irgendjemanden, der seine Haltung/Entscheidung verstehen kann? Viele haben mir
gesagt, dass er sich gegenüber seiner Tochter einfach zusammen reißen soll. Aber wenn er doch
so extrem darunter leidet, kann man das dann nicht doch irgendwo verstehen?
2. Im Grunde könnt ihr mir das gar nicht beantworten, aber ich weiß absolut nicht, wie ich mich
nun entscheiden soll. Auf der einen Seite liebe und vermisse ich ihn immer noch sehr (was ich
nach der ersten Zeit der Trennung nie für möglich gehalten hätte), auf der anderen Seite habe ich
Angst, dass die Beziehung dann wieder so werden würde wie vorher.
Könnt ihr mir dennoch irgendwie eine Entscheidungshilfe in der Sache geben?
Bin über jegliche Art von Antwort sehr dankbar!
LG
Miriam